DE4010874A1 - Stereoskopische betrachtungsvorrichtung - Google Patents
Stereoskopische betrachtungsvorrichtungInfo
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- G02B30/00—Optical systems or apparatus for producing three-dimensional [3D] effects, e.g. stereoscopic images
- G02B30/20—Optical systems or apparatus for producing three-dimensional [3D] effects, e.g. stereoscopic images by providing first and second parallax images to an observer's left and right eyes
- G02B30/34—Stereoscopes providing a stereoscopic pair of separated images corresponding to parallactically displaced views of the same object, e.g. 3D slide viewers
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Description
Die Erfindung betrifft eine universell einsetzbare
stereoskopische Betrachtungsvorrichtung, bei der mittels
Modifikation des Abstandes zwischen Linsen und Abbildung,
wie Diapositiv oder dergleichen, ein scharfes, klares
dreidimensionales Bild zweier Abbildungen erhalten wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist ein großer
Aufwand erforderlich, um ein dreidimensionales Bild unter
Verwendung zweier zweidimensionaler Abbildungen zu
erhalten, insbesondere, wenn ein Paar von Diapositiven oder
dergleichen Abbildungen verwendet wird. Die bekannten
Vorrichtungen sind in der Weise aufgebaut, daß
D=F und A=B
ist, wobei D den Abstand zwischen der Abbildung und den
Linsen, F die Brennweite der Linsen, durch die die
Abbildungen zu betrachten sind, A der Abstand zwischen den
optischen Achsen dieser Linsen und B der Abstand zwischen
den Mitten dieser Abbildungen ist.
Eine derartige stereoskopische Betrachtungsvorrichtung ist
aus folgenden Gründen nicht universell einsetzbar. Vor
allem befinden sich die beiden Linsen immer in einem
Abstand von 63 bis 65 mm, der als durchschnittlicher
Abstand zwischen den Pupillen eines Benutzers dieser
Vorrichtung angesehen wird (bei Kindern wird ein Abstand
zwischen den Pupillen von 55 mm und bei Personen mit einem
ausgewachsenen großen Kopf von 85 mm angegeben). Da
weiterhin die Abbildungen ebenfalls 63 bis 65 mm
voneinander entfernt sind und sich auf dem gleichen Abstand
wie die Brennweiten der Linsen befinden, sind diese
praktisch endlos.
Nach Erkenntnis des Erfinders konvergieren die Augen einer
betrachtenden Person, wenn diese ein Objekt betrachtet, in
Abhängigkeit von dem Abstand zwischen der betrachtenden
Person und dem Objekt, automatisch um einen gewissen
Winkel und die Augenlinsen kontraktieren, um das
betreffende Objekt auf Sehschärfe einzustellen. Diese
beiden Bewegungen des Konvergierens und des auf Sehschärfe
Einstellens sind sehr stark miteinander verbunden und
hängen voneinander ab. Wenn eine Person auf ein sich
bewegendes Objekt bei einem Abstand größer als 10 m blickt,
bewegt die Person normalerweise eher ihren Kopf als ihre
Augen (dies ist die typische Bewegung eines Zuschauers bei
einem Tennisspiel), während bei einem kleineren Abstand die
betrachtende Person mehr die Augen als den Kopf bewegt.
Daraus ergibt sich, daß bei einem bestimmten Abstand die
Augen eine gewisse Trägheit zeigen.
Demzufolge hat ein Betrachter, der eine der üblichen
stereoskopischen Betrachtungsvorrichtungen benutzt, den
Eindruck, daß er auf zwei Abbildungen blickt, die praktisch
im Unendlichen liegen, während sie dreidimensionale Details
enthalten, die viel näher liegen (3 bis 5 m). Der
Betrachter muß somit Anstrengungen unternehmen, um die
okulare Konvergenzbewegung von der Fokussierbewegung zu
trennen.
Weiterhin muß der Betrachter sich anstrengen, auf die
verschiedenen Details in den beiden Abbildungen zu blicken,
um die Trägheit seiner Augen beim Betrachten
unterschiedlicher Objekte zu überwinden, die aber alle
praktisch im Unendlichen liegen.
Hinzu kommt, daß Betrachter, bei denen der Abstand zwischen
den Pupillen geringer ist als der angenommene Durchschnitt
(63 bis 65 mm), eine Divergenz ihrer Augen benötigen, die
sehr schwierig herzustellen ist, da sie den natürlichen
Gegebenheiten widerspricht.
Diese Probleme, ein korrektes dreidimensionales Bild zu
erhalten, führen häufig zu einer plötzlichen Ermüdung der
Augen des Betrachters und verursachen häufig Kopfschmerzen,
ein Gefühl der Übelkeit oder dergleichen.
Nach statistischen Erhebungen der letzten Zeit sind nur 9%
der Betrachter aufgrund dieser Schwierigkeiten in der Lage,
ein korrektes dreidimensionales Bild mit den bekannten
Vorrichtungen zu erhalten, ohne daß die zuvor genannten
Schwierigkeiten auftreten.
Darüber hinaus sind die bekannten stereoskopischen
Betrachtungsvorrichtungen relativ aufwendig aufgebaut und
teuer, und sie erfordern in Abhängigkeit von dem Abstand
der Pupillen des Benutzers eine genaue Einstellung.
Um diese Probleme zu vermeiden, wird erfindungsgemäß eine
universell einsetzbare stereoskopische
Betrachtungsvorrichtung vorgeschlagen, die folgende
Merkmale aufweist.
- 1. Der Abstand zwischen den Mitten der Abbildungen darf im wesentlichen nicht 55 mm überschreiten, da dieser Abstand als minimaler Abstand zwischen den Pupillen einer betrachtenden Person angesehen wird.
- 2. Wenn dieser Abstand D ist, muß der Abstand X zwischen den optischen Achsen der Linsen, durch die die betrachtende Person diese Abbildungen betrachtet, D < X < D + 1/6 D sein.
- 3. Um die Trägheit der Augen zu überwinden, die Objekte in einem Abstand größer als 10 m betrachten, müssen die Abbildungen in einem Abstand von den Linsen angeordnet werden, der kleiner ist als die Brennweite der Linsen selbst, insbesondere müssen sie in einem virtuellen bzw. scheinbaren Abstand von 6 bis 8 m angeordnet werden.
- 4. Da im allgemeinen konvergierende Linsen ein klares Bild nur in ihrem Mittelbereich ermöglichen, der einen Durchmesser von etwa zwei Drittel des Abstandes der Linsen hat, müssen die Linsen einen Durchmesser haben, der bei allen Betrachtern ein korrektes Bild ermöglicht, unabhängig davon, welcher Abstand zwischen den Pupillen bei dem jeweiligen Betrachter vorhanden ist (von 55 mm bei Kindern bis 80 bis 85 mm bei erwachsenen Personen mit einem großen Kopf).
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Anordnung von Linsen und Abbildung nach
der herkömmlichen Technik,
Fig. 2 die Anordnung von Linsen und Abbildung nach
der Erfindung
Fig. 3 die Anordnung zwischen Augen, Linsen und
Abbildung nach dem Stand der Technik,
Fig. 4 die Anordnung von Augen, Linsen und Abbildung
mittels der erfindungsgemäßen
Betrachtungsvorrichtung, und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der
Betrachtungsvorrichtung nach der Erfindung.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 3 und 4 hervorgeht, sind
die Bilder bei einer herkömmlichen Betrachtungsvorrichtung
praktisch endlos und der Benutzer mit einem kleineren
Abstand zwischen den Pupillen als dem durchschnittlichen
ist gezwungen, seine Augen zu divergieren (eine absolut
unnatürliche Stellung), während bei der erfindungsgemäßen
Betrachtungsvorrichtung nur der Grad der Konvergenz der
Augen sich ändert, wenn der Abstand zwischen den Pupillen
unterschiedlich ist, so daß die Augen selbst eine Stellung
einnehmen, die natürlich und bequem ist.
Fig. 5 zeigt den Aufbau der Betrachtungsvorrichtung mit
einem Gestell 10 und zwei Okularteilen 1 und 2, welche
Linsen oder Gruppen von Linsen enthalten und am
Vorderabschnitt dieses Gestells angeordnet sind. Die
Rückwand 4 ist aus einem durchscheinenden Material
gefertigt, das das Licht auch innerhalb der
Betrachtungsvorrichtung streut. Ein Wandabschnitt 5, der
mit zwei quadratischen Ausschnitten versehen ist, ist in
einem Abstand 3 von der Rückwand 4 angeordnet, so daß zwei
Abbildungen aufgenommen werden können, wobei Führungen und
Halterungen zum Positionieren und Halten der Abbildungen
vorgesehen sein können.
Eine Abdeckung 8 ist auf der Oberseite mit einem Abschnitt
7 aus durchscheinendem Material versehen, um die beiden
Abbildungen gleichmäßig zu beleuchten, wenn es sich bei den
Abbildungen um auf Papier gedruckte Abbildungen und nicht
um Diapositive handelt. Die Abdeckung 8 ist auch mit einem
Schlitz 6 zum Einsetzen der beiden Abbildungen versehen,
wobei die beiden Abbildungen unabhängig voneinander
ausgebildet oder auf einem Rahmen 9 angebracht sein können.
Das Gestell 10 besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen
Teil, während die Abdeckung 8 ebenfalls aus einem U-
förmigen Teil besteht, das die offenen Seiten des unteren
Gestells 10 abdeckt. Zum Beleuchten von Diapositiven ist
die Rückwand 4 des Gestells 10 aus durchscheinendem
Material gefertigt oder mit einem entsprechenden Abschnitt
versehen, während der Abschnitt 7 in der Abdeckung zum
Beleuchten von oben dient.
In den Fig. 1 bis 4 sind mit LS und LD Linsen, mit IS und
ID Abbildungen und mit OS und OD die Augen eines
Betrachters bezeichnet. Der Abstand zwischen den Linsen ist
mit DO und der Abstand zwischen den Mitten der Abbildungen
mit DI angegeben, während der Abstand zwischen den Pupillen
unterschiedlicher Betrachter mit I und i angegeben ist.
Claims (7)
1. Stereoskopische Betrachtungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (DI) zwischen den Mitten der
Abbildungen (IS, ID), die ein Stereobild liefern, nicht
mehr als 55 mm beträgt, der dem kürzesten Abstand
zwischen den Pupillen eines Betrachters entspricht.
2. Betrachtungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den optischen Achsen der
Linsen, durch die ein Paar von Abbildungen betrachtet
wird, folgender Beziehung entspricht:
D < X < D+1/6 D,
wobei X dieser Abstand und D der Abstand zwischen den
Mitten der Abbildungen ist.
3. Betrachtungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den Linsen und den Abbildungen
kleiner ist als die Brennweite der Linsen selbst, und
daß dieser Abstand in der Weise ausgelegt ist, daß sich
die Abbildungen scheinbar in einem Abstand von 6 bis 8
m und nicht mehr als in einem scheinbaren Abstand von
10 m befinden.
4. Betrachtungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linsen, durch die die Abbildungen betrachtet
werden, einen Durchmesser haben, der groß genug ist, um
jeden Abstand zwischen den Pupillen abzudecken, so daß
ein Betrachter durch den mittleren Abschnitt der Linsen
die Abbildungen betrachten kann, der zwei Drittel des
Durchmessers der Linsen beträgt.
5. Betrachtungsvorrichtung nach den vorhergehenden
Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Vorderabschnitt zwei Okularteile (1, 2)
angeordnet sind, die Linsen oder Linsengruppen
enthalten, und daß eine Rückwand (4) aus einem
geeigneten durchscheinenden Material zum Streuen des
Lichts in der Betrachtungsvorrichtung vorgesehen ist,
wobei auf der Oberseite ein Schlitz (6) zum Einstecken
der Abbildungen ausgebildet ist.
6. Betrachtungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abdeckung (8) mit einem Abschnitt (7) aus
durchscheinendem Material vorgesehen ist.
7. Betrachtungsvorrichtung nach den vorhergehenden
Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der durchscheinenden Rückwand (4) und
einem in einem Abstand davor angeordneten Wandabschnitt
(5) ein Zwischenraum (3) zur Aufnahme der Abbildungen
ausgebildet ist, in dem für eine exakte Positionierung
der Abbildungen Führungen und Halterungen ausgebildet
sind.
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