DE4006529A1 - Hohldecke aus deckenhohlplatten und unterzuegen - Google Patents
Hohldecke aus deckenhohlplatten und unterzuegenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hohldecke aus Beton
platten mit parallelen, rohrförmigen Aussparungen,
d. h. sogenannten Hohldeckenplatten und Unterzügen
aus Stahlbeton gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
Die Hohldecke erhält durch die rohrförmigen Ausspa
rungen in den Deckenplatten ein vergleichsweise
geringes Gewicht und durch die Fertigung der Hohl
deckenplatten in Fertigteilewerken eine gegenüber
Decken in Ortbeton größere Wirtschaftlichkeit.
Solche Hohldecken werden daher mit Erfolg zur
Rationalisierung im Wohnungs- und im Industriebau
eingesetzt. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf ausgedehnte, d. h. großflächige Decken, wie sie
hauptsächlich im Industriebau und im Gewerbebau von
Hallen benötigt werden.
Da die Hohldeckenplatten aus unterschiedlichen
Gründen nur eine in Richtung der Aussparungen ver
laufende begrenzte Länge und eine dazu senkrechte
begrenzte Breite aufweisen können, müssen sie im
Bauwerk von statisch tragenden Unterzügen unter
stützt werden. Dabei entstehen zwischen den vorein
ander gestoßenen Querkanten der Hohldeckenplatten
Fugen, die zur Schaffung einer durchgehenden
Deckenfläche an Ort und Stelle ausgefüllt werden.
Die rohrförmigen Aussparungen werden in geringem
Abstand in den Vollquerschnitt der Deckenplatten
eingebracht und ergeben eine hohe Formsteifigkeit.
Die Erfindung geht von einer vorbekannten Hohldecke
dieser Art aus. Dabei weisen die in der breiten
Dimension der Hohldecke verlaufenden Querkanten der
Hohldecken im allgemeinen einen geraden, gegebenen
falls auch einen profilierten Verlauf auf, wodurch
die Fuge einen mehreckigen Querschnitt erhält. Die
Unterzüge werden in Ortbeton hergestellt. Sie
erhalten im allgemeinen einen von der Statik
bestimmten rechteckigen bis quadratischen Quer
schnitt, der mit Bügeln und Längsstäben bewehrt
ist. Die Abschalung erfolgt an der Unterseite sowie
an den senkrechten Seiten jedes Unterzuges. Die
Ortbetonschalung wird durch die freie Oberseite mit
Ortbeton gefüllt. Nach dem Härten der Unterzüge
werden die Hohldeckenplatten aufgelegt, wodurch
sich der Formraum für den Fugenverguß ergibt, der
von den die Öffnungen aufweisenden Stirnkanten
benachbarter Deckenplatten und der Oberseite des
Unterzuges begrenzt wird und oben offen ist.
Die bekannte Hohldecke hat die mit der Ortbetonher
stellung der Unterzüge verbundenen d. h. zwangs
läufigen Nachteile, weil die Errichtung von
Schalungen an der Baustelle Zeit und Arbeitskräfte
kostet und daher die Rationalisierung durch die
fabrikmäßige Fertigung der Hohldecken an der Bau
stelle nicht fortführt. Darüberhinaus ergeben sich
aber noch eine Reihe anderer Nachteile, deren
bedeutenster in der statischen Auslegung des Quer
schnittes der Unterzüge liegt. Da man komplizierte
Ortbetonschalungen vermeiden muß, kommen für die
Unterzüge nur die rechteckigen bis quadratischen
Querschnitte in Frage, deren Breite im allgemeinen
der Last entsprechend gewählt werden muß, während
man die Höhe des Querschnittes der Unterzüge im
Interesse der Erhaltung einer möglichst rationellen
Raumhöhe in der Regel nicht unbegrenzt vergrößern
kann. Bei der Ortbetonherstellung ergibt sich aus
der beschriebenen Schalung außerdem eine rauhe
Oberfläche auf der Oberseite der Unterzüge, was zu
Punktunterstützungen der Hohldeckenplatten und
damit zu deren unsicherer Verlagerung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Hohldecke zu schaffen, welche eine rationelle Her
stellung und Montage gewährleistet, eine statisch
günstige Form der Unterzüge ermöglicht und eine
sichere Verlegung der Hohldeckenplatten erlaubt.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen
des Anspruches 1. Weitere Merkmale der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird die Herstellung der Hohl
decke an der Baustelle durch die Verwendung von
Unterzügen gewährleistet, die als Fertigteile aus
gebildet sind. Aus diesen Unterzügen wird mit deren
Bewehrung und durch die Form der Ausklinkungen der
voreinander stehenden Stirnkanten benachbarter
Hohldeckenplatten durch einfachen Verguß des so
geschaffenen Formraumes mit Vergußbeton ein Plat
tenbalken geschaffen, welcher gegenüber den
rechteckigen bis quadratischen Formen der Unterzüge
wesentlich günstigere statische Eigenschaften, näm
lich insbesondere eine hohe Tragfähigkeit aufweist.
Infolge der Ausklinkungen führt der Verguß außerdem
zur teilweisen Ausfüllung der an die Öffnungen
anschließenden Längen der Aussparungen in den Hohl
deckenplatten mit Beton. Aufgrund der geringen
Abstände der Aussparungen, welche z. B. bei 6 mm
liegen kann, läßt sich die dadurch geschaffene
Verzahnung des Plattenbalkens mit den Hohldecken
mit ihrem Querschnitt jedenfalls teilweise in den
tragenden Querschnitt des Plattenbalkens ein
rechnen, ohne daß eine Bewehrung der Verzahnung
vorgesehen werden muß. Dadurch ist es möglich, mit
verhältnismäßig geringen Querschnitten der als
Fertigteile ausgebildeten Unterzüge auszukommen, d. h.
hohe Lasten zu übertragen, was die Auslegung der
Unterzüge erleichtert und zu einem System führt,
das aus den Fertigteilen und dem Fugenverguß
tragfähige Decken ermöglicht. Dieses System spart
Material in den Fertigteilen der Unterzüge und
erleichtert wegen des geringen Unterzuggewichtes
deren Transport und Montage an der Baustelle. Die
Erfindung ermöglicht auf der Baustelle den Verzicht
auf Ortbetonschalungen und gestattet dadurch einen
schnellen Aufbau der Decke mit geringem Arbeitsauf
wand an der Baustelle. Obwohl die Erfindung auch
für den Bau von Wohnungen in Betracht kommt, wirken
sich ihre Vorteile insbesondere bei der Errichtung
großer freitragender Bauwerke wie Tiefgaragen,
Möbelkaufhäusern, Kfz-Werkstätten, Kaufhallen und
ähnlichen Bauten aus.
Vorzugsweise wird die Bewehrung der Balkenplatte im
Formraum weiter verstärkt. Das ermöglichen die
Merkmale des Anspruches 2, welche an der Baustelle
nur einen geringen Aufwand für die im Formraum
überbrückenden Bügel vorausetzt.
Außerdem ist es zweckmäßig, die Fertigteile auf
einfache Weise so auszuführen, daß sich eine ebene
Auflagefläche für die Hohldeckenplatten ergibt. Das
ermöglichen die Merkmale des Anspruches 3, welche
auf der Oberseite des Fertigteilunterzuges nur den
Bereich schalungsglatt ausführen, der für die Auf
lage der Hohldeckenplatten benötigt wird.
Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vor
teile der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 einen teilweise abgebrochenen Querschnitt
im Bereich eines Unterzuges der erfin
dungsgemäßen Hohldecke und
Fig. 2 in ebenfalls abgebrochener Querschnitts
darstellung eine Längsfuge zwischen
benachbarten Hohldeckenplatten.
Die allgemein mit (1) bezeichnete Hohldecke gemäß
der Erfindung besteht aus einer Mehrzahl von Beton
platten (2, 3), die mit ihren Längskanten (4, 5)
voreinander gestoßen sind, wodurch sich Längsfugen
(6) ergeben und einer Mehrzahl von Hohldecken
platten (6, 7), welche mit ihren Querkanten einen
Formraum (8) begrenzen. Ferner gehört zu der Hohl
decke (1) wenigstens ein Unterzug (8+9) aus Stahl
beton, welcher an der Zug- und Druckseite mit
Längsstäben (10, 11) und Bügeln (12) bewehrt ist.
Die Hohldeckenplatten weisen rohrförmige, gemäß dem
dargestellten Ausführungsbeispiel zylindrische Aus
sparungen auf, die in Fig. 2 mit (14-16) bezeichnet
sind. Die Längsfugen (4) sind mit einem Verguß
mörtel an der Baustelle ausgefüllt, wodurch sich
ein Vergußkörper (17) mit einem mehreckigen Quer
schnitt ergibt, der die Fuge auch abdichtet.
Aus den die Öffnungen der Aussparungen (14; 16) auf
weisenden Stirnkanten (18, 19) benachbarter Decken
platten (6, 7) ergibt sich ein oben offener Form
raum, der unten von der Oberseite (20) des Unter
zuges (9) begrenzt ist.
Der Unterzug ist ebenso wie die nicht dargestellten
weiteren Unterzüge (9) als Stahlbetonfertigteil
ausgebildet. Seine senkrechten Wandbegrenzungen
(21, 22) sowie seine Unterseite (23) sind im
Fertigteilewerk abgeschalt. Ebenso sind Randstrei
fen (24, 25), die sich an den gegenüberliegenden
Längskanten der Oberseite des Unterzuges (9) paral
lel erstrecken abgeschalt. Dadurch ergeben sich bei
(24 und 25) schalungsglatte Auflagerflächen für die
benachbarten Hohldeckenplatten (6, 7). Zwischen den
Randstreifen (24, 25) liegt die nicht abgeschalte,
d. h. rauhe Formraumbegrenzung des Unterzuges (9).
An der Formraumbegrenzung (26) treten Bewehrungs
stäbe (27, 28) aus, welche in zwei parallelen
Reihen zu mehreren über die Länge des Unterzuges
(9) verteilt angeordnet sind. Die Bewehrungsstäbe
(27, 28) weisen nach innen abgewinkelte Enden (29,
30) auf.
Die den Formraum (8) begrenzenden Stirnkanten der
benachbarten Hohldeckenplatten (6, 7) sind ausge
klinkt. Daraus ergibt sich ein Versprung der senk
rechten Stirnkanten (31, 32) und eine entsprechend
der Versprungweite schräg ansteigende Verbindungs
kante (33). Da die einander benachbarten Stirn
kanten (18, 19) entsprechend ausgebildet sind, er
gibt sich aus der Vergußbetonfüllung (34) eine
Balkenplatte (35), welche über ein Verbindungsteil,
der von den senkrechten Kanten (32) begrenzt ist
und mit dem Unterzug (9) eine Baueinheit bildet.
Hierdurch entsteht ein Plattenbalken mit der
Gesamthöhe (d) in senkrechter Richtung, der
Plattendruckbreite (b) und der Balkenbreite (bO).
Dabei ist die Höhe des gegenüber der Höhe (h) des
Fertigteilunterzuges wesentlich vergrößert.
Außerdem werden die Aussparungen (14-16) im
Anschluß an ihre Öffnungen teilweise mit dem
Vergußbeton wie bei (36 und 37) ausgefüllt. Der
Vergußbeton bildet daher auch eine unbewehrte
Verzahnung des Plattenbalkens (35) mit den Decken
platten (2, 3, 6, 7), die in die statische Berech
nung wenigstens teilweise einbezogen werden kann.
Die Balkenplatte ist mit Bügeln (38) zusätzlich
bewehrt, welche die Bewehrungsstäbe (27, 28) und
den Formraum (8) überbrücken.
Claims (4)
1. Hohldecke aus Betonplatten mit parallelen, rohrför
migen Aussparungen und wenigstens einem Unterzug
aus Stahlbeton, wobei auf jedem Unterzug in einem
von den die Öffnungen der Aussparungen aufweisenden
Stirnkanten benachbarter Deckenplatten gebildeten,
oben offenen Formraum, der von der Oberseite des
Unterzuges begrenzt ist ein Verguß vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterzüge (9) als
Stahlbetonfertigteile mit an ihrer Formraumbe
grenzung austretenden Bewehrungsstäben (27, 28)
ausgebildet und die den Formraum (8) begrenzenden
Stirnkanten (18, 19) der Betonplatte zur Formgebung
einer Balkenplatte (35) ausgeklinkt sind, wobei mit
dem Vergußbeton (34) und dem Unterzug (9) ein
Plattenbalken (b, bO, d) aufgebaut wird, der durch
die teilweise Ausfüllung (36, 37) mit dem durch die
Öffnungen in die Aussparungen der Deckenplatten
eindringenden Vergußbeton (34) eine unbewehrte
Verzahnung des Plattenbalkens (b, bO, d) mit den
Deckenplatten vorgesehen ist.
2. Hohldecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Balkenplatte (35) mit den Bewehrungsstäben
(27, 28) der Unterzüge (9) und mit den Formraum (8)
überbrückenden Bügeln (38) bewehrt ist.
3. Hohldecke nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Randstreifen (24, 25)
an gegenüberliegenden Längskanten auf der Oberseite
(20) des Unterzuges (9), die bis zur Formraumbe
grenzung (26) reichen, schalungsglatt ausgeführt
sind.
4. Hohldecke nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausklinkung
aus senkrechten Endkanten (31, 32) und einer schräg
ansteigenden Verbindungskante (33) an der Formraum
begrenzung besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006529 DE4006529A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Hohldecke aus deckenhohlplatten und unterzuegen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006529 DE4006529A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Hohldecke aus deckenhohlplatten und unterzuegen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4006529A1 true DE4006529A1 (de) | 1991-09-05 |
Family
ID=6401262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904006529 Ceased DE4006529A1 (de) | 1990-03-02 | 1990-03-02 | Hohldecke aus deckenhohlplatten und unterzuegen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4006529A1 (de) |
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1990
- 1990-03-02 DE DE19904006529 patent/DE4006529A1/de not_active Ceased
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---|---|---|---|
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