-
Sicherheitsanlage zum Einfüllen, Lagerur und Abfüllen von feuergefährlichen
Flüssigkeiten. Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Einfüllen, Lagern und Abfüllen
von feuergefährlichen Flüssigkeiten mit zwei abwechselnd arbeitenden Zwischenbehältern,
bei der die Einrichtung so getroffen ist, daß die Wirkung des einen oder anderen
der beiden Zwischenbehälter mittels eines von Hand zu bedienenden Verteilers so
ausgelöst werden kann, daß diese beiden Behälter in gleichmäßigem Wechsel arbeiten
können; gemäß der Erfindung ist
außerdem ein vom Flüssigkeits-piegel
in einen dieser Behälter gesteuerter Verteilerkolben vorgesehen, der die nötigen
U;nsteuerungen der Gasleitungen besorgt, wobei der zweite Zwischenbehälter nur während
der zur Füllung des Hauptbehälters erforderlichen Zeitabschnitte in Tätigkeit tritt;
diese Einrichtung hat den Vorteil zur Folge, daß eine selbsttätige und ununterbrochene
Verteilung der Flüssigkeit stattfindet.
-
Auf den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen des Gegenstandes
der Erfindung veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i einen Längsschnitt durch
e:ne derartige Sicherheitsanlage, bei der die Wirkung der Zwischenbehälter durch
einen von Hand zu beiienenden Verteiler herbeigeführt wird, Abb. 2 den zugehörigen
Querschnitt, Abb. 3 einen Längsschnitt durch die Zwischenbehälter dieser Anlage
in vergrößertem Maßstabe, Abb. q. und 5 einen Längsschnitt und eine Oberansicht
des von Hand zu bedienenden Verteilers, beide gleichfalls in vergrößertem Maßstabe,
Abb. 6 einen Längsschnitt durch eine etwas abweichend ausgeführte Sicherheitsanlage,
bei der die Verteilung selbsttätig bewirkt wird, Abb. 7 den zugehörigen Querschnitt,
Abb. 8 einen Längsschnitt der bei dieser Anlage verwendeten Zwischenbehälter in
vergrößertem Maßstabe, Abb. 9 eine Vorderansicht der Verteilungsstelle dieser Anlage
in vergrößertem Maßstabe und Abb. io den Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform
der Anlage, bei der die Zwischenbehälter mit dem Lagerbehälter einheitlich verbunden
sind.
-
Wenn man zunächst die in den Abb. i und :z dargestellte Anlage ins
Auge faßt, so sieht man, daß die Anlage im wesentlichen aus einem Lagerbehälter
i, aus zwei miteinander verbundenen Zwischenbehältern 2@1, 2b und einer oberhalb
dieser Teile angeordneten Antriebsvorrichtung 3 besteht. Der Lagerbehälter i wird
durch die Wirkung der Schwerkraft unmittelbar mit dem Inhalt der Kesselwagen q.
gefüllt. Zu diesem Zweck ist eine Rohrleitung 5 vorgesehen, deren freies Ende einen
Schlauch 6 trägt und in der zweckmäßig ein Filter 7 sowie ein Siphon 8 angeordnet
ist, um einen Luftzutritt gegen Ende des Füllungsvorganges zu verhindern. Eine zweite
Rohrleitung 9, die gleichfalls in einem Schlauch io endigt, gestattet hierbei den
Übertritt eines Teiles des im flüssigkeitsleeren Teil d,-.s Lagerbehälters i befindlichen
Schutzgases in den Kesselwagen q. während dessen Leerung. Infolge des Hinüberwechselns
des im Lagerbehälter vorhandenen Schutzgases in den Kesselwagen wird jedweder Flüssigkeitsverlust
durch Verdunstung vermieden. Eine dritte Rohrleitung 30 führt vom höchsten
Punkte des Lagerbehälters i aus nach oben, um schließlich in den Lüftungs#cliacht
der Anlage zu münden.
-
Aus dem Lagerbehälter i kann die Lagerflilssigkeit durch die Wirkung
ihrer Schwere mittels einer Leitung ii unmittelbar in die beiden Z@cischenbehälter
2,1 und 2h abfließen. Diese beiden Zwischenbehälter, die in vollkommen gleicher
Weise ausgebildet sind, besitzen an ihrem unteren Ende eine ringft',rmige Kammer
12 (Abb. 3). Diese dient zum Eintritt der aus dem Lagerbehälter i abfließenden Flüssigkeit
und steht mit dem Zwischenbehälter durch Öffnungen 13 in Verbindung, die durch eine
entsprechende Anzahl von Klappenventilen 14 abgedeckt werden. Im Mittelpunkt der
ringförmigen Zutrittsleitung 12 ist die Austrittsleitung 15 angeordnet, deren in
den Zwischenbehälter mündende Öffnung mit einem Kegelventil 16 versehen ist. Dieses
ist auf dem unteren Ende eines Schattes 17 befestigt, der an seinem oberen Ende
in einer im Deckel des Zwischenbehälters angeordneten Führung iS gehalten wird.
Auf dem Schaft 17 ist noch ein Schwimmer ig befestigt, der in irgendeiner geeigneten
Weise starr mit dem Schaft 17 verbunden ist. Der Schaft 17 kann unter der Wirkung
des Schwimmers ig nur eine beschränkte Hubbewegung ausführen, die durch einen, beispielsweise
im Deckel des Zwischenbehälters angeordneten Anschlag 2o begrenzt ist.
-
An die Anstrittsleitung 15 eines jeden der beiden Zwischenbehälter
ist eine RohrhItung 21-' bzw. gib angeschlossen, die in einem Gehäuse 22 endet.
Dieses ist mit zwei selbsttätigen Sperrventilen 23a bzw. 23h versehen, die dazu
dienen, den Übertritt der aus dem einen Zwischenbehälter austretenden Flüssigkeit
in den anderen Zwischenbehälter zu verhüten. An das Ventilgehäuse 22 schließlich
ist die Hauptverteilungsleitung 24 angeschlossen.
-
In die Deckel der beiden Zwischenbehälter 27 und 2h münden die Gasleitungen
23-1 bzw. 25b, die den Zwischenbehältern das für die Verdrängung der Flüssigkeit
erforderliche gespannte Schutzgas zuführen.
-
Die Gasleitungen 25, und 25b sowie die Steigleitung 24 für die feuergefährliche
Flüssigkeit enden in der Antriebsvorrichtung 3. Die Steigleitung 24 führt durch
die-ze Antriebsvorrichtung 3 hindurch bis zu dein biegsamen Schlauch 26, der zur
Abgabe der feuergefährlichen Flüssigkeit dient. In die Leitung 24 sind hierbei,
wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, zweckmäßig gin Sperrhahn 27 und ein Zähler 28 eingeschaltet.
-
Einen wesentlichen Teil der Antriebsvorrichtung 3 bildet ein Verteiler
29, dessen Einzelheiten
aus den Abb. 4 und 5 zu ersehen sind. Dieser
Verteiler wird bei der dargestellten Ausführungsform durch einen Vierwegühahn gebildet,
dessen Küken 31 die jeweils gewünschten Verbindungen zwischen den. vier Rohrleitungen
32a, 32b, 33 und 34 herstellt, die in dem Hahngehäuse 35 vorgesehen sind. Die Gasleitungen
25a und 25b münden hierbei in die Anschlußkammern 32z und 32b, während die Halmleitung
33 durch eine Leitung 36 unmittelbar mit dem höchsten Punkte des Lagerbehälters
i in Verbindung steht. Die. Rohrleitung 34 endlich ist mit einem Behälter zur Aufnahme
des Druckschutzgases, beispielsweise einer Gasflasche 37, durch ein Rohr 38 verbunden,
in das zweckmäßigerweise ein Druckminderventil 39 und ein Sicherheitsventil 40 eingeschaltet
ist. Mittels eines Handgriffes 41, der mit einem auf einem Sektor 43 gleitenden
Zeiger 42 versehen ist, kann hierbei das Küken 31 des Vierweghahnes entweder auf
eine der beiden äußeren Grenzstellungen a und b, die der Wirkung des einen oder
des anderen der beiden Zwischenbehälter az und 2b entsprechen, oder auch auf seine
Mittelstellung c- eingestellt werden, die der Ruhestellung der gesamten Anlage entspricht.
Mittels des Zeigers 42 kann hierbei die eine oder die andere dieser drei Lagen mit
Sicherheit festgestellt werden.
-
Die vorstehend beschriebene Anlage wirkt in folgender Weise Nimmt
man an, der Zeiger 42 des Verteilers befinde sich gerade in der Stellung, die der
Einwirkung des Druckgases auf den Zwischenbehälter 2a entspricht und in Abb. 5 mit
dem Buchstaben a bezeichnet ist, so wird das von der Gasflasche 37 gelieferte und
durch das Druckminderventil 39 auf den für die Verdrängung der Flüssigkeit erforderlichen
Druck entspannte Schutzgas durch die Gasleitung 25a in den Zwischenbehälter 2a fließen
und dort auf die in diesem Behälter enthaltene feuergefährliche Flüssigkeit einen
Druck ausüben. Da der Zwischenbehälter 2a vorher mit Flüssigkeit gefüllt worden
ist, so befindet sich auch sein Schwimmer i9 in gehobener Lage und hat infolgedessen
das Abflußventil 16 von seinem Sitze abgehoben. Die Flüssigkeit wird also unter
der Wirkung des entsprechend gespannten Schutzgases aus dem Zwischenbehälter 2a
in die Leitung ?ra und schließlich in die Leitung 24 gedrückt, um schließlich, nachdem
man den Sperrhahn 27 geöffnet hat, durch den Schlauch 26 und das an dessen Ende
angeordnete Mundstück nach außen abzufließen.
-
Gleichzeitig ist, da die Rohrleitungen 32b und 33 des Hahngehäuses
durch das Hahnküken 31 des von Hand zu bedienenden Verteilers 29 miteinander in
Verbindung gesetzt sind, der Hohlraum des Zwischenbehälters 2b mit dem flüssigkeitsleeren
Raum des Lagerbehälters i durch die Rohrleitungen 25b und 36 derart in Verbindung
gesetzt worden, daß die feuergefährliche Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter i mittels
der Leitung ii nunmehr frei in den Zwischenbehälter 2b fließen kann, indem sie die
die Eintrittsöffnungen 13 abdeckenden Klappenventile 14 dieses Zwischenbehälters
selbsttätig hebt. Das im Zwischenbehälter 2b befindliche Schutzgas wechselt dabei
durch die Leitung 36 hindurch in den Lagerbehälter i hinüber. Die Füllung des Zwischenbehälters
2b geht in derselben Zeit vor sich, in der sich die Leerung des Zwischenbehälters
2a vollzieht.
-
Sobald der Zwischenbehälter 2,1 vollkommen entleert und gleichzeitig
der Zwischenbehälter 2b vollkommen gefüllt ist, wird die Wirkung der Anlage selbsttätig
wieder unterbrochen, da im entleerten Zwischenbehälter 2a das Kegelventil 16 sich
auf seinen Sitz auflegt. Wenn man nunmehr das Hahnküken 31 des Verteilers mit Hilfe
des Handgriffs 41 derart einstellt, daß der Zeiger 42 die in Abb. 5 mit b bezeichnete
Stellung einnimmt, so wird die Wirkung der Anlage alsbald wieder einsetzen, jedoch
in umgekehrter Richtung, wie dies nach der bisherigen Beschreibung der Fall war,
d. h., es wird nunmehr der Zwischenbehälter 2b sich leeren, während der Zwischenbehälter
2a sich füllt. Es dürfte ohne weiteres einleuchten, daß, wenn man die Anlage unzeitgemäß
in Betrieb setzt oder das Schließen des Verteilers 29 versäumt, die Wirkung der
Anlage nach Leerung des jeweils an der Reihe befindlichen Zwischenbehälters selbsttätig
wieder unterbrochen wird.
-
Wenn man dagegen den Verteiler 29 in seine Mittellage überführt, die
in Abb. 5 mit c bezeichnet ist, so wird @ die gesamte Anlage sich im Ruhezustande
befinden. Die beiden Zwischenbehälter 2a und 2b stehen alsdann durch die
Rohrleitungen 25z, 25b und 36 mit dem Lagerbehälter T in Verbindung und, da dieser
durch das Rohr 3o mit der Außenluft verbunden ist, so befindet sich die gesamte
Anlage unter atmosphärischem Druck.
-
Wenn nach eben beendigter Flüssigkeitsförderung der eine oder der
andere der Zwischenbehälter 2a oder 2b durch den von Hand zu bedienenden
Verteiler 29 mit dem Lagerbehälter 1 in Verbindung gesetzt wird, so tritt das in
diesem Zwischenbehälter befindliche gespannte Gas unter entsprechender Entspannung
auf atmosphärischen Druck in die obere Gasatmosphäre des Lagerbehälters über, wobei
das überschüssige Gas aus dem Lagerbehälter i durch die Entlüftungsleitung 30 nach
außen abströmt. Da das gewöhnlich verwendete Druckschutzgas, nämlich Kohlensäure,
im allgemeinen schwerer als Luft ist, so dürfte es ohne weiteres einleuchten, daß
die
in der aufsteigenden Leitung 3o enthaltene Gasmasse gewissermaßen einen Gasverschluß
bildet, der den Eintritt von Luft in die Anlage zuverlässig verhütet. Die Bewegung
der Gasmasse vollzieht sich vielmehr ständig von innen nach außen. Dieselbe Erscheinung
eines Gasabschlusses gegenüber der Außenluft würde auch bei Verwendung eines anderen
Gases eintreten, das eine größere oder mindestens die gleiche Dichte besitzt als
die Außenluft. Im äußersten Fall, beispielsweise bei Verwendung von Stickstoff,
oder gegebenenfalls sogar Luft, würde die Verzögerung der Gasbewegung durch ihre
eigene Trägheit und durch die Reibung dieser Gasmasse an der Innenwandung der Lüftungsleitung
30 immer noch ausreichend groß sein, um den erwähnten Gasabschluß der ganzen
Anlage sicher zu stellen. Wenn jedoch, was namentlich bei der Einlagerung einer
verhältnismäßig flüchtigen Flüssigkeit, wie beispielsweise Benzin, der Fall ' sein
kann, durch die Dampfspannung der Flüssigkeit der in der Anlage herrschende innere
Gasdruck noch eine entsprechende Steigerung erfährt, so ordnet man, namentlich bei
Verwendung von Stickstoff oder Luft als Druckmittel, in der Lüftungsleitung
30 zweckmäßig noch ein selbsttätiges Rückschlagsventil an, das sich unter
der Wirkung. des durch diese Zusatzspannung geschaffenen Überdrucks selbsttätig
öffnet.
-
Es dürfte ohne weiteres verständlich sein, daß infolge dieser Entspannung
der Gasmasse in dem Lagerbehälter i nach jedem Abfüllvorgang nur ein verhältnismäßig
kleiner Teil der benutzten Gasmenge verloren geht, während der restliche Teil dieser
Gasmenge zu weiterer Verwendung wiedergewonnen wird. Die Menge des ausströmenden
und dadurch verlorengehenden Gases ist hierbei je nach dem Druck des zur Bewegung
der Lagerflüssigkeit verwendeten Gases verschieden.
-
Bei der in den Abb. 6 bis g dargestellten Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung ist im allgemeinen genau dieselbe Anordnung gewählt wie bei der eben
beschriebenen Ausführungsform. Die auch bei der zweiten Ausführungsform unverändert
beibehaltenen Teile der Anlage sind in den zugehörigen Abbildungen mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet wie bei der ersten Ausführungsform. Von dieser unterscheidet
sich die Ausführungsform nach Abb. 6 bis g jedoch dadurch, daß die Zwischenbehälter
einmal selbsttätig wirken und anderseits auch nicht mehr symmetrisch angeordnet
sind. Die beiden Zwischenbehälter setzen sich vielmehr aus einem Hauptzwischenbehälter
2"' und aus einem Hilfszwischenbehälter 2b zusammen, dessen Wirkung sich lediglich
auf den Zeitraum beschränkt; währenddessen der Hauptzwischenbehälter 2,1 seine Wiederfüllung
vornimmt.
-
Bei der in den Abb. 6 bis g dargestell.en Anlage erfolgt der Zutritt
der Flüssigkeit zu den Zwischenbehältern 2a und 2b durch die Rohrleitung ii zu der
am unteren Ende jedes Behälters angeordneten mittleren Kammer 12, während der Abfluß
der Flüssigkeit mit Hilfe einer ringförmigen Außenkammer 15 erfolgt, die frei in
dem zugehörigen Zwischenbehälter mündet. Der Schwimmer iga des Hauptzwischenbehälters
2a kann hierbei frei auf einem Schaft i7a gleiten, der in der Nähe seines unteren
Endes mit einem, dem gesenkten Schwimmer als Stütze dienenden Anschlag 43 und an
diesem seinem unteren Ende selbst mit einem Kegelventil 44 versehen ist, das dazu
dient, die mittlere Zuflußleitung i2 für die feuergefährliche Flüssigkeit nach genügender
Füllung des Zwischenbehälters abzusperren. Am oberen Ende des Schaftes i7a ist ein
zweiter Anschlag 45 befestigt, mit dem das Antriebsgestänge 57 eines nachstehend
noch näher zu beschreibenden selbsttätigen Verteilers 48 4achstellbar verbunden
ist.
-
Der Hilfszwischenbehälter 2b weist gleichfalls einen mittleren Schaft
17b auf, der mit einem oberen Anschlag 46 und an seinem unteren Ende mit einem Kegelventil
44 versehen ist, das dazu dient, die mittlere Zuflußleitung 12 für die Lagerflüssigkeit
zu steuern. Auch der Schwimmer igb ist frei auf dem Schaft 17b verschiehbar, trägt
jedoch an seiner Unterfläche ein Ringventil 47, das, sobald der Schwimmer 1g6 seine
untere Grenzlage eingenommen hat, die zum Abfluß der Flüssigkeit dienende ringförmige
Kammer 15 abschließt. Auchbei dieserAusführungsform enden die beiden Abflußrohre
Zia und gib in einem Gehäuse 22, das mit selbsttätigen Rückschlagventilen 23a und
23b versehen ist und von dem aus die Steigleitung 24 nach oben weiterführt.
-
Die Verteilung des Druckschutzgases wird bei dieser Ausführungsform
durch einen selbsttätigen Verteiler 48 bewirkt, der in einem auf dem Deckel des
Hauptzwischenbehälters 2a befestigten Gehäuse 49 untergebracht ist. Dieser Verteiler
48 besteht in der Hauptsache aus einem in seinem mittleren Teil eingeschnürten Kolben,
der in einem in dem zylinderförmigen Gehäuse 49 gelagerten Futter 5o senkrecht verschiebbar
ist. In dem Gehäuse 49 sind hierbei drei verschiedene Kammern vorgesehen, nämlich
eine zur Zuführung des gespannten Schutzgases dienende ringförmige Kammer 51, eine
zum Austritt des Schutzgases dienende Kammer 52 und schließlich eine mittlere Kammer
53. Die Zutrittskammer 51 für das Schutzgas ist durch die Rohrleitungen 25 und 38
mit dem Behälter 37 für das gespannte Schutzgas verbunden, während die Austrittskammer
52 für
das Schutzgas durch die Rohrleitung 36 mit dem oberen flüssigkcitsfreien
Raum des Lagerbehälters i und die mittlere Kammer 53 schließlich durch eine Rohrleitung
25b mit dem Hilfszwischenbehälter 26 in Verbindung steht. Die an den beiden Enden
des Zylinders 49 angeordneten Kammern 54 und 55 sind mit dem Hauptzwischenbehälter2a
verbunden, und zwar die untere Kammer 54 unmittelbar, die obere Kammer 55 dagegen
durch eine seitlich angeordnete Rohrleitung 56. Der Verteilerkolben 48 ist unmittelbar
auf dem Gestänge 57 befestigt, das, wie erwähnt, mit dem Schaft i711 des Hauptzwischenbehälters
211 nachstellbar verbunden ist.
-
Der Antrieb der Anlage wird von der oberhalb der Behälter i, 211 und
26 angeordneten Antriebsvorrichtung 3 aus bewirkt, die jedoch im Gegensatz zu der
an erster Stelle beschriebenen Ausführungsform der Erfindung an Stelle eines von
Hand zu bedienenden Vierwegehahns einen Doppelhahn 58, 59 besitzt, der mittels eines
einzigen Handgriffes 6o (Abb. 9) gesteuert wird. Dieser Doppelhahn sperrt'oder öffnet
gleichzeitig einmal die Ausflußleitung 24 für die Flüssigkeit und anderseits die
zur Zuführung des gespannten Schutzgases dienenden Gasleitungen 38 und 25. Abgesehen
hiervon ist die Antriebseinrichtung, ebenso wie auch diejenige der vorher besprochenen
Ausführungsform, reit einem Druckminderventil 39, einem Sicherheitsventil qo, einem
Flüssigkeitszähler 28 und einem biegsamen Abziehschlauch 26 ausgestattet.
-
Diese zweite Ausführungsform der Anlage wirkt in folgender -Weise
Sobald die Hähne 58, 59 in geöffnete Stellung gebracht worden sind und die gesamte
Anlage sich in der aus den Abb. 6 bis 9 ersichtlichen Stellungen befindet, strömt
das von dem Gasbehälter 37 gelieferte Gas durch ;die Rohrlei tungen 38 und 25 sowie
durch die Kammer 51 des Verteilers unter entsprechendem Druck in die am unteren
Ende des Verteilergehäuses 49 angeordnete Kammer 54 und von da in den Hauptzwischenbehälter
211, wo es auf die in diesem Behälter befindliche feuergefährliche Flüssigkeit einen
derartigen Druck ausübt, daß sie durch die Ringkammer 15 und die Ausflußleitung
Zia, das Ventilgehäuse 22 und die Steigleitung 24 nach außen entweichen muß. Während
die Flüssigkeit in diesem Zeitraum aus dem Zwischenbehälter 211 verdrängt wird,
bleibt das untere Einlaßventil 44 durch den Schaft 17a des Schwimmers iga ununterbrochen
angehoben, wodurch der von diesem Ventil 44 gesteuerte Durchgang geschlossen gehalten
und die Verbindung mit dem Flüssigkeitsinhalt des Lagerbehälters i unterbrochen
wird. Während des gleichen Zeitraums steht der Hilfszwischenbehälter 26 durch die
Leitung 25b, die Kammern 53 und 52 des Verteilers sowie die Rohrleitung 36 mit dem
oberen flüssigkeitsfreien Raum des Lagerbehälters x in Verbindung.
-
Wenn jedoch infolge allmählicher Entleerung des Hauptzwischenbehälters
211 dessen Schwimmer iga schließlich gegen den unteren Anschlag 43 des Schaftes
17a anschlägt, so bewirkt er einmal durch die hierdurch bewirkte Senkung
des Ventilschaftes i711 das Öffnen des Absperrventiles 44 und zieht gleichzeitig
auch das Antriebsgestänge 57 des Verteilers nach unten, wodurch alsbald die Verteilung
des Druckschutzgases umgekehrt wird. Durch diese Senkung des Verteilerkolbens 48
wird nämlich bewirkt, daß das im Hauptzwischenbehälter 22 vorhandene gespannte Schutzgas
durch die Kammer 5q., die seitliche Rohrleitung 56, die Kammer 55, die Kammer 52
und das an diese angeschlossene Rohr 36 entweichen kann, während gleichzeitig das
unter Druck stehende Schutzgas des Schutzgasbehälters 37 durch die Leitung 25, die
Kammern 51 und 53 sowie die Rohrleitung 25b nunmehr dem Hilfszwischenbehälter 26
zugeführt wird. Sobald der Gasdruck in dem Hauptzwischenbehälter 211 auf diese Weise
fällt, kann die in dem Lagerbehälter i enthaltene Lagerflüssigkeit durch die Wirkung
ihrer Schwere, unter selbsttätiger Hebung der Klappenventile 1q., nunmehr frei in
den Hauptzwischenbehälter 211 überfließen. Es vollzieht sich also zu gleicher Zeit
nunmehr die Verdrängung der Flüssigkeit aus dem Hilfszwischenbehälter 26 durch das
einströmende Druckschutzgas und die Füllung des Hauptzwischenbehälters 211 durch
die aus dem Lagerbehälter i abströmende feuergefährliche Flüssigkeit.
-
Während auf diese Weise die Entleerung des Hilfszwischenbehälters
26 vor sich geht, sichert das untere Klappenventil 14 dieses Behälters einen zuverlässigen
Schluß der zu dem Lagerbehälter i führenden Verbindungsleitung 11, 12, und zwar
ohne Rücksicht auf die jeweilige Stellung des zur Führung des Schwimmers ig° dienenden
Schaftes r76 oder des an seinem unteren Ende angeordneten Ventils qq., obgleich
natürlich dieser Schluß der Zutrittsleitung schon durch das Ventil 44 hinreichend
gesichert wird, da dieses so lange geschlossen bleibt, bis der Schwimmer i96 seine
untere Grenzlage eingenommen hat. Sobald der Hauptzwischenbehälter 211 wieder gefüllt
ist, veranlaßt die Druckwirkung seines Schwimmers lga gegen den oberen Anschlag
45 des Ventilschaftes 1711 abermals eine Umstellung des Verteilerschiebers 48; die
oben beschriebenenVorgängewiederholensich von neuem Der Hilfszwischenbehälter 26
wirkt also, wie man sieht, gerade nur für eine so lange Zeitdauer, wie erforderlich
ist, um eine Neufüllung des Hauptzwischenbehälters 211 zu ermöglichen,
der
hierauf unverzüglich seine regelrechte Tätigkeit wieder aufnimmt.
-
Das Fassungsvermögen der beiden Zwischenbehälter 2a und 2b
ist derart berechnet, daß die Füllung des Hauptzwischenbehälters vT sich schneller
vollzieht als die Entleerung des Hilfszwischenbehälters 2b. Für den Fall, daß durch
irgendeinen Zufall eine vollständige Leerung des Hilfszwischenbehälters 2b eintreten
sollte, würde das von seinem Schwimmer igb getragene Ringventil 47 die ringförmige
Öffnung der Abflußleitung zuverlässig abschließen.
-
Bei der eben beschriebenen Ausführungsform der Sicherheitsanlage entweicht
der Überschuß des aus dem einen oder anderen Zwischenbehälter in den Lagerbehälter
i übergetretenen Schutzgases durch die Rohrleitung 30 in genau derselben Weise ins
Freie, wie dies bei der an erster Stelle beschriebenen Ausführungsform der vorliegenden
Sicherheitsanlage der Fall ist.
-
Der selbsttätige Antrieb und die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform bietet, wie man sieht, gegenüber der zuerst beschriebenen Ausführungsform
den Vorteil, daß eine ununterbrochene Verteilung der Flüssigkeit ermöglicht wird,
und zwar in denkbar einfachster Weise lediglich dadurch, daß man den doppelten Sperrhahn
58, 59 öffnet oder schließt.
-
Die Abb. io endlich zeigt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei der die Zwischenbehälter einen einheitlichen Teil des Lagerbehälters i bilden.
Bei dieSerAusführungsform sind die beiden Zwischenbehälter 2,1 und 2b, die hierbei
ähnlich wie bei der Ausführungsform nach den Abb. i und 2 in regelmäßigem Wechsel
zur Wirkung kommen, in einem ausgebauchten Dom i@' des Lagerbehälters i angeordnet;
sie tauchen also innerhalb der auf der Unterseite des Lagerbehälters befestigten
Ausbauchung ia vollständig in den Flüssigkeitsinhalt des Lagerbehälters i ein und
nehmen die Flüssigkeit unmittelbar aus ihm auf.
-
Die Gasleitungen 25a und 25b und die Abflußleitungen Zia und gib treten
durch einen auf dem oberen Teil des Lagerbehälters i angeordneten Dom in diesen
ein. Die Wirkungsweise dieser dritten Ausführungsform der Sicherheitsanlage ist
ganz ähnlich derjenigen, die in den Abb. i und 2 dargestellt ist.
-
Es dürfte wohl ohne weiteres selbstverständlich sein, daß die beiden
Zwischenbehälter der jetzt erwähnten Ausführungsform gegebenenfalls auch so ausgeführt
sein könnten, wie dies bei der Ausführungsform nach den Abb. 6 bis 9 der Fall ist;
sie würden sich in diesem Falle gleichfalls aus einem Haupt- und einem Hilfszwischenbehälter
zusammensetzen, um eine ununterbrochene Abgabe der Flüssigkeit zu ermöglichen.
-
Der Vorteil der in der Abb. io dargestellter. Ausführungsform der
Sicherheitsanlage besteht hauptsächlich in einer Vereinfachung der zur Ein- undAbfüllung
erforderlichen Rohrleitungen sowie der Möglichkeit, den Lagerbehälter sowie die
in ihm angeordneten Zwischenbehälter ohne weiteres eingraben zu können, so daß die
sonst erforderlichen kellerartigen Ausmauerungen für deti Lagerbehälter und die
Zwischenbehälter gänzlich in Fortfall kommen.
-
Das bei allen Ausführungsformen der Anlage benutzte gasförmige Druckmittel
kann sowohl ein beliebiges Neutralgas, wie beispielsweise Kohlensäure oder Stickstoff,
als auch ein für den vorliegenden Zweck sonst geeignetes Gas, gegebenenfalls sogar
Luft, sein.