DE3941816A1 - Verfahren zum betrieb einer anlage fuer die vergasung fester brennstoffe - Google Patents
Verfahren zum betrieb einer anlage fuer die vergasung fester brennstoffeInfo
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Description
Das Hauptpatent (Patentanmeldung P 38 37 587.7) betrifft
ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage für die Vergasung
feinkörniger bis staubförmiger fester Brennstoffe, - mit
- Vergasungsreaktor, der mit Vergasungsbrennern
ausgerüstet ist,
Einrichtung für die Flugstaubabscheidung aus dem Rohgas,
Flugstaubsammelbehälter und Einrichtung für die Flugstaubrückführung in den Vergasungsreaktor,
wobei die Vergasungsbrenner mit einem am Vergasungsbren
neraustritt rotationssymmetrischen Brennstoff/Reaktions
mittel-Strahl in den Vergasungsreaktor hineinbrennen und
von den Brennstoff/Reaktionsmittel-Strahlen in dem Verga
sungsreaktor eine Primärreaktionszone hoher Temperatur ge
bildet wird.
Dem Verfahren nach dem Hauptpatent liegt dabei die Aufgabe
zugrunde, das Verfahren so zu führen, daß der aus dem Roh
gas trocken abgeschiedene Flugstaub ohne besondere Aufbe
reitung und ohne störende Beeinflussung des Vergasungspro
zesses vollständig in der Schlacke eingebunden wird, wobei
gleichzeitig der im Flugstaub enthaltene Restkohlenstoff
vollständig verbrannt werden soll. Zur Lösung dieser Auf
gabe wird im Hauptpatent vorgeschlagen, daß der Flugstaub
mit seinem Gehalt an Rohgas und seinem Restkohlenstoff
durch einen Fördergasstrom in die Achse von zumindest
einem Brennstoff/Reaktionsmittel-Strahl eingeführt, von
dem Brennstoff/Reaktionsmittel-Strahl in die Primärreak
tionszone eingebracht und in dieser eingeschmolzen wird.
Hierbei kann gemäß einer Variante des Hauptpatentes mit
Vergasungsbrennern gearbeitet werden, die einen zur Bren
nerachse koaxialen Zuführungskanal für Primärsauerstoff,
einen umgebenden Ringkanal für die Brennstoffzuführung und
einen diesen umgebenden Ringkanal für die Zuführung von
Sekundärsauerstoff aufweisen. Die Zuführung des Flugstau
bes soll in diesem Falle durch einen besonderen Zufüh
rungskanal (Lanze) erfolgen, der in der Achse des Zufüh
rungskanals für den Primärsauerstoff angeordnet ist. Be
züglich der Aufteilung der beiden Sauerstoffteilströme
werden im Hauptpatent jedoch keine näheren Angaben ge
macht.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die vor
stehend beschriebene Verfahrensvariante des Hauptpatentes
im Bezug auf ihre Betriebsbedingungen zu optimieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschla
gen, daß mit einem Massenverhältnis von Primärsauerstoff
zu Sekundärsauerstoff von 1 : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise
1 : 1 bis 1 : 3, gearbeitet wird.
Der Primärsauerstoff sorgt dabei in erster Linie dafür,
daß der im Ringkanal mit hoher Förderstromdichte aber
geringer Geschwindigkeit dosierte Brennstoff ausreichend
beschleunigt und verwirbelt wird. Durch diese Verwirbelung
des Brennstoffstromes erhalten die Brennstoffteilchen im
erforderlichen Umfange Sauerstoff zur Reaktion angeboten,
die unmittelbar am Brennermund als Verbrennung zu CO2 ab
läuft. Der im Zentrum des Vergasungsbrenners ebenfalls mit
hoher Förderstromdichte und geringer Geschwindigkeit do
sierte Flugstaub gelangt daher am Brennermund in eine Zone
hoher Temperatur, die die Reaktion des im Flugstaub ent
haltenen Restkohlenstoffes begünstigt.
Der Sekundärsauerstoff soll den Brennstoffstrom von außen
auflockern und beschleunigen. Außerdem wird durch den mit
hoher Geschwindigkeit aus dem Vergasungsbrenner austreten
den Sekundärsauerstoff sowie durch die anderen Stoffströme
das bereits erzeugte Rohsynthesegas aus dem Reaktionsraum
des Vergasungsreaktors zum Brennermund rezirkuliert.
Dank des erfindungsgemäßen Massenverhältnisses von Primär
sauerstoff zu Sekundärsauerstoff ist das Angebot an Sekun
därsauerstoff an das Rohsynthesegas aber beschränkt. Im
Rohsynthesegas, das zu 90% aus CO+H2 besteht, kann des
halb nur im sehr begrenzten Umfange eine weitere Verbren
nungsreaktion zu CO2+H2O stattfinden. Bei Einhaltung des
beanspruchten Massenverhältnisses von Primärsauerstoff zu
Sekundärsauerstoff kann daher der CO2-Gehalt im durch die
Vergasung erzeugten Synthesegas bei den meisten Brennstof
fen im Bereich zwischen 1 und 3% gehalten werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es von Vorteil, wenn den Sauerstoffströmen Wasserdampf zu
gesetzt wird, der als Temperaturmoderator in der Reakti
onszone dient, wobei das Massenverhältnis von Sauerstoff
(gesamt) zu Wasserdampf im Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 0,6
liegen soll. Hierbei soll der Wasserdampf vorzugsweise dem
Sekundärsauerstoff zugesetzt werden. Unter Umständen kann
auch CO2 als Temperaturmoderator anstelle von Wasserdampf
verwendet werden, wenn dadurch nicht die gewünschte
Zusammensetzung des erzeugten Partialoxidationsrohgases
negativ beeinflußt wird.
Anstelle von technisch reinem Sauerstoff kann bei der Ver
gasung selbstverständlich auch unreiner Sauerstoff mit
z. B. 15% N2+Ar oder stark vorgewärmte Luft als Sauer
stoffträger verwendet werden, wobei sich die weiter oben
angegebenen Zahlenwerte selbstverständlich immer auf den
reinen Sauerstoff beziehen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
vorteilhafterweise auch mit einem Vergasungsbrenner gear
beitet werden, bei dem im Gegensatz zu der im Hauptpatent
beschriebenen Brennerkonstruktion die Zuführung des Flug
staubes nicht über eine in der Achse des Zuführungskanals
für den Primärsauerstoff angeordnete Lanze, sondern über
einen entsprechend angeordneten Ringkanal erfolgt. Dadurch
wird der Strom des Primärsauerstoffes auf zwei Kanäle ver
teilt, und zwar auf einen ersten Kanal im Zentrum des Ver
gasungsbrenners und auf einen Ringkanal, der den Zufüh
rungskanal für den Flugstaub von außen umschließt. Die
Verteilung des Primärsauerstoffes auf den ersten und zwei
ten Kanal erfolgt dabei auf Grund der Druckverluste etwa
im Verhältnis 1 : 2. Dadurch wird erreicht, daß der Flug
staub besser mit dem Primärsauerstoff reagieren kann.
Bei der Zuführung des Flugstaubes durch einen Ringkanal
muß allerdings in den meisten Fällen die Förderstromdichte
des Flugstaubes durch Zugabe eines Trägergases herabge
setzt werden. Hierfür kann beispielsweise N2 und/oder CO2
oder auch ein Teil des erzeugten Synthesegases verwendet
werden. Um Verstopfungen im Ringkanal zu vermeiden, darf
die Korngröße der Flugstaubpartikel nicht mehr als 1 mm
betragen. Überkorn muß deshalb vor der Einleitung des
Flugstaubes in den Vergasungsbrenner durch geeignete Maß
nahmen entfernt werden.
Der Kopf eines zur Durchführung dieser Verfahrensvariante
geeigneten Vergasungsbrenners ist in der Abbildung als
Axialschnitt dargestellt. Hierbei ist der Brennermantel 1
mit einem umlaufenden Kühlkanal 2 und einem Ringkanal 3
für die Einleitung von Schutzgas versehen. Der Ringkanal 4
dient der Zuführung des Sekundärsauerstoffes und der Ring
kanal 5 der Zuführung des Brennstoffes. Wie die Abbildung
erkennen läßt, sind dabei die Austrittsöffnungen der Ring
kanäle 3 bis 5 zur Brennerachse hin geneigt. Erfindungsge
mäß erfolgt hier die Zuführung des Flugstaubes durch den
Ringkanal 6, der im Bereich der zentralen Zuführung des
Primärsauerstoffes angeordnet ist, so daß dieser durch den
zentralen Zuführungskanal 7 und den Ringkanal 8 eingelei
tet wird. Im Zuführungskanal 7 und im Ringkanal 8 können
dabei die Drallkörper 9 angeordnet sein, durch die die
Verwirbelung des Primärsauerstoffes mit dem Flugstaub und
dem Brennstoff verbessert wird. Dieser Effekt wird außer
dem dadurch unterstützt, daß die Austrittsöffnungen der
Ringkanäle 3 bis 5 zur Brennerachse hin geneigt sind.
Durch die Schutzgaszufuhr über den Ringkanal 3 wird die
Sauerstoffkonzentration am gekühlten Brennermund 10 ver
ringert.
Die zentrale Zuführung von Primärsauerstoff über den Zu
führungskanal 7 hat außerdem den Vorteil, daß im Zentrum
des Vergasungsbrenners der Lichtleiter 11 eines außerhalb
des Vergasungsbrenners installierten Flammenwächters
angeordnet sein kann.
Der vorstehend beschriebene Vergasungsbrenner kann auch
als Zündbrenner verwendet werden, wenn durch den
Ringkanal 6 anstelle von Flugstaub ein gasförmiges Zündme
dium, wie z. B. Erdgas oder Propan, eingeleitet wird. Diese
Brennerkonstruktion ist deshalb auch hervorragend für den
Anfahrbetrieb des Vergasungsreaktors geeignet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb einer Anlage für die Vergasung
feinkörniger bis staubförmiger fester Brennstoffe,
mit
- Vergasungsreaktor, der mit Vergasungsbrennern
ausgerüstet ist,
Einrichtung für die Flugstaubabscheidung aus dem Rohgas,
Flugstaubsammelbehälter und Einrichtung für die Flugstaubrückführung in den Vergasungs reaktor,
wobei mit Vergasungsbrennern gearbeitet wird, die
einen zur Brennerachse koaxialen Zuführungskanal für
Primärsauerstoff, einen umgebenden Ringkanal für die
Brennstoffzuführung und einen diesen umgebenden Ring
kanal für die Zuführung von Sekundärsauerstoff auf
weisen und wobei der aus dem Rohgas abgeschiedene
Flugstaub in die Achse von zumindest einem Brenn
stoff/Reaktionsmittel-Strahl eingeführt, von diesem
in die Primärreaktionszone des Vergasungsreaktors
eingebracht und in dieser eingeschmolzen wird, nach
Patent (Patentanmeldung P 38 37 587.7), dadurch
gekennzeichnet, daß mit einem Massenverhältnis von
Primärsauerstoff zu Sekundärsauerstoff von 1 : 1 bis
1 : 4, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 3, gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den Sauerstoffströmen Wasserdampf als Tempera
turmoderator zugesetzt wird, wobei das Massenver
hältnis von Sauerstoff (gesamt) zu Wasserdampf im Be
reich von 1 : 0,1 bis 1 : 0,6 liegen soll.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wasserdampf vorzugsweise dem
Sekundärsauerstoff zugesetzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Flugstaub über einen innerhalb
des Primärsauerstoffstromes angeordneten Ringkanal
eingeleitet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Zuführung des Flugstaubes über
einen Ringkanal die Förderstromdichte des Flugstaubes
durch Zugabe eines Trägergases herabgesetzt und seine
Korngröße auf Werte von < 1 mm begrenzt wird.
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