DE3941813A1 - Verfahren zum elektrochemischen abbau von chlorierten organischen verbindungen - Google Patents
Verfahren zum elektrochemischen abbau von chlorierten organischen verbindungenInfo
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Description
Zum besseren Verständnis der Erfindung sei zunächst auf ei
nige Grundlagen kurz eingegangen.
Zur Vorbehandlung von Beschichtungsverfahren in der Ober
flächentechnik wie Lackieren, Galvanisieren und physikali
schen Beschichtungstechniken wurden und werden in erhebli
chem Umfang halogenierte organische Verbindungen, insbeson
dere Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) wie zum Beispiel Trich
loräthylen, Perchloräthylen und Methylenchlorid eingesetzt.
Aber auch bei chemischen Renigungen, als Löse-, Extrations
und Verdünnungsmittel finden CKW-Verbindungen einen weitver
breiteten Einsatz.
Da diese Stoffe neben der toxischen Wirkung auf den Menschen
(Resorption über die Haut und Atmungswege) auch eine erheb
liche Belastung des industriellen Abwassers mit sich brach
ten, wurden die Vorbehandlungsverfarhen auf Chlorkohlewas
serstoffbasis durch alternative Entfettungsverfahren wie
alkalische wäßrige Reinigungsschritte und insbesondere
durch den Einsatz der Dampfentfettung mit fluorierten
Chlorkohlenwasserstoffen (FCKW) teilweise substituiert.
Zwar gelten diese Fluorchlorkohlenwasserstoffe als relativ
wenig toxisch für den Menschen (MAK-Wert vergleichbar mit
Alkohol ca. 1000 ppm in Luft), ihre Umweltverträglichkeit
ist jedoch wegen der möglichen Zerstörung der Ozonschicht in
der Atmosphäre sehr umstritten.
Da weitere substituierende Oberflächenvorbehandlungsverfah
ren wie z. B. die Gasphasen-Aktivierung mit Schwefeltrioxid
(SO3) erst für eine technisch mögliche Handhabung entwickelt
werden müssen, besteht nunmehr verstärkt wiederum die Not
wendigkeit, chlorierte Kohlenwasserstoffe zur Vorbehandlung
von Metallen und Kunststoffen einzusetzen.
Es ist technisch jedoch nicht in jedem Fall realisierbar
gekapselte, emissionsfreie CKW-Reinigungsanlagen zu instal
lieren, so daß die Notwendigkeit besteht, Aufbereitungsan
lagen für chlorkohlenwasserstoff-haltige Abwässer zu ent
wickeln. Die Notwendigkeit hierfür wird noch dadurch ver
stärkt, daß aufgrund der aktuellen Umweltgesetzgebung die
Grenzkonzentrationen für Abwässer und damit die Grenzkon
zentrationen für CKW im Abwasser nach dem emittierenden
Prozeß gemessen werden und nicht erst in der Verdünnung des
Gesamtabwasserstroms erfaßt werden.
Die üblicherweise in den Kläranlagen eingesetzten Aufberei
tungsstufen ermöglichen nur den sicheren Abbau von wenigen
CKW-Verbindungen, nicht jedoch eine gesicherte Behandlung
und damit Entsorgung der tatsächlich technisch eingesetzten
halogenierten organischen Verbindungen.
Ein weiterer, sehr stark wachsender Bedarf für vollautoma
tisch arbeitende, möglichst wartungsfreie Anlagen, die keine
Chemikalien für den laufenden Betrieb benötigen, ist die
Aufbereitung von Grund- und Oberflächenwässern bei der Sa
nierung von Umweltschäden durch sog. "Altlasten".
Durch Chlorkohlenwasserstoffe und anderer halogenierten
organischen Verbindungen ist an bestehenden und aufgelas
senen Betrieben (bevorzugt der metallverarbeitenden Indu
strie), sowie an ehemaligen Standorten von Kokereien, Zechen
und Kohlekraftwerken eine erhebliche Kontamination des Erd
reiches mit CKW und anderen organischen Schadstoffen vor
handen und infolgedessen eine zukünftige Verseuchung des
Grundwassers zu erwarten.
Zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten zur Entsorgung von CKW-
haltigen Verbindungen sind bei der Aufarbeitung und Behand
lung von Deponieabwässern gegeben.
In der Literatur sind eine Reihe von Arten beschrieben, die
die elektrolytische Behandlung von organischen Abwässern
betreffen. Neben den bekannten Elektrolyseverfahren zur
Chlor- bzw. Hypochloridproduktion, die vorwiegend zur Ab
wasseraufbereitung eingesetzt werden, werden einige
elektrochemische Systeme zum Abbau organischer Komponenten
beschrieben. Den Abbau von Cyanid, Phenolen, Thiocyanaten
beschreiben Dart et al in J. APPL. Chem. 13,55 (1963).
Wabner berichtet über den Abbau von Phenolen, Chlorphenolen,
Lignin und Huminstoffen (D. Wabner, Vortrag bei der Dechema
Jahrestagung 1983).
Einen Überblick über die periodische Oxidation von organi
schen Wasserinhaltstoffen mit verschiedenen Elektrodenma
terialien gibt Wabner in "Ozonanwendung in der Wasseraufbe
reitung" herausgegeben von G.E. Kurzmann, Expertverlag 1984.
Die EP 1 99 554 beschreibt ein elektrochemisches Verfahren zur
Gewinnung von Halogenen aus halogenierten organischen
Chlorkohlenwasserstoffen. Bei dieser Methode wird eine
elektrochemische Zelle mit einer Anode, ausgewählt aus der
Gruppe der Übergangsmetalle Lithium, Kalium, Natrium,
Indium, Titan, Gallium oder Mischungen davon, verwendet.
Beim Stromdurchgang durch diese Zelle bilden sich dann aus
den halogenierten Verbindungen durch Reaktion mit den Me
tallen Metallhalogenide. Weiterhin sind die genauen Verfah
rensparameter angegeben.
Aus der DE 36 60 772 ist außerdem ein chemisches Verfahren
zum Abbau von chlorierten Wasserstoffen bekannt. Danach wird
Abwasser, in dem chlorierte Kohlenwasserstoffe vorhanden
sind, mit einer geringen Menge Wasserstoffsuperoxid ver
setzt. Dadurch sollen die Kohlenwasserstoffe zerstört wer
den.
Allen diesen Verfahren ist jedoch gemein, daß sich beim Ab
bau chemische Zwischenstufen ausbilden. Dies hat dann zur
Folge, daß eine geringe Abbaurate und damit ein uneffektiver
Abbau erreicht wird. Alle diese Verfahren zeigen somit keine
direkte Reaktion der chlorierten Kohlenwasserstoffe.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Abbau
von halogenierten organischen Verbindungen anzugeben, bei
dem eine hohe Abbaurate erreicht wird und daß eine direkte
Reaktion der halogenierten organischen Verbindungen ermög
licht. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, die geeigne
ten Elektrodenmaterialien dazu anzugeben.
Die Aufgabe wir durch das Kennzeichen des Anspruches 1 ge
löst. Danach wird die Oberfläche der Elektroden während des
elektrochemischen Prozesses in situ kontinuierlich bzw. in
Intervallen aktiviert. Durch diese erfindungsgemäßen Merk
male ist zum ersten Mal gewährleistet, daß eine direkte Re
aktion der halogenierten organischen Verbindungen ermöglicht
wird. Erfindungsgemäß wird dafür Sorge getragen, daß während
des elektrochemischen Prozesses, also in situ, kontinuier
lich Metalle auf der Oberfläche abgeschieden werden.
Diese Metallkeime wirken dann als Katalysator bei der
Abbaureatkion. Die abgeschiedenen Metalle müssen dabei nicht
zwangsläufig die gesamte Elektrode bedecken, es genügt für
einen katalytischen Effekt, daß dies teilweise erfolgt.
Diese Metalle wirken katalytisch und ermöglichen somit eine
direkte Reaktion. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, daß
durch diese in situ Bildung der Metallkeime auf der Elek
trodenoberfläche eine hohe Aktivität erreicht wird. Die Ab
scheidung der Metalle kann hierbei kontinuierlich bzw. in
Intervallen in bestimmten Taktzeiten erfolgen. Eine Inter
vall-Abscheidung der Metalle kann z. B. durch ein mehrfaches
wiederholtes Umpolen mit Reaktivierungsströmen erfolgen.
Erfindungsgemäß ist es genauso möglich, daß statt einer Ab
scheidung von Metallen auf der Oberfläche ein teilweises Ab
oder Anlösen der Elektrodenoberfläche vorgenommen wird. Hier
durch wird erfindungsgemäß ebenfalls eine aktive Oberfläche
erreicht, die eine direkte Reaktion der chlorierten Kohlen
wasserstoffe ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird ein Metall, oder eine Mischung davon,
ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co, Fe, Pd, Pt,
Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In oder Ce abgeschieden (An
spruch 2). Eine bevorzugte Ausführungsform ist die Abschei
dung der Metalle, ausgewählt aus de Gruppe Au, Ag, Cu, Ni,
Co, Fe, Pd oder Pt. Diese Metalle haben sich in bezug auf
die katalytische Aktivität als besonders geeignet erwiesen.
Die Abscheidung dieser Metalle oder Mischungen kann auf ver
schiedene Art erfolgen. Sie kann erstens aus den Salzlösun
gen vorgenommen werden (Anspruch 7), aus den dispergierten
Lösungen der Metalle (Anspruch 9) oder aus den Komplexsalz
lösungen (Anspruch 8). Es ist aber auch jede andere Ausgangs
verbindung geeignet, die es ermöglicht, Metallkeime abzu
scheiden. Die Metalle können auch aus dem Abwasser selbst
stammen. Es genügt, wenn z. Beispiel geringe Mengen Kupfer
ionen im Abwasser enthalten sind. Es ist ausreichend für
einen katalytischen Effekt, wenn die abgeschiedene Menge im
ppm-Bereich liegt. Die Erfindung ist weiterhin nicht auf die
im Anspruch 2, 3, 4, 5 und 6 angegebenen Metalle beschränkt.
Genausogut können andere Übergangsmetalle, wie zum Beispiel
die der 8 Nebengruppen des Periodensystems eingesetzt wer
den. Bei den Metallen, bzw. Mischungen und Legierungen der
Ansprüche 2, 3, 4, 5, 6 handelt es sich nur um bevorzugte
Ausführungsformen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform lehrt die Abschei
dung von Metallhalogeniden auf der Oberfläche, wobei wie
derum Metallhalogenide ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu,
Ni, Co, Fe, Pd, Pt, Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In oder
Ce bevorzugt sind.
Wird eine Aktivierung der Oberfläche durch teilweises Ab
oder Anlösen der Elektrodenoberfläche vorgenommen, so be
steht erfindungsgemäß die Elektrode aus einem Metall, eben
falls ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co, Fe, Pd,
Pt, Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In oder Ce. Auch hier ist
die Erfindung nicht auf diese Gruppe beschränkt, sondern es
sind auch andere Übergangsmetalle und deren Legierungen ge
eignet. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch
gekennzeichnet, daß Legierungen mit Nichtmetallen, wie
Phosor oder Bor verwendet werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung kennzeichnen auch
die Gestaltung der elektrolytischen Zelle. Erfindungsgemäß
wird danach eine Zelle verwendet, wobei sich eine Elektrode
ganz oder teilweise am Boden des Elektrolysegerätes befin
det. Dies hat den Vorteil, daß Stoffe, die ein höheres spez.
Gewicht als Wasser haben, wie zum Beispiel die Chlorkohlen
wasserstoffe immer in höheren Konzentrationen mit der Elek
trode in Kontakt sind.
Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Zelle vorgeschlagen,
wobei der Anoden- und der Kathodenraum getrennt ist. Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform ist in Anspruch 14 ge
kennzeichnet. Danach besitzt zumindest die Kathode eine
Schwamm- oder Porenstruktur, so daß eine möglichst große
Oberfläche erreicht wird. Dadurch wird eine große aktive
Oberfläche erzielt und der Prozeß kann somit noch be
schleunigt werden und eine höhere Abbaurate erreicht werden.
Demnach schließt die Erfindung auch alle Maßnahmen ein, die
eine große Oberfläche der Elektroden bewirken.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist in Anspruch 16
gekennzeichnet. Danach wird das Stromspannungsverhältnis so
gewählt, daß eine möglichst geringe Elektrolytzersetzung
erfolgt und damit ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird. Die
Ansprüche 7-17 kennzeichnen verfahrenstechnische Maßnahmen
für die bevorzugte Ausgestaltung von elektrochemischen Zel
len. Demnach wird zum Abbau der halogenierten organischen
Verbindungen bevorzugt der Kathodenraum benutzt (Anspruch
17). Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber mit jeder gän
gigen Elektrolysezelle durchzuführen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens für den Abbau von chlorierten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere zur Entsorgung von Abwäs
sern (Anspruch 17). Solche Abwässer sind insbesondere die,
die beim Lakkieren, Galvanisieren oder sonstigen physi
kalischen Beschichtungstechniken entstehen. Wie in der Ein
leitung geschildet, besteht gerade beim Abbau von CKW in
Abwässern ein großer Bedarf. Gerade hierin liegt die große
Bedeutung der Erfindung. Mit diesem Verfahren steht nun
erstmalig eine Methode zur Verfügung, die einen
umweltunschädlichen Abbau von CKW gewährleistet. Hinzu kommt
noch die hohe Abbaurate.
Die Erfindung wird anhand von Beispielen näher erläutert.
Elektrolyt: Spülwasser aus der metallverarbeitenden Indu
strie
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 25°C)
el. Leitfähigkeit: 2000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Rühren
Puffer: -
pH-Wert: 4,9
CKW-Gehalt (summarisch): 88 mg/kg
Elektroden: Kupfer, platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 1,9 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 20-45 mA
Abbaurate für Tetrachlorethylen: 30 mg/kg*h
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 25°C)
el. Leitfähigkeit: 2000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Rühren
Puffer: -
pH-Wert: 4,9
CKW-Gehalt (summarisch): 88 mg/kg
Elektroden: Kupfer, platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 1,9 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 20-45 mA
Abbaurate für Tetrachlorethylen: 30 mg/kg*h
Voraussetzung für die angeführte CKW-Abbaurate war die In
situ-Aktivierung, die in diesem Fall durch wiederholtes mehr
faches Umpolen mit Reaktivierungsströmen (Taktverhältnis
50 : 1, 20 ms lang den anodischen Stromanteil) an der Kupfer
elektrode erfolgte.
Der anodische Anteil an der Kupferkathode führt kurzzeitig
zu Kupferionen, die sofort wieder zu Kupferatomen entladen
werden. Auf diese Weise wird die Zahl der reaktiven Zentren
drastisch erhöht (Voraussetzung ist die abgestimmte Zeit
dauer des anodischen Stromes).
Die Detektion der CKW-Abnahme erfolgte zum einen direkt
durch eine gaschromatographische CKW-Bestimmung, zum anderen
indirekt durch quantitative ionenchromatographische Analyse
des Chlorids.
Elektrolyt: Spülwasser aus der metallverarbeitenden
Industrie
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 25°C)
el. Leitfähigkeit: 2000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Rühren
Puffer: -
pH-Wert: 4,7
CKW-Gehalt (summarisch): 105 mg/kg
Elektroden: platiniertes Titan, platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 2,1 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 30-40 mA
Abbaurate für Tetrachlorethylen: 28 mg/kg*h
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 25°C)
el. Leitfähigkeit: 2000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Rühren
Puffer: -
pH-Wert: 4,7
CKW-Gehalt (summarisch): 105 mg/kg
Elektroden: platiniertes Titan, platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 2,1 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 30-40 mA
Abbaurate für Tetrachlorethylen: 28 mg/kg*h
Voraussetzung für die angeführte CKW-Abbaurate war die In-si
tu-Aktivierung, die in diesem Fall durch die Mitabscheidung
von geringen Mengen Kupfer (im ppm-Bereich) erfolgte. Das
Kupfer kommt aus dem geringen Anteil von Kupferionen, die im
Abwasser enthalten waren.
Die Detektion der CKW-Abnahme erfolgte zum einen direkt durch
eine gaschromatographische CKW-Bestimmung, zum anderen indi
rekt durch quantitative ionenchromatographische Analyse des
Chlorids.
Elektrolyt: Spülwasser aus der lackverarbeitenden Industrie
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 22°C)
el. Leitfähigkeit: 3000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Umpumpen
Puffer: -
pH-Wert: 5,2
CKW-Gehalt (summarisch): 200 mg/kg
Elektroden: Kupfer (als Bodenelektrode), platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 1,7 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 15-30 mA
Abbaurate für Methylenchlorid: 80 mg/kg*h
Voraussetzung für die angeführte CKW-Abbaurate war die In-si tu-Aktivierung, die in diesem Fall durch ein Anlösen der Kupferkathode durch Spannungsumkehr erfolgte.
Temperatur: Raumtemperatur (ca. 22°C)
el. Leitfähigkeit: 3000µS/cm
Elektrolytbewegung: Mechanisches Umpumpen
Puffer: -
pH-Wert: 5,2
CKW-Gehalt (summarisch): 200 mg/kg
Elektroden: Kupfer (als Bodenelektrode), platiniertes Titan
Mittlerer Elektrodenabstand: 4 mm
Zellspannung: 1,7 V
Mittlerer Elektrolysestrom: 15-30 mA
Abbaurate für Methylenchlorid: 80 mg/kg*h
Voraussetzung für die angeführte CKW-Abbaurate war die In-si tu-Aktivierung, die in diesem Fall durch ein Anlösen der Kupferkathode durch Spannungsumkehr erfolgte.
Die Detektion der CKW-Abnahme erfolgte zum einen direkt durch
eine gaschromatographische CKW-Bestimmung, zum anderen indi
rekt durch quantitative ionenchromatographische Analyse des
Chlorids.
Claims (18)
1. Elektrochemisches Verfahren zum Abbau halogenierter or
ganischer Verbindungen, insbesondere von chlorierten
Kohlenwasserstoffen, mit einer elektrochemischen Zelle
und an sich bekannten Elektroden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der Elektroden während des elektro
chemischen Prozesses in situ, kontinuierlich bzw. in
Intervallen, aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche der Elektroden ein Metall, oder
eine Mischung von zwei oder mehreren von Metallen,
ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co, Fe, Pd,
Pt, Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In oder Ce abge
schieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche der Elektrode bevorzugt ein Me
tall, oder eine Mischung von zwei oder mehreren der
Metalle, ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co,
Fe, Pd oder Pt abgeschieden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenoberfläche teilweise ab- bzw. aufge
löst wird und die Elektrode selbst aus einem Metall,
oder einer Legierung von zwei oder mehreren Metallen,
ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co, Fe, Pd,
Pt, Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In oder Ce besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenoberfläche teilweise ab- bzw. aufge
löst wird und die Elektrode selbst bevorzugt aus einem
Metall, oder einer Legierung von zwei oder mehreren von
Metallen, ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu, Ni, Co,
Fe, Pd oder Pt besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode aus Legierungungen mit Nichtmetallen,
wie P oder B, besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abscheiden der Metalle oder der Legierungen aus
deren Salzlösungen erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abscheiden der Metalle oder der Legierungen aus
deren Komplexsalzlösungen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abscheiden der Metalle oder der Legierungen,
aus ihrer dispergierten Lösung erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abscheiden der Metalle oder Legierungen aus
aprotischen Lösungen erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktivierte Oberfläche durch Abscheiden einer
Halogenverbindung ausgewählt aus der Gruppe Au, Ag, Cu,
Ni, Co, Fe, Pd, Pt, Zn, Sn, Hg, V, Cr, Mn, Rh, Cd, In
oder Ce hergestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektrode sich ganz oder teilweise am Boden
des Elektrolysegefäßes befindet.
13. Verfahren nach Anspruch 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß Anoden- und Kathodenraum getrennt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder beide Elektroden, vorzugsweise die Ka
thode in Schwamm- und/oder Porensturktur so ausgebildet
ist, daß ein möglichst großes Verhältnis von aktiver
Oberfläche zu Volumen erzielt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder beide Elektroden als Röhrensystem ausge
bildet ist und der Elektrolyt durch dieses System ge
pumpt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1-15,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine geeignete Wahl des Strom-Spannungsver
hältnisses eine möglichst geringe Elektrolytzersetzung
(Elektrolyse) und damit ein hoher Wirkungsgrad bei der
Zersetzung der chlorierten organischen Verbindung er
reicht wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abbau der halogenierten organischen Verbin
dungen bevorzugt der Kathodenraum benutzt wird.
18. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1-17 zum Ab
bau von in Abwässern typisch auftretenden halogenierten
organischen Verbindungen, insbesonders Chlor-Kohlen-
Wasserstoffen wie z. B. Tetrachlorethylen, Trichlorethy
len, Methylenchlorid, Fluor-Kohlenwasserstoffe, Brom-
Kohlenwasserstoffe, Yod-Kohlenwasserstoffe, Fluor-Chlor-
Kohlenwasserstoffe und anderer gemischt halognierter
Halogenkohlen-Wasserstoffen sowie aromatischer Halogen-
Kohlenwasserstoffe.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893941813 DE3941813A1 (de) | 1989-12-19 | 1989-12-19 | Verfahren zum elektrochemischen abbau von chlorierten organischen verbindungen |
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DE3941813A1 true DE3941813A1 (de) | 1991-06-20 |
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ID=6395734
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DE19893941813 Granted DE3941813A1 (de) | 1989-12-19 | 1989-12-19 | Verfahren zum elektrochemischen abbau von chlorierten organischen verbindungen |
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