-
Verfahren zum Verdichten der sich in Essigbildnern entwickelnden Alkohol-
und Säuredämpfe. Bei dem bekannten Schützenbach-Verfahren zur Herstellung von Essig,
bei welchem einem mit Hobelspänen gefüllten Behälter, dem Essigbildner, von oben
ein der Essiggärung fähiges Flüssigkeitsgemisch und von unten Luft zugeführt wird,
entstehen durch Mitreißen des flüchtigen Alkohols durch die aufsteigende Luft Verluste
an Alkohol, die bei den besten Ausführungen der Vorrichtung mindestens ?o Prozent
betragen. Um diese durch ungenügende Verdichtung der Dämpfe im oberen Teil des Essigbildners
verursachten Alkoholverluste zu vermeiden, hat man besondere Kondensatoren außerhalb
des Essigbildners angeordnet, durch welche die Dämpfe hindurchgeschickt werden.
Derartige Außenkondensatoren sind jedoch kostspielig, nehmen viel Raum ein und arbeiten
unter anderem auch deshalb unzufriedenstellend, weil infolge der bei solchen Kondensatoren
aus konstruktiven Gründen unvermeidlichen beträchtlichen Verringerung des Durchzugsquerschnittes
die Dämpfe die Kondensatoren zu rasch durchziehen und sich daher nur ungenügend
verdichten können.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Alkoholverluste beim Schützenbachschen
Verfahren dadurch ausgeschaltet und die Anordnung von Außenkondensatoren dadurch
erübrigt, daß man das aufzugießende Essiggut auf so niedrige Temperaturen kühlt,
die ständig
und unter allen Umständen nur mit Hilfe von Kältemaschinen
oder Kältemischungen aufrechterhalten werden können und unterhalb 15' C gelegen
sind und die Temperatur der zugeführten Luft und ihre Durchzugsgeschwindigkeit derart
regelt, daß die Verdichtung praktisch aller Dämpfe in der oberen Zone des Bildners
erfolgt. Die zugeführte Luft wird ganz oder zum Teil mit Hilfe von Kältemaschinen
oder Kältemischungen ebenfalls auf Temperaturen unter 15" C ständig gekühlt. Durch
diese Maßnahme wird im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei welchen die Temperatur
der Aufgußflüssigkeit etwa 2o bis 35' C und die Ausbeute höchstens 75 Prozent,
normal aber unter 70 Prozent der theoretischen beträgt, eine Ausbeute von
über go Prozent der theoretischen erzielt.
-
Das Verfahren läßt sich beispielsweise mittels folgender Vorrichtung
durchführen.
-
Abb. i der Zeichnung stellt eine Anlage zur Essigherstellung nach
dem Verfahren der Erfindung im Aufriß dar. Abb. 2 zeigt einen Schnitt durch einen
Teil der Vorrichtung.
-
Das Flüssigkeitsgemisch wird durch das Rohr a in einen Behälter
b gedrückt, aus welchem es mit Hilfe der Pumpe c abgezogen und in die Rohre
d, e, f und g geschickt wird. Das Rohr d reicht über das Rohr
e hinaus und ist an das Rohr d' angeschlossen, so daß jeder L'berschuß durch
das Rohr d' zurück in den Behälter b geführt wird. Das Rühr g hat bei der dargestellten
Ausführungsform drei, je durch ein Ventil i geregelte Auslässe h.
-
Das Gemisch wird in folgender Weise auf die eingangs erwähnten Temperaturen
gekühlt Das Rohr a ist , von einem Wassermantel j umgeben, durch welches Wasser
strömt, das aus dem Rohr k durch die Leitungen in, in,'
zum @@"assermantel@geführt
wird. Von diesem fließt das Wasser durch die Rohre n, n' wieder ab. Eine Kältemaschine
o drückt eine Kälteflüssigkeit durch die im Behälter b liegende Schlange p und kühlt
das Gemisch auf die gewünschte Temperatur, bevor es durch die Pumpe c zum Generator
A gefördert wird.
-
Durch das Rohr q wird in einen Behälter r Luft zugeführt, die
durch Passieren einer geeigneten angesäuerten Flüssigkeit, z. B. v#-rdünnter Essigsäure
oder verdünnter Schwefelsäure, gereinigt, sterilisiert und befeuchtet wird. Vom
Behälter r wird mit Hilfe eines Luftkompressors (schematisch bei t dargestellt)
die Luft durch das Rohr s abgesaugt und durch das Rohr u hindurchgedrückt, das durch
den Wassermantel v und eine Salzkühleinrichtung w hindurchgeht. Der N@'assermantel
v wird durch die Wasserrohre k, x gespeist, und das Wasser fließt durch die
Rohre y und n' wieder ab. Die Salzkühleinrichtung w wird mit einer Salzlösung beschickt,
die durch die Kältemaschine o hindurchgedrückt wird und wobei der Kreislauf durch
die Rohre w', w" vermittelt wird. Die Luft wird hierdurch in ihrer Temperatur
regelbar.
-
Die Luft gelangt vom Zuführungsraum durch das lotrechte Luftcohr ai'
(Abb. 2) in die horizontalen Luftrohre 13, i3', i3", die mit Ventilen u-L und Öffnungen
i--IC, deren Durchtrittsquerschnitt durch Schieber 15, i5', 13" verstellbar ist,
versehen sind. Hierdurch wird der Lufteintritt aus den Rohren 13, i3', if ' durch
die Öffnungen i3z hindurch in die Räume ii-v zwischen den Bodenleisten ii und damit
auch der Lufteintritt in die einzelnen Abteile des Bildners geregelt.
-
Bei ihrem Durchgang durch das unterste Abteil K' wird die Luft verbraucht,
und beim Austritt trifft die verbrauchte Luft mit der frischen zusammen, welche
aus der Leitung 1.3' durch die Öffnungen i3'' derselben austritt und nach aufwärts
durch das Zwischenabteil 8' strömt. Bei seinem Durchgang durch das letztere verliert
das Gemenge von frischer und verbrauchter Luft allmählich seinen Sauerstoff und
wird bei seinem Austritt aus dem Mittelabteil 8' wieder mit frischer Luft gemischt,
die durch die Leitung 13 und die Öffnungen i3'' strömt. Dieses Gemenge von verbrauchter
und frischer Luft streicht nun nach aufwärts durch das oberste Abteil 8 und trifft
darin mit dem zufließenden Flüssigkeitsgemisch zusammen, dessen Temperatur unter
15' C liegt und so niedrig gewählt ist, daß die vom Luftstrom mitgerissenen Dämpfe
praktisch vollständig verdichtet werden. In dem Maße, als das Flüssigkeitsgemisch
nach abwärts fließt, wird es immer weniger und weniger kühl, und bald ist seine
Temperatur so weit gestiegen, daß der Oxvdationsprozeß beginnt. Aus dem Abteil 8
fließt die Luft durch die Löcher 7 in den gelochten Verteilungsdeckel b und entweicht
aufwärts durch das Kaminabzugsrohr, in dem eine Klappe icg eingebaut ist.