DE3933105A1 - Zweitakt-brennkraftmaschine mit einer ladungswechselsteuerung nach art einer rueckschiebesteuerung - Google Patents
Zweitakt-brennkraftmaschine mit einer ladungswechselsteuerung nach art einer rueckschiebesteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zweitakt-Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der DE-OS 27 47 884,
F 01 L 1/34, bekannt. Durch lastabhängige Verlegung der Einlaßphase für das Frischgas,
und zwar mit abnehmender von der Maschine abzugebender Leistung in Richtung später,
wird ein Teil des zuvor in den Brennraum gelangten Frischgases in das Saugrohr zurück
geschoben, während der Rest im Brennraum verdichtet und verbrannt wird. Der Vorteil
einer derartigen Rückschiebesteuerung ist im drosselfreien Betrieb der Maschine zumin
dest im Leerlauf- und Teillastbereich zu sehen.
Die zitierte Offenlegungsschrift offenbart auch mehrere konstruktive Möglichkeiten zur
Erzielung der Lastabhängigkeit dieser Ladungswechselsteuerung. Beispielsweise ist ei
nem zwischen der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und einer mit Einlaßnocken ver
sehenen Nockenwelle verlaufenden endlosen Riemen eine Stellrolle zugeordnet, deren
Stellung die Länge des ziehenden Trums des Riemens beeinflußt. Dadurch wird die re
lative Winkellage zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle in Abhängigkeit von der je
weiligen Last der Maschine beeinflußt. Bei Verwendung ein und derselben Nockenwelle
als Träger für die Einlaß- und die Auslaßnocken besitzt gemäß einem Vorschlag in der
Offenlegungsschrift die Nockenwelle eine die Einlaßnocken tragende, hohle Außenwelle,
die auf einer Innenwelle lastabhängig verschwenkbar ist.
Wenn gemäß dieser Offenlegungsschrift die Rückschiebesteuerung in der Weise erfolgt,
daß eine Teilmenge des zuvor in den Brennraum eingeströmten Frischgases in das Saug
rohr zurückgeschoben wird, erfordert dies eine relativ hohe, das heißt zylinderkopfnahe
Anordnung der Einmündungsstelle des Einlaßkanals für das Frischgas. Eine derart hohe
Anordnung des Einströmquerschnitts - in der Regel sind mehrere erforderlich - ist aber
im Hinblick auf die im oberen Bereich des Brennraums auftretenden hohen Spitzendrücke
unerwünscht. Auch macht die platzmäßige Unterbringung eines lastabhängig betätigten
Querschnitts-Steuerorgans für diese lastabhängige Ladungswechselsteuerung in der
Saugrohranordnung Schwierigkeiten, da zur Lieferung von Frischgas in den Brennraum
in der Regel mehrere, über den Umfang desselben verteilt einmündende Saugrohre bzw.
Einlaßkanäle erforderlich sind, die zur Rückschieberegelung alle hinsichtlich ihres
Querschnitts durch das Steuerorgan beeinflußbar sein müssen. Zumindest im Zuge ein
zelner derartiger Einlaßkanäle ergeben sich dann zwischen dem Steuerorgan einerseits
und ihren Einmündungsstellen in den Brennraum andererseits Toträume, die die Arbeits
weise der Maschine nachteilig beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Konstruktion für eine gattungsgemäße
Zweitakt-Brennkraftmaschine unter Wahrung der Vorteile derselben zu schaffen, die so
getroffen ist, daß die Lage der zumindest einen Frischgas-Einströmöffnung so, daß ihr
Querschnitt durch den Hubkolben gesteuert wird, durch die Rückschiebesteuerung nicht
beeinflußt ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkma
len des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unter
ansprüche.
Bei der Erfindung ist für die Rückschiebesteuerung also ein zusätzlicher Steuerkanal
vorgesehen, der mit einem lastabhängig betätigten Steuerorgan, beispielsweise einem
Schieber, bestückt ist, und in einen oberen Brennraumbereich einmündet. Dadurch wird
es möglich, den eigentlichen Frischgas-Einlaßkanal in üblicher Höhe in den Brennraum
einmünden zu lassen; da dieser Frischgas-Einlaßkanal nicht mit einem Steuerorgan, also
beispielsweise einer Drosselklappe oder einem Schieber, bestückt ist, bestehen auch
nicht die oben erläuterten Schwierigkeiten hinsichtlich der Ausbildung des Steuerorgans
bei der üblichen Verwendung mehrerer Frischgas-Einlaßkanäle.
Wie in den Unteransprüchen im einzelnen ausgeführt, kann der Steuerkanal insbesondere
dann, wenn während der Rückschiebephase sich im Brennraum reine Luft befindet, di
rekt oder indirekt über das Abgassystem der Maschine ins Freie führen.
Besonders vorteilhaft ist jedoch die in den Ansprüchen 4 bis 9 behandelte Ausführungs
form der Erfindung, bei der der Steuerkanal mit dem Einlaßkanal in Strömungsverbin
dung steht. Während der Einlaßphase für das Frischgas besteht dann die Möglichkeit,
bei entsprechender Ausrichtung der Einmündungsstelle des Steuerkanals über diesen
Frischgas in Richtung auf eine Zündkerze im Brennraum zu lenken. In dieser Betriebs
phase bildet der Steuerkanal also gleichsam einen zusätzlichen Einlaßkanal, wobei der
Kanalquerschnitt durch entsprechende Stellung des Steuerorgans freigegeben ist. Wei
terhin ist es möglich, über den Steuerkanal bei dieser Ausführung der Erfindung in Be
triebsphasen, in denen der Auslaßkanal bereits durch den hochgehenden Kolben abge
deckt ist, einen Nachladeeffekt zu erzielen. Im übrigen wird das Steuerorgan lastab
hängig betätigt, so daß die Öffnungsphase des Steuerkanals mit abnehmender Leistung
der Maschine in Richtung später verschoben wird.
Was die Steuerung der über einen Vergaser oder durch Einspritzung zuzuführenden
Kraftstoffmenge anbelangt, so kann sie bei Rückschieben in das Einlaßsystem in be
kannter Weise beispielsweise über Luftmengen- oder Luftmassenmessung erfolgen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
erläutert, die Axialschnitte durch einen Brennraum der Brennkraftmaschine wiedergeben.
Es sei darauf hingewiesen, daß bei üblichen Maschinen mehrere derartiger Brennräume
bzw. Zylinder vorhanden sind, in denen dann jeweils die gleichen konstruktiven Verhält
nisse vorliegen.
Betrachtet man zunächst das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so erkennt man in dem
Zylinder 1 den an seinem unteren Ende in üblicher Weise über ein Pleuel auf eine Kur
belwelle arbeitenden Hubkolben 2, der mit dem Zylinder den hinsichtlich seines Volu
mens variablen Brennraum 3 einschließt. In einer Mulde 4 im Zylinderkopf oder -deckel
ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Zündkerze 5 untergebracht.
In den Zylinder 1 sind in üblicher Weise mehrere, mit einem Frischgaseinlaß 6 strö
mungsmäßig verbundene Frischgas-Einlaßkanäle 7 in solcher Höhe eingearbeitet, daß
sie bei Beginn der Kompressionsphase zunehmend durch den dann hochgehenden Kolben
2 abgedeckt werden. Bei 8 erkennt man mehrere Abgas-Auslaßkanäle, deren obere Be
grenzungskanten höher als diejenigen der Einlaßkanäle 7 im Bereich ihrer Einströmquer
schnitte in den Brennraum 3 liegen, so daß beim Kompressionshub die Abgasauslässe
nach den Einlaßkanälen durch den Kolben 2 verschlossen werden, während beim Expan
sionshub die Auslaßkanäle 8 vom Kolben 2 vor den Einlaßkanälen 7 freigegeben werden.
Während demgemäß die Ein- und Auslaßkanäle 7 und 8 in üblicher Weise in einen un
teren Brennraumbereich einmünden, etwa so, daß von UT zur Oberkante der Einmün
dungsquerschnitte der Einlaßkanäle 7 ein Abstand von etwa 60° KW vorliegt, mündet
in den oberen Bereich des Brennraums der mit dem Walzendrehschieber 9 als lastab
hängig betätigtes Steuerorgan bestückte Steuerkanal 10 ein, der an seinem in der Fi
gur unteren Ende in den Abgasauslaß 8 einläuft. Die Steuerung des Drehschiebers 9
erfolgt beispielsweise in der erläuterten, aus der eingangs genannten DE-OS 27 47 884
bekannten Weise durch Anderung der Länge des ziehenden Trums eines zur Kurbelwelle
der Maschine führenden Antriebsriemens für den Drehschieber 9.
Nach Verschließen der Einströmquerschnitte der Einlaßkanäle 7 sowie der Auslaßkanäle
8 erfolgt also in Abhängigkeit von der lastabhängigen Stellung des Steuerorgans 9, das
heißt in Abhängigkeit vom jeweils vorliegenden Strömungsquerschnitt der Steuerleitung
10, ein Ausschieben einer Teilmenge des zuvor über die Einlaßkanäle 7 in den Brenn
raum 9 gelieferten Frischgases, das heißt vom Prinzip her eine drosselfreie Füllungsre
gelung. Soweit im Einlaß 6 bzw. im Zuge des einströmenden Frischgases eine Drossel 11
liegt, dient diese lediglich der Schaffung einer zusätzlichen Möglichkeit der Beeinflus
sung der Leerlauf- oder Teillastfüllung in Sonderfällen, z. B. zur Erzielung einer sehr
niedrigen Leerlaufdrehzahl. Vom Prinzip her erfolgt aber ein drosselfreies Einströmen
der Frischgasmenge in den Brennraum 3 in Abhängigkeit von der Differenz der Drücke
im Brennraum einerseits und am Ausgang eines Kompressors bzw. einer Spülpumpe an
dererseits.
Man erkennt im Wege des einströmenden Frischgases ferner das Rückschlagventil 12,
das eine Rückströmung bei noch freien Einmündungen der Einlaßkanäle 7 und hochge
hendem Kolben verhindern soll.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 findet sich wieder in dem Zylinder 20 der
Hubkolben 21, der zusammen mit dem Zylinder den Brennraum 22 einschließt; auch
hier liegt eine nach dem Otto-Prinzip arbeitende Brennkraftmaschine mit Zündkerze
23 vor. Die Einlaßkanäle sind mit 24, die Auslaßkanäle mit 25 bezeichnet; die Strö
mungsrichtungen sind wie schon in Fig. 1 durch Pfeile gekennzeichnet.
In diesem Ausführungsbeispiel mündet der mit dem Drehschieber 26 als lastabhängiges
Steuerorgan bestückte Steuerkanal 27 in die Einlaßkanäle 24 ein, so daß er bei geöff
netem Steuerorgan 26 während der Einlaßphase Frischgas in Richtung auf die Zündker
ze 23 in den Brennraum 22 liefert. Daher ist diese Konstruktion auch dazu geeignet,
während der Kompressionsphase nach Abdeckung der Einmündungen der Einlaßkanäle 24
in den Brennraum 22 durch den Kolben 21 und bei ebenfalls abgedeckten Auslaßkanälen
25 einen Nachladeeffekt hervorzurufen. Auch hier ist verständlicherweise der Drehschie
ber 26 lastabhängig betätigt, so daß mit abnehmender Maschinenlast die Einlaßphase in
Richtung später verlegt wird.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Zweitakt-Brennkraftmaschine ge
schaffen, die mit einfachen Mitteln den besonderen Verhältnissen eines derartigen Ma
schinentyps Rechnung trägt und eine wirkungsvolle lastabhängige Ladungswechselsteue
rung nach Art einer Rückschiebesteuerung sicherstellt.
Claims (10)
1. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit zumindest einem einen Hubkolben aufnehmenden,
mit diesem einen Brennraum bildenden Zylinder, zumindest jeweils einem Frischgas
einlaß- und Abgasauslaßkanal und einer lastabhängigen Ladungswechselsteuerung
nach Art einer Rückschiebesteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß Ein- und Aus
laßkanal (7, 8), wie üblich, im Hubbereich des Kolbens (2) einmünden und ihre Strö
mungsquerschnitte durch diesen gesteuert werden, während zur lastabhängigen La
dungswechselsteuerung in einen oberen Brennraumbereich ein mit einem lastabhän
gig betätigten Querschnitts-Steuerorgan (9) bestückter Steuerkanal (10) einmündet.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkanal
(10) ins Freie führt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkanal
(10) in das Abgassystem der Maschine führt.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkanal
(27) mit dem Einlaßkanal (24) in Strömungsverbindung steht.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan
(26) schon während der Frischgaseinlaßphase den Strömungsquerschnitt des Steuerka
nals (27) freigibt.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkanal
(27) im Bereich seiner Einmündung auf eine Zündkerze (23) ausgerichtet ist.
7. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerorgan (26) nach erfolgter Abdeckung des Auslaßkanals (25) durch den Kol
ben (21) zur Erzeugung einer Nachladephase den Strömungsquerschnitt des Steuerka
nals (27) freigibt.
8. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
im Zuge der Einlaßkanäle (7) ein Rückschlagventil (12) angeordnet ist.
9. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
im Zuge der Einlaßkanäle (7) eine steuerbare Drossel (11) angeordnet ist.
10. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerorgan ein Schieber (9), vorzugsweise ein Drehschieber, ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3933105A DE3933105A1 (de) | 1988-10-13 | 1989-10-04 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit einer ladungswechselsteuerung nach art einer rueckschiebesteuerung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3834895 | 1988-10-13 | ||
DE3933105A DE3933105A1 (de) | 1988-10-13 | 1989-10-04 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit einer ladungswechselsteuerung nach art einer rueckschiebesteuerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3933105A1 true DE3933105A1 (de) | 1990-04-19 |
Family
ID=25873205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3933105A Withdrawn DE3933105A1 (de) | 1988-10-13 | 1989-10-04 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit einer ladungswechselsteuerung nach art einer rueckschiebesteuerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3933105A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1989
- 1989-10-04 DE DE3933105A patent/DE3933105A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |