DE3932666C2 - Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, sowie Bedienroboter zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, sowie Bedienroboter zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE3932666C2 DE3932666C2 DE19893932666 DE3932666A DE3932666C2 DE 3932666 C2 DE3932666 C2 DE 3932666C2 DE 19893932666 DE19893932666 DE 19893932666 DE 3932666 A DE3932666 A DE 3932666A DE 3932666 C2 DE3932666 C2 DE 3932666C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschine,
insbesondere Ringspinnmaschine, unter Verwendung eines Bedienrobo
ters, der insbesondere zur Behebung eines Fadenbruches an einer betref
fenden Spinnstelle sicherstellt, daß das von einem Streckwerk gelieferte zu
spinnende Material wieder auf den der Spinnstelle zugeordneten Spinn
kops gewickelt wird, wobei mittels des Bedienroboters automatisch zu
nächst das eine Ende eines Fremdfadens ohne dessen Befestigung am ab
gebrochenen Garnende um den Spinnkops gewickelt wird.
Die Erfindung betrifft ferner einen Bedienroboter gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 14.
Bei einem bekannten manuellen Ansetzverfahren wird ein anzusetzendes
Garnstück einige Millimeter bis Zentimeter vor seinem Ende vom Bediener
gefaßt und in ein Absaugröhrchen eingeführt. Dort wird es durch den
Luftstrom zentriert und mit dem aus dem Streckwerk austretenden Faser
strom zusammengebracht. Durch eine viel Geschicklichkeit erfordernde
Bewegung von Daumen und Zeigefinger erteilt der Bediener dem Fade
nende eine Drehung, so daß der fließende Faserstrom in das Garnende
eingebunden wird. Wird nun das Garnende freigegeben, so setzt infolge
der bereits von der sich drehenden Spindel aufgebauten Drehung der
Spinnvorgang ein. Das laufende Einbinden der zuströmenden Fasern setzt
sich rasch bis zur Klemmstelle am Ausgangszylinder des Streckwerkes
fort, wonach der eigentliche Ansetzvorgang abgeschlossen ist.
Bei diesem manuellen Verfahren erfordert das eigentliche Zusammenbrin
gen von Fadenende und Faserstrom zwar keine allzu hohe Aufmerksam
keit. Kritisch ist jedoch das zeitliche Zusammenspiel von Drehungsertei
lung und Freigabe des Garnstückes in Verbindung mit dem Sprung des
Einbindepunktes aus dem Röhrchen zur Klemmstelle im Streckwerk. Der
erzeugte Ansetzer ist spinntechnologisch problematisch und relativ unsi
cher.
Bei einem anderen manuellen Ansetzverfahren wird das anzusetzende Fa
denende zwischen Daumen und Zeigefinger relativ kurz gehalten. Der Be
diener bringt dieses Fadenende dann unmittelbar am Auslaufzylinder des
Streckwerks in direkte Berührung mit dem auslaufenden Faserstrom. Da
bei wird dieser Faserstrom kurz gestaut. Mit einer relativen Bewegung von
Daumen und Zeigefinger wird dem Garnende eine erste Drehung erteilt,
wodurch das Eindrehen der aufgestauten Fasern bewirkt wird. Nach Frei
gabe des Fadenendes setzt sich der Spinnvorgang unmittelbar fort. Diese
Vorgehensweise erfordert viel Aufmerksamkeit und manuelles Geschick.
Das in der Hand gehaltene Fadenende muß mit dem austretenden Faser
strom genau zusammengebracht werden, damit der Ansetzer gelingt. Ein
entscheidender Vorteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, daß die
Ansetzstelle die Form eines Faserballes annimmt und daher auch von
einfacheren mechanischen Garnreinigern zuverlässig erfaßt werden kann.
Dieses entscheidende Kriterium dürfte maßgeblich dafür sein, daß dieses
bekannte manuelle Ansetzverfahren praktisch in sämtlichen Spinnereibe
trieben geschult und durchgeführt wird.
Zu den bekannten manuellen Ansetzverfahren zählt auch das sogenannte
Hinterlegen, auch als Amerikanisches Ansetzverfahren bekannt, bei dem
der Bediener das betreffende Fadenende gegebenenfalls nach Abheben ei
ner vorhandenen Putzwalze seitlich an der lieferseitigen Druckrolle des
Streckwerkes vorbei hochzieht. Anschließend führt der Bediener den Fa
den manuell mit einer seitlichen Bewegung derart unter die Druckrolle,
daß dieser vom Streckwerk erfaßt und angetrieben wird. Unter ständigem
Nachgeben läßt der Bediener den Faden nun quer zur Laufrichtung ein
laufen, so daß die Bahn des Faserstromes überstrichen und dieser einge
bunden wird. Ein derartiges manuelles Ansetzen erfordert keine große
manuelle Geschicklichkeit. Es erfordert zwar etwas mehr Zeit, ist jedoch
stets erfolgreich, da das erste Zusammentreffen von Garn und Faserstrom
bereits an der Stelle erfolgt, wo schließlich auch der Einspinnvorgang
stattfindet.
Dieses relativ einfache und sichere manuelle Ansetzverfahren wird jedoch
in der Praxis so gut wie nicht angewandt und ist darüber hinaus im Spin
nereibetrieb verpönt oder verboten. Der maßgebliche Grund dafür besteht
darin, daß die entstehende, durch eine Verdopplung des Querschnitts
über eine Länge von einigen Zentimetern bis Dezimetern gekennzeichnete
Ansetzstelle im Faden bei der Weiterverarbeitung des Garnes stört und
von einer Reihe herkömmlicher Garnreiniger, insbesondere von einfache
ren mechanischen Garnreinigern nicht zuverlässig erfaßt wird.
Es sind auch bereits automatische Ansetzgeräte bekannt, bei denen das
anzusetzende Garnende auf dem Auslaufzylinder mit dem Faserstrom zu
sammengeführt wird. Hierbei läuft das Fadenende entweder über eine
Kante (vgl. z. B. US-PS 3 128 590) oder eine Hilfsrolle (vgl. z. B.
DE 17 60 259 B2, DE-PS 17 85 236, DE 32 09 814 A1, DE 37 28 333 A1,
DE 37 30 373 A1) am Ende eines beweglichen Armes und ist unmittelbar
neben dieser Umlenkstelle festgehalten. Die durch die Kante bzw. Hilfs
rolle gebildete Umlenkstelle wird mit dem Auslaufzylinder in Berührung
gebracht, wobei das Garnende auf den Faserstrom trifft. Nachdem die von
der Spindel her aufgebaute Drehung erste Fasern eingebunden hat, wird
das angesetzte Garnende freigegeben. Anschließend springt die Einbinde
stelle vom Berührungspunkt des Ansetzarmes hoch in den Klemmpunkt
des Streckwerkes.
Mittels dieses bekannten automatischen Verfahrens werden zwar Ansetzer
erhalten, welche den im herkömmlichen Spinnereibetrieb manuell er
zeugten Ansetzern relativ nahekommen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit für
das Gelingen derartiger Ansetzer ist jedoch gering. Zunächst ist es tech
nisch äußerst schwierig, den Lauf des Faserbandes bzw. dessen Austritts
punkt aus dem Streckwerk derart genau zu erfassen, daß überhaupt ein
gesteuertes Zusammenbringen von Garnende und Faserstrom möglich ist.
Ferner ist das anfängliche Einbinden der Fasern auf kritische Weise mit
dem zeitlichen Aufbau der Drehung durch die startende Spindel verbun
den. Die manuelle Drehungseinleitung zwischen Daumen und Zeigefinger
läßt sich durch eine mechanische Einrichtung praktisch nicht nachbilden.
Ein weiterer Schwachpunkt bei dem zuletzt genannten bekannten Verfah
ren ist der Übergang von einem provisorischen Einbindepunkt an der
Umlenkstelle des Ansetzarmes zur Klemmstelle am Auslauf des Streck
werks. Zumindest für kurzstaplige Fasern wie Baumwolle und die heut
zutage üblichen hohen Liefergeschwindigkeiten im Bereich von 20 Meter
pro Minute ist es bisher trotz verschiedener Verbesserungsvorschläge
nicht gelungen, eine genügend hohe Reproduzierbarkeit und Zuverlässig
keit des Ansetzens zu erreichen.
Zu diesen bekannten, insgesamt noch nicht zufriedenstellenden Verbesse
rungsvorschlägen zählen:
- - das Zentrieren des Faserstromes mittels einer Gabel, welche gleich zeitig Ansetzfaden und Faserstrom zusammenbringt (vgl. z. B. DE-PS 17 85 236),
- - das zeitlich genau überwachte Hochlaufen der Spindel in Verbin dung mit dem Auslösen des Ansetzvorgangs (vgl. z. B. DE 37 30 373 A1),
- - eine fest programmierte Bewegung des Ansetzarmes quer zur Lauf richtung des Fadens, zeitlich zusammenfallend mit dem eigentlichen Ansetzmoment (vgl. z. B. DE 32 09 814 A1),
- - der Einsatz einer Rolle anstelle einer festen Kante zum Umlenken des Fadens in Kontakt mit dem Lieferwerk-Zylinder (vgl. z. B. DE-PS 17 85 236), und
- - das Reduzieren des Changierhubes für die Lunte und damit das Eingrenzen der Position des auslaufenden Faserstromes zur Erhö hung der Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens von Ansetzfa den und Faserstrom (vgl. z. B. DE 32 09 814 A1).
In der Praxis haben sich diese bekannten Maßnahmen im Ergebnis insge
samt als unbefriedigend erwiesen, was insbesondere auf die auftretenden
Toleranzen von Spinnstelle zu Spinnstelle und im zeitlichen Ablauf des
Ansetzvorganges zurückzuführen ist.
Bei einem aus der DE 36 11 050 A1 bekannten Spinnaggregat zur Erzeu
gung von Vorlagespulen zum Zwirnen wird bei einem jeweiligen Faden
bruch mittels einer Faserbandklemme einer Luntenstoppeinrichtung das
betreffende Faserband gegen die Oberwalze des Einzugswalzenpaares ei
nes Streckwerkes geklemmt. Der daraufhin abgetrennte Faden wird in ei
ne Absaugung eingesaugt und als Abfall entfernt. Das abgebrochene Fa
denende auf der Spule wird von einer Fadensuchdüse einer Anspinnvor
richtung aufgenommen und einer Spleißvorrichtung zugeführt. Ein jewei
liger mittels einer Fadenklemme von einer Hilfsspule abgezogener Hilfsfa
den wird zunächst an eine Absaugung übergeben. Anschließend wird der
Hilfsfaden in eine deaktivierte Abzugseinrichtung, eine Falschdrallein
richtung und von der Seite her in das Lieferwalzenpaar des Streckwerks
eingelegt. Mittels der Fadenklemme wird der Hilfsfaden zudem in Faden
führungen eingelegt, durch die er zunächst von der Falschdralleinrichtung
freigehalten wird. Sobald die Abzugseinrichtung wieder aktiviert ist, läuft
der Hilfsfaden in die betreffende Absaugung ein. Wird dem Streckwerk
wieder Faden zugeführt, so läuft dieser durch den Hilfsfaden verstärkt
über die Abzugseinrichtung in die betreffende Absaugung ein. Anschlie
ßend wird der Hilfsfaden durchtrennt. Der zwischen der Abzugseinrich
tung und der betreffenden Absaugung laufende Faden wird durch ein Fa
denführungselement in die Anspinnvorrichtung hinein ausgelenkt und in
die Spleißvorrichtung eingelegt und dort mit dem von der Spule abgezoge
nen abgebrochenen Fadenende verspleißt. Nach dem Verspleißen wird der
verbundene Faden wieder auf die Spule aufgewickelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren sowie den Be
dienroboter der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß ein stets
zuverlässiges und eindeutig reproduzierbare Ansetzstellen erzeugendes
automatisches Ansetzen des Fadens gewährleistet und gleichzeitig in je
dem Falle sichergestellt ist, daß die jeweils entstehende Ansetzstelle bei
der Weiterverarbeitung zweifelsfrei erkannt wird und entsprechend besei
tigt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist beim erfindungsgemäßen Verfahren vorge
sehen, daß anschließend das andere Fremdfadenende seitlich an zumin
dest einer der beiden Lieferwalzen des Streckwerks
vorbei in den Bereich in Garnlaufrichtung betrachtet vor dem
Lieferwalzenpaar geführt wird, und daß dieses andere Fremdfa
denende schließlich zumindest soweit allgemein in Walzen
längsrichtung bewegt wird, daß es in den Walzenspalt zwi
schen den Lieferwalzen eintritt und damit von diesen erfaßt
wird und ferner die Fasern des vom Lieferwalzenpaar geliefer
ten zu spinnenden Materials in dieses Fadenende eingebunden
werden. Der erfindungsgemäße Bedienroboter zeichnet sich
durch die im Patentanspruch 15 angegebenen Merkmale aus.
Erfindungsgemäß wird demnach durch ein vollautomatisches so
genanntes Amerikanisches Ansetzen trotz eines einfachen Auf
baus der verwendeten Vorrichtung ein sehr hoher Ansetzerfolg
mit eindeutig reproduzierbaren Ansetzstellen erreicht, wobei
gleichzeitig sichergestellt ist, daß die entstehenden Ansetz
stellen unabhängig von der jeweiligen Empfindlichkeit der
eingesetzten Garnreiniger bei der Weiterverarbeitung zuver
lässig erkannt und entsprechend entfernt werden können. Da
stets mit einem Hilfsfaden vorzugsweise fester Länge ange
setzt wird, welcher am um den Spinnkops gewickelten Ende
nicht mit dem abgebrochenen Garnende verbunden ist, wird bei
jedem anschließenden Umspulvorgang der sich ergebende Unter
bruch des Fadens erkannt. Auf die jeweilige Empfindlichkeit
der eingesetzten Garnreiniger kommt es hierbei nicht an. Da
durch, daß jeder Fadenbruch einer jeweiligen Spinnstelle wei
terhin als Unterbruch des Fadens auf dem zugeordneten Spinn
kops verbleibt, muß die Spulmaschine zwangsläufig spleißen.
Bei den heute üblichen Fadenbruchzahlen in der Größenordnung
von etwa einem Fadenbruch auf 100 Spindelstunden und Kops
laufzeiten von drei Stunden ergibt sich beispielsweise ein
einziger derartiger Spleißvorgang infolge eines Fadenbruches
auf 33 Spleißvorgänge infolge eines Kopswechsels. Durch die
sich einstellenden Fadenbrüche ergibt sich demnach praktisch
kaum eine Mehrbelastung der Spulmaschine. Die infolge von Fa
denbrüchen erforderlichen Spleißvorgänge sind aus den genann
ten Gründen von völlig untergeordneter Bedeutung. Wesentlich
ist, daß erfindungsgemäß ein nicht reproduzierbarer manuel
ler Ansetzer, also eine unkontrollierte Dickstelle im Garn,
durch einen kontrollierten Spleiß mit genau reproduzierbaren
Eigenschaften ersetzt wird. Im Ergebnis überwindet die erfin
dungsgemäße Lösung auch ein in bezug auf den Einsatz des so
genannten Amerikanischen Ansetzverfahrens seit langem beste
hendes Vorurteil in der Fachwelt.
Dadurch, daß vorzugsweise jeweils ein Fremdfaden vorgegebe
ner Länge verwendet wird, können die sich ergebenden Ansetz
stellen im Faden noch zuverlässiger festgestellt und besei
tigt werden.
Im allgemeinen führt das vom Streckwerk gelieferte zu spin
nende Material bzw. Vorgarn eine Changierbewegung aus, wo
durch erreicht werden soll, daß die Streckwerkwalzen und die
im Streckwerk gegebenenfalls angetriebenen Riemchen gleichmä
ßig abgenutzt werden. In einem solchen Falle wird das andere
Fremdfadenende vorteilhafterweise zumindest eine solche
Strecke allgemein in Walzenlängsrichtung bewegt, welche dem
Changierhub des zu spinnenden Materials entspricht. Dadurch
ist in jedem Falle sichergestellt, daß der Fremdfaden wäh
rend des Ansetzvorgangs mit dem vom Streckwerk gelieferten
zu spinnenden Material zusammentrifft und die Fasern dieses
Materials den Fremdfaden einbinden. Vorzugsweise wird das be
treffende Fremdfadenende anschließend in entgegengesetzter
Richtung bis zumindest im wesentlichen zur Mitte des Liefer
walzenpaares bewegt. Dadurch kann die maximale Breite des
sich aus den Fremdfaden und dem gestreckten Vorgarn bilden
den Spinndreiecks reduziert werden.
Zumindest bei normalen und gröberen Garnen kann es zweckmä
ßig sein, einen Fremdfaden zu verwenden, der dünner und vor
zugsweise fester als der normale gesponnene Faden ist. Die
Verwendung solch dünnerer Fremdfäden führt aufgrund der ge
ringeren Masse insbesondere zu einem Fadenballon geringeren
Durchmessers, so daß auf vorteilhafte Weise beim Ansetzvor
gang die Fadenspannung herabgesetzt ist.
Um auch bei sehr feinen Garnen ein sicheres Ansetzen zu ge
währleisten, kann in diesem Falle ein Fremdfaden verwendet
werden, der dicker als der normale gesponnene Faden ist.
Insbesondere bei Einzelspindelantrieb ist es zweckmäßig, das
andere Fremdfadenende an das zu spinnende Material bei einer
Spindeldrehzahl anzusetzen, die kleiner als die Betriebsdreh
zahl ist. Infolge der reduzierten Drehzahl ist beim kriti
schen Ansetzvorgang die Spinnspannung herabgesetzt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante ist
vorgesehen, daß das andere Fremdfadenende unter Einhaltung
eines freien Fadenstücks geführt wird, dessen Länge zumin
dest gleich der Umfangsabmessung der den Fremdfaden greifen
den Abzugswalze des Lieferwalzenpaares ist. Dadurch kann das
seitliche Einbringen des anderen Fremdfadenendes in den zwi
schen den beiden Lieferwalzen gebildeten Walzenspalt relativ
langsam erfolgen, so daß das gestreckte zu spinnende Mate
rial bzw. Vorgarn den Fremdfaden relativ langsam überfährt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten des erfindungsgemä
ßen Verfahrens sowie des erfindungsgemäßen Bedienroboters
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Frontansicht eines Ab
schnitts einer mit einem Bedienroboter ausge
statteten Ringspinnmaschine,
Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung
des in Fig. 1 gezeigten Bedienroboters,
Fig. 3 eine schematische Querschnittsdarstellung
des Streckwerks sowie des Fadenführungsele
ments des Bedienroboters in einer die zuge
ordnete Putzrolle abhebenden Stellung,
Fig. 4 eine Draufsicht der in Fig. 3 gezeigten An
ordnung,
Fig. 5 eine Fig. 3 vergleichbare, jedoch stark ver
einfachte Darstellung zur Verdeutlichung des
normalen Spinnzustands, und
Fig. 6 eine Fig. 5 vergleichbare Darstellung zur
Verdeutlichung des Ansetzvorgangs.
Die in Fig. 1 lediglich ausschnittsweise dargestellte Ring
spinnmaschine 10 umfaßt mehrere nebeneinander angeordnete
Spinnstellen 12. Jeder Spinnstelle 12 ist eine Spindel 14,
ein Ringläufer 20, ein Fadenführer 22, ein Streckwerk 24,
eine trichterförmige Changierführung 26 für das zu spinnende
Material bzw. Vorgarn 74 sowie eine das Vorgarn 74 liefernde
Vorgarnspule 28 zugeordnet.
Die Spindeln 14 sind in einem Balken 30 drehbar gelagert.
Jeder Spindel 14 ist jeweils ein mit dieser drehfester, rein
schematisch dargestellter Bremsflansch 100 zugeordnet.
Zum Antrieb von jeweils zwei einander benachbarter Spindeln
14 ist jeweils ein Riemen 32 vorgesehen, welcher von einer
zentralen Antriebswelle 138 angetrieben ist (vgl. auch Fig.
2).
Der Ringläufer 20 läuft auf einem Ring 34 um, welcher auf
einer parallel zu den Spindelachsen verschiebbaren Ringbank
36 angeordnet ist.
Auf jede Spindel 14 ist eine Hülse 16 aufgesteckt, auf wel
cher sich jeweils ein Garnkörper bzw. Spinnkops 18 bildet.
Wie insbesondere auch aus den Fig. 2 bis 6 erkennbar ist,
umfaßt das Streckwerk 24 ein Einzugswalzenpaar 38, 40 sowie
ein Lieferwalzenpaar 42, 44. Hierbei sind der untere Ein
zugszylinder 38 und der untere Lieferzylinder 42 jeweils Ab
schnitte durchlaufender Antriebswellen 140, 142.
Die oberen Einzugszylinder 40 und oberen Druckwalzen 44 je
weils zweier benachbarter Streckwerke 24 sind jeweils in
einem dazwischen angeordneten gemeinsamen Träger 46 drehbar
gelagert.
Dieser Träger 46 ist zu Einricht- und Reinigungszwecken um
eine Achse 48 (vgl. z. B. Fig. 3 und 4) hochschwenkbar und in
der dargestellten Betriebsstellung gegen die unteren Einzugs
zylinder 38 und unteren Lieferzylinder 42 anpreßbar.
Die Einzugszylinder 38, 40 eines jeweiligen Streckwerks 24
sind jeweils durch ein Riemchen 50, 52 umgeben, welches je
weils über einen dreieckförmigen Keil 56, 58 geführt ist
(vgl. z. B. Fig. 3).
Die Träger 46 weisen jeweils seitlich vertikale Längsschlit
ze 60 auf, in welche die Enden von Putzwalzen 54 tragenden
Achsen 64 eintreten.
Hierbei ist zwischen jeweils zwei benachbarten Trägern 46
ein Paar von Putzwalzen 54 auf der gemeinsamen Achse 64 ange
ordnet, deren beide Enden in den vertikalen Schlitzen 60 ge
führt sind. Die Putzwalzen 54 liegen aufgrund ihres Eigenge
wichts auf den oberen Druckwalzen 44 auf.
Diese Druckwalzen 44 besitzen auf der vom Träger 46 abgewand
ten Seite jeweils eine konische Abschrägung 66 (vgl. z. B.
Fig. 4). Ferner ist die untere Lieferwalze 42 durchgehend,
wobei der untere Lieferzylinder 42 die obere Druckwalze 44
auf beiden Seiten überragt. In der schematischen Darstellung
gemäß Fig. 4 ist der mit der Druckwalze 44 zusammenwirkende
Abschnitt des unteren Lieferzylinders 42 lediglich der
Darstellung halber mit größerem Durchmesser dargestellt.
Tatsächlich ergibt sich keine Vergrößerung des Durchmessers.
Gemäß Fig. 1 sind die Changierführungen 26 in einem Changier
balken 68 angeordnet. Dieser Changierbalken 68 wird regelmä
ßig um einen Changierhub 70 hin- und hergeschoben. Der Chan
gierhub 70 ist kleiner als die Breite der Riemchen 52, 50
(vgl. auch Fig. 3) und der Druckwalze 44.
Die Vorgarnspulen 28 sind jeweils auf einem Halter 72 befe
stigt. Während des Betriebs wird das zu spinnende Material
bzw. Vorgarn 74 vom Streckwerk 24 durch die betreffende Chan
gierführung 26 hindurch abgezogen und im Streckwerk 24 auf
den gewünschten Verzug verstreckt. Dies wird dadurch er
reicht, daß die Umfangsgeschwindigkeit des unteren Lieferzy
linders 42 größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des un
teren Einzugszylinders 38 (vgl. z. B. Fig. 3).
Das gestreckte Vorgarn 74 wird durch die rasch rotierende
Spindel 14 vom Lieferwalzenpaar 42, 44 abgezogen und durch
den umlaufenden Ringläufer 20 zum Faden 76 versponnen.
Jeder Spinnstelle 12 kann ein nicht dargestellter Fadenwäch
ter zugeordnet sein. Tritt bei einer bestimmten Spinnstelle
12 ein Bruch des Fadens 76 auf, so wird das dort ständig
nachgelieferte gestreckte Vorgang 74 von einem Saugrohr 78,
welches jeder unteren Lieferwalze 42 benachbart jeweils eine
Ansaugöffnung 80 aufweist, abgesogen (vgl. z. B. Fig. 3).
Die Ringspinnmaschine 10 umfaßt ferner einen Bedienroboter
82 (vgl. insbesondere Fig. 1 und 2), der über Räder 84 auf
Schienen 86 längs der Ringspinnmaschine 10 durch einen nicht
dargestellten Motor verfahrbar ist. Der verfahrbare Bedienro
boter 82 umfaßt insbesondere einen Fadenansetzautomaten 136,
welcher weiter unten im Zusammenhang mit dem allgemeinen
Aufbau des Bedienroboters näher erläutert wird.
Der Bedienroboter 82 bzw. Fadenansetzautomat 136 ist mit
einem Sensor 88 ausgestattet, der auf beispielsweise am
Balken 30 vorgesehene Marken 144 anspricht und eine genaue
Positionierung des Bedienroboters 82 bzw. des Fadenansetzau
tomaten 136 bezüglich der zu bedienenden Spinnstelle 12 er
möglicht.
Nachdem der Bedienautomat 82 beispielsweise nach dem Auftre
ten eines Fadenbruches gegenüber der betreffenden Spinnstel
le 12 positioniert ist, wird die Spindel 14 dieser Spinnstel
le 12 mittels einer Bremse 90 des Bedienroboters 82 bzw. Fa
denansetzautomaten 136 gebremst.
Diese Bremse 90 umfaßt zwei relativ zueinander verschwenkba
re Bremsbacken 92, welche in einer Ruhestellung durch eine
Feder 94 gegen Anschläge 96 gehalten und zum Bremsen durch
einen Elektromagneten 98 gegeneinander preßbar sind. In der
Bremsstellung liegen innen an den Bremsbacken angeordnete
Bremsbeläge 143 beidseitig am Bremsflansch 100 der betreffen
den Spindel 14 an, so daß diese entsprechend abbremsbar ist.
Dabei schleift der weiterlaufende Riemen 32 auf der drehfest
mit der betreffenden Spindel 14 verbundenen Riemenscheibe
146 (vgl. insbesondere Fig. 2).
Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, umfaßt der Be
dienroboter 82 bzw. dessen Fadenansetzautomat 136 einen
Fremdfadenvorrat bzw. eine Fremdfaden-Vorratsspule 104, von
der beispielsweise über ein Walzenpaar 148 Fremdfaden 102 ab
gezogen werden kann.
Der Fadenansetzautomat 136 weist ferner nicht gezeigte
Mittel zum Aufwickeln des einen Fremdfadenendes 106 auf den
Spinnkops 18 der betreffenden Spinnstelle 12 sowie zum Einfä
deln des Fremdfadens in den Ringläufer 20 sowie in den Faden
führer 22 auf.
Der Fadenansetzautomat 136 umfaßt ferner ein sowohl als Fa
denspeicher als auch als Fadenhalter dienendes Saugrohr 110,
dessen Mündung 112 als Fadenführungselement dient.
Das Saugrohr 110 ist über einen Schlauch 114 mit einem Saug
gebläse 116 verbunden und in einem Halter 118 fixiert. Das
Saugrohr 110 bzw. der damit verbundene Schlauch 114 dient
zur Aufnahme des anderen, vom Spinnkops 18 abgewandten Fremd
fadenendes 108.
Der das Saugrohr 110 fixierende Halter 118 ist an einem
Schlitten 120 um eine vertikale Achse 122 schwenkbar gela
gert.
Ein Servomotor 124 steuert über ein Zahnrad 126 die Schwenk
bewegung des Halters 118 und damit die Schwenkbewegung des
Saugrohres 110.
Der Schlitten 120 ist an einem zweiten Schlitten 128 horizon
tal verschiebbar gelagert. Dabei wird der Hub des ersten
Schlittens 120 durch einen zweiten Servomotor 130 gesteuert.
Der zweite Schlitten 128 ist im Gehäuse des Bedienroboters
82 bzw. Fadenansetzautomaten 136 vertikal verschiebbar ge
führt. Der Hub dieses zweiten Schlittens 128 wird durch
einen dritten Servomotor 132 gesteuert.
Die Servomotoren 124, 130, 132 werden durch eine elektroni
sche, insbesondere programmierbare Steuereinheit 134 ange
steuert.
Durch diese Steuereinheit 134 ist demnach die Mündung 112
des Saugrohres 68 in allen drei Raumkoordinaten programmiert
bewegbar.
Die Funktionsweise der beschriebenen Ringspinnmaschine 10
ist wie folgt:
Beispielsweise beim Auftreten eines Fadenbruchs an einer be
stimmten Spinnstelle 12 wird der den Fadenanspinnautomaten
136 aufweisende Bedienroboter 82 gegenüber die Spinnstelle
12 gefahren. Anschließend wird eine bestimmte Länge von eini
gen Metern Fremdfaden 102 von der Fremdfaden-Vorratsspule
104 des Bedienroboters 82 bzw. dessen Bedienautomaten 136 ab
gezogen. Das eine Fremdfadenende 106 wird am Spinnkops 18
der betreffenden Spindel 14 mit einigen Windungen aufgewic
kelt. Anschließend wird der Fremdfaden 102 in den Ringläufer
20 und den Fadenführer 22 eingefädelt. Dies kann z. B. auf
die in der DE-PS 17 85 286 beschriebene Art und Weise erfol
gen.
Das andere Fremdfadenende 108 des Fremdfadens 102 wird in
das als Fadenhalter wirkende Saugrohr 110 eingesaugt, dessen
Mündung 112 während des automatischen Ansetzens als Fadenfüh
rungselement dient.
Das Ansaugrohr 110 und der daran angeschlossene Schlauch 114
können derart ausgelegt sein, daß darin eine vorgegebene
Fremdfadenlänge speicherbar ist. Hierbei kann dem dem Saugge
bläse 116 zugeordneten Ende des Schlauches 114 beispielswei
se ein entsprechender Sensor zugeordnet sein.
Ferner ist ein nicht gezeigtes Schneidgerät zum Ablängen des
betreffenden Fremdfadenstücks gegebener Länge vom Fremdfaden
vorrat vorgesehen.
Der zuvor beschriebene Vorgang wird beispielsweise durch
eine Aktivierung des Walzenpaares bzw. Lieferwerkes 148 bei
einer bestimmten Positionierung des Saugrohres 110 bzw.
dessen Mündung 112 in der Nähe des Walzenpaares 148 eingelei
tet. Das Lieferwerk bzw. das Walzenpaar 148 wird anschlie
ßend durch die elektronische Steuereinheit 134 abgestellt,
sobald die gewünschte Fremdfadenlänge im Saugrohr 110 bzw.
im Schlauch 114 vorhanden ist, z. B. sobald das in das Sau
grohr 110 eintretende Fremdfadenende 108 den nicht gezeigten
Fadensensor im unteren bzw. hinteren Bereich des zusammen
mit dem Saugrohr einen Fadenspeicher bildenden Schlauches
114 erreicht hat. Beim folgenden Ansetzvorgang wird mit die
ser vorbestimmten Fremdfadenlänge gearbeitet, wodurch sich
verschiedene Verfahrensschritte besser vorausplanen lassen
und mit weniger Unsicherheiten bei der Abarbeitung der Steu
erprogramme behaftet sind.
Zum Ansetzen des Fremdfadens 102 an das aus dem Lieferwalzen
paar 42, 44 austretende gestreckte Vorgarn 74 wird zunächst
das Saugrohr 110 aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung
seitlich an der Druckrolle bzw. Druckwalze 44 vorbei in die
in den Fig. 3 und 4 dargestellte erste Stellung A hochgefah
ren.
Dabei wird die Putzwalze 54 durch das Saugrohr 110 angeho
ben. In dieser Stellung A ist die Mündung 112 des Saugrohres
110 derart positioniert, daß der zwischen der Mündung 112
und dem Fadenführer 22 gespannte Fremdfaden 102 den eine Ab
zugswalze bildenden unteren Lieferzylinder 42 knapp berührt
und in der Seitenansicht gemäß Fig. 3 hinter der durch die
Achse der Druckwalze 44 verlaufenden Vertikalebene innerhalb
der konischen Anschrägung 66 (vgl. insbesondere Fig. 4)
liegt.
Für den eigentlichen Beginn des Ansetzvorgangs wird über die
Steuereinheit 134 das Saugrohr 110 mittels des Servomotors
124 verschwenkt. Dabei wird der Fremdfaden 102 durch die
Stirnkante der die Druckwalze bildenden oberen Druckwalze 44
bzw. die Anschrägung 66 in den zwischen den Lieferwalzen 42,
44 gebildeten Walzenspalt geführt.
In der Stellung der Mündung 112 des Saugrohres 108 unmittel
bar vor einem Erfassen des Fremdfadens 102 bzw. des Fremdfa
denendes 108 durch den Lieferspalt wird die Bremse 90 (vgl.
Fig. 2) gelöst. Durch den dabei entstehenden Fadenzug wird
der Fremdfaden 102 in den Walzenspalt eingezogen. Zu diesem
Zeitpunkt kann die Spindeldrehzahl geringer als die normale
Betriebsdrehzahl sein.
Durch die anschließende seitliche Verschiebung der Mündung
112 des Saugrohrs 110 über mehr als den Changierhub 70 (vgl.
Fig. 1) in die Stellung B (vgl. Fig. 4) gelangt der Fremdfa
den 102 in jedem Fall einmal in den Bereich des durch die
Lieferwalzen 42, 44 abgezogenen gestreckten Vorgarns 74.
Dies gilt unabhängig davon, welche momentane Stellung die be
treffende Changierführung 26 einnimmt. Das gestreckte Vor
garn 74 wird dann vom drehenden Fremdfaden 102 zuverlässig
eingedreht und mitgenommen.
Wie in Fig. 4 dargestellt, kann die Mündung 112 des Saugroh
res 110 anschließend in die mit C angedeutete Stellung, d. h.
etwa in die Symmetrieebene der Spinnstelle geschwenkt wer
den. Dadurch wird die maximale Breite des sich aus dem Fremd
faden 102 und dem gestreckten Vorgang 74 bildenden Spinndrei
ecks reduziert.
Die Länge des im Saugrohr 110 bzw. Schlauch 114 aufgenomme
nen Fremdfadenstückes wird zweckmäßigerweise größer als die
Umfangsabmessung der oberen 44 oder unteren Lieferwalze 42
gewählt, damit die seitliche Verschiebung der Mündung 112
des Saugrohres 110 zwischen den Stellungen A und B relativ
langsam erfolgen kann. Infolge dieser langsamen Bewegung
kann das gestreckte Vorgarn 74 durch den Fremdfaden 102 lang
sam überfahren werden.
Wie das betreffende Fremdfadenende 108 dazu während des An
setzvorgangs gehalten bzw. geführt wird, geht beispielsweise
auch aus Fig. 6 hervor, wo die als Fadenführungselement die
nende Mündung 110 des Saugrohres, die beispielsweise durch
eine Klemme oder eine Fadenbremse ersetzt sein kann, ledig
lich rein schematisch dargestellt ist. Während in Fig. 6 in
vereinfachter Darstellung das Streckwerk sowie der Fadenver
lauf beim Ansetzvorgang gezeigt ist, ist in Fig. 5 durch
eine entsprechend vereinfachte Darstellung der Fadenverlauf
nach oder vor dem Ansetzen dargestellt.
Claims (22)
1. Verfahren zum Betreiben einer Spinnmaschine, insbesondere Ring
spinnmaschine, unter Verwendung eines Bedienroboters, der insbe
sondere zur Behebung eines Fadenbruches an einer betreffenden
Spinnstelle sicherstellt, daß das von einem Streckwerk gelieferte zu
spinnende Material wieder auf den der Spinnstelle zugeordneten
Spinnkops gewickelt wird, wobei mittels des Bedienroboters auto
matisch zunächst das eine Ende eines Fremdfadens ohne dessen
Befestigung am abgebrochenen Garnende um den Spinnkops gewic
kelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend das andere Fremdfadenende seitlich an zumin
dest einer der beiden Lieferwalzen des Streckwerks vorbei in den Be
reich in Garnlaufrichtung betrachtet vor dem Lieferwalzenpaar ge
führt wird und daß dieses andere Fremdfadenende schließlich zu
mindest soweit allgemein in Walzenlängsrichtung bewegt wird, daß
es in den Walzenspalt zwischen den Lieferwalzen eintritt und damit
von diesen erfaßt wird und ferner die Fasern des vom Lieferwalzen
paar gelieferten zu spinnenden Materials in dieses Fadenende ein
gebunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein Fremdfaden vorgegebener Länge verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Bedienroboter ein Fremdfadenvorrat mitge
führt und davon jeweils ein entsprechendes Stück Fremdfa
den abgezogen und abgetrennt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende zumindest eine solche
Strecke allgemein in Walzenlängsrichtung bewegt wird,
welche dem Changierhub des zu spinnenden Materials ent
spricht.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende nach seiner Bewegung in
Walzenlängsrichtung entlang einer zumindest dem Changier
hub des zu spinnenden Materials entsprechenden Strecke
anschließend in entgegengesetzter Richtung bis zumindest
im wesentlichen zur Mitte des Lieferwalzenpaares bewegt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende derart seitlich an einer
der beiden Lieferwalzen vorbeigeführt wird, daß es an
der anderen, längeren Lieferwalze leicht anliegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest bei normalen und gröberen Garnen ein Fremd
faden verwendet wird, der dünner und vorzugsweise fester
als der gesponnene Faden ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei feineren Garnen ein Fremdfaden verwendet wird,
der dicker als der gesponnene Faden ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende an das zu spinnende Mate
rial bei einer Spindeldrehzahl angesetzt wird, die klei
ner als die Betriebsdrehzahl ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende unter Einhaltung eines
freien Fadenstücks geführt wird, dessen Länge zumindest
gleich der Umfangsabmessung der den Fremdfaden greifen
den Abzugswalze des Lieferwalzenpaares ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende mittels einer Fadenbremse
des Bedienroboters geführt wird, welche das Fremdfadenen
de beim Abzug durch das Lieferwalzenpaar bis zu dessen
Freigabe gespannt hält.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Fremdfadenende mittels einer bewegbaren
Fadenklemme des Bedienroboters geführt wird, welche
dieses Fremdfadenende zunächst gespannt hält und an
schließend freigibt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der anzusetzende Fremdfaden von einem diesen Fremdfa
den elastisch zurückhaltenden Fadenspeicher, wie insbe
sondere einem Saugrohr, des Bedienroboters aufgenommen
wird und die zum Ansetzen erforderliche Führung des
Fremdfadens über diesen Fadenspeicher bzw. dessen Mün
dung erfolgt.
14. Bedienroboter zur Bedienung einer Spinnmaschine, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem Fadenansetzautomaten, der ein Fadenfüh
rungselement für den an das vom Streckwerk der Spinnmaschine,
insbesondere Ringspinnmaschine, gelieferte spinnbare Material an
zusetzenden Faden aufweist, sowie mit einer elektronischen, insbe
sondere programmierbaren Steuereinheit, wobei der fahrbare Bedi
enroboter einen Fremdfadenvorrat mit sich führt und Mittel auf
weist, um zum automatischen Ansetzen eines Fremdfadens zu
nächst das eine Ende des vom Fremdfadenvorrat abgezogenen
Fremdfadens ohne dessen Befestigung am abgebrochenen Garnende
um den Spinnkops zu wickeln und den Fremdfaden am anderen
Ende vom Vorrat abzutrennen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ansetzautomat (136) derart ausgelegt und durch die Steu
ereinheit (134) ansteuerbar ist, daß das vom Vorrat (104) abge
trennte andere Fremdfadenende (108) mittels des Fremdfadenfüh
rungselements (110) seitlich an zumindest einer der beiden Liefer
walzen (42, 44) des Streckwerks (24) vorbei in den Bereich in Garn
laufrichtung betrachtet vor dem Lieferwalzenpaar (42, 44) führbar
und schließlich zumindest soweit allgemein in Walzenlängsrichtung
bewegbar ist, daß es in den Walzenspalt zwischen den Lieferwalzen
(42, 44) eintritt und die Fasern des vom Lieferwalzenpaar gelieferten
zu spinnenden Materials (74) in dieses andere Fremdfadenende
(108) eingebunden werden.
15. Bedienroboter nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, um jeweils einen Fremdfaden
(102) vorgebbarer Länge vom Fremdfadenvorrat (104) abzu
ziehen und abzutrennen.
16. Bedienroboter nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenführungselement (110) bzw. dessen Fadenaus
trittsende zumindest eine solche Strecke in Walzenlängs
richtung bewegbar ist, welche dem Changierhub des zu
spinnenden Materials entspricht.
17. Bedienroboter nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenführungselement (110) nach seiner Bewegung
in Walzenlängsrichtung entlang einer zumindest dem Chan
gierhub entsprechenden Strecke in umgekehrter Richtung
bis zumindest im wesentlichen zur Mitte des Lieferwalzen
paares (42, 44) bewegbar ist.
18. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gesteuert bewegbare Fadenführungselement (110)
eine integrierte Fadenbremse umfaßt.
19. Bedienroboter nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fadenführungselement (110) eine Lamelle vorgese
hen ist, die mit einer als Klemme ausgebildeten Faden
bremse versehen ist.
20. Bedienroboter nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenführungselement als ein den Fremdfaden
(102) speicherndes Saugrohr (110) ausgebildet ist,
dessen den Fremdfaden (102) führende Mündung (112) in Ab
hängigkeit von der elektronischen Steuerung (134) beweg
bar ist.
21. Bedienroboter nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugrohr (110) zur Aufnahme einer definierten
Fremdfadenlänge ausgelegt ist.
22. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zum Einfädeln des Fremdfadens (102) in den
Ringläufer (20) einer Ringspinnstelle (12) und den zwi
schen Streckwerk (24) und Spinnstelle (12) angeordneten
Fadenführer (22) vorgesehen sind.
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EP90105374A EP0388938A1 (de) | 1989-03-22 | 1990-03-21 | Verfahren zum Betrieb einer Spinnmaschine sowie Bedienroboter zur Durchführung des Verfahrens |
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- 1989-09-29 DE DE19893932666 patent/DE3932666C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3932666A1 (de) | 1990-09-27 |
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