DE3924273A1 - Leimauftragsvorrichtung fuer eine bewegte materialbahn, insbesondere an einer einseitigen wellpappenmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Leimauftragsvorrichtung für eine be­ wegte Materialbahn, insbesondere an einer einseitigen Wellpap­ penmaschine, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Pa­ tentanspruches 1.

Solche Leimauftragsvorrichtungen sind z. B. an einseitigen Wellpappenmaschinen oder Leimauftragswerken bei Anlagen zur Her­ stellung von Wellpappe bekannt. Bei Leimwannen, bei denen die Dosierwalze und die Auftragswalze an der Frontseite der Leim­ wanne durch einen Dosierschaber abgedichtet sind, der sich über die gesamte Dosierwalze erstreckt ist nachteilig, daß die Dichtkante des Dosierschabers außerhalb der, durch die Leimdämme eingestellten Arbeitsbreite nicht von Leim benetzt ist, so daß diese Dichtkantenbereiche trocken mit der umlaufenden Dosier­ walze zusammenarbeiten. Hierdurch ergibt sich eine vorzeitige und ungleichmäßige Abnützung der Dosierwalze. Die Folge ist eine Durchmesseränderung der Dosierwalze, unnütz hohe Heizleistung in der Heizpartie, verschiedene Feuchtigkeitsaufnahme über die Breite der Warenbahn, zu hoher Leimverbrauch und teilweise schlechte Verklebung der Wellenbahn und Deckbahn.

Außerdem ist es bekannt einen Leimschaber vorzusehen, der mit der Leimauftragswalze zusammenarbeitet und sich über deren ge­ samte Länge erstreckt. Nachteilig ist, daß die Oberflächen­ struktur in Form einer Rasterung der Auftragswalze allmählich verflacht und die Leimübernahme verringert wird. Außerdem kann dieser Schaber nicht die Entfernung der Leimrückstände in den die Oberflächenstruktur der Auftragswalze bildenden Vertiefungen bewirken. Diese verbleibenden Leimrückstände außerhalb der Arbeitsbreite härten nach und nach aus. Wird die Arbeitsbreite durch Verstellen der Leimdämme wieder vergrößert, führt die zugesetzte Oberflächenstruktur der Leimauftragswalze zu einem veränderten Auftrag in diesem Bereich.

Der Erfindung liegt die Gesamtaufgabe zu Grunde, eine Leimauf­ tragsvorrichtung zu schaffen, bei der die seitlich außerhalb der Leimdämme befindliche Dosierschabkante eine unnötige Abnutzung der Dosierwalze durch Trockenlauf vermeidet. Zudem soll die seitlich außerhalb der Leimdämme befindliche Oberfläche der Auf­ tragswalze schonend und vollständig gereinigt werden.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk­ malen des Patentanspruches 1.

Dadurch, daß die Dichtkante des Dosierschabers ständig leim­ bedeckt gehalten ist, wird ein Trockenlauf und die dadurch be­ dingten Nachteile vermieden.

Wird weiterhin, nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patent­ anspruches 7 die Leimauftragsvorrichtung mit einer Rei­ nigungsvorrichtung versehen, die nur kurzzeitig mit der Oberflä­ che der Auftragswalze zusammenwirkt, und dabei weitgehendst die durch die Leimdämme bestimmte Arbeitsbreite hiervon freiläßt, so ergibt sich eine schonende Behandlung der Oberfläche der Leimauftragswalze. Hierbei kann außerhalb der Arbeitsbreite die Reinigung durch jeweils z. B. mit den Leimdämmen jeweils beweg­ baren Leimschabern erfolgen. Zusätzlich kann eine Reinigung der Vertiefungen der Oberflächenstruktur der Leimauftragswalze durch eine aus Düsen austretende Reinigungsflüssigkeit erfolgen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un­ teransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. In der Zeich­ nung zeigen:

Fig. 1 einen schematischen Querschnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 der Leimauftragsvorrichtung nach der Erfindung;

Fig. 2 eine Teildraufsicht von Fig. 1 und

Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1.

Die Leimauftragsvorrichtung 1 ist z. B. einer einseitigen Wellpappenmaschine 2 zugeordnet. Sie kann aber auch für andere Zwecke, insbesondere für ein Leimauftragswerk oder dergleichen eingesetzt werden.

Hierbei arbeitet die Leimauftragswalze 3, die z. B. im Uhrzeiger­ sinn angetrieben ist, mit einer im Gegenuhrzeigersinn laufenden Riffelwalze 4 der einseitigen Wellpappenmaschine 2 zusammen. Hierdurch wird ein Leimfilm 5 von der Leimauftragswalze 3 auf die Kuppen der gewellten Bahn 6 auf der Riffelwalze 4 über­ tragen.

Mit der Leimauftragswalze 5 arbeitet eine Dosierwalze 7 zu­ sammen, die im Uhrzeigersinn angetrieben ist. Der Dosierspalt zwischen Leimauftragwalze 3 und Dosierwalze 7 ist genau ein­ stellbar.

Der Leimauftragswalze 3 und der Dosierwalze 7, die eine maximale Länge für die maximale Arbeitsbreite der einseitigen Wellpappenmaschine 2 besitzen, ist eine Leimwanne 8 zugeordnet. Die nicht dargestellten Seitenwände der Leimwanne 8 sind über eine Rückwand 9 und Boden 10 miteinander verbunden. Die Rückwand 9 ist höher als das in der Leimwanne 8 auftretende maximale Leimniveau.

Der Boden 10 der Leimwanne 8 setzt sich zur Dosierwalze 7 abge­ dichtet in einem Dosierschaber 11 fort, die Dichtkante 12 liegt abdichtend an der Oberfläche der Dosierwalze 7 an. Diese Dicht­ kante 12 entfernt anhaftenden Leim und leitet ihn in die Leim­ wanne 8 zurück.

Dieser Dosierschaber 11 erstreckt sich über die gesamte Länge der Dosierwalze 7.

Im Abstand von der Rückwand 9 erstreckt sich, parallel zu dieser von einer Seitenwand zur anderen der Leimwanne 8, eine Trennwand 13. Zwischen der Rückwand 9 und der Trennwand 13 wird eine Über­ laufkammer 14 gebildet.

Weiterhin begrenzt die Trennwand 13 nach rückwärts die Leimaufnahmekammer 15. Diese nimmt den von der Leimauftragswalze 5 auf die Riffelwalze 4 zu übertragenden Leim 16 auf. In der Leimaufnahmekammer 15 sind zwei Leimdämme 17 verschiebbar an­ geordnet. Sie dichten gegen die Trennwand 13, den Boden 10, den Dosierschaber 11, die Dosierwalze 7 und die Leimauftragswalze 3 ab. Vorzugsweise sind diese Leimdämme 17 von Platten gebildet, die verschiebbar an der Trennwand 13 befestigt sind.

Die Kante 18 für das maximale Leimniveau in der Leimaufnahme­ kammer 15 der Leimdämme 17 geht zur Trennwand 13 hin in eine tieferliegende Überlaufkante 19 über.

Der von einem nicht dargestellten Zulauf in die Leimaufnahme­ kammer 15 zufließende Leim 16 kann über diese Überlaufkante 19 in eine Schmierkammer 20 überlaufen. Diese erstreckt sich zwi­ schen jeder Seitenwand der Leimwanne 8 und dem im jeweiligen Ab­ stand davon befindlichen Leimdamm 17.

Nahe jeder Seitenwand der Leimwanne 8 ist die Trennwand 13 mit einer nicht sichtbaren Überlauföffnung versehen. Über diese kann Leim aus der Schmierkammer 20 in die Überlaufkammer 14 fließen.

Aus der Überlaufkammer 14 kann der Leim 16 durch eine nicht dargestellte Pumpe fortlaufend, oder zeitlich niveauhöhenmäßig gesteuert in die Leimaufnahmekammer 15 zurückgefördert werden.

Es ist auch möglich, statt eine Überlaufkammer 14 vorzusehen, den Leim direkt aus den Schmierkammern 20 in die Leimaufnahme­ kammer 15 zurückzufördern. Damit kann die Trennwand 13 und die darin befindlichen Leimübertrittsöffnungen entfallen.

Die Regelung des Niveaus des Leims 16 in der Leimaufnahmekammer 15 muß dabei so erfolgen, daß immer die durch die Leimüberlauf­ kante 19 bestimmte Niveauhöhe eingehalten wird. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Leimauftragswalze 5 ausreichend von Leim 16 benetzt wird. Die Aufnahme des Leims 16 von der Leimauftrags­ walze 5 wird mit durch die Struktur der Oberfläche dieser Leimauftragswalze 5 bestimmt. Diese enthält eine Vielzahl von dicht benachbarten Vertiefungen, die sich gitterartig über die gesamte Oberfläche erstrecken. Sinkt das Niveau des Leimes 16 in der Leimaufnahmekammer 15 unter die Überlaufkante 19 ab, z. B. weil die beiden Leimdämme 17 nach auswärts in Richtung zur maxi­ malen Arbeitsbreite AB hinbewegt werden, dann muß die Zuförde­ rung des Leimes in die Leimaufnahmekammer 15 erhöht werden.

Das Niveau des Leimes in der Schmierkammer 20 ist durch die Überlauföffnungen und durch die Zuförderung so zu bestimmen, daß dieses mindestens über der Dichtkante 12 liegt. Bewegen sich die Leimdämme 17 nach einwärts aufeinander zu wird, das Niveau des Leimes in den Schmierkammern 20 absinken, weil sich der Schmierkammerraum vergrößert; andererseits verkleinert sich der Raum der Leimaufnahmekammer 15, wodurch der überschüssige Leim über die Überlaufkante 19 in die Schmierkammern 20 abfließt.

Das Niveau des Leims in der Überlaufkammer 14 ist gegenüber dem Niveau in den Schmierkammern abgesenkt.

Dadurch, daß in den Schmierkammern 20 ständig Leim vorhanden ist, der die Dichtkante 12 des Dosierschabers 11 überspült, er­ folgt ein Schmieren und Kühlen der Dichtkante 12, welche mit der rotierenden Dosierwalze 7 zusammenarbeitet.

Dadurch ist eine ständige Schmierung und Kühlung der Dichtkante 12 des Dosierschiebers 11 gewährleistet.

Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist der Auftragswalze 3 eine Reinigungsvorrichtung 30 zugeordnet. Diese dient dazu die ab­ hängig von der Einstellung der Leimdämme 17 nicht benetzten Oberflächenbereiche der Auftragswalze 3 über eine vorbestimmte Zeit von dem anhaftenden Leim zu reinigen, der noch von einer Einstellung für eine größere Arbeitsbreite AB herrührt.

Hierzu sind mit den Leimdämmen 17, sich nach außen, d. h. zu den nicht dargestellten Seitenwänden der Leimwanne 8 hin er­ streckende Auftragswalzenschaber 31 vorhanden, deren Schaber­ kante 32 mit der rotierenden Auftragswalze 3 zusammenwirkt.

Damit dieses Zusammenwirken auf eine notwendige Zeitspanne be­ grenzt wird, ist jeder Auftragswalzenschaber 31 an die Auftrags­ walze 3 anstellbar, und von dieser entfernbar angeordnet. Vorzugsweise ist jeder Auftragswalzeschaber 31 an der Kolben­ stange 33 einer diese Verstelleinrichtung 34 bildenden Kolbenzylindereinheit 35 befestigt. Diese wird über Leitungen 36, 37 gesteuert. Dabei wird die zur Reinigung erforderliche Zusammenwirkzeit des Auftragswalzenschabers 31 mit der Auf­ tragswalze 3, die empirisch bestimmt ist, selbsttätig gesteuert.

Vorzugsweise zusammen mit dem Auftragswalzenschaber 31 sind an der Reinigungsvorrichtung 30 ein oder mehrere Düsen 38 vorgese­ hen, denen Flüssigkeit, z. B. Wasser über eine Zuleitung 39 unter Druck zugeführt wird. Dieses aus der Düse 38 austretende Wasser spült die in den Vertiefungen der Oberfläche der Leimauftrags­ walze 3 vorhandenen Leimreste aus.

Anstatt mit jedem Leimdamm festverbundene Auftragswalzenschaber vorzusehen, können auch nicht dargestellt, an einer durchgehen­ den Haltestange oder an beidseitig angeordneten Haltestangen Auftragswalzenschaber und Düsen ortsfest, an die Auftragswalze 3 anstellbar und von dieser entfernbar angeordnet sein. Hierbei kann jeder Schaber einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Bei mehrteiliger Ausbildung sind für jeden Schaberteil getrennt ansteuerbare Verstelleinrichtungen vorhanden.

Der zwischen den Leimdämmen befindliche Bereich der Auftrags­ walze bzw. der Bereich der minimalen Auftragsbreite ist frei von einem Auftragswalzenschaber und damit auch von Reinigungsdüsen. Dieser Bereich bedarf keiner Reinigung, weil er ständig aufs neue von Leim benetzt wird.

Claims (12)

1. Leimauftragsvorrichtung für eine bewegte Materialbahn, insbe­ sondere an einer einseitigen Wellpappenmaschine, mit einer Leimwanne, einer Leimauftragswalze, einer mit der Leimauftragswalze zusammenarbeitenden Dosierwalze, einem über eine Dichtkante an der Dosierwalze anliegenden, sich über die ganze Länge der Dosierwalze erstreckenden Dosierwalzenschaber und auf die Arbeitsbreite der Leimauftragswalze einstellbaren Leimdämmen, dadurch gekennzeichnet, daß auch die außerhalb der Leimdämme (17) liegende Dichtkante (12) des Dosierwalzen­ schabers (11) von Leim (16) bedeckt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß we­ nigstens ein Leimdamm (17) eine das Leimniveau in der Leimaufnahmekammer (15) bestimmende Überlaufkante (19) auf­ weist und daß sich außerhalb dieses Leimdammes eine mit überlaufendem Leim gefüllte Schmierkammer (20) anschließt, in der das Leimniveau so hoch gehalten ist, daß die Dichtkante (12) des Dosierschabers (11) von Leim bedeckt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb der Leimdämme (17) liegenden leimgefüllten Schmierkammern (20) über Rückläufe an die zwischen den Leimdämmen befindliche Leimaufnahmekammer (15) angeschlossen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die leimaufnehmenden Schmierkammern (20) jeweils eine Überlauföff­ nung aufweisen, die zu einer Überlaufkammer zwischen einer Trennwand (13) und der dazu parallelen Rückwand (9) der Leim­ wanne (8) führt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufkammer (14) über eine Leimrücklaufleitung mit einge­ schalteter Pumpe mit der Leimaufnahmekammer (15) der Leim­ wanne (8) verbunden ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (13) in der Leimwanne (8) nahe deren Seitenwänden der Leimwanne (8) mit das Leimniveau in der Rücklaufkammer (14) bestimmenden Überlauföffnungen versehen ist.

7. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 mit einem an der Auftragswalze anliegenden Leimschaber, dadurch gekennzeich­ net, daß der Leimschaber (31) nur zwischen der minimalen und maximalen Arbeitsbreite der Leimauftragswalze für eine vorbe­ stimmte Zeit wirkend, an die Leimauftragswalze anstellbar vorgesehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Leimdamm (17) ein anstellbarer Leimschaber (31) befe­ stigt ist, der sich von diesem in Richtung zu der Seitenwand der Leimwanne hin, über eine Teillänge erstreckt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Leimschaber (31) ortsfest angeordnet ist und den Bereich zwi­ schen maximaler und minimaler Arbeitsbreite der Leimauftrags­ walze (3) überdeckt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Leimschaber unterteilt ist.

11. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorhergehenden Ansprü­ chen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Leimschaber (31) eine oder mehrere Anstelleinrichtungen, z. B. hydraulische Kolben-Zylindereinheiten (34), zugeordnet sind.

12. Vorrichtungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Leimschaber (31) eine oder mehrere seitlich beab­ standete Düsen für eine Reinigungsflüssigkeit für die Leim­ auftragswalze (3) zugeordnet sind.