DE3913199A1 - Laufflaechenprofilierung bei fahrzeugreifen - Google Patents
Laufflaechenprofilierung bei fahrzeugreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugreifen mit einer insbe
sondere Rippen, Blöcke oder Klötze sowie dazwischen angeord
nete, im wesentlichen U- oder V-förmige Profilrillen aufwei
senden Lauffläche.
Der Profilgestaltung von Laufflächen von Fahrzeugreifen
kommt im Hinblick auf die angestrebten und erzielbaren Lei
stungsmerkmale eines Fahrzeugreifens ganz erhebliche Bedeu
tung zu. Besonders schwierig ist es dabei, die Vielzahl der
zumindest zum Teil gegenläufigen Forderungen bestmöglich zu
erfüllen und insbesondere zu erreichen, daß sowohl im Som
mer- als auch im Winterbetrieb auftretenden speziellen Anfor
derungen Rechnung getragen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Fahrzeugreifen
durch besondere Profilgebung so auszubilden, daß eine mög
lichst große Anzahl von sich auch zumindest zum Teil wider
sprechenden Forderungen erfüllt werden kann und insbesondere
die Traktion und das Abriebsverhalten verbessert werden.
Ein erster für die Lösung der gestellten Aufgabe wesentli
cher Aspekt besteht gemäß der Erfindung darin, daß zumindest
eine der beiden Seitenwände wenigstens eines Teils der Pro
filrillen mit in Rillenlängsrichtung verlaufenden, der Sei
tenwandkontur folgenden Greifstufen versehen ist.
Durch diese Maßnahmen wird im Vergleich zu herkömmlichen Pro
filrillen mit im wesentlichen glatten Wandungen eine deutli
che Verbesserung der Traktion, insbesondere auf Schnee, er
reicht. Durch spezielle Wahl von Treppenhöhe und Treppenbrei
te der einzelnen Greifstufen und insbesondere auch durch
Wahl des Anstellwinkels der Stufen kann eine Optimierung er
zielt werden.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei in den An
sprüchen 2 bis 7 angegeben.
Ein zweiter für die Erfindung wesentlicher Aspekt besteht
darin, eine Profilierung der Klotz- bzw. Blockoberflächen
vorzusehen, und zwar derart, daß zumindest ein Teil der Rip
pen, Blöcke oder Klötze mit zur Reifenumfangsrichtung im we
sentlichen quer oder zumindest unter einem Winkel verlaufen
den Lamelleneinschnitten versehen ist und der zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Lamelleneinschnitten gelegene Laufflä
chenbereich zumindest dem jeweils nachlaufenden Lamellenein
schnitt benachbart und unter Freilassung der diesem Lamellen
einschnitt zugeordneten Lamellenkante abgeschrägt ausgebil
det ist, wobei die Abschrägung gegen die und/oder mit der
Laufrichtung geneigt sein kann, so daß das Traktions- und
das Bremsverhalten gezielt beeinflußt werden können.
Auf diese Weise werden die einzelnen Blöcke oder Klötze auf
gelockert und mit wirksamen Greifkanten versehen, die durch
ihre Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Struktur der
Straßenoberfläche wesentlich zur Eigenschaftsverbesserung
des jeweiligen Reifens beitragen.
Besonders günstige Ausführungsvarianten sind in den Ansprü
chen 9 bis 12 angegeben.
Schließlich besteht ein dritter wesentlicher Aspekt der Er
findung, der sowohl für sich allein als auch insbesondere in
Kombination mit den vorstehend erläuterten Ausgestaltungen
von besonderer praktischer Bedeutung ist, darin, daß die
Blöcke oder Klötze insbesondere im Reifenschulterbereich
eine entgegen der Laufrichtung und zumindest angrenzend an
die nachlaufende Kante abfallende Oberfläche aufweisen.
Durch diese Ausgestaltung gelingt es insbesondere, die bei
herkömmlichen Reifen im Schulterbereich mehr oder weniger
stark ausgeprägte Sägezahnbildung zumindest weitestgehend zu
vermeiden und gleichzeitig das Traktionsvermögen zu verbes
sern und die Geräuschbildung zu vermindern.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Oberflächenge
staltung der Blöcke bzw. Klötze sind in den Ansprüchen 14
bis 16 und der Klotzkantenprofilierung in den Ansprüchen 17
bis 19 angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Profil
rillenprofilierung,
Fig. 2 eine Darstellung der Einzelheit A aus
Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Profilie
rung der Oberfläche eines Profilblocks oder
Profilklotzes,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Einzelheit
B aus Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Variante
der Einzelheit B aus Fig. 3,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren
Variante einer Profilierung der Oberfläche
eines Klotzes oder Blockes,
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausführungsvariante einer Klotzoberflächen
profilierung analog Fig. 6, und
Fig. 8 eine Draufsicht zur Erläuterung einer weite
ren Klotzkantenprofilierung gemäß der Erfin
dung.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine im wesentlichen U-
förmige, etwas schräggestellte Seitenwände 2, 3 aufweisende
Profilrille 1 mit im wesentlichen ebenen Profilboden 5.
Die Seitenwände 2, 3 sind mit einer Mehrzahl von Greifstufen
4 versehen, die sich treppenartig vom Rillengrund 5 bis zum
oberen Seitenwandende erstrecken.
Wie die den Ausschnitt A von Fig. 1 in vergrößerter Darstel
lung zeigende Fig. 2 erkennen läßt, können Treppenhöhe x und
Treppenbreite y auch unterschiedlich gewählt werden, wobei
die Treppenhöhe vorzugsweise im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm
liegt und die Treppenbreite y etwa 0,2 mm bis 1 mm beträgt.
Der Anstellwinkel α zwischen den Treppenflächen kann in Ab
hängigkeit von den gewünschten Greifeigenschaften zwischen
einem sehr geringen Wert und 90° liegen, und vorzugsweise
wird als Anstellwinkel ein Winkel im Bereich zwischen 15°
und 75° gewählt.
Besonders vorteilhaft wirkt sich diese Profilrillengestal
tung auf Schnee aus, da sie bei entsprechenden winterlichen
Straßenverhältnissen zu einer wesentlichen Verbesserung der
Traktion führt.
Fig. 3 zeigt in schematischer Weise einen Block oder Klotz 6
eines Laufflächenprofils, der durch mehrere feine Lamellen
einschnitte 7 unterteilt bzw. aufgelockert ist und dessen
Oberfläche haftungs- bzw. traktionserhöhend ausgebildet ist.
Die Laufflächenbereiche 8, die jeweils zwischen zwei in Rei
fenlaufrichtung L aufeinanderfolgenden Lamelleneinschnitten
7 gelegen sind, besitzen die Form von in Laufrichtung L an
steigenden Flächen, so daß sich die Gesamtoberfläche des je
weiligen Blocks oder Klotzes 6 als gestufte, zueinander
parallel verlaufende, vorstehende Lamellenkanten 9 aufwei
sende Fläche darstellt. Eine derart ausgebildete Block- oder
Klotzoberfläche weist deutliche erhöhte Traktionseigenschaf
ten auf. Der in Laufrichtung letzte Teilabschnitt des jewei
ligen Blockes oder Klotzes 6 muß laufflächenseitig nicht
schräg ausgebildet sein.
Fig. 4 zeigt den Ausschnitt B von Fig. 3. Dabei ist der Win
kel β angegeben, den die Oberfläche eines Teilblocks mit der
Horizontalen bildet, und dieser Winkel β liegt vorzugsweise
im Bereich von 15° bis 60°. Die Höhe x der überstehenden
Lamellenkante liegt entsprechend im Bereich von 0,2 bis 2
mm.
In Fig. 5 ist eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 4
dargestellt, und diese Variante verdeutlicht, daß sich die
zur Bildung von Lamellenkanten 9 erforderliche Abschrägung
nicht über die gesamte Breite des Teilblocks erstrecken muß,
sondern daß es auch möglich ist, eine vorzugsweise steilere,
unter einem Winkel von 30 bis 60° verlaufende Abschrägung
nur in dem der Lamellenkante 9 benachbarten Bereich vor
zusehen.
Die zur Schaffung der Lamellenkanten 9 vorgesehenen Schräg
flächen können - wie dargestellt - im wesentlichen eben aus
geführt sein, aber es ist ebenfalls möglich, gekrümmte Ober
flächen vorzusehen, vorausgesetzt es ergibt sich im Bereich
des Übergangs von einem Teilblock zum anderen Teilblock eine
ausgeprägte Vertiefung, die den nachfolgenden Teilblock in
Form einer Lamellenkante 9 zur Wirkung kommen läßt.
Fig. 6 zeigt einen Klotz 6 mit einer gekrümmt verlaufenden
Oberfläche zwischen der in Laufrichtung L vorderen Klotzkan
te 10 und der hinteren Klotzkante 11.
Bevorzugt ist die vorlaufende Kante 10 in der Art einer spoi
lerartigen Erhebung 14 ausgebildet, die nach einem entspre
chenden Abfall in eine vorzugsweise leicht ansteigende Mit
telbereichsfläche 13 übergeht, welche ihrerseits im Bereich
der hinteren Kante 11 sich in einer abfallenden Fläche 12
fortsetzt. Es ergibt sich somit eine geschwungene Oberflä
che, die im Schnitt eine stark gestreckte S-Form besitzt.
Mittels einer derartigen Formgebung ist es insbesondere mög
lich, im Reifenschulterbereich dem Auftreten einer störenden
Sägezahnbildung wirksam entgegentreten und auch einer uner
wünschten Geräuschbildung entgegenzuwirken.
Anstelle des in Fig. 6 gezeigten geschwungenen Verlaufs der
Klotz- oder Blockoberfläche kann diese Grund-Oberflächenform
auch mittels im wesentlichen ebener Flächen realisiert wer
den, wobei sich dann an den Übergängen von Spoiler 14 und
Mittelfläche 13 bzw. Endfläche 12 Abknickungen ergeben.
Fig. 7 zeigt eine Variante der Klotzausgestaltung nach Fig.
6. Dabei setzt sich die Klotzoberfläche aus einer entgegen
der Laufrichtung schwach ansteigenden Fläche 13 und einer im
Vergleich dazu stärker abfallenden Fläche 12 zusammen, d.h.
der Winkel γ1 ist deutlich kleiner als der Winkel γ2.
Durch diese Formgestaltung ergibt sich eine Annäherung an
ein Flügelprofil, wobei diese Annäherung noch verbessert wer
den kann, wenn der Übergangsbereich zwischen den beiden un
terschiedlich geneigten Flächen 12, 13 gerundet ausgebildet
wird. Insbesondere auch hinsichtlich der angestrebten Ge
räuschminimierung wirkt sich diese Variante günstig aus.
Fig. 8 zeigt eine Block- oder Klotzgestaltung in Form einer
ausschnittsweisen Laufflächendraufsicht, und dabei ist zu er
kennen, daß die Seitenflächen der Klötze oder Blöcke 6 mit
halbkreisförmigen oder zick-zack-förmigen Ausnehmungen bzw.
Einbuchtungen versehen sind. Diese Ausgestaltung erbringt
insbesondere auf Schnee eine deutliche Erhöhung sowohl der
Traktions- als auch der Bremsleistung.
Alle beschriebenen Ausführungsformen können in Abhängigkeit
von den an den jeweiligen Reifen gestellten Forderungen auch
miteinander kombiniert werden, wobei sich die erzielbaren
Vorteile jeweils ergänzen.
Claims (20)
1. Fahrzeugreifen mit einer insbesondere Rippen, Blöcke
oder Klötze sowie dazwischen angeordnete, im wesentli
chen U- oder V-förmige Profilrillen aufweisenden Lauf
fläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der beiden Seitenwände (2, 3) wenig
stens eines Teils der Profilrillen (1) mit in Rillen
längsrichtung verlaufenden, der Seitenwandkontur folgen
den Greifstufen (4) versehen ist.
2. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifstufen (4) treppenartig vom Rillengrund (5)
bis zum oberen Seitenwandende verlaufen.
3. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest diejenigen Profilrillen mit Greifstufen
(4) versehen sind, die unter einem Winkel zur Reifenum
fangsrichtung verlaufen.
4. Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Treppenstufenhöhe und Treppenstufenbreite etwa im Be
reich von 0,2 bis 2 mm gelegen sind.
5. Fahrzeugreifen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Treppenstufenhöhe im Bereich von 0,5 bis 2 mm ge
legen ist.
6. Fahrzeugreifen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Treppenstufenbreite im Bereich von 0,2 bis 1 mm
gelegen ist.
7. Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von den Stufenflächen eingeschlossene Winkel (α)
im Bereich von 10° bis 90°, insbesondere im Bereich von
15° bis 75° gelegen ist.
8. Fahrzeugreifen, insbesondere nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Rippen, Blöcke oder Klötze
(6) mit zur Reifenumfangsrichtung im wesentlichen quer
oder zumindest unter einem Winkel verlaufenden Lamellen
einschnitten (7) versehen ist, daß der zwischen zwei auf
einanderfolgenden Lamelleneinschnitten (7) gelegene Lauf
flächenbereich (8) zumindest dem nachlaufenden oder dem
vorlaufenden Lamelleneinschnitt (7) benachbart und unter
Freilassung der diesem Lamelleneinschnitt (7) zugeordne
ten Lamellenkante (9) abgeschrägt ausgebildet ist.
9. Fahrzeugreifen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesamte, zwischen zwei Lamelleneinschnitten (7)
gelegene Flächenbereich (8) entgegen der Laufrichtung ab
fallend geneigt ausgebildet ist.
10. Fahrzeugreifen nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufflächenneigung zwischen zwei Lamellenein
schnitten (7) etwa 10° bis 30°, insbesondere etwa 15°
beträgt.
11. Fahrzeugreifen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lamellenein
schnitten (7) gelegene Flächenbereich nur dem nachlaufen
den Lamelleneinschnitt (7) benachbart abgeschrägt ist.
12. Fahrzeugreifen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschrägungswinkel (β) etwa 50° bis 70°, ins
besondere 60° beträgt.
13. Fahrzeugreifen, insbesondere nach einem der vorhergehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blöcke oder Klötze (6) insbesondere im Reifen
schulterbereich eine entgegen der Laufrichtung (L) und
zumindest angrenzend an die nachfolgende Kante (11) ab
fallende Oberfläche (12) aufweist.
14. Fahrzeugreifen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche zwischen der vorlaufenden Kante (10)
und der nachlaufenden Kante (11) zunächst ansteigend und
etwa im letzten Drittel abfallend verläuft, wobei der An
stiegswinkel (γ1) geringer ist als der Abfallwinkel
(γ2).
15. Fahrzeugreifen nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang zwischen dem Anstiegsbereich (13) und
dem Abfallbereich (12) gekrümmt ausgebildet ist.
16. Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorlaufende Kante (10) als spoilerartige Erhe
bung (14) ausgebildet ist.
17. Fahrzeugreifen nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der zwischen zwei Lamelleneinschnitten oder
Profilnuten gelegenen, abgeschrägt ausgebildeten Laufflä
chenbereiche gegen die Laufrichtung und ein anderer Teil
mit der Laufrichtung abfallend geneigt sind.
18. Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenflächen der Klötze oder Blöcke (6) zumin
dest auf einem Teil ihrer Höhe mit aneinandergrenzenden,
sich in Höhenrichtung erstreckenden Vertiefungen (15)
versehen sind.
19. Fahrzeugreifen nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (15) halbkreisförmig ausgebildet
sind.
20. Fahrzeugreifen nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (15) Zick-Zack-Form besitzen.
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