DE3909874A1 - Verfahren zur digitalisierung und signalverarbeitung von empfangssignalen eines phased-array-empfangssystems und vorrichtung zum ausfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur digitalisierung und signalverarbeitung von empfangssignalen eines phased-array-empfangssystems und vorrichtung zum ausfuehren des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Digitali
sierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines
Phased-Array-Empfangssystems gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Ausführen des
Verfahrens. Ein solches Verfahren ist beispielsweise in
dem Artikel von H. Steyskal: "Digital Beamforming Antennas -
An Introduction", in: Microwave Journal, Januar 1987,
S. 107-124, beschrieben.
In der Radarsignalverarbeitung gewinnen phasengesteuerte
Sende- und Empfangssysteme ("Phased Arrays") zunehmend
an Bedeutung. Dies trifft vor allem für Phased-Array-
Systeme zu, die im Mikrowellen- und hier insbesondere Milli
meterwellenbereich arbeiten. Phased Arrays sind aufgebaut
aus zahlreichen, linear oder flächig angeordneten Einzel
antennenelementen oder Subarrays mehrerer solcher
Einzelantennenelemente, die über separate Kanäle Signale
aussenden oder empfangen. Durch Aufsummierung
("Beamforming" bzw. "Richtstrahlbildung") vieler, in Phase
gebrachter Einzelkanalsignale, die von inkohärentem Rauschen
überlagert sind, ergibt sich der erforderliche
Signal/Störgewinn beim Empfang. Die gewünschte Bündelung des
Radarstrahls resultiert aus der räumlichen Ausdehnung der
Gesamtanordnung.
Phased Arrays zeichnen sich aus durch Programmierbarkeit
der Antennencharakteristik ("Adaptive Antenne"). Das bein
haltet auch die Möglichkeit einer zeitlichen Adaption. Ein
zweiter entscheidender Vorteil von Phased Arrays liegt
darin, daß bei paralleler Auswertung mehrerer Summen
signale die entsprechenden Ziele gleichzeitig beobachtbar
sind. Hinzu kommt, daß Zielgebiete über sehr lange Zeit
fenster hinweg beobachtet werden können, wodurch die
Reichweite sich erhöhen läßt.
Bisherige Realisierungen basieren zumeist auf einer Phasen
verschiebung im Hochfrequenzbereich und Summation der
Analogsignale. Hinzu kommt eine weitere analoge Nachverar
beitung. Daraus resultieren wesentliche Einschränkungen
hinsichtlich Genauigkeit, Phasengleichlauf in den Ein
zelkanälen, Reproduzierbarkeit, Flexibilität und Herstellungs
aufwand.
Digital arbeitende Phased-Array-Empfangssysteme, bei denen
die in Träger- oder Zwischenfrequenzlage befindlichen
Empfangssignale in den einzelnen Empfangskanälen zunächst
einer analogen Bandbegrenzung und einer nachfolgenden
Quadraturdemodulation unterworfen werden, bevor die demodu
lierten Signale entsprechend den gewünschten Raumrichtungen
einer digitalen Phasenverschiebung und einer Gewichtung
sowie einer kohärenten Addition unterworfen werden,
sind in dem eingangs zitierten Artikel von H. Steyskal
sowie in dem Artikel von P. Barton: "Digital Beam Forming
for Radar", in: IEE Proc., Vol. 127, Pt. F, No. 4, August
1980, S. 266-277 und in dem Artikel von A.C.C. Wong:
"Radar Digital Beamforming", in: Military Microwaves Conf.,
Großbritannien, 1982, S. 287-294 beschrieben.
In den beiden Artikeln von Steyskal und Barton wird neben
der A/D-Wandlung nach analoger Quadratur-Demodulation auch
schon die Möglichkeit einer A/D-Wandlung der ZF-Signals
erwähnt. Die A/D-Wandlung nach der analogen Quadratur-
Demodulation erfolgt bei diesen bekannten Verfahren mit
einer Abtastrate von ungefähr 1,4 B (B: Bandbreite des
Nutzsignals), bei der Wandlung in der ZF-Lage (nach analoger
reeller Demodulation) mit einer Abtastrate von ca.
5,4 B. Bei dem von Barton beschriebenen Verfahren werden
dabei nur Wortlängen größer als 8 Bit betrachtet, während
in dem Artikel von Steyskal auf die in dem Artikel von
A.C.C. Wong beschriebenen Resultate für 1 Bit-Quantisierung
hingewiesen wird. Bei dem dort beschriebenen Verfahren
wird eine A/D-Wandlung mit 1 Bit allerdings nicht im ZF-
Bereich, sondern nach analoger Quadraturdemodulation ange
wandt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der Aufwand
für eine digitale Weiterverarbeitung der analogen
Empfangssignale bei hohen Nutzbandbreiten möglichst gering
ist.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 beschrieben. Die übrigen Ansprüche enthalten
vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens nebst vor
teilhafter Aus- und Weiterbildungen dieser Vorrichtung
sowie eine bevorzugte Anwendung der Erfindung.
Bei einem Verfahren zur Digitalisierung und Signalverar
beitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangs
systems, bei dem sich die Empfangssignale der einzelnen
Empfangskanäle in Träger- oder Zwischenfrequenzlage befinden
und jeweils einer analogen Bandbegrenzung, einer nach
folgenden Analog-Digital-Wandlung und einer anschließenden
digitalen Quadraturdemodulation unterworfen werden und die
demodulierten Signale entsprechend den gewünschten Raum
richtungen einer digitalen Phasenverschiebung, Gewichtung
und kohärenten Addition unterworfen werden, werden erfin
dungsgemäß zum einen die Analog-Digital-Wandlung in den
einzelnen Kanälen jeweils mit einer Überabtastung mit
einer ersten Abtastfrequenz f S1 und mit 3 bis 8, vorzugs
weise mit 3 Quantisierungszuständen durchgeführt und zum
anderen die demodulierten Signale in den beiden Quadratur
zweigen der einzelnen Kanäle anschließend einer digitalen
Bandbegrenzung mit einer Unterabtastung mit einer zweiten
Abtastfrequenz f S2 unterworfen.
In einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird die
erste Abtastfrequenz f S1 größer oder gleich dem 8fachen
der Signalbandbreite B gewählt, wobei das Verhältnis V₁
von erster Abtastfrequenz f S1 zur Träger- oder Zwischen
frequenz f m vorzugsweise den Wert
annimmt mit der ganzen Zahl i 0 und der rationalen Zahl
n 2.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich dabei mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren erzielen, wenn n ganzzahlig ist,
vorzugsweise eine Zweierpotenz größer 2¹ oder ein Viel
faches von 4 ist und hier insbesondere zu 4 oder 8 gewählt
wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Verhältnis V₂ von der ersten Abtast
frequenz f S1 zur zweiten Abtastfrequenz f S2 gemäß der folgenden
Gleichung:
vorzugsweise ganzzahlig und zudem gleich oder ein ganz
zahliges Vielfaches der rationalen Zahl n mit m=1, 2, 3, . . .
zu wählen.
In einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden mit der digitalen Bandbegrenzung nach der
digitalen Quadraturdemodulation die unerwünschte(n) Spiel
frequenz(en) bzw. Oberwelle(n) infolge der Quantisierung
unterdrückt sowie durch die analoge Bandbegrenzung verur
sachte Frequenzgangsverzerrungen korrigiert und/oder das
Empfangssignal auf seine Nutzbandbreite begrenzt. Vorzugs
weise wird dabei eines der beiden Seitenbänder des digitali
sierten Signals mittels digitaler Einseitenband-Filterung
unterdrückt.
Dabei kann vorteilhaft nach der digitalen Einseitenband
filterung das gefilterte Einseitenbandsignal einer weiteren
Unterabtastung mit einer dritten Abtastfrequenz f S3
unterworfen werden, wobei das Verhältnis V₃ von zweiter
Abtastfrequenz f S2 zur dritten Abtastfrequenz f S3 gemäß
der folgenden Gleichung
mit q einer ganzen Zahl vorzugsweise zu q=2 gewählt wird.
Weiterhin wird gemäß einer anderen vorteilhaften Ausbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der (oder den)
digitalen Filterung(en) jeweils nur die von der jeweiligen
sich direkt anschließenden Unterabtastung erfaßten Filter
ausgangswerte berechnet, wobei vorteilhaft in den einzelnen
Kanälen nach der (oder den beiden) Unterabtastung(en)
jeweils eine zusätzliche digitale Filterung zum Ausgleich
von kanalspezifischen Amplituden- und/oder Phasenver
zerrungen aufgrund der analogen Vorverarbeitung vor der
Analog-Digital-Wandlung durchgeführt werden.
Ferner ist zur Erzielung eines Gleichlaufs der einzelnen
Empfangskanäle möglich, daß bei der digitalen Phasenver
schiebung und Gewichtung der demodulierten Signale jeweils
zusätzliche Amplituden- und/oder Phasenkorrekturen mit
einbezogen werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die digitale Phasenverschiebung und die
Gewichtung räumlich und/oder zeitlich adaptiv eingestellt.
Sollen mehrere Raumrichtungen gleichzeitig überwacht werden,
ist es von Vorteil, die digitale Phasenverschiebung,
die Gewichtung und die kohärente Addition mittels des
Fast-Fourier-Transformationsverfahrens (ggf. einschließ
lich einer Fensterung der Eingangsdaten) oder auf der
Basis von nichtlinearen spektralen Schätzverfahren
("Superauflösung") durchzuführen.
Bei gespreizten Empfangssignalen wird in einer anderen
bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine
digitale Pulskompression vorgenommen, wobei die Puls
kompression vorteilhafterweise jeweils nach der Analog-Digital-
Wandlung oder nach der Unterabtastung vorgenommen
wird.
Zur Kompensation von Laufzeitunterschieden zwischen den
Empfangssignalen der einzelnen Kanäle können die digitali
sierten Signale vorteilhaft um ein oder mehrere
Abtastintervalle verzögert werden.
Gemäß der Erfindung basieren die Phased-Array-Empfangs
systeme, die sich zum Ausführen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besonders eignen, auf folgenden Grundkonzept:
- - Digitalisierung der Signale zum frühestmöglichen Zeitpunkt, d. h. bereits in der Träger- oder Zwischenfrequenzlage;
- - Einsatz von Antialiasingfiltern mit moderater Flankensteilheit und niedrigem Filtergrad;
- - Amplitudenquantisierung im A/D-Wandler mit wenigen Quantisierungszuständen;
- - Überabtastung und anschließende digitale Bandbe grenzung;
- - digitale Quadraturdemodulation, digitale Richt strahlbildung im Basisband, digitale Detektion und Schätzung der Parameter (Geschwindigkeit, Azimut, Elevation, Entfernung);
- - Wahl einer möglichst hohen Nutzbandbreite;
- - geschickte Kombination von Zwischenfrequenz, Nutz bandbreite und Abtastfrequenz, um den Aufwand für die digitale Quadraturmodulation gering zu halten;
- - monolithische Integration des A/D-Wandlers, der digitalen Komponenten des Einzelkanals und der Komponenten zur Richtstrahlbildung;
- - gegebenenfalls Verwendung integrierbarer Mikrowellen- bzw. Millimeterwellenbauelemente und inte grierbarer Zwischenfrequenzbaugruppen.
Auf dieser Basis lassen sich kompakte Einzelelemente bzw.
-baugruppen mit nahezu identischen Übertragungscharakterisiken
auf einfache Art und Weise herstellen. Vor allem ist
durch A/D-Wandlung mit wenigen Bits die Voraussetzung
geschaffen worden für eine effiziente digitale Weiterverar
beitung bei hohen Nutzbandbreiten und Abtastraten.
Weiterhin ist durch Phasendrehung und Summation im Nieder
frequenzbereich (Basisband) die Voraussetzung geschaffen worden,
daß mit geringem Aufwand zusätzliche Richtstrahlen
gebildet werden können. Bei Multibeamanwendungen entfällt
somit eine Vervielfachung des Arrays ab dem ZF- oder gar
dem HF-Teil. Ein solches digitales Frontend läßt sich
universell, d. h. nicht nur im Millimeterwellenbereich einsetzen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Übersichtsbild einer vorteilhaften Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Phased-Array-
Empfangssystem zum Ausführen des erfindungs
gemäßen Verfahrens,
Fig. 2 das Blockschaltbild des Analogteils für einen
Empfangskanal einer vorteilhaften Ausbildung
des Phased-Array-Empfangssystems gemäß Fig. 1
für den Millimeterwellenbereich,
Fig. 3 die Darstellung des erfindungsgemäßen
Grundverfahrens in Form einer Folge der we
sentlichen Verfahrensschritte mit den dazu
gehörenden Frequenzspektren,
Fig. 4 die Darstellung eines Ausschnitts einer vor
teilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Grundverfahrens gemäß Fig. 3 in Form zusätz
licher Verfahrensschritte mit den dazu gehörenden
Frequenzspektren,
Fig. 5 das Übersichtsbild eines Ausschnitts einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Phased-Array-Empfangssystems;
dargestellt ist ein Einzelkanal,
Fig. 6 eine auf die Quantisierung und die Richt
strahlbildung mit reellen Signalen verein
fachte Darstellung des Phased-Array-Empfangs
systems gemäß Fig. 1,
Fig. 7 die prinzipielle Wirkungsweise einer Analog-
Digital-Wandlung mit drei Quantisierungszu
ständen,
Fig. 8 eine Übersicht über die Signal/Rausch-Verluste
infolge der Quantisierung als Funktion der
Anzahl der Quantisierungszustände,
Fig. 9-11 Ergebnisse einer Simulation am Beispiel eines
aus der Überlagerung einer Sinusfolge (Fig. 9
unten) und einer weißen, normalverteilten
Zufallsfolge (Fig. 9 oben) sich ergebenden
Empfangssignals eines Kanals vor (Fig. 10 unten)
und nach (Fig. 10 oben) der Analog-Digital-
Wandlung mit drei Quantisierungszuständen und
der Funktionsverlauf des sich aus der Addition
von 200 solcher Kanäle ergebenden Richtstrahls
für eine Analog-Digital-Wandlung mit drei
Quantisierungszuständen (Fig. 11 oben) bzw.
mit sehr vielen Quantisierungszuständen
(Fig. 11 unten).
Ein Phased-Array-Empfangssystem, wie es in Fig. 1
abgebildet ist, kann für Puls-Radarbetrieb oder für den
Empfang von Nachrichten verwendet werden. Während die monoli
thische Integration von Sendekomponenten im
Millimeterwellenbereich derzeit noch mit erheblichen
grundsätzlichen Problemen belastet ist, sind bei den
Empfangskomponenten integrierte Lösungen für Frequenzen um 35 GHz
vorhanden und für 60 GHz in Entwicklung, so daß ein
Aufbau von Phased-Array-Empfangssystemen für den Millimeter
wellenbereich heute technisch möglich ist.
Das Phased-Array-Empfangssystem in Fig. 1 besteht aus den
Kanälen 1 bis n, die identisch im Aufbau sind. Jeder der
Kanäle 1 bis 4 besteht jeweils aus einer eingangsseitigen
Empfangsantenne 1, einem Mischer 11, einem Überlagerungs
oszillator 12, einem Zwischenfrequenzverstärker 13, einem
analogen Bandpaßfilter 2, einem Analog-Digital-Wandler 3,
einem digitalen Quadraturdemodulator mit einem In-Phase-
oder Realzweig R und einem Quadratur- oder Imaginärzweig
I, wobei jeder Zweig R bzw. I jeweils einen Mischer 41,
42, ein digitales Filter 51, 52 sowie einen Schalter 61,
62 zur Unterabtastung enthält. Die einzelnen Kanäle
(dargestellt sind hier beispielhaft die Kanäle 1 bis 4) sind
zwecks Richtstrahlbildung ausgangsseitig über
Multiplikatoren 7₁₁, 7₁₂ . . . 7 n1, 7 n2 . . . und Addierer 8₁,
8₂ . . . mit einer digitalen Signalauswertung 9 verbunden.
Die Empfangsantenne 1 eines einzelnen Kanals, beispiels
weise des Kanals 1, empfängt das hochfrequente Empfangssignal
HF. Durch Mischung mit dem Signal des Überlagerungs
oszillators 12 im Mischer 11 wird das Empfangssignal HF
auf die Zwischenfrequenz-Ebene umgesetzt. Das Zwischen
frequenzsignal ZF wird anschließend in dem Zwischenfrequenz
verstärker 13 verstärkt, im Bandpaßfilter 2 gefiltert und
im Analog-Digital-Wandler 3 mit einer Überabtastung mit
der Abtastfrequenz f S1 digitalisiert. Das digitalisierte
Signal wird dann im digitalen Quadraturdemodulator 41, 42
demoduliert und danach digital gefiltert. Anschließend
erfolgt die Unterabtastung mit der Abtastfrequenz f S2. Zur
Richtstrahlbildung werden die Signale nachfolgend in den
Multiplikatoren 7₁₁, 7₁₂ . . . 7 n 1, 7 n 2 durch Multiplikation
mit den komplexen Korrekturwerten w₁₁, w₁₂ . . . w n1, w n2
einer digitalen Phasenverschiebung und einer Gewichtung
unterworfen und abschließend je nach gewünschter Raumrichtung
in einem der Addierer 8₁, 8₂ . . . mit den entsprechenden
Signalen der übrigen Kanäle, im Beispiel der Kanäle 2
bis n, kohärent addiert und der digitalen Auswertung 9
zugeleitet, in der die Informationen über Azimut, Elevation,
Entfernung, Geschwindigkeit usw. aus den Richt
strahldaten abgeleitet werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Phased-Array-System sind die Multiplikatoren 7₁₁,
7₁₂ . . . 7 n1, 7 n2 . . . und die Addierer 8₁, 8₂ . . . in Form
eines Fast-Fourier-Transformations-Prozessors realisiert.
Alternativ kann die Richtstrahlbildung in Form eines auf
der Basis eines nichtlinearen spektralen Schätzverfahrens
arbeitenden Signalprozessors oder Multisignalprozessor
systems realisiert.
Die einzelnen eingangsseitigen Bandpaßfilter 2 werden vor
zugsweise aus kaskadierten, aktiven Tief- und Hochpaßfiltern
1. oder 2. Grades aufgebaut. Die Analog-Digital-Wandler
3 der einzelnen Kanäle können beispielsweise als
Flash-Wandler ausgebildet sein.
Fig. 2 zeigt exemplarisch das Blockschaltbild des Analog
teils für einen Empfangskanal eines Millimeterwellen-
Phased-Array-Empfangssystems. Das Blockschaltbild enthält die
wesentlichen Daten der einzelnen Stufen (Frequenz, Ver
stärkung bzw. Dämpfung, minimaler Pegel). An die Empfangs
antenne 1 schließt sich die erste Stufe mit Mischer 11 a,
Überlagerungsoszillator 12 a, Zwischenfrequenzverstärker
13 a und analogem Bandpaßfilter 14 a. Der ersten Stufe
folgt eine zweite Stufe mit Mischer 11 b, Überlagerungs
oszillator 12 b, Zwischenfrequenzverstärker 13 b und analogem
Bandpaßfilter 14 b. Daran anschließend folgt ein weiterer
Zwischenfrequenzverstärker 13 c, ein weiterer analoger
Bandpaßfilter 2 und der Analog-Digital-Wandler 3. Es ist
jedoch zu berücksichtigen, daß mit größerer Leistung
empfangene Signale einen solchen Empfänger übersteuern würden
und deshalb zusätzlich eine nicht gezeigte Verstärkungs
regelung einzusetzen wäre. Die zu realisierende Verstärkung
zwischen Empfangsantenne 1 und Analog-Digital-Wandler 3
beträgt ungefähr 87 dB, wenn ein minimaler Empfangspegel
von -92 dBm und ein Pegel von -5 dBm am Analog-Digital-
Wandler 3 zugrunde gelegt werden. Damit bei der großen
Verstärkung keine Selbsterregung des Empfängers auftritt,
sind zwei aufeinanderfolgende ZF-Ebenen ZF und ZF vorgesehen.
Außerdem wird zur räumlichen Entkoppelung der Verstärker
die Verstärkung einer Stufe auf ca. 30 dB begrenzt.
Die Zerlegung des Empfängers in mehrere Verarbeitungs
ebenen hat bei einer monolithischen oder teilweise auch
hybriden Integration den Vorteil, daß Chipgröße und Chip
dicke sowie das Substratmaterial dem jeweils zu verarbei
tenden Frequenzbereich angepaßt werden können. Bei verringerter
Chipgröße und Komplexität der Schaltungsstruktur
auf einem Chip vergrößert sich die Ausbeute bei der Chip
herstellung. Außerdem ist die Verlustwärme besser abzu
führen und die Überlagerungsoszillatorsignale sind einfacher
an die Mischer zu führen.
Während die ersten beiden Verarbeitungsebenen (mm-Wellen-
Empfänger und 1. ZF-Stufen (MMIC A)) beim heutigen Stand
der Technik vorzugsweise auf Gallium-Arsenid monolithisch
integriert werden, kommen für die beiden letzten Ebenen
(MMIC B und IC C) vorzugsweise eine monolithische Integra
tion auf Silizium in Frage.
Das analoge Bandpaßfilter 2 vor dem A/D-Wandler 3, das
sogenannte Antialiasingfilter, hat die Aufgabe, durch
Begrenzung der Bandbreite des analogen Signals auf maximal
die halbe Abtastfrequenz eine Überlagerung im Nutzband in
folge der Abtastung zu vermeiden. Im Idealfall weist das
Antialiasingfilter 2 lineare Phase, geringen Ripple im
Durchlaßbereich und einen schmalen Übergangsbereich auf.
In der Regel kann auf lineare Phase verzichtet werden,
wenn sichergestellt ist, daß die Phasengänge in den Ein
zelkanälen gut übereinstimmen. Reine Laufzeitunterschiede
von Kanal zu Kanal lassen sich in einfacher Weise durch
Phasendrehung ausgleichen, unterschiedliche Phasengänge
erfordern jedoch einen erheblichen Eich- und Korrekturauf
wand. Im Durchlaßbereich braucht die Welligkeit keines
falls gering sein. Durch das (in Fig. 2 nicht gezeigte)
nachgeschaltete digitale Filter können vielmehr auch aus
geprägte Amplitudenverzerrungen aufgrund der analogen Vor
verarbeitung korrigiert werden. Wichtig ist allerdings
auch hier, daß die Unterschiede von Kanal zu Kanal möglichst
gering sind. Während reine Verstärkungsunterschiede
einfach ausgleichbar sind, ist die Korrektur von Amplituden
gängen aufwendig. Was die hier angestrebte Sperrdämpfung
angeht, so existieren zwei Forderungen:
- - Erstens soll durch die in das Nutzband (f ZF± B) hereingefalteten Rauschanteile das S/N-Verhältnis möglichst wenig verschlechtert werden (B: Nutz- Bandbreite).
- - Zweitens müssen Störsignale im Frequenzband (f S1-f ZF± B) - dieses Band wird durch die Abtastung mit f S1 in das Nutzband gefaltet - wirksam unter drückt werden.
Der prinzipielle Ablauf der empfangsseitigen Signalverar
beitung gemäß der Erfindung für ein Puls-Radar oder bei
der Nachrichtenübertragung ist in Fig. 1 dargestellt. Aus
gehend von dem analogen Antialiasingfilter 2 zur Unter
drückung der Spektralanteile oberhalb der halben ersten
Abtastfrequenz f S1/2 erfolgt nach Über-Abtastung und
Analog-Digital-Wandlung eine komplexe Abmischung aus der ZF-
Lage ins Basisband. In Fig. 3 sind die entsprechenden
Verfahrensschritte mit den dazu gehörenden Frequenz
spektren anhand eines Beispiels mit einer Zwischenfrequenzlage
f ZF=f m=50 MHz gezeigt. Die komplexe Signaldarstellung
erweist sich als notwendig, da infolge Doppelverschiebung
die Signalspektren nicht mehr bezüglich der Zwischen
frequenz symmetrisch sind. Hinzu kommt, daß durch komplexe
Abmischung die letztlich interessierende Einhüllende unab
hängig von der (unbekannten) Phasenlage des Ein
gangssignals wird, d. h. eine Synchronisation auf den
Träger vermieden werden kann. Weiterhin ist bei der nachfolgenden
Richtstrahlbildung eine einstellbare, über der
Frequenz konstante Phasendrehung erforderlich, die sich in
einfacher Weise nur für das analytische Signal realisieren
läßt.
An die Abmischung schließt sich eine Begrenzung auf die
Nutzbandbreite an, verbunden mit einer entsprechenden
Reduktion der Abtastrate. Vorteilhaft kann nach der Unterab
tastung (Abtastfrequenz f S2) zur weiteren Reduktion der
Taktrate eine Einseitenband-Unterdrückung durchgeführt
werden. Die benötigten Signalverarbeitungsschritte und die
damit verbundenen Frequenzspektren zeigt Fig. 4.
In Fig. 5 ist ein Abschnitt einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Phased-Array-
Empfangssystem mit einem Empfangskanal (ohne analogen HF/ZF-
Empfangsteil) gezeigt.
Das analoge und bandbegrenzte Zwischenfrequenzsignal ZF
wird durch den Analog-Digital-Wandler 3 mit einer ersten
Abtastfrequenz f S1 von beispielhaft 400 MHz digitalisiert.
Das digitalisierte Signal kann zur Kompensation der
Laufzeitunterschiede in den einzelnen Kanälen durch ein
nachgeschaltetes Zeitverzögerungsglied 30 um ein oder
mehrere Abtastintervalle T verzögert werden. Die
Zeitverzögerungsglieder 30 der einzelnen Kanäle werden
über einen (nicht gezeigten) steuerbaren Multiplexer ange
steuert. Anschließend durchläuft das digitalisierte und
gegebenenfalls zeitverzögerte Signal den digitalen Quadra
turdemodulator 41, 42 und die digitalen Filter 51, 52. Die
nachfolgende Unterabtastung 61, 62 erfolgt beispielhaft im
Verhältnis V₂=8 : 1 mit einer zweiten Abtastfrequenz f F2
von 50 MHz.
Daran schließt sich ein digitales Einseitenbandfilter 53
sowie eine weitere Unterabtastung an, die beispielhaft im
Verhältnis V₃=2 : 1 mit einer dritten Abtastfrequenz f S3
von 25 MHz erfolgt. Über eine Multiplex-Vorrichtung E,
F 1-F 3, G werden jeweils die Ausgangssignale mehrerer
Kanäle (hier beispielhaft von vier Kanälen) über einen
einzigen Lichtwellenleiter LWL übertragen und der Vor
richtung zur Richtstrahlbildung mit den Multiplizierern
7₁₁ . . . 7 n1 . . . und Addierern 8₁ . . . zugeleitet, an die
sich die digitale Auswertung 9 anschließt.
Vorteilhafterweise werden die einzelnen digitalen Filter
51-53 multiplizierfrei nur mit Verzögerungsgliedern,
Addierern und Subtrahierern aufgebaut, und zwar vorzugsweise
als FIR-Filter. Weiterhin kann den einzelnen digitalen
Filtern 51-53 jeweils ein weiteres digitales Filter mit
variabler Bandbreite nachgeschaltet werden. In die einzelnen
digitalen Filter 51-53 können dabei die jeweils vor
angeschalteten Mischer 41, 42 der einzelnen Quadratur
demodulatoren und/oder die ihnen jeweils direkt nachge
schalteten Schalter 61, 62 bzw. 63 für die Unterabtastung
monolithisch integriert werden, wie dies in Fig. 5 durch
die Blöcke D und D′ angedeutet ist. Ferner können die ein
gangsseitigen Bandpaßfilter 2 (in Fig. 1) zusammen mit den
ihnen nachgeschalteten Analog-Digital-Umsetzern 3 und
gegebenenfalls mit den Zeitverzögerungsgliedern 30 monolithisch
integriert werden. Die Integration erfolgt dabei
vorzugsweise auf Siliziumbasis unter Anwendung der Gate-
Array-Technik in ECL-Technik.
Alternativ besteht die Möglichkeit, zwischen den Analog-
Digital-Wandlern 3 der einzelnen Kanäle und den zuge
hörigen digitalen Quadraturdemodulatoren für die Signal
übertragung Lichtwellenleiter zur Signalübertragung vorzu
sehen.
Die gemäß Fig. 5 vorgesehene Einseitenband-Unterdrückung
kann entweder durch einen unsymmetrischen (komplexen)
Tiefpaß (siehe Fig. 4), oder durch eine Quadraturdemodulation
mit anschließendem symmetrischen (reellen) Tiefpaßfilter
erfolgen. Nach dieser Unterdrückung kann nun gemäß Fig. 5
eine weitere Unterabtastung 63 um den Faktor 2 durchgeführt
werden. Es ist dabei zu beachten, daß vor der Detektion
eine Regeneration des ursprünglichen Signals nötig
wird. Die Einseitenband-Unterdrückung führt also nur
während der Richtstrahlbildung (Beamforming) zu einer Reduktion
der Taktrate und somit des Aufwandes. Nach der
Unterabtastung kann zum Ausgleich der kanalspezifischen
Amplituden- und Phasenverzerrungen, die durch die analoge
Vorverarbeitung entstehen, eine (nicht gezeigte) weitere
digitale Filterung erfolgen. Die Koeffizienten müssen
allerdings variabel sein. In der Regel genügt es jedoch,
eine Amplituden- und Phasenkorrektur durchzuführen. Die
Korrektur zu Eichzwecken kann bei der Richtstrahlbildung
ohne zusätzlichen Aufwand mit einbezogen werden.
Der Richtstrahlbildung liegt folgende Überlegung zugrunde:
Die in einer ebenen Wellenfront einfallenden Signale haben
(bei schrägem Einfall) zu den einzelnen Antennenelementen
unterschiedlich lange Wege zurückzulegen. Will man die
Signale kohärent addieren, um den maximal erreichbaren
Signal/Rausch-Gewinn ("S/N-Gewinn") zu erzielen, so muß man
die Laufzeitunterschiede vor der Addition ausgleichen. Bei
einer im Vergleich zur Trägerfrequenz geringen Nutzband
breite ("schmalbandiges Array") lassen sich diese Zeitver
schiebungen durch Phasenkorrekturen ausgleichen. Die
Phasenkorrektur erfolgt durch komplexe Multiplikation mit einem
komplexen Zeiger, der den Betrag 1 und die
gewünschte Phase aufweist. Bei vergleichsweise hohen Nutz
bandbreiten ("breitbandiges Array") muß man die Phasen
korrektur ersetzen durch zeitliche Verzögerungen der Einzel
kanalsignale. Diese Verzögerungen müssen für jeden Richt
strahl unterschiedlich eingestellt werden. Eine Kombination
von Zeit- und Phasenverschiebung ist allerdings auch
möglich (siehe Fig. 5). Verzögerungen um 0, 1, 2 Abtastin
tervalle bei der hohen Eingangsabtastrate erlauben - sofern
dies gewünscht wird - eine grobe Zeitkorrektur, was
z. B. bei großem Einfallswinkel und hoher Nutzbandbreite
von Interesse ist und dennoch einen Multibeambetrieb
innerhalb eines eingeschränkten Raumsegmentes nach wie vor
erlaubt.
Im folgenden soll noch kurz angerissen werden, welche
Elemente der Einzelkanalverarbeitung im unmittelbaren Antennen
bereich angebracht werden können und welche Verarbeitungs
module sinnvollerweise räumlich davon getrennt unter
gebracht werden. Wegen der geringen Abstände der Antennen
elemente ergibt sich die Notwendigkeit, in diesem Umfeld
zu besonders kompakten Aufbauformen zu gelangen, was mono
lithische Integration, weitgehende Beschränkungen bei den
Leitungszu- und abführungen und spezielle Maßnahmen zur
Wärmeableitung erfordert. Prinzipiell bieten sich zwei
Schnittstellen an:
- - Unmittelbar nach der Digitalisierung, d. h. die komplette digitale Verarbeitung kann ohne die strikten räumlichen Randbedingungen vorgenommen werden. Anwenderspezifische Gesichtspunkte können bei der Filterung stärker berücksichtigt werden. Allerdings ist weger der geforderten hohen Rechen leistung für die Filterung auch hierbei eine mono lithische Integration nicht zu umgehen.
- - Unmittelbar nach der Unterabtastung, d. h. die erforderliche Datenübertragungsrate kann meist niedriger gehalten werden.
Die Übertragung der digitalen Daten kann, wie bereits aus
geführt, in Lichtwellenleitern erfolgen, wobei entweder
pro Kanal eine Lichtleitfaser eingesetzt und die Fasern zu
gebündelten Kabeln zusammengefaßt werden, oder über Multi
plexer mehrere Kanäle gemeinsam angeschlossen sind (siehe
Fig. 5).
Das Nutzband (max. zulässige Bandbreite=B) liegt bei
einer Mittenfrequenz von f ZF. Zuerst wird es durch eine
komplexe Abmischung (Quadratur-Demodulation) in Basislage
gebracht. Das Nutzband liegt jetzt also innerhalb des
Bereiches von -B/2 bis B/2. Zur Darstellung dieses Frequenz
bandes kann man die Abtastfrequenz ohne Informationsver
lust von f S1 auf f S2 B erniedrigen. Zur Vermeidung von
Überlappungsfehlern muß aber vor der Unterabtastung um den
Faktor V₂ eine Tiefpaßfilterung erfolgen. Dieses Filter
soll insbesondere im Frequenzbereich von f S1-f ZF-B/2-
f ZF bis f S1-f FZ+B/2-f ZF eine hohe Sperrdämpfung auf
weisen, damit der Spiegelanteil (vor Demodulation bei
f S1-f ZF-B/2 bis f S1-f ZF+B/2) bei der Unterab
tastung nicht dem Nutzsignal überlagert wird. Die Sperrdämpfung
im übrigen Bereich ist weit weniger kritisch, wenn
man nur den resultierenden S/N-Gewinn durch Verringerung
des Eingangsrauschens im Auge hat. Es gibt allerdings
weitere Gesichtspunkte, die auch in anderen Teilen des Sperr
bereichs eine hohe Dämpfung wünschenswert erscheinen lassen.
So entstehen z. B. durch die grobe Quantisierung des
Eingangssignals Oberwellen, die sich infolge Abtastung
über den gesamten Frequenzbereich verteilen. Daneben können
auch Störsignale bzw. Clutter in der Nachbarschaft des
Nutzbandes auftreten und eine hohe Dämpfung über den
gesamten Sperrbereich erfordern.
Die Quadraturdemodulation mit anschließender Tiefpaßfilterung
und Unterabtastung läßt sich am günstigsten mittels
eines FIR-Filters durchführen. Dessen Ausgangswerte w(k)
ergeben sich durch gewichtete Summation der Eingangswerte
u(k):
w(k)=a 1 · u(k)+a 2 · u(k-1)+a 3 · 1(k-2)+. . .+aN · u(k-N+1) (4)
Falls eine Unterabtastung nach FIR-Tiefpaßfilterung vorge
nommen werden soll, brauchen die nicht benötigten
Zwischenwerte nicht berechnet zu werden.
Bei den benötigten hohen Taktraten besteht die Möglich
keit, die Filterkoeffizienten variabel zu halten, nicht
mehr. Vielmehr ist es vorteilhaft, die echten Multiplika
tionen durch hardwaremäßige Shifts und Additionen zu
ersetzen. Die Bestimmung und Minimierung der benötigten
Shifts und Additionen läßt sich durch eine spezielle
Kodierung der Filterkoeffizienten (CSD-Code) erreichen.
Für eine vielseitige Verwendbarkeit eines digitalen Phased-
Array-Frontends kann es aber von Interesse sein, die Nutz
bandbreite nicht a priori auf einen Maximalwert festzu
schreiben, sondern den speziellen Bedürfnissen des Anwenders
anzupassen. Wenn z. B. eine zeitliche Integration bei
allen Richtstrahlen vorgenommen werden soll, ist es zur
Minimierung des Verarbeitungs- und Übertragungsaufwandes
sinnvoll, dies bereits in den Einzelkanälen vorzunehmen.
Aus diesem Grund soll neben dem festen breitbandigen Tief
paß, der im vorangegangenen Abschnitt vorgestellt wurde,
hier ein Tiefpaß (Integrator) variabler Bandbreite als
Alternative bzw. Ergänzung präsentiert werden. Da es sich um
ein flexibles Filter handelt, das auf optimale Struktur
und feinquantisierte gespeicherte Koeffizienten zugunsten
einer möglichst einfachen Realisierung verzichtet, kann
nicht dieselbe hohe Selektivität bzw. günstige Über
tragungscharakteristik erwartet werden wie beim vorangegangenen
Filter.
Die Impulsantwort des einfachsten nichtrekursiven Tief
paßfilters ist konstant 1. Die Breite des Durchlaßbereiches
läßt sich einfach durch Variation der Länge der
Impulsantwort ändern.
Aufgrund der vorangegangenen Ausführungen sei beispiels
weise für ein Millimeterwellen-Puls-Radar die Nutzband
breite beispielhaft auf 40 MHz festgelegt. Das erlaubt
einerseits, bei Trägerfrequenzen um 35 GHz und darüber ein
schmalbandiges Array zu realisieren, andererseits ist
damit den Anwenderwünschen nach möglichst hoher Nutzband
breite Rechnung getragen.
Die Wahl der Zwischenfrequenz, des Antialiasingfilters
und der Abtastrate sind eng miteinander verkoppelt.
Prinzipiell läßt sich sagen, daß ein möglichst hohes Verhältnis
von Abtastrate zu Signalbandbreite aus mehreren Gründen
angestrebt wird:
- - Erstens, um die Beiträge von Störsignalen oder Grundrauschen, die bei der Abtastung ins Nutzband hereingefaltet werden, gering zu halten.
- - Zweitens, um die durch grobe Quantisierung ent stehenden Oberwellen auf ein möglichst breites Frequenzband zu verteilen, und somit den Anteil im Nutzband gering zu halten.
- - Drittens, um an das Antialiasingfilter keine über mäßigen Forderungen bezüglich der Selektivität stellen zu müssen. Hohe Flankensteilheit, d. h. hoher Filtergrad birgt nämlich die Gefahr hoher Gleichlaufschwankungen.
Durch ein dem analogen Antialiasingfilter nachgeschaltetes
digitales Filter kann nämlich die Selektivität erheblich
erhöht werden, ohne daß Gleichaufschwankungen resultieren.
Der Preis für höhere Abtastraten liegt in höherem
schaltungstechnischen Aufwand, insbesondere aber in der
benötigten höheren Verarbeitungsleistung des nachfolgenden
digitalen Filters.
Damit die Quadratur-Demodulation mit endlich vielen ver
schiedenen Modulationskoeffizienten durchgeführt werden
kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
mit f ZF: Mittenfrequenz nach der Analog-Digital-Wandlung,
f S1: erste Abtastfrequenz am Eingang und n: rationale Zahl
größer oder gleich 2. Setzt man
f ZF = ± (f m -if S1) (6)
mit f m: Mittenfrequenz vor der Analog-Digital-Wandlung und
i: ganze Zahl größer oder gleich Null, so erhält man die
weiter oben bereits angegebene Gleichung (1):
Zur einfachen Durchführung der Unterabtastung nach digitaler
Filterung ist das Verhältnis V₂=f S1/f S2 gemäß
Gleichung (2) vorzugsweise als ganze Zahl zu wählen. Damit die
Demodulation mit in die Filterkoeffizienten eingerechnet
werden kann, ohne daß diese dadurch zeitvariabel werden,
muß das Verhältnis V₂ zusätzlich ein ganzzahliges Viel
faches von n sein. Wählt man z. B. bei einer ersten Abtast
frequenz f S1 von 400 MHz die zweite Zwischenfrequenz ZF zu
50 MHz, so läßt sich die Quadratur-Demodulation durch
Multiplikation mit e -jk π /4 durchführen. Dies beinhaltet nur
noch Multiplikationen mit +j, -j, +1, -1, c(1+j), c(1-j),
c(-1+j), c(-1-j), mit der Konstanten c=1/. Diese
Multiplikationen lassen sich in einfacher Weise ausführen
bzw. in die Filterkoeffizienten mit einbeziehen.
Das digitale Tiefpaßfilter (hier mit einer Eckfrequenz von
20 MHz) hat eine reelle Impulsantwort, d. h. der Frequenz
gang ist symmetrisch bezüglich der Frequenz Null. Die mit
400 MHz in das Filter hineinlaufenden komplexen Werte werden
nach Bandbegrenzung durch Unterabtastung im Verhältnis
8 : 1 auf eine der Nutzbandbreite von 40 MHz angemessene
Abtastrate von 50 MHz reduziert.
Die erforderliche Auflösung für den A/D-Wandler ist inso
fern ein zentraler Punkt für das Gesamtsystem, als der
Aufwand für die nachfolgende Verarbeitung mit der Ein
gangswortbreite anwächst. Eine Minimierung an dieser ent
scheidenden Stelle hat somit zum Ziel, den Gesamtaufwand
beträchtlich zu verringern. Es geht somit primär um die
Frage, ob nicht 1 bis 3 Bit genügen.
Zu untersuchen ist der Einfluß der Quantisierung auf ein
schwaches Signal, dem starkes weißes Gauß-Rauschen überlagert
ist. Das Signal/Rausch-Verhältnis S/N liegt hierbei
typischerweise unter -15 dB. Es interessiert, wie sich das
Signal und das Rauschen einerseits unmittelbar nach der
Quantisierung, andererseits nach der Summenbildung dar
stellen. Um die Einflüsse der A/D-Wandlung und der weiteren
Einzelkanalverarbeitung voneinander zu trennen, wurde
in Fig. 6 das Blockschaltbild gemäß Fig. 1 vereinfacht auf
die Quantisierung und die Richtstrahlbildung mit reellen
Signalen. Bei dieser vereinfachten Betrachtung wird insbe
sondere angenommen, die Signale seien in Phase.
Die übliche Beschreibung von Quantisierungsfehlern durch
additives gleichverteiltes weißes Rauschen läßt sich hier
nicht anwenden, da die betrachteten Wortlängen zu gering
sind. Statt dessen wird die nichtlineare Abbildung an
einer geeignet gewählten Quantisierungskennlinie untersucht.
Bei einer 1-Bit-Quantisierung liegt die Entscheidungs
schwelle bei der Amplitude x=0. Bedingt durch die
Zweierkomplementdarstellung sind nur die beiden Repräsen
tanten -1 und 0 möglich, wodurch ein Offset von -0,5 ent
steht. Ab einer Quantisierung mit 2 Bit und wenigstens
drei Intervallen wird die Aussteuerung des Eingangsrausch
signals sinnvollerweise durch Minimierung des mittleren
quadratischen Fehlers bestimmt ("Optimalquantisierer")
(vgl. auch Fig. 7). Damit liegen die Quantisierungskenn
linien fest.
Durch einen stochastischen Ansatz gelingt es nun, den
Signalmittelwert y nach der Summation als Funktion des Ein
gangssignals s des Quantisierers zu berechnen. Für den
Optimalquantisierer ergibt die theoretische Analyse folgende
nichtlineare Beziehung zwischen s und y:
1 Bit-Quantisierung, d. h. 2 Quantisierungszustände:
1 Bit-Quantisierung, d. h. 2 Quantisierungszustände:
y = 0,637 (s - 0,167 · s³ + 2,5 · 10-2 · s⁵ - . . .) (7)
2 Bit-Quantisierung mit 3 Quantisierungszuständen:
y = 0,810 (s - 0,104 · s³ + 7,44 · 10-3 · s⁵ - . . .) (8)
4 Quantisierungszuständen:
y = 0,881 (s - 0,076 · s³ + 2,27 · 10-3 · s⁵ - . . .) (9)
3 Bit-Quantisierung mit 5 Quantisierungszuständen:
y = 0,918 (s - 0,059 · s³ - 1,00 · 10-4 · s⁵ + . . .) (10)
8 Quantisierungszuständen:
y = 0,963 (s - 0,034 · s³ - 2,33 · 10-3 · s⁵ + . . .) (11)
Die Anzahl der Quantisierungszustände, auch Repräsentanten
genannt, ist identisch der Anzahl der Quantisierungsinter
valle. Aus den aufgeführten Ergebnissen wird deutlich, daß
das Summensignal in erster und zweiter Näherung dem wahren
Signalwert s entspricht. Je kleiner das S/N-Verhältnis,
desto geringer werden auch die Signalverzerrungen. Bei
einem S/N-Verhältnis von -15 dB führt beispielsweise der
nichtlineare Anteil bei 3 Quantisierungszuständen zu einem
relativen Fehler von etwa einem Promille. Für die Berech
nung des S/N-Verhältnisses wurde die Rauschleistung für
den Frequenzbereich OHzf400 MHz ermittelt.
Um weiterhin das Signal/Störverhältnis am Ausgang genau zu
erfassen, sind Signal- und Rauschleistung nach der Quanti
sierung zu ermitteln. Genaue Berechnungen zeigen, daß die
Rauschleistung vom Signalpegel abhängt, und daß infolge
einfacher Quantisierung ein S/N-Verlust in Kauf genommen
werden muß. Für das obige Beispiel mit drei Quantisierungs
intervallen liegt der Verlust zwischen
-0,78 dB (bei -15 dB S/N) und -0,9 2 dB bei verschwindend
kleinem Signal. Zum Vergleich wurden die Werte von
-1,62 dB bzw. -1,96 dB bei 1-Bit-Quantisierung errechnet.
Eine Übersicht über die S/N-Verluste, hervorgerufen durch
die Quantisierung, ist Fig. 8 für 2 bis 16 Quantisierungs
zustände zu entnehmen. Diese Verluste sind zu verrechnen
mit den Gewinnen durch kohärente Addition. Demnach erfordert
der Übergang von drei auf zwei Quantisierungsinter
valle eine Erhöhung der Antennenelemente um 25%, wenn
dasselbe S/N-Verhältnis beibehalten werden soll.
Die obigen Resultate wurden anhand eines Simulations
programmes am Rechner überprüft und graphisch dargestellt:
Ausgehend von einer Sinusfolge s₁(kT) (Fig. 9 unten) und
einer weißen normalverteilten Zufallsfolge n₁(kT) (Fig. 9 oben)
wurden die beiden Signale entsprechend einem S/N-
Verhältnis von -15 dB überlagert und so ausgesteuert
(x₁(kT), Fig. 10 unten), wie es für einen linearen
Optimalquantisierer mit drei Quantisierungszuständen
erforderlich ist. Im oberen Teil von Fig. 10 ist das zugehörige
quantisierte Signal f₁ (x₁(kT)) dargestellt, wobei nur
die Werte -0,5, 0, +0,5 angenommen werden. Nach der Addition
der quantisierten Ergebnisse von 200 Einzelkanälen
und nach einer Reskalierung ergibt sich der in Fig. 11
oben gezeichnete Funktionsverlauf y Q(k) für den Richt
strahl. Zum Vergleich ist in Fig. 11 unten der Funktions
verlauf y (t) für extrem feine Quantisierung dargestellt.
Zu berücksichtigen ist, daß durch die Quantisierung sowohl
die Signalleistung als auch die Rauschleistung abnimmt,
wobei aber die Signalleistung entsprechend dem S/N-Verlust
etwas stärker zurückgeht.
Der theoretisch bestimmte Proportionalitätsfaktor sowie
die Signal- und Rauschleistungen nach der Quantisierung
wurden abschließend durch Simulation überprüft. Es zeigte
sich sehr gute Übereinstimmung mit den im vorigen Ab
schnitt angegebenen theoretischen Werten.
Aus den bisherigen Resultaten wird deutlich, daß eine
Quantisierung mit 2 Bit und 3 Intervallen den Anforderungen
vollauf genügt. Insbesondere bleiben die zu erwartenden
Verzerrungen der Signale klein, solange das S/N-
Verhältnis unterhalb -5 bis -10 dB liegt. Verwendet man statt
der drei Quantisierungsintervalle nur zwei, d. h. einen
1-Bit-Wandler, so muß man etwas höhere Verzerrungen, einen
Gleichanteil und einen S/N-Verlust von 1 dB in Kauf nehmen.
Hinzu kommt, daß jeder Offset im Eingangssignal den
mittleren Ausgangssignalpegel erheblich verschieben kann.
Der Vorteil, daß die Aussteuerung des Quantisierers keine
Rolle mehr spielt, wird bei weitem aufgewogen durch den
Nachteil, daß bei 1-Bit-Quantisierung keine Amplituden,
sondern nur noch eine Vorzeicheninformation vorliegt. Damit
wird ein digitale Eichung oder eine Korrektur unter
schiedlicher Verstärkungsfaktoren aus der analogen Vorver
arbeitung unmöglich. Aus den angeführten Gründen wird
einer Quantisierung mit drei bis acht Quantisierungszuständen
der Vorrang eingeräumt. Damit lassen sich die S/N-
Verluste auf den Bereich von 0,2 dB . . . 1 dB einschränken und
die Hardwareaufwendungen für eine digitale Weiterverarbeitung
gering halten. Eine Entscheidung, welche Auflösung
letztlich gewählt wird, hängt allerdings auch von den
Anforderungen an Linearität und die Dynamik ab. Im allge
meinen stehen jedoch Systeme im Vordergrund, die nicht
extrem hohe Anforderungen an die Signaldynamik stellen.
Claims (39)
1. Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung
von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems,
welcher Empfangssignale sich in Träger- oder Zwischen
frequenzlage f m befinden und jeweils von einer Einzelantenne
oder einem Subarray des Phased-Array-Empfangssystems stammen,
bei welchem Verfahren die Empfangssignale der Einzel
antennen oder Subarrays in den einzelnen Empfangskanälen
jeweils einer analogen Bandbegrenzung, einer nachfolgenden
Analog-Digital-Wandlung, einer anschließenden digitalen
Quadraturdemodulation unterworfen werden und die demodu
lierten Signale entsprechend den gewünschten Raumrichtungen
einer digitalen Phasenverschiebung, einer Gewichtung
und einer kohärenten Addition unterworfen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Analog-Digital-Wandlung in den
einzelnen Kanälen jeweils mit einer Überabtastung mit
einer ersten Abtastfrequenz f S1 und 3 bis 8, vorzugsweise 3
Quantisierungszuständen durchgeführt wird und daß die
demodulierten Signale in den beiden Quadraturzweigen in den
einzelnen Kanälen anschließend einer digitalen Bandbegrenzung
mit einer Unterabtastung mit einer zweiten Abtastfrequenz
f S2 unterworfen werden.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Abtastfrequenz f S1
größer oder gleich dem 8fachen der Nutzbandbreite B
gewählt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis V₁ von erster
Abtastfrequenz f S1 zur Träger- oder Zwischenfrequenz f m
einen Wert
mit der ganzen Zahl i0 und der rationalen Zahl n2
annimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n ganzzahlig ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n eine Zweierpotenz größer 2¹ oder ein Vielfaches
von 4 darstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n zu 4 oder 8 gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis V₂ von der ersten Ab
tastfrequenz f S1 zur zweiten Abtastfrequenz f S2 ganzzahlig
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis V₂ von erster Abtastfrequenz f S1 zur zweiten
Abtastfrequenz f S2 gleich oder ein ganzzahliges Viel
faches der rationalen Zahl n ist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der digitalen Bandbegrenzung
nach Quadtraturdemodulation die unerwünschte(n) Spiegel
frequenz(en) bzw. Oberwelle(n) infolge der Quantisierung
unterdrückt sowie durch die analoge Bandbegrenzung verur
sachte Frequenzgangsverzerrungen korrigiert und/oder das
Empfangssignal auf seine Nutzbandbreite begrenzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der beiden Seitenbänder des digitalisierten
Signals mittels digitaler Einseitenbandfilterung unterdrückt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der digitalen Einseitenbandfilterung das gefilterte
Einseitenbandsignal einer weiteren Unterabtastung
mit einer dritten Abtastfrequenz f S3 unterworfen wird und
daß das Verhältnis V₃ von zweiten Abtastfrequenz f S2 zur
dritten Abtastfrequenz f S3 zu 2 gewählt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der (den) digitalen Filterung(en)
jeweils nur die von der jeweiligen sich direkt
anschließenden Unterabtastung erfaßten Filterausgangswerte
berechnet werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der (den beiden) Unterab
tastung(en) eine zusätzliche digitale Filterung zum Aus
gleich von kanalspezifischen Amplituden- und/oder Phasen
verzerrungen aufgrund der analogen Vorverarbeitung vor der
Analog-Digital-Wandlung durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der digitalen Phasenver
schiebung und Gewichtung der demodulierten Signale jeweils
zusätzliche Amplituden- und/oder Phasenkorrekturen zur
Erzielung eines Gleichlaufs der einzelnen Empfangskanäle mit
einbezogen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die digitale Phasenverschiebung und
die Gewichtung räumlich und/oder zeitlich adaptiv einge
stellt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Überwachung mehrerer
Raumrichtungen die digitale Phasenverschiebung, die
Gewichtung und die kohärente Addition mittels des Fast-
Fourier-Transformationsverfahrens einschließlich einer
Fensterung der Eingangsdaten oder auf der Basis von nicht
linearen spektralen Schätzverfahren ("Superauflösung")
durchgeführt werden.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei gespreizten Empfangssignalen
eine digitale Pulskompression vorgenommen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulskompression unmittelbar nach der Analog-Digital-
Wandlung oder nach der Unterabtastung vorgenommen
wird.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation von Laufzeitunter
schieden zwischen den Empfangssignalen der einzelnen
Einzelantennen oder Subarrays die digitalisierten Signale
zusätzlich um ein oder mehrere Abtastintervalle verzögert
werden.
20. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahresn nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur eingangsseitigen analogen Bandbegrenzung der Empfangssignale der einzelnen Einzelantennen (10) oder Subarrays jeweils ein Bandpaßfilter (2) vorgesehen ist;
- - daß die einzelnen Bandpaßfilter (2) ausgangsseitig jeweils über einen Analog-Digital-Wandler (3) mit einem digitalen Quadraturdemodulator (41, 42) ver bunden sind;
- - daß der Realzweig (R) und der Imaginärzweig (I) der einzelnen Quadraturdemodulatoren (41, 42) jeweils über ein digitales Filter (51, 52) und einen Schalter (61, 62) für die Unterabtastung mit einer für alle Kanäle (1-n) gemeinsamen Vorrichtung (7, 8) zum Ausführen der digitalen Phasen verschiebung und Gewichtung und kohärenten Addition verbunden sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (7, 8) Multiplikatoren (7₁₁ . . . 7 n2 . . .)
zur digitalen Phasenverschiebung und Gewichtung und Addierer
(8₁, 8₂ . . .) zur kohärenten Addition enthält.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (7, 8) ein Fast-Fourier-Transformations-
Prozessor oder ein auf der Basis eines nichtlinearen
spektralen Schätzverfahrens arbeitender Signalprozessor
oder Multisignalprozessorsystem ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen digitalen Filter
(51, 52, 53) multipliziererfrei nur mit Verzögerungs
gliedern, Addierern und Subtrahierern aufgebaut sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Digitalfilter (51, 52, 53) als FIR-
Filter realisiert sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß in die einzelnen Digitalfilter
(51, 52, 53) die ihnen jeweils vorangeschalteten Mischer
(41, 42) der einzelnen Quadraturdemodulatoren und/oder die
ihnen jeweils nachgeschalteten Schalter (61, 62, 63) für
die Unterabtastung integriert sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß den einzelnen digitalen Filtern
(51, 52, 53) jeweils ein weiteres digitales Filter mit
variabler Bandbreite nachgeschaltet ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß Lichtwellenleiteranordnungen zur
optischen Übertragung der digitalisierten Signale vorgesehen
sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwellenleiteranordnungen in den einzelnen
Kanälen (1-n) jeweils den Analog-Digital-Wandler (3) und
den digitalen Quadratordemodulator (41, 42) und/oder die
Schalter (61, 62, 63) zur Unterabtastung und die Vorrichtung
(7, 8) zum Ausführen der digitalen Phasenverschiebung,
Gewichtung und kohärenten Addition miteinander ver
binden.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Übertragung der digitalisierten Signale
mehrerer oder aller Kanäle (1-n) im Multiplex (E, G)
über eine einzige Lichtwellenleiteranordnung (F 1-F 3)
erfolgt.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die eingangsseitigen Bandpaßfilter
(2) aus kaskadierten, aktiven Tief- und Hochpaßfiltern
1. oder 2. Grades aufgebaut sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß vor oder in den eingangsseitigen
Bandpaßfiltern (2) jeweils eine Verstärkungssteuerung
und/oder Phasenregelung mit extern aufschaltbarer
Führungsgröße enthalten ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Empfangssignalen mit bezüg
lich Träger- oder Zwischenfrequenz f m symmetrischem
Frequenzspektrum nach den einzelnen Schaltern (61, 62) für
die Unterabtastung jeweils ein drittes digitales Filter
(53) zur Ausblendung der bezüglich der Träger- oder
Zwischenfrequenz f m oberhalb oder unterhalb liegenden
spektralen Anteile des Signals vorgesehen ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet,
daß dem dritten digitalen Filter (53) jeweils ein weiterer
Schalter (63) zur Unterabtastung nachgeschaltet ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Analog-Digital-
Wandler (3) jeweils Flash-Wandler sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 34,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation der Laufzeitunter
schiede den einzelnen Analog-Digital-Wandlern (3) aus
gangsseitig jeweils ein über einen steuerbaren Multiplexer
ansteuerbares digitales Zeitverzögerungsglied (30) nachge
schaltet ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 35,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Vorrichtung zur
Eichung der einzelnen Empfangskanäle (1-n) vorgesehen
ist und daß diese Vorrichtung die Verstärkung und/oder die
Phase in den einzelnen Empfangskanälen (1-n) anpaßt.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 36,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Quadraturdemodulatoren
(41, 42) zusammen mit den ihnen jeweils nachgeschalteten
digitalen Filtern (51, 52) und Schaltern (61, 62)
für die Unterabtastung und/oder die einzelnen dritten
digitalen Filter (53) zusammen mit der ihnen jeweils
nachgeschalteten weiteren Schaltern (63) zur Unterab
tastung und/oder die einzelnen eingangsseitigen Bandpaßfilter
(2) zusammen mit den ihnen nachgeschalteten Analog-
Digital-Wandlern (3) auf Siliziumbasis unter Anwendung der
Gate-Array-Technik in ECL-Technik monolithisch integriert
sind.
38. Verfahren bzw. Vorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Empfangssignal
aus mehreren Abmischungen und Verstärkungen hervor
geht.
39. Verfahren bzw. Vorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Einsatz in
einem Phased-Array-Empfangssystem für Mikrowellen, insbesondere
Millimeterwellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893909874 DE3909874C2 (de) | 1989-03-25 | 1989-03-25 | Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893909874 DE3909874C2 (de) | 1989-03-25 | 1989-03-25 | Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3909874A1 true DE3909874A1 (de) | 1990-09-27 |
DE3909874C2 DE3909874C2 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=6377212
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893909874 Expired - Lifetime DE3909874C2 (de) | 1989-03-25 | 1989-03-25 | Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3909874C2 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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DE3909874C2 (de) | 1998-05-07 |
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