DE3906562A1

DE3906562A1 - Parkhaus in stahlskelett-rasterbauweise

Info

Publication number: DE3906562A1
Application number: DE19893906562
Authority: DE
Inventors: Werner Dusoer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-03-02
Filing date: 1989-03-02
Publication date: 1990-09-27

Description

Das Parkhaus in mehrgeschossiger Stahlskelett-Rasterbau weise ist den Liftgaragensystemen zuzurechnen, die durch Minderung bzw. Fortfall von Rampen und Fahrwegen innerhalb des Gebäudes eine sowohl nach bebauter Fläche als auch Baukörpervolumen günstigere Ausnutzung ergeben. Sie haben den Vorzug, bei hohen Grundstückspreisen wie auch ungeeig neten Grundstücksgrößen und -zuschnitten in Citylagen kom pakte Parkmöglichkeiten zu bieten.

Stand der Technik

Bekannt sind Doppelgaragen mit Kippmechanismen und Garagen mit Hebelift für ein Oberdeck sowie ein Unterdeck zusätz lich zur ebenerdigen Abstellfläche als kleine Lösungen, die aus dieser Betrachtung ausscheiden. Ebenfalls bereits ein geführt sind Paternostersysteme, die mit ober- oder unter irdisch in kettenartig verbundenen Gondeln bei ebenerdiger Aufnahme von Fahrzeugen arbeiten. Wenngleich sich durch auswiegende Steuerung des Kettenstranges ein gewisses Gleichgewicht zwischen den steigenden und sinkenden Gon deln ergibt, müssen Antriebs- und Bremsmechanik so ausge legt sein, daß die im Extremfall auftretende Belastung be wältigt werden kann. Bekannt ist außerdem das Flurpark system, ausgestattet mit horizontal rotierender Paletten verschiebung für ebenfalls mittlere Lösungen. Sowohl beim Paternoster- als auch beim Flurparksystem muß stets die Ge samtheit der beparkten und unbeparkten Paletten bzw. Gon deln bewegt werden, um einen Be- oder Entparkungsvorgang ausführen zu können.

Der Stand der Technik läßt sich für umfassende Lösungen nur an den bekannten Liftgaragensystemen
UK Patent Applikation GB 21 75 575 A
UK Patent Applikation GB 21 83 619 A
UK Patent Applikation GB 21 67 394 A
messen, die sämtlich mit vertikalen Beschickungsschächten arbeiten, welche jeweils zwischen zwei seitlich angeord neten mehrgeschossigen Boxenwänden nach dem Regalprinzip verlaufen. Die Lagerstättendichte führt zu einer den her kömmlichen Hochgaragen überlegenen Ausnutzung der bebau ten Fläche und des Baukörperinhalts, systembedingt ist aber ein geeigneter Grundstückszuschnitt erforderlich, weil meh rere Zufahrten sich nur gleichmäßig über die gesamte Park hausfront verteilen lassen. Das Hubystem ist auf ebenes Terrain angewiesen.

Aufgabe

Die Erfindung macht sich zur Aufgabe, außer regelmäßig zu geschnittenen, ebenen Grundstücken mit ausgedehnter Stras senfront auch ungünstige rückwärtige oder Hanglagen für Parkzwecke zu erschließen, zumal auch dann, wenn nur eine begrenzte Zufahrtmöglichkeit gegeben ist. Die automatische Beschickung des Parkhauses und die Rücklieferung des PKW in den Aufnahmebereich soll Hemmschwellen vor der Parkhaus nutzung, die in persönlicher Sicherheit, schlechter Be fahrbarkeit konventioneller Parkhäuser sowie Beschädigungs risiken zu suchen sind, gegenstandslos machen. Durch Ver meidung von persönlichem Aufsuchen des Parkhausinneren so wie unterbleibender Abgasentwicklung mindern sich laufende Kosten aus Be- und Entlüftung, Beleuchtung und Sicher heitsüberwachung erheblich.

Lösung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Parkhaus in mehrgeschossiger Stahl-Skelett-Rasterbauweise als Ständergerüst mit einem Rastermaß von jeweils ca. 8 m× 6 m, Höhe ca. 4 m, zur Aufnahme von 4 Paletten à ca. 6 m× 2 m je Raster ausgebildet wird. Im Rahmen dieses Raster maßes kann das Parkhaus den Grundstücksgegebenheiten ange paßt werden.

Die Verbindungsträger zwischen den Rasterständern werden stegartig so ausgebildet, daß sie als Auflage für Paletten zur Größe von ca. 2 m×6 m dienen können.

Das Parkhaus ist insgesamt mit transportablen Paletten be stückt; sie stellen gleichzeitig in ihrer Gesamtheit die Geschoßböden dar. Jede einzelne Palette ist so geprägt (Schwellen, Mulden, Rinnen), daß der PKW darauf abrollsi cher plaziert werden kann und Öle, Schmutzwässer etc. auf gefangen werden.

Die Zufahrt befindet sich im Erdgeschoß, wobei jedem Ge schoß ein Schacht in Größe des 1/2 Rastermaßes zugeordnet ist, der jeweils bis in Deckenhöhe des betreffenden Ge schosses reicht. Dort ist je Geschoß ein Hebegeschirr mit 4 Gelenkgreifarmen angeordnet, das an Stahlseilen geführt in den Erdgeschoß-Aufnahmebereich hinabgefahren wird. Der PKW- Fahrer beparkt die Palette im Zufahrtbereich. Nach Ver lassen des PKW gegen Empfang eines kodierten Parkausweises greifen die Fänger des Hebegeschirrs unter aufgebogene Ecken der Palette und ziehen es bis unter die Geschoßdecke. Nun fördert das als Laufkatze ausgebildete, in einem elek trisch versorgten Schienen-Leit-System unter den Rasterver bindungen geführte Hebegeschirr Palette samt PKW über schon abgestellte Fahrzeuge hinweg in horizontaler Verfahrung auf den der Palette zugeordneten Platz. Auf Abruf aus dem Zu fahrtbereich mittels Ausweiskarte erfolgt die automatische Ausparkung in gleicher Weise.

Im Gegensatz zum Liftsystem mit im wesentlichen vertikaler Verfahrung und seitlicher Einparkung in Boxen herrscht hier nach Verlassen des Hebeschachtes ein im wesentlichen hori zontaler Transport vor. Bei Anwendung dieses Prinzips wer den Parkhausprobleme lösbar, die bei ungenügender Größe oder ungeeignetem Zuschnitt vorhandener Grundstücke weder in herkömmlicher Bauweise - mit Zufahrt über Rampen und Fahrstraßen - noch mit den bekannten Techniken bewältigt werden können.

1. Konzentrierung der Zufahrtschächte auf eine Bebauungs lücke in der Straßenfront, was für die Nutzbarmachung eines rückwärtigen (Hof-) Grundstücks mit weiterer Aus dehnung ausschlaggebend sein kann.
2. Nutzung von Grundstücken mit unregelmäßigem Zuschnitt, die sonst für den Bau einer Hochgarage ungeeignet wären.
3. Nutzbarmachung von Grundstücken in Hanglage selbst dann, wenn nur die Zufahrtschächte in Talebene installiert werden können. Mit Rückweichen des Hanges bilden sich Geschoßebenen, die von den Hebeschächten aus zu bedie nen sind.
4. Bei stadtbaulichen Lösungen steht mitunter nicht von vornherein der gesamte für die Endstufe gedachte Grund stücksbestand zur Verfügung. Das horizontal verfahrbare System erlaubt es, solche Grundstücke zunächst auszu sparen und bei Verfügbarkeit in den Komplex nachträglich einzubeziehen.

Für kleine Anlagen ohne Fluktuationsstau ist die Einrich tung eines Hebeschachtes je Geschoß zu kosten- und raumin tensiv. Hier empfiehlt sich ein einziger, bis in Dachhöhe reichender Hebeschacht mit nur einem Hebegeschirr, das in einen Tragrahmen eingebettet ist. Der Tragrahmen wird durch gesonderten Antrieb (Spindel, Hydraulik, Ketten o.ä.) in die jeweils zutreffende Geschoßhöhe gebracht. Dort wechselt das als Laufkatze ausgebildete Hebegeschirr von dem Schie nenansatz im Tragrahmen auf das unter den Rasterverbindun gen fest montierte Geschoß-Schienensystem über. Im übrigen gilt das für die Beschreibung zu Anspruch 1 Gesagte.

Claims

1. Parkhaus in mehrgeschossiger Stahlskelett-Rasterbauweise, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschosse in etwa 2½ facher PKW-Höhe ausgelegt werden und durch horizontalen Transport der auf Paletten abgestellten Fahrzeuge über schon eingeparkte PKW hinweg eine nahezu vollflächige Be parkung der einzelnen Ebenen erreicht wird. Je nach Größe und Frequentierung sind jedem der Geschosse ein oder meh rere Hubschächte für die vertikale Anhebung mittels Hebe- und Fahrgeschirr bis Oberbereich Geschoßhöhe zugeordnet. Das elektrisch ausgestattete, mit elektronischer Steuerung versehene Schienen-Leit-System verläuft unter den stegartig ausgebildeten Rasterverbindungen der jeweils oberen Ge schoßebene.

2. Parkhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Gesamtheit der Geschosse nur ein Hubschacht besteht, wobei das verfahrbare Hebegeschirr in einen Tragrahmen ein gebettet ist, der mittels Spindelantrieb in den Oberbereich des jeweils zutreffenden Geschosses gefördert wird.