DE3900026C2 - Wirbelkammer - Google Patents
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- B01D53/508—Sulfur oxides by treating the gases with solids
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wirbelkammer mit einem Gas
einlaß in einem unteren Bereich für ein gasförmiges Me
dium, einem darüber angeordneten Feststoffeinlaß, einem
Auslaß in einem oberen Bereich für das die Feststoff
teilchen tragende Gas und mit einem Konzentrator im obe
ren Bereich der Wirbelkammer zum Aneinanderlagern von
Feststoffen.
Eine Wirbelkammer dieser Art ist beispielsweise in der
Deutschen Offenlegungsschrift DE 37 07 625 beschrieben.
Die Wirbelkammer nach dieser Schrift weist in ihrem obe
ren Bereich einen Konzentrator auf, dessen Wirkungsprin
zip auf einem elektrischen Feld beruht. Dabei schlagen
sich elektrisch geladene Teilchen, insbesondere Staub
teilchen aus der Abluft an einer Niederschlagselektrode
ab, agglomerieren, fallen in die Wirbelschicht zurück und
werden mit dem Trockenprodukt ausgetragen. Nachteilig bei
dieser Wirbelkammer ist der hohe Energieverbrauch, der
durch die elektrische Aufladung der Teilchen mittels ei
nes elektrischen Feldes entsteht. Weiterhin erfordert
eine solche Anlage einen erheblichen konstruktiven
Aufwand und ist daher in bestehenden Anlagen nur bedingt
nachrüstbar.
Mit dem Vortrag "Betriebserfahrungen mit der Wirbel
schichtanlage Gneisenau" von V. Asche in "Haus der Tech
nik-Vortragsveröffentlichungen", Heft 484, Seite 13-16,
1983, ist es weiterhin bekannt, in einer Wirbelkammer
eine Mischung aus Kohle, Kalk und Asche zu verbrennen.
Dabei werden die Feststoffe etwa zur Hälfte mit den
Rauchgasen durch die obenliegende, sich in ihrem Quer
schnitt verjüngende Abluftöffnung aus dem Wirbelschicht
ofen herausgeführt. Bei dieser Anordnung wirkt es sich
vor allem ungünstig aus, daß die Feststoffe nur kurze
Zeit in der Wirbelkammer verbleiben und teilweise mit
aufwendigen Rückführeinrichtungen erneut in die Wirbel
kammer eingebracht werden müssen. Dadurch arbeitet die
Anlage verhältnismäßig unwirtschaftlich.
Die Deutsche Patentschrift DE 24 08 649 beschreibt eine
Wirbelkammer einer Feuerungsanlage bei der die Geschwin
digkeit des zu einem obenliegenden Auslaß strömenden Ga
ses mittels einer Düse stark erhöht wird. Unmittelbar
nach dem Passieren der Düse prallen die von dem Gas mit
gerissenen Partikel gegen einen zur Düse hin konkav ge
krümmten Abscheider und werden dadurch mit hoher Ge
schwindigkeit nach unten abgelenkt. Nachteilig bei dieser
Anordnung wirkt sich die Beschleunigung des Gases unmit
telbar vor dem Austritt durch eine Abgasöffnung aus, wo
durch die Reaktion nur sehr kurzzeitig und damit unvoll
ständig ablaufen kann.
Mit der Deutschen Offenlegungsschrift DE 27 53 173 ist
eine Vorrichtung zur Trennung von Stoffen in einer Wir
belschicht mittels Wirbelbildung gegeben. Dabei werden
die aufsteigenden Teilchen innerhalb der Wirbelkammer ra
dial nach außen in einen Bereich geringerer Strömungsge
schwindigkeit geleitet. Damit verbunden ist die Trennung
der Medien verschiedener Dichte, wobei das schwerere Me
dium in einem äußeren Zylinder abwärts sinkt und dabei
baulich von der aufsteigenden Strömung getrennt ist. Hin
derlich wirkt sich bei der beschriebenen Vorrichtung aus,
daß das schwerere Medium während des Herabsinkens für
eine Reaktion mit dem leichten Medium nicht zur Verfügung
steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wirbelkam
mer der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sich
die Verweilzeit der Feststoffe ohne Vergrößerung des Bau
volumens der Wirbelkammer erhöht, so daß eine Reaktions
verbesserung zu erzielen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Konzentrator oberhalb des Auslasses angeordnet und
als sich nach oben hin verjüngende, dachartige Kegelflä
che oder entsprechend als Kegelstumpf ausgebildet ist.
Vorteilhaft wirkt sich aus, daß bei der erfindungsgemä
ßen Wirbelkammer der Konzentrator nicht vom Gas durch
strömt wird und somit einen Bereich mit geringer Gasströ
mung bildet. Das aufwärtsströmende, feinverteilte Fest
stoffteilchen mitführende Gas staut sich daher innerhalb
des Konzentrators, so daß dort das angestrebte Aneinan
derlagern von Feststoffen eintritt. Die Feststoffe haften
lose aneinander und sinken dann infolge ihrer Gewichts
vergrößerung in der Wirbelkammer nach unten. Dabei zer
fallen sie im unteren Bereich wieder in Einzelteilchen,
die dann vom Gasstrom erneut mit nach oben geführt wer
den. Ein Teil der Feststoffteilchen wird stets über den
Auslaß nach außen abgeführt, während sich der Rest im
Konzentrator anreichert, aneinanderhaftet und erneut wie
erläutert nach unten absinkt. Durch dieses Wirkprinzip
entsteht eine Scherströmung zwischen den Feststoffteil
chen und dem Gas, wodurch sich die Reaktionsgeschwindig
keit erhöht. Die erfindungsgemäße Wirbelkammer arbeitet
mithin besser als die oben beschriebenen Wirbelkammern,
die mit einer äußeren Rückführung, einem elektrischen
Feld oder einer Beschleunigung der Strömung und anschlie
ßender Trennung mittels eines Abscheiders arbeiten, weil
in ihr eine größere Verweilzeit der Feststoffteilchen zu
erreichen ist und die auftretende Scherströmung die Reak
tion verbessert. Darüber hinaus ist die Ausbildung des
Konzentrators als Kegel oder Kegelstumpf mit äußerst ge
ringem Aufwand zu verwirklichen und führt zu einer we
sentlichen Verbesserung der Arbeitsweise einer Wirbelkam
mer. Die erfindungsgemäße Wirbelkammer, welche aufgrund
ihrer Wirkungsweise als Rückstromwirbler bezeichnet wer
den könnte, eignet sich beispielsweise als Reaktor für
die Durchführung chemischer Reaktionen, aber auch als
Trockner oder als Brennkammer für eine Feuerung.
Optimal bemessen ist die erfindungsgemäße Wirbelkammer,
wenn der Kegelstumpf ein Durchmesserverhältnis D/d von
1/0,1 bis 1/0,5 hat und seine Mantelfläche gegenüber der
Horizontalen mit einem Winkel α von 30-60 Grad an
steigt. Wenn die Wirbelkammer mit erheblich unterschied
lichen Lasten arbeiten muß, dann ist es vorteilhaft,
wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung der Einlaß
für das gasförmige Medium zur Eingabe einer Grund
lastmenge ausgelegt ist und wenn sich oberhalb dieses
Einlasses ein zweiter Gaseinlaß zur Einleitung einer zu
sätzlichen Gasmenge befindet. Diese Ausgestaltung führt
bei hohen Lasten zu einer erheblichen Energieeinsparung,
da durch den zusätzlichen Gaseinlaß die Druckverluste
erheblich geringer sind, als wenn der gesamte Gasstrom
über ein und denselben Einlaß in die Wirbelkammer gelan
gen müßte. Weiterhin kann durch diese Ausgestaltung eine
unerwünschte Schallerzeugung bei hoher Last vermieden
werden. Durch die Aufteilung des Gasstromes ergibt sich
bei der Rauchgasreinigung eine verbesserte Schwermetall
abscheidung, weil der im unteren Bereich der Wirbelkammer
eingegebene Teilstrom durch vermehrte Wassereindüsung
eine besonders hohe Abscheideleistung ermöglicht und der
weiter oben eingeleitete Reststrom noch zu einer normalen
Abscheideleistung führt, so daß die Summe beider Ab
scheideleistungen höher ist als bei bekannten Wirbelkam
mern, in die auch bei hoher Last der gesamte Gasstrom im
unteren Bereich eingeleitet wird.
Bei der Rauchgasreinigung bestehen die Erfordernisse,
daß die Rauchgastemperatur auch im Schornstein noch
oberhalb des Taupunktes des Rauchgases liegen muß, zur
Herbeiführung einer guten Entschwefelung man jedoch mög
lichst viel Wasser in das Rauchgas einbringen möchte. Um
beide Erfordernisse erfüllen zu können, heizt man oftmals
das Rauchgas nach dem Verlassen der Wirbelkammer vor dem
Schornstein wieder auf, was jedoch großvolumige Wärmetau
scher erfordert. Weiterhin kommt es durch die hohe Was
sereingabe in der Wirbelkammer oftmals zu Anbackungen in
folge von Taupunktunterschreitungen in dem der Wirbelkam
mer folgenden Rauchgasweg.
Die vorstehenden Nachteile können gemäß einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung auf einfache Weise durch ei
nen Wassereinlaß und einen Wärmetauscher zum Aufheizen
des Wassers durch das einzuführende gasförmige Medium
vermieden werden. Hierdurch kann man mehr Wasser in das
Rauchgas einbringen als bei Anlagen, welche mit kaltem
Wasser arbeiten. Da das Wasser nur noch verdampft und
nicht zunächst erwärmt werden muß, kühlt das Rauchgas
weniger ab, so daß es innerhalb der Wirbelkammer nicht
zu Taupunktunterschreitungen und dadurch zu Anbackungen
kommt. Weiterhin liegt hinter der Wirbelkammer die Rauch
gastemperatur noch ausreichend hoch, um das Rauchgas ohne
zusätzliche Aufheizung dem Schornstein zuzuführen. Die
Aufheizung des Wassers ist mit einfacheren Mitteln zu er
reichen als die des großvolumigen Rauchgasstromes hinter
der Wirbelkammer. Die durch das vorgewärmte Wasser er
zielbaren Vorteile ergeben sich auch bei einer Wirbelkam
mer ohne Aufteilung des Gasstromes in zwei Teilströme.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da
von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend be
schreiben.
Die Zeichnung zeigt eine Wirbelkammer 1, welche im unte
ren Bereich einen Einlaß 2 für ein gasförmiges Medium
hat. Bei diesem Ausführungsbeispiel soll die Wirbelkammer
1 der Rauchgasreinigung dienen, so daß über den Einlaß
2 Rauchgas aus einer Leitung 3 in die Wirbelkammer 1 ge
langt. Vor dem Einlaß 2 verzweigt sich die Leitung 3 und
führt mit einem Zweig zu einem höher gelegenen Gaseinlaß
4. Der untere Einlaß 2 ist so ausgelegt, daß über ihn
der Wirbelkammer 1 stets eine Grundlastmenge zugeführt
wird. Höhere Gasvolumina gelangen über den zweiten Gas
einlaß 4 in die Wirbelkammer 1.
Etwas oberhalb des Einlasses 2 ist ein Feststoffeinlaß 5
vorgesehen, über den der Wirbelkammer 1 bei diesem Aus
führungsbeispiel Kalziumhydroxid zugeführt und mittels
Staubabscheidefilter Feststoff von außen zugeführt wird.
Geringfügig unterhalb des Feststoffeinlasses 5 ist ein
Wassereinlaß 6 angeordnet. Das über eine Leitung 7 zuge
führte Wasser wird zunächst in einem Wärmetauscher 8 vom
Rauchgas auf eine etwa -10°C bis +10°C um den Wassertau
punkt des Rauchgases liegende Temperatur erhitzt, bevor
es in die Wirbelkammer 1 eingedüst wird.
Für die Erfindung sehr wesentlich ist ein Konzentrator 9,
welcher im oberen Bereich der Wirbelkammer 1 oberhalb ei
nes Auslasses 10 angeordnet ist und bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel aus einem sich nach unten erweiternden Ke
gelstumpf gebildet ist. Durch diese Gestaltung werden die
vom Gasstrom nach oben geführten Teilchen zur mit 11 po
sitionierten Kreisfläche des Kegelstumpfes hin konzen
triert. Sie lagern sich dabei aneinander, so daß sie
schwerer werden und entgegen der Gasströmung in der Wir
belkammer 1 absinken. Dadurch entsteht eine Scherströmung
zwischen dem Gas und den Feststoffteilchen. Während des
Absinkens zerfallen die aneinandergeballten Teilchen wie
der in Einzelteilchen und steigen dann erneut auf. Außer
dem wird dadurch die Feststoffbeladung im Auslaß 10 er
heblich ( das heißt über 40%) reduziert, wodurch der
Staubabscheidefilter und die Feststoffrückführung erheb
lich entlastet werden.
Claims (4)
1. Wirbelkammer mit einem Gaseinlaß in einem unteren Be
reich für ein gasförmiges Medium, einem darüber angeord
neten Feststoffeinlaß, einem Auslaß in einem oberen Be
reich für das die Feststoffteilchen tragende Gas und mit
einem Konzentrator im oberen Bereich der Wirbelkammer zum
Aneinanderlagern von Feststoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Konzentrator (9) oberhalb des Auslasses (10)
angeordnet und als sich nach oben hin verjüngende,
dachartige Kegelfläche oder entsprechend als Kegelstumpf
ausgebildet ist.
2. Wirbelkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kegelstumpf ein Durchmesserverhältnis D/d von
1/0,1 bis 1/0,5 hat und seine Mantelfläche gegenüber der
Horizontalen mit einem Winkel α von 30-60 Grad an
steigt.
3. Wirbelkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaß (2) für das gasförmige Medium zur Ein
gabe einer Grundlastmenge ausgelegt ist und daß sich
oberhalb dieses Einlasses (2) ein zweiter Gaseinlaß (4)
zur Einleitung einer zusätzlichen Gasmenge befindet.
4. Wirbelkammer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Wassereinlaß (6) und einen Wärmetauscher (8) zum
Aufheizen des Wassers durch das einzuführende gasförmige
Medium.
Priority Applications (1)
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DE3900026A1 DE3900026A1 (de) | 1990-07-05 |
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