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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Hydratisierung von Halbhydratgips, um eine Form zu erhalten, die
hauptsächlich aus Gipsdihydrat besteht, die zur Gießformung
von Steingut geeignet ist. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Gipsform unter
Verwendung einer Technik zur Hydratisierung von
Halbhydratgips, welches das Rühren einer Mischung aus auf -40 bis 5ºC
gekühltem Halbhydratgips und Wasser zur Bildung einer
Aufschlämmung aus Gips in Wasser umfaßt, das eine Temperatur von
-5 bis 10ºC hat, das Gießen in eine wasserundurchlässige
Form, das Halten darin, bis die Abbindereaktion
vervollständigt ist und das anschließende Freisetzen des produkts aus
der Form.
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Es ist gemeinhin üblich, Gips aufgrund seiner guten
Wasserabsorptionseigenschaften als Formmaterial zum Gießen von
Steingut zu verwenden. Ein Verfahren zur Herstellung einer
Form aus Gips (nachstehend als "Gipsform" bezeichnet, umfaßt
im allgemeinen die Schritte des Mischens von pulverförmigem
Halbhydratgips mit Wasser zur Bildung einer Auf schlämmung von
Gips in Wasser, Gießen der Aufschlämmung in eine
wasserundurchlässige Form, das Halten darin, bis die Abbindereaktion
vervollständigt ist und anschließendes Freisetzen des
abgebundene Produkts aus der Form wie in "Gypsum as a New
Resource and Utilization Thereof", herausgegeben by Keiichi
Murakami, Seiten 308 bis 311, 1976, veröffentlicht bei Soft
Science Co. offenbart. Bei solchen Verfahren wird
Halbhydratgips in Gipsdihydrat in Übereinstimmung mit der
Hydratisierungsreaktion umgewandelt, die durch die folgende
Reaktionsformel dargestellt ist:
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CaSo&sub4;.1/2H&sub2;O + 3/2H&sub2;O T CaSO&sub4;.2H&sub2;O
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Bei dieser Reaktion wird Halbhydratgips zuerst in Wasser
gelöst und danach als Gipsdihydrat rekristallisiert. Das
Kristall des Gipsdihydrats wächst in der Form von Nadeln, und
deshalb werden in der sich ergebenden Gipsform Kapillare aus
zwischen den Kristallen des Gipsdihydrats gebildeten
Hohlräumen gebildet. Solche hohen Wasserabsorptionseigenschaften
der Gipsform sind auf ihr hohes Kapillaritätswirkungsvermögen
zurückzuführen.
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Indem Gebrauch von diesen Wasserabsorptionseigenschaften des
Gipes gemacht wird, kann Steingut wirksam ausgehend von einer
aus Gips gefertigten Form gießgeformt werden. Wasser in der
Aufschlämmung zum Gießen von Steingut wird durch eine solche
Gipsform aufgenommen, wenn die Aufschlämmung in die Gießform
gegossen wird, und wird dann während eines vorgeschriebenen
Zeitraums darin gehalten. Die Wasserkomponente der
Aufschlämmung wird zuerst aufgrund der Absorption durch die
Gipsform verringert, und die Aufschlämmung wird dann
verfestigt, um einen Kuchen zu bilden und dadurch ein Produkt mit
der gewünschten Form zu bilden. In dieser Hinsicht macht die
Zeit, die die Gipsform zur Absorption von Wasser aus der
Aufschlämmung benötigt, mit anderen Worten die für das Gießen
eines Kuchens benötigte Zeit, einen Hauptteil der für die
Bildung von Steingut benötigten Gesamtzeit aus. Um die
Produktivität von Steingut zu verbessern, ist es deshalb sehr
wichtig, diese Zeit zu verkürzen.
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Die Gießrate des Kuchens kann als die Gießratenkonstante K,
die wie folgt definiert ist ausgedrückt werden:
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Bei dieser Formel K = L²/t stellt K die Gießratenkonstante
(cm²/s) dar, t ist die Gießzeit (s) und L stellt die Dicke
des Kuchens (cm) dar.
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K ist eine Konstante, die aus der Wasserabsorptionsfähigkeit
der Gipsform und den Eigenschaften der Aufschlämmung zum
Gießen von Steingut bestimmt wird, und ist immer eine
Konstante ungeachtet der Gießzeit t. Deshalb ist es zum
Vergleich der Wasserabsorptionsfähigkeit zwischen
unterschiedlichen Gipsformen notwendig, ihre K-Werte zu bestimmen, die
durch das Gießen einer Aufschlämmung zum Gießen von Steingut
mit den gleichen Eigenschaften in die Gipsformen erhalten
werden, und sie dann miteinander zu vergleichen. Wenn der
K-Wert der Form größer wird, wird die Gießzeit der Gipsform
kürzer, und so ermöglicht es eine Gipsform mit einem hohen
K-Wert, Steingut mit einer hohen Produktivität herzustellen.
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Die Gießratenkonstante K der Gipsform wird durch die Stärke
ihrer Kapillarwirkung bestimmt. So ist der K-Wert um so
größer, je höher die Kapillarwirkung ist, mit anderen Worten,
je feiner die Kristalle des Gipsdihydrats sind, das die
Gipsform bildet, und je kleiner der Durchmesser der
Kapillaren ist, die aus den Hohlräumen zwischen den Kristallen des
Gipsdihydrats gebildet sind. In diesem Zusammenhang gilt dies
nur unter der Voraussetzung, daß der Widerstand des Kuchens
einer Wassereindringung gegenüber höher ist als der der
Gipsform. Deshalb kann, falls eine besondere Aufschlämmung
verwendet wird, die einen Kuchen mit einem sehr geringen
Widerstand Wassereindringung gegenüber bildet, der
Durchmesser der Kapillaren nicht so sehr verkleinert werden.
Andernfalls wird manchmal beobachtet, daß der Widerstand des
Kuchens Wassereindringung gegenüber so groß wird, daß er im
Vergleich zu dem der Gipsform nicht länger ignoriert werden
kann, und dies führt zu einer Reduzierung des K-Werts.
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Es wird in Betracht gezogen, daß die Größe der
Gipsdihydratkristalle in Abhängigkeit von dem Wassergehalt der
Gipsaufschlämmung, aus der das Gipsdihydrat gebildet wird, der
Geschwindigkeit, mit der die Gipsaufschlämmung gerührt wird
und der Rührzeit sowie von dem Gehalt an Verunreinigungen
oder anderen Faktoren schwankt. Außerdem ist die Temperatur
der Gipsaufschlämmung auch ein wichtiger Faktor, der nicht
außer acht gelassen werden kann. Je niedriger die Temperatur
der Gipsaufschlämmung ist, desto feiner sind die gebildeten
Gipsdihydratkristalle und desto größer ist folglich der
K-Wert. Im Gegensatz dazu benötigt das Abbinden eine längere
Zeit, wenn die Temperatur der Gipsaufschlämmung niedriger
wird, und folglich wird die Bearbeitbarkeit wahrscheinlich
beeinträchtigt. Aus diesem Grund beträgt die allgemein
verwendete Temperatur der Gipsaufschlämmung (d.h. ihre
Temperatur nach Beendigung des Rührens der Mischung aus
Halbhydratgips und Wasser) 10 bis 20ºC, und insbesondere
bevorzugt etwa 15ºC. Wenn man beispielsweise die Erhöhung der
Temperatur der Aufschlämmung auf Grund der
Hydratisierungshitze während des Rührens in Betracht zieht, ist es nicht
möglich, eine Gipsaufschlämmung von etwa 15ºC zu erhalten,
indem man einfach Wasser normaler Temperatur und Gips mischt.
So wird das Wasser vor seinem Mischen mit dem Halbhydratgips
zur Bildung einer Gipsaufschlämmung mit einer gewünschten
Temperatur gekühlt. Und zwar, weil das Kühlen des Wassers
wirksamer ist als das Kühlen des Gipses, weil der letztere
ein Pulver mit einer geringen spezifischen Wärme ist, die nur
in der Größenordnung von 1/5 derjenigen von Wasser liegt.
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Die DE-A-3 331 110 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
von geformten Körpern, insbesondere Platten, unter Verwendung
von Bindemittel und Zusätze enthaltendem Calciumsulphat, bei
dem das für die Bindung notwendige Wasser dem Bindemittel in
einer stöchiometrischen Menge in einem Strom kalter Luft in
der Form von Eiskristallen zugegeben wird, in dem das
Bindemittel auf Temperaturen von weniger als 0ºC gekühlt wird.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Hydratisierung von Halbhydratgips zu schaffen, das es
ermöglicht, Gipsformen mit einem K-Wert herzustellen, der
wesentlich größer ist als der der durch herkömmliche
Verfahren hergestellten Gipsformen ohne die Zeit für die
Koagulierung wesentlich zu verlängern.
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Diese Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann durch ein
Verfahren zur Hydratisierung des Halbhydratgipses wirksam
erzielt werden, welches die Schritte des Rührens einer
Mischung aus Halbhydratgips in Wasser, deren Gießen in eine
wasserundurchlässige Form, deren Halten darin, bis eine
Abbindereaktion vervollständigt ist und anschließendem
Freisetzen eines abgebundenen Produkts aus der Form umfaßt,
gekennzeichnet durch die Verwendung einer Aufschlämmung aus
Gips in Wasser mit einer Temperatur von -5 bis -10ºC,
erhalten durch Mischen und Rühren von Halbhydratgips, gekühlt auf
-40 bis 5ºC und Wasser.
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Bei herkömmlichen Verfahren wird die Temperatur der
Gipsaufschlämmung auf 10 bis 20ºC gehalten, und um eine
Aufschlämmung mit einer solchen Temperatur zu erhalten, wird gekühltes
Wasser verwendet. Im Gegensatz dazu haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung gefunden, daß es, um den K-Wert der
sich ergebenden Gipsform zu erhöhen und die Abbindezeit zu
verkürzen, wirksamer ist, den als Ausgangsmaterial
verwendeten Gips zu kühlen als das Wasser wie bei den herkömmlichen
Verfahren zu kühlen, obgleich eine Gipsaufschlämmung mit der
gleichen Temperatur (-5 bis 10ºC) durch beide Verfahren
hergestellt werden kann. Außerdem haben die Erfinder
verschiedene Untersuchungen auf der Grundlage dieser Erkenntnis
durchgeführt, um zu erfahren, wie andere Faktoren, wie die
Zugabe eines Gefrierpunkterniedrigungsmittels und die
Temperatur der Atmosphäre während des Abbindens, einen Einfluß auf
die physikalischen Eigenschaften des Gipses aufüben. So wurde
die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird durchgeführt
durch Rühren einer Mischung aus Halbhydratgips, der auf -40
bis 5ºC gekühlt wurde, und Wasser zur Bildung einer
Aufschlämmung von Gips in Wasser mit einer Temperatur von -5 bis
10ºC, deren Gießen in eine wasserundurchlässige Form, deren
Halten darin, bis die Abbindereaktion des Gipses
vervollständigt ist und anschließendes Freisetzen des Produkts aus
der Form.
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Bei dem Verfahren dieser Erfindung wird es dann, wenn
Halbhydratgips der auf eine Temperatur von nicht mehr als 0ºC
gekühlt wurde, verwendet wird, manchmal schwierig, die
Mischung zu rühren, je nach den Handhabungsbedingungen und der
Handhabungsart, d.h. in Abhängigkeit von der Temperatur des
Halbhydratgipses und des Wassers, dem Verfahren, das für die
Aufgabe des Halbhydratgipses in das Wasser verwendet wird,
dem Punkt, bei dem das Rühren begonnen wird und der Stärke
des Rührens. Und zwar, weil das den gekühlten Halbhydratgips
umgebende Wasser gefroren ist, um feine Eispartikel zu
bilden. Deshalb wird es bevorzugt, dem Wasser vor seinem
Mischen mit dem Halbhydratgips ein
Gefrierpunkterniedrigungsmittel zuzugeben, um das Auftreten von Gefrieren zu
verhindern. Der Ausdruck "Gefrierpunkterniedrigungsmittel" bedeutet
hier Substanzen, die imstande sind, den Gefrierpunkt von
Wasser bei Mischen mit Wasser herabzusetzen. Bevorzugte
Beispiele sind Alkohole wie Methanol, Ethanol, 1-Propanol und
Isopropanol, Glycole wie Ethylenglycol, Propylenglycol und
Trimethylenglycol und Glycolether wie Diethylenglycol,
Triethylenglycol, Dipropylenglycol und Tripropylenglycol. Die
Menge des dem Wasser zuzugebenden
Gefrierpunkterniedrigungsmittels sollte auf der Grundlage der Art des gewählten
Gefrierpunkterniedrigungsmittels, der Temperatur des
Halbhydratgipses und des Wassers, des Verfahrens, das für die
Aufgabe des Halbhydratgipses in das Wasser verwendet wird,
des Punkts, bei dem mit dem Rühren begonnen wird und der
Stärke des Rührens bestimmt werden. Es wird jedoch dem Wasser
vorzugsweise in einer Menge von nicht mehr als 20 Gew.-%
zugegeben, um zu vermeiden, daß das
Gefrierpunkterniedrigungsmittel die Festigkeit und andere physikalischen
Eigenschaften der sich ergebenden Koagulantien beeinträchtigt.
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Als Mittel für das Kühlen des Halbhydratgipses kann
beispielsweise das Verfahren erwähnt werden, bei dem er in
irgendeinem von verschiedenen Arten von Gefrierräumen gekühlt
wird. In dieser Hinsicht wird die Herstellung einer
Gipsaufschlämmung industriell häufig in einem chargenweisen Betrieb
durchgeführt, und es besteht im allgemeinen ausreichend Zeit
zwischen zwei aufeinanderfolgenden chargenweisen
Herstellungsarbeitsgängen. Wirtschaftlich bevorzugte Beispiele von
Mitteln zum Kühlen des Gipses in solchen Fällen sind so
Verfahren, die das direkte Sprühen eines verflüssigten Gases,
wie eines verflüssigten Kohlendioxids oder verflüssigten
Stickstoffs auf das Halbhydratgipspulver umfassen.
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Ein charakteristisches Merkmal der vorliegenden Erfindung
ist, daß der K-Wert durch Absenken der Temperatur der
Gipsaufschlämmung erhöht wird. Die Temperaturänderung, die
nach dem Rühren der Mischung zur Bildung einer Aufschlämmung
und dem Gießen der Aufschlämmung in eine wasserundurchlässige
Form auftreten kann, beeinflußt den K-Wert auch. So kann der
K-Wert weiter erhöht werden, indem nach dem Gießen der
Aufschlämmung die Temperatur der die Aufschlämmung umgebenden
Atmosphäre bis zu ihrer vollständigen Abbindung beibehalten
wird. Da die Steuerung der Atmosphärentemperatur jedoch sehr
kostspielig ist, muß bestimmt werden, ob der wirtschaftliche
Vorteil aus der Erhöhung des K-Werts ausreicht, um die
zusätzlichen Kosten der Steuerung der Atmosphärentemperatur
zu kompensieren.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird nachstehend
näher erläutert.
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Unter Verwendung von 100 Gewichtsteilen Halbhydratgips und 70
Gewichtsteilen Wasser, die bei den jeweiligen Versuchen bei
unterschiedlichen Temperaturen gehalten wurden, wurden
Halbhydrat und Wasser miteinander gemischt, um die Temperatur
der erhaltenen Aufschlämmung nach Beendigung des Rührens auf
10 ± 1ºC, 5 ± 1ºC, 0 ± 1ºC oder -5 ± 1ºC einzustellen. Die
Abbindezeiten und die K-Werte, die beobachtet wurden, wenn
die gleiche Aufschlämmung zum Gießen verwendet wurde, sind in
der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt. Bei den Versuchen
Nr. 9, 11, 12, 13 und 14 wurde ein Teil des Wassers durch
eine entsprechende Menge Ethylenglycol ersetzt. Die
Aufschlämmung des Tests Nr. 9 umfaßte beispielsweise 100
Gewichtsteile Halbhydratgips, 63 Gewichtsteile Wasser und 7
Gewichtsteile Ethylenglycol. Die Atmosphärentemperatur
während des Abbindens war eine normale Temperatur.
Tabelle I
Tabelle I (Fortsetzung)
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Wie aus den in Tabelle I gezeigten Ergebnissen zu ersehen
ist, erhöht sich, wenn die Temperatur der Gipsaufschlämmung
abnimmt, der K-Wert, während die Abbindezeit länger wird.
Selbst bei Beispielen, bei denen die Temperatur der
Aufschlämmung die gleiche ist, ist der K-Wert jedoch größer und
die Abbindezeit ist in dem Fall in dem der Halbhydratgips
gekühlt wird kürzer als in dem Fall, in dem das Wasser
gekühlt wird.
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Um die Wirkung der Atmosphärentemperatur während des
Abbindens der Auf schlämmung zu untersuchen, wurden 100
Gewichtsteile Halbhydratgips mit einer Temperatur von -25ºC und
70 Gewichtsteile Wasser mit einer Temperatur von 13,0ºC zur
Bildung einer Gipsauf schlämmung von 6,1ºC gemischt und
gerührt. Dann wurde die Aufschlämmung in eine
wasserundurchlässige Form gegossen, und die Auf schlämmung wurde bei einer
Atmosphärentemperatur von 20, 10, -10 oder -20ºC abgebunden,
um die beobachtete Abbindezeit und den beobachteten K-Wert zu
bestimmen, wenn die gleiche Aufschlämmung für das Gießen
verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle II zusammengefaßt.
Tabelle II
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Wie aus den in Tabelle II gezeigten Ergebnissen ersichtlich
kann der K-Wert weiter durch die Verringerung der
Atmosphärentemperatur während des Abbindens der Gipsaufschlämmung
erhöht werden.
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Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist die
Temperatur des verwendeten Halbhydratgipses kritisch und reicht
von -40 bis 5ºC. Und zwar, falls sie niedriger als -40ºC
ist, kann das Gefrieren des den Halbhydratgips umgebenden
Wassers nicht einfach durch die Zugabe eines
Gefrierpunkterniedrigungsmittels verhindert werden, während, falls sie
5ºC übersteigt, die gewünschte Verbesserung des K-Werts nicht
erwartet werden kann. Außerdem ist die Temperatur der
Gipsauf schlämmung bei der vorliegenden Erfindung gleichermaßen
auf einen Bereich von -5 bis 10ºC beschränkt. Und zwar, ist
eine lange Zeit erforderlich, um die Gipsaufschlämmung
abzubinden und so ist deren Bearbeitbarkeit äußerst
beeinträchtigt, wenn sie weniger als -5ºC beträgt. Andererseits
kann, falls sie 10ºC übersteigt, fast keine Verbesserung des
K-Werts erwartet werden.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird jetzt
detaillierter mit Bezug auf die folgenden, nicht einschränkenden
Arbeitsbeispiele erklärt.
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Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele, die
Abbindezeit, die Biegefestigkeit im trockenen Zustand und der
K-Wert wurden wie folgt bestimmt:
Abbindezeit
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Die Temperaturänderung in der Gipsaufschlämmung nach deren
Gießen in die wasserundurchlässige Form wurde mit einem
Thermoelement überwacht. Die Abbindezeit wird definiert als
die Zeit, die verstrichen ist, bis die Temperatur der
Aufschlämmung ihren Maximalwert nach Beendigung des Rührens
erreicht.
Biegefestigkeit in trockenem Zustand
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Nachdem ein Teststück mit den Abmessungen 15 x 15 x 150 mm
getrocknet worden war, wurde es einem Dreipunktbiegetest bei
einer Spannweite von 100 mm und einer Kopfgeschwindigkeit von
2,5 mm/min unterworfen. Die so erhaltenen Werte werden als
Biegefestigkeit in trockenem Zustand erachtet.
K-Wert
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Ein Teststück mit einem Durchmesser von 75 mm und einer Dicke
von 30 mm wurde getrocknet und danach in einen mit einem
Thermostat versehenen Gefäß bei 30ºC während 24 Std. stehen
gelassen. Ein transparenter Zylinder wurde über das Teststück
gestülpt, und eine Aufschlämmung zum Gießen, die
hauptsächlich aus Ton, Feldspat und Steingutstein bestand und ein
spezifisches Gewicht von 1,7 und eine Temperatur von 30ºC
hatte, wurde in den Zylinder gegossen. Die Dicke des sich
ergebenden Kuchens wurde durch den durchsichtigen Zylinder
überwacht, und der K-Wert wurde aus der Beziehung: K = L²/t
berechnet (die Messung der Dicke wird vorzugsweise in dem mit
einem Thermostat versehenen Gefäß bei 30ºC durchgeführt).
Beispiel 1
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Eine Gipsaufschlämmung mit 2,5ºC wurde erhalten durch Rühren
einer Mischung von 20 kg Halbhydratgips (erhältlich von Nitto
Gypsum Co., Ltd. als Beta-Gips), der auf -20ºC durch
Besprühen mit verflüssigtem Kohlendioxid gekühlt worden war, und
14,5 kg auf 6,0ºC gehaltenem Wasser bei einer Geschwindigkeit
von 500 UpM während 3,5 Minuten. Die so hergestellte
Gipsaufschlämmung wurde in eine wasserundurchlässige Form gegossen
und bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach 48 Minuten war
das Abbinden der Aufschlämmung vervollständigt. Dann wurde
das geformte Produkt aus der Form freigesetzt, bei 50ºC
während 48 Stunden getrocknet und dann der Messung der
Biegefestigkeit in trockenem Zustand und des K-Werts
unterzogen. Es wurde gefunden, daß diese 54,4 kg/cm² bzw. 2,87 x
10&supmin;&sup4; cm²/s betrugen.
Beispiel 2
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Eine Gipsaufschlämmung mit -1,5ºC wurde erhaltlen durch
Rühren von 20 kg Halbhydratgips (erhältlich von Nitto Gypsum
Co., Ltd. als Beta-Gips), der auf -30ºC durch Besprühen mit
verflüssigtem Kohlendioxid gekühlt worden war, und einer
Mischung von 14,2 kg Wasser und 0,3 kg Ethylenglycol, die auf
6,0ºC
gehalten wurde, unter den gleichen Bedingungen wie in
Beispiel 1. Die so hergestellte Gipsaufschlämmung wurde in
eine wasserundurchlässige Form gegossen und in einem bei -5ºC
gehaltenen Gefrierschrank stehengelassen. Nach 52 Minuten war
des Abbinden der Aufschlämmung vervollständigt Dann wurden
die Biegefestigkeit in trockenem Zustand und der K-Wert unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 gemessen. Es wurde
gefunden, daß diese 56,3 kg/cm² bzw. 3,05 x 10&supmin;&sup4; cm²/s
betrugen.
Vergleichsbeispiel
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Eine Gipsaufschlämmung mit 15,3ºC wurde erhalten durch Rühren
von 20 kg auf 20ºC gehaltenem Halbhydratgips (erhältlich von
Nitto Gypsum Co., Ltd. als Beta-Gips) und 14,5 kg von auf
13,5ºC gehaltenem Wasser unter den gleichen Bedingungen wie
in Bespiel 1. Die so hergestellte Aufschlämmung wurde in eine
wasserundurchlässige Form gegossen und bei Raumtemperatur
stehengelassen, um das Abbinden zu bewirken, welches nach 44
Minuten vervollständigt war. Dann wurden die Biegefestigkeit
in trockenem Zustand und der K-Wert in der gleichen Weise wie
in Beispiel 1 gemessen. Es wurde gefunden, daß diese 51,8
kg/cm² bzw. 2,29 x 10&supmin;&sup4; cm²/s betrugen.
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Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung (siehe
Beispiele 1 und 2) kann der K-Wert ohne eine große Verlängerung
der Abbindezeit über die Zeit bei dem herkömmlichen Verfahren
hinaus (Vergleichsbeispiel) erhöht werden.
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Wie vorstehend detailliert erörtert, können dann, falls
Halbhydratgips gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
hydratisiert wird, Gipsformen mit einem K-Wert, der
wesentlich größer ist als der einer Form, die durch das
herkömmliche Verfahren hergestellt ist (mit anderen Worten
Gipsformen, die eine hohe Gießgeschwindigkeit aufweisen) mit
einer minimalen Verlängerung der Abbindezeit hergestellt
werden.
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1. Verfahren zur Hydratisierung von Halbhydratgips, das
das Rühren einer Mischung aus Halbhydratgips und Wasser
zur Bildung einer Aufschlämmung aus Gips in Wasser, das
Gießen in eine wasserundurchlässige Form, das Halten
darin, bis die Abbindereaktion vervollständigt ist, und
das anschließende Freisetzen eines abgebundenen Produkts
aus der Form umfaßt, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer Aufschlämmung aus Gips in Wasser mit einer
Temperatur von -5 bis -10ºC, erhalten durch Mischen und
Rühren von Halbhydratgips, gekühlt auf -40 bis 5ºC, und
Wasser.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die
Halbhydratgipsaufschlämmung weiterhin ein
Gefrierpunkterniedrigungsmittel umfaßt.
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3. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Halbhydratgips
mit einem Flüssiggas gekühlt wird.
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4. Verfahren nach Anspruch 1, worin nach dem Gießen der
Gipsaufschlämmung in die wasserundurchlässige Form, die
Aufschlämmung innerhalb einer Atmosphäre, gehalten bei
einer Temperatur von -20 bis 10ºC, gehalten wird bis die
Abbindereaktion vervollständigt ist.