DE2818169C2 - Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen, insbesondere Verkleidungsplatten, durch Formgebung von mit Wasser vermischten, zerkleinertem Naturgips-Doppelhydrat CaSO4 · 2H2O und anschließender Wärmebehandlung und Verfestigung des geformten Erzeugnisses. Es geht dabei vor allem um Verkleidungsplatten für die Außengestaltung und den Innenausbau von Gebäuden oder Gebäudeteilen und Ausbauelemente im Bauwesen.
Üblicherweise werden Gipserzeugnisse aus Baugips (Halbhydrat CaSO4 · 0,5 H2O) hergestellt. Dieser wiederum wird gewonnen aus Naturgips-Doppelhydrat, welches in Kugelmühlen gebrochen und zu Pulver zerkleinert wird. Dieses wird dann in speziellen Gipskesseln unter Rühren und bei einer Temperatur von etwa 1800C einer Wärmebehandlung von 4 bis 8 Stunden Dauer unterworfen. Nach der Abkühlung wird der gewonnene Baugips feuchtigkeitsgeschützt verpackt und in dieser Form gelagert und in die Produktionsbetriebe für die Herstellung der Gipserzeugnisse weitergeleitet.
Zur Herstellung der Formerzeugnisse selbst wird das Baugips-Halbhydrat CaSO4 · 0,5 H2O einige Minuten vor dem Füllen der Formen mit Wasser befeuchtet; das Wasser-Gips-Gewichtsverhältnis beträgt 0,4 bis 0,6. Der Gips erhärtet in der Form während 5 bis 15 Minuten. Nach dem Ausschalen wird -das hergestellte Erzeugnis je nach seiner Größe bei einer Temperatur von 50 bis 60° C im Laufe von 8 bis 16 Stunden getrocknet
Die nach diesem bekannten Verfahren hergestellten to Erzeugnisse weisen eine hohe Porigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit auf und sind daher nur für den -Innenausbau geeignet, z.B. als Bodenbelag-, Sichtflächenoder Schalldämmungsplatten. Hinzu kommen die Schwierigkeiten der Lagerung und des Transports des is Baugipses.
Aus der DE-AS11 69 355 ist die Herstellung von Granulaten aus feinkörnig anfallenden gipshaltigen industriellen Abfällen bekannt, wobei nicht abbindefähiges und abbindefähiges schwefelsaures Kalzium in Form von Halbhydrat oder Anhydrit mit oder ohne Zusatz eines Anregers granuliert wird. In Abhängigkeit von der Prozeßführung beim anschließenden Erhitzen in Drehöfen, Etagenofen oder anderen Brennaggregaten werden Granalien erhalten, die ihrerseits bindefähig oder auch nicht sind. Diese können jedoch nicht als Formerzeugnis angesehen werden, sondern dienen als Stuckoder Estrichgips.
Aus dem SU-Erfinderschein ist ein Verfahren zum Herstellen von Gipserzeugnissen bekannt, bei dem Naturgips-Doppelhydrat CaSO4 · 2 H2O bis zur Bildung von Teilchen mit einer spezifischen Oberfläche von 2500 bis 2800cm2/g gebrochen wird und die Teilchen anschließend mit Wasser vermischt werden, wobei das Wasser-Gips-Gewichtsverhältnis 0,1 bis 0,2 beträgt. Die so aufbereitete Mischung wird in Formen gegossen und einer Verdichtung durch Rütteln unterworfen. Die geformten Bauteile werden in einem Druckkessel in einer Wasserdampfatmosphäre unter einem Druck von 7,0 bis 7,5 bar einer hydrothermalen Behandlung unterworfen, bei der das Doppelhydrat zu Baugips-Halbhydrat dehydratisiert wird. Zur Nachverfestigung der Erzeugnisse durch Hydratation werden sie bis zur Sättigung ins Wasser eingetaucht
Nachteilig bei diesem Verfahren ist der hohe Feuchtigkeitsgehalt der zu formenden Mischung, was in Verbindung mit der anschließenden Wärmefeuchtbehandlung zu einer porigen Struktur der Erzeugnisse führt; die Wasseraufnahmefähigkeit beträgt 18 bis 20%. Auch ist die Frostbeständigkeit mit 10 bis 15 Zyklen unzureichend, wobei unter einem Zyklus das Einfrieren bis auf eine Temperatur von —15 bis -2O0C im Laufe von 4 Stunden und das Auftauen im Wasser im Laufe von 4 Stunden verstanden wird. Schließlich macht es die Durchführung der Wärmebehandlung in einem Druck kessel unmöglich, die Gisperzeugnisse im Fließverfahren herzustellen sowie den Vorgang insgesamt zu automatisieren.
Aus dem SU-Erfinderschein 62 785 ist ein Verfahren zum Herstellen von Gipserzeugnissen bekannt, bei dem zerkleinertes Naturgips-Doppelhydrat CaSO4 ■ 2 H2O - bei der Formung durch Pressen oder Stampfen unter Zugabe von Füllstoffen — auf 6 bis 10% befeuchtet wird. Bei Formung der Erzeugnisse durch Gießen oder Einrütteln wird mit einer größeren Wassermenge gearb5 beitet, so daß die Masse breiig wird. Die auf diese oder jene Weise geformten Bauteile werden für 3 bis 6 Stunden einer hydrothermalen Behandlung in einem Druckkessel unterworfen, dem Wasserdampf unter einem
Druck von mindestens 1 bar zugeführt wird. Dabei geht das Naturgips-Doppelhydrai selbst bei tiefen Drücken (1 bis 1,5 bar) in das Baugips-Halbhydrat über, wobei zwischen den Kristallen des Halbhydrats Haftkräfte auftreten, die den Erzeugnissen eine erhebliche Festigkeit unmittelbar während der hydrothermalen Behandlung verleihen.
Danach wird der Wasserdampf langsam abgelassen. Nach der hydrothermalen Behandlung und Abkühlung kommt es aufgrund des in den Poren übriggebliebenen Wassers in den Erzeugnissen zu einem HydraUtionsvorgang des Baugips-Halbhydrats, was von einer zusätzlichen Festigkeitszunahme begeleitet wird.
Auch die nach diesem Verfahren hergestellten Erzeugnisse haben die bereits beschriebenen Nachteile. Sie können schon wegen des hohen Wasseranteils der Mischungen plastischer Konsistenz keine hohen Werte der Frost- und Wasserbeständigkeit besitzen. Aber auch bei durch Pressen geformten Erzeugnissen wird bei der hydrothermalen Dampfbehandlung im Druckkessel eine Porigkeit von weniger als 14 bis 15% und eine ausreichende Frostbeständigkeit (35 Zyklen und mehr) nicht erreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen mit erhöhter Wasser- und Frostbeständigkeit.
Ausgehend von dem eingangs genannten, gattungsmäßig vorausgesetzten Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die geformten Erzeugnisse einer an sich bekannten Wärmebehandlung in Luftatmosphäre bei einer Temperatur von 100 bis 2000C unterworfen werden und der Temperaturanstieg bis zum genannten Wert mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 grd/min durchgeführt wird, wonach die wärmebehandelten Erzeugnisse auf eine Temperatur von nicht über 50° abgekühlt werden und durch Befeuchten verfestigt werden.
Bei einem solchen Vorgehen werden Gipscr/eugnisse mit folgenden ungewöhnlichen Eigenschaften erhalten: Wasseraufnahmefähigkeit 7 bis 15%, Frostbeständigkeit 40 bis 50 Zyklen und Druckfestigkeit der Erzeugnisse 17 bis 30 MPa.
Um eine monolithische Struktur und eine hinreichend hohe Festigkeit der Gipserzeugnisse während ihrer Verfestigung zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, diese auf 90 bis 95 Vol.-% des Naturgips-Doppelhydrats der geformten Erzeugnisse zu dehydratisieren.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn beim Formen der Erzeugnisse aus zerkleinertem Naturgips-Doppelhydrat das Wasser/Naturgips-Doppelhydrat-Gewichtsverhältnis 0,05 bis 0,1 beträgt. Dann wird der Wert der Wasseraufnahme der fertigen Formerzeugnisse unter 7 bis 10% liegen.
Wenn gemäß einem weitergeführten Vorschlag 40 Gew.-% des Naturgips-Doppelhydrats mit einer Fraktion von 1 bis 10 mm und 60Gew.-% mit einer Fraktion mit einer spezifischen Oberfläche der Teilchen von 1700 bis 1800 cmVg verwendet werden, werden Formerzeugnisse erhallen, die Teile aus Marmor, Granit und anderen Bausteinen ersetzen können.
Wenn schließlich die Formgebung der Erzeugnisse durch Pressen bei einem spezifischen Druck von mindestens 6 MPa durchgeführt wird, erhalten die Erzeugnisse eine dichtere Struktur und bessere mechanische Eigenschaften und Frostbeständigkeit.
Nachstehend wird die Erfindung durch die Beschreibung von Ausführungsbeispiclen weiter erläutert.
In allen Fällen geht man vom Naturgipsstein aus, d. h. vom Doppelhydrat CaSO< · 2 H2O, das vorbereitend in einem Backen- oder Hammerbrecher bis zu einer spezifischen Oberfläche der Teilchen von 100 bis 200 cm2/g gebrochen wird. Die konkrete Größe der spezifischen Oberfläche des Ausgangsmaterials ist von der Dick.e des herzustellenden Formerzeugnisses abhängig. So ist es z. B. zweckmäßig, für Erzeugnisse einer Dicke von 15 bis 30 mm den Gipsstein bis auf eine spezifische Oberfläche von 600 bis 900 cm2/g zu brechen. Je dünner die herzustellenden Erzeugnisse sind, um so größer soll die spezifische Oberfläche des gebrochenen Steines sein.
Bei der Herstellung von Gipserzeugnissen, die Bauelemente aus Marmor, Granit und anderen Bausteinar-
is ten ersetzen sollen, geht man am besten von einem Gemisch aus zwei Fraktionen des Naturgips-Doppelhydrats aus, deren eine eine Teilchengröße von 1 bis 10 mm aufweist und deren andere auf eine spezifische Oberfläche der Teilchen von etwa 2000 cm2/g zerkleincrt wurde. Dabei ist es zweckmäßig, 40 Gew.-% einer Fraktion mit 1 bis 10 mm Teilchengröße und60Gew.-% einer Fraktion mit einer spezifischen Oberfläche der Teilchen von 1 /00 bis 1800 cmVg zu nehmen.
Das bis zu der erforderlichen Größe gebrochene Na-
turgips-Doppelhydrat CaSO4 · 2 H2O wird unter Rühren bis zur Bildung eines Gemisches befeuchtet, in dem das Wasser/Naiurgips-Doppelhydrat-Gewichtsverhältnis 0,04 bis 0,15 beträgt. Der konkrete Wert dieses Verhältnisses ist von den Bedingungen der anschließenden
jo Formgebung und der Kenndaten der dabei verwendeten Vorrichtungen abhängig; so soll das Wasseir/Naturgips-Doppclhydrat-Gewichtsverhältnis beim Formen der Erzeugnisse auf Zweistufenpressen mit einem spezifischen Druck von 7,5 bis 25 MPa vorzugsweise 0,05 bis 0,07 betragen. Ebenso soll es zur Herstellung von Gipserzeugnissen, deren Wasseraufnahmefähigkeit 7 bis 15% beträgt, 0,05 bis 0,1 betragen.
Mit der aufbereiteten Mischung werden die Formen gefüllt, /.. B. durch Pressen oder Rütteleinbringung.
Beim l-'ormen der Erzeugnisse durch Pressen soll der Druck nicht unter 6MPa betragen, weil dann Erzeugnisse mit einer dichteren Struktur und besseren mechanischen Eigenschaften erhalten werden.
Die geformten Gipserzeugnisse werden einer Anlage
zur Wärmebehandlung, z. B. einem Durchlauftrockner oder einem Tunneltrockner zugeführt, wo die Wärmebehandlung in einer Luftatmosphäre stattfindet. Der Temperaturanstieg im Trockner von der Raumtemperatur bis zur zwischen 100 und 200°C liegenden Endtemperatur erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 grd/min.
Die Höchsttemperatur der Wärmebehandlung und deren Dauer ist von der Dicke des Erzeugnisses abhängig. Für 6 bis 7 mm dicke Erzeugnisse beträgt der Höchsttemperaturwert z.B. 150 bis 1600C, wobei das Erzeugnis bei dieser Temperatur so lange gehalten wird, bis zumindest 90 bis 95 Vol.-% des Naturgips-Doppelhydrats der geformten Erzeugnisse dehydratisiert sind. Bei diesem Dehydratationsgrad ist die Umwandlung
bo praktisch abgeschlossen und ein weiteres Halten der Erzeugnisse im Trockner wäre wirtschaftlich unzweckmäßig.
Während der Wärmebehandlung der Erzeugnisse geht das Naturgips-Doppelhydrat CaSO4 ■ 2 H2O unter
b5 Ausscheidung von sowohl mechanisch gebundenem als auch kristallisiertem Wasser in das Baugips-Halbhydrat CaSÜ4 · 0,5 H.iO über, wobei die Ausgangskristallstruklur wegen der Umkristallisation vom Doppelhydrat zum
5 6
Halbhydrat zerstört wird. Bei einem bestimmten Ver- einem Trockenschrank einer Wärmebehandlung unter-
dichtungsgrad beim Formen der Mischung befindet worfen, während derer die Temperatur mit einer Ge-
während der Wärmebehandlung eine gewisse Zerstö- schwindigkeit von 2°C/min bis auf 160" C erhöht wird,
rung der Naturgips-Doppelhydrat-Teilchen statt, wozu Bei dieser Temperatur wird das Erzeugnis 1,5 Stunde
eine ständige Wasserabgabe beiträgt Dabei wird die 5 lang gehalten, wonach es an der Luft im Laufe von 20
Berührungsfläche der einzelnen Teilchen größer. Die Minuten bis auf eine Temperatur von 47° C abgekühlt
anschließende Verfestigung der Erzeugnisse bei der Be- wird. Hierauf wird das Erzeugnis durch Eintauchen in
feuchtung verläuft bereits in einem veränderten Grob- ein Wasserbad bis zur Sättigung befeuchtet und danach
gefüge des Erzeugnisses, in dem die Kristallisation von an der freien Luft getrocknet
Doppe&ydrat eine Festigkeitszunahme und eine stärke- io Die Druckfestigkeit des Fertigerzeugnisses beträgt
re Porigkeitsabnahme des Erzeugnisses begünstigt 11,5 MPa, die Frostbeständigkeit 50 Zyklen, die Wasser-
Es muß darauf hingewiesen werden, daß es unzweck- aufnahmefähigkeit 9%.
mäßig wäre, die Temperatur der Wärmebehandlung auf
über 2000C zu erhöhen, weil es dann zur Bildung von Beispiel 2
Anhydrit kommen könnte, was zur Verminderung der is
Festigkeits- und Frostbeständigkeitswerte der Erzeug- Naturgips wird in einem Backenbrecher zerkleinert
nisse führen würde. Danach wird ein Teil davon in einer Kugelmühle bis zu
Nach der Wärmebehandlung wird das Erzeugnis auf einer spezifischen Oberfläche von 1700 cm2/g und der beliebige bekannte Weise, z. B. durch Luftkühlung mit- andere Teil in einem Hammerbrecher bis zu einer Fraktels Gebläse oder durch natürliche Konvektion auf 40 20 tion von 1,0 bis 10,0 mm zerkleinert
bis 50° C abgekühlt Danach wird das Erzeugnis durch Hierauf werden 40 Gew.-% Gipsgranulat der Frak-Befeuchtung bis zur Sättigung, also mit einer Wasser- tion 1,0 bis 10,0 mm mit 60 Gew.-% Gipspulver der spemenge benetzt die für die Kristallisation des Baugips- zifischen Oberfläche von 17O0cm2/g vermischt und die Halbhydrats zum Doppelhydrat notwendig ist. Bezogen aufbereitete Mischung bis zu einem Wasser/Naturgipsauf das Gewicht des getrockneten Erzeugnisses beträgt 2s Gewichtsverhältnis von 0,06 befeuchtet. Die Mischung diese Menge ca. 18Gew.-%. Die Befeuchtung kann wird in einer Presse bei einem spezifischen Druck von durch Eintauchen des Erzeugnisses ins Wasser, Wasser- 17 MPa geformt. Das hergestellte Erzeugnis wird in eizerstäuber oder durch Sättigung des Erzeugnisses mit nem Trockenschrank untergebracht, in dem die Tempe-Wasserdampf zustandegebracht werden. ratur mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min bis auf
Als Ergebnis der Wassersättigung geht das Büugips- 30 180°C erhöht wird. Bei dieser Temperatur wird das Er- Halbhydrat CaSO4 ■ 0,5 H2O wieder in das Naturgips- Zeugnis 2 Stunden lang gehalten. Anschließend läßt man Doppelhydrat CaSO4 · 2 H2O über, wobei es sich unter es im Laufe von 30 Minuten bis auf eine Temperatur von Bildung einer festen Struktur umkristallisiert. 43°C abkühlen. Danach werden die Erzeugnisse ohne oder mit beson- Danach wird das Erzeugnis durch Zerstäubung von
deren Maßnahmen hierzu getrocknet, wodurch sie eine 35 Feuchtigkeit auf seine Oberflächen befeuchtet und im
Enddruckfestigkeit von 10 bis 30 MPa gewinnen. Trockenschrank bei einer Temperatur von 50°C im Bei Bedarf kann das Fertigerzeugnis geschliffen, po- Laufe von 3 Stunden leicht getrocknet. Schließlich wird
liert oder einer beliebigen anderen Oberflächenbehand- es auf der Vorderseite mit einer Schleifscheibe geschlif-
lung unterworfen werden. fen.
Es ist möglich, in das Ausgangsgemisch von gebro- 40 Die Druckfestigkeit des Fertigerzeugnisses beträgt chenem Naturgips-Doppelhydrat einen Farbstoff, z. B. 28 MPa, die Frostbeständigkeit 50 Zyklen, die Wassereinen Mineralfarbstoff, mit dem Wasser zuzugeben, was aufnahmefähigkeit 10%.
eine Farbgebung der Fertigerzeugnisse ermöglicht und
das Herstellungsverfahren nicht beeinflußt. Beispiel 3
Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht die Her- 45
stellung einer großen Vielfalt von Gipsformerzeugnis- Naturgips wird in einem Backenbrecher zerkleinert, sen mit verbesserten physikalisch-mechanischen Eigen- Danach wird ein Teil davon in einer Kugelmühle bis zu schäften und erweiterten Einsatzmöglichkeiten im Bau- einer spezifischen Oberflächen von 2000 cm2/g und der wesen. Wegen der die üblichen Werte um etwa das andere Teil des Gipssteines in einem Hammerbrecher sechsfache übersteigenden Frostbeständigkeit dieser 50 bis zu einer Fraktion von 1 bis 7 mm zerkleinert.
Erzeugnisse können sie zur Außenverkleidung von Ge- Hierauf werden 40 Gew.-% der Fraktion 1 bis 7 mm bäuden und Bauwerken verwendet werden. Bei einer mit 60 Gew.-% der Fraktion mit der spezifischen Ober-Formgebung durch Pressen bietet sich außerdem die fläche von 2000 cmVg vermischt. Die aufbereitete Mi-Möglichkeit, die Sichtfläche der Erzeugnisse mit Relief- schung wird bis zur Erreichung eines Wasser/Gips-Geornamenten zu versehen. 55 Wichtsverhältnisses von 0,1 befeuchtet. Die Mischung
Nachfolgend werden noch einige konkrete Beispiele wird in einer Presse bei einem spezifischen Druck von
praktisch durchgeführter Anwendungen angeführt: 20 MPa geformt. Das Fertigerzeugnis wird in einem
Trockenschrank untergebracht und die Temperatur von Beispiel I der Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit von
60 3grd/min bis auf eine Temperatur von 18O0C erhöht.
Naturgips wird in einem Backenbrecher und danach Für eine Dehydratation von 9üVol.-% des Naturgips-
in einer Kugelmühle bis zu einer spezifischen Oberflä- Doppelhydrats im geformten Erzeugnis wird dieses 1
ehe der Teilchen von 1000cmJ/g zerkleinert. Der Stunde lang bei der genannten Temperatur gehalten.
Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers beträgt 3%. Das Pulver Danach wird das Erzeugnis bei Raumtemperatur im
wird befeuchtet bis zu einem Wasser/Nalurgips-Ge- 65 Laufe von 30 Minuten bis auf eine Temperatur von 40° C
wichtsverhältnis von 0,07 und die Mischung in einer hy- abgekühlt.
draulischen Presse bei einem spezifischen Preßdruck Das abgekühlte Erzeugnis wird durch Zerstäubung
von 15 MPa geformt. Das geformte Erzeugnis wird in von Feuchtigkeit auf seine Oberfläche bis zur Säuieune
befeuchtet und im Trockenschrank bei einer Temperatur von 50° C im Laufe von 3 Stunden leicht getrocknet. Die Druckfestigkeit des Fertigerzeugnisses beträgt 24 MPa1 die Frostbeständigkeit 45 Zyklen.
Beispiel 4
Naturgips wird in einem Backenbrecher und dann in einer Kugelmühle bis zu einer spezifischen Oberfläche von lOOcnWg zerkleinert, bis zur Erreichung eines Wasser/Gips-Gewichtsverhältnisses von 0,05 befeuchtet und in Pressen bei einem spezifischen Druck von 28 MPa geformt. Das geformte Erzeugnis wird in einem Trockenschrank untergebracht, in dem die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 2 grd/min bis auf eine is Temperatur von 140°C erhöht wird. Die Haltezeit bei dieser Temperatur beträgt 1,5 Stunden, während weleher es zu einer Dehydratation von 95 Vol.-% des Naturgips-Doppelhydrats kommt.
Das Erzeugnis wird im Laufe von 20 Minuten unter natürlichen Bedingungen bis auf eine Temperatur von 50° C abgekühlt. Die Befeuchtung erfolgt durch Zerstäubung von Feuchtigkeit auf die Oberfläche des Erzeugnisses. Die anschließende Nachtrocknung des Erzeugnisses geschieht im Trockenschrank bei einer Temperatur von 50°C im Laufe von 3 Stunden.
Die Druckfestigkeit des Fertigerzeugnisses beträgt 14 M Pa1 die Frostbeständigkeit 40 Zyklen.
Beispiel 5
Naturgips mit einer natürlichen Feuchtigkeit von 5% wird bis zu einer spezifischen Oberfläche von 800 cm'/g gebrochen und in Pressen geformt. Das Pressen erfolgt bei einem spezifischen Druck von 30 MPa. Die Erwärmung der geformten Erzeugnisse bis auf eine Temperatur von 1600C wird mit einer Geschwindigkeit von 2 grd/min vorgenommen. Das Halten des Erzeugnisses bei der Höchsttemperatur dauert 2 Stunden, wobei es zur Dehydratation von 92 Vol.-°/o des Naturgips-Dop- to pelhydrats kommt Das Erzeugnis wird unter natürlichen Bedingungen im Laufe von 30 Minuten bis auf eine Temperatur von 40° C abgekühlt.
Die Befeuchtung des Erzeugnisses wurde durch Eintauchen ins Wasser bis zur Sättigung durchgeführt. Die Druckfestigkeit des Fertigerzeugnisses beträgt 15 MPa, die Frostbeständigkeit 45 Zyklen.
55
60
65

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Fonnerzeugnissen, insbesondere Verkleidungsplatten, durch Formgebung von mit Wasser vermischten, zerkleinertem Naturgips-Doppelhydrat CaSO4 ■ 2H2O und anschließender Wärmebehandlung und Verfestigung des geformten Erzeugnisses, dadurch gekennzeichnet, daß die geformten Erzeugnisse einer an sich bekannten Wärmebehandlung in Luftatmosphäre bei einer Temperatur von 100 bis 2000C unterworfen werden und der Temperaturanstieg bis zum genannten Wert mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3grd/min durchgeführt wird, wonach die wärmebehandelten Erzeugnisse auf eine Temperatur von nicht über 50° abgekühlt werden und durch Befeuchten verfestigt werden.
2. Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gipserzeugnisse auf 90 bis 95Vol.-% des Naturgips-Doppelhydrats der geformten Erzeugnisse dehydratisiert werden.
3. Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen nach einem der Ansprüche I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Formen der Erzeugnisse aus zerkleinertem Naturgips-Doppelhydrat das Wasser/Naturgips-Doppelhydrat-Gewichtsverhältnis 0,05 bis 0,1 beträgt.
4. Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 40 Gew.-% des Naturgips-Doppelhydrats mit einer Fraktion von 1 bis 10 mm und 60 Gew.-% mit einer Fraktion mit einer spezifischen Oberfläche der Teilchen von 1700 bis 1800 cmVg verwendet werden.
5. Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung der Erzeugnisse durch Pressen bei einem spezifischen Druck von mindestens 6 MPa durchgeführt wird.
DE2818169A 1977-04-27 1978-04-26 Verfahren zum Herstellen von porenarmen Gips-Formerzeugnissen Expired DE2818169C2 (de)

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