DE3844964C2 - Verfahren zum Abzug eines Gebindes aus strangförmigem Gut - Google Patents
Verfahren zum Abzug eines Gebindes aus strangförmigem GutInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abzug
eines Gebindes aus strangförmigem Gut, wie beispielsweise
Draht, isolierten oder nichtisolierten Litzen, Glasfasern
und dergleichen.
Die EP 29 971 A1 beschreibt ein Verfahren zum Wickeln von
Drähten auf Drahtträgern, bei dem eine Spule mit konischem
Kern verwendet wird, um ein Drahtgebinde mit konischer
innerer Öffnung zu wickeln. Der Wickelvorgang beginnt am
unteren, größeren Umfang des Spulenkerns. Es ist
ausgeführt, daß man zum Abziehen des Drahtes die Spule so
aufstellen kann, daß der größere Kerndurchmesser nach oben
zeigt. Weiterhin ist beschrieben, daß man den
Spulenflansch und den Kern entfernen und den Draht aus
dieser so entstandenen trichterförmigen Öffnung
herausziehen kann.
In der EP 241 961 A2 wird als nachteilig beschrieben, daß
beim Abziehen des Drahtes von Spulen mit Flanschen, die
senkrecht zur Spulenachse angeordnet sind, der Draht, insbesondere in
der Nähe der Flansche, hohen Reibungskräften und damit
hohen Zugspannungen unterworfen ist, die zu einem Reißen
des Drahtes führen können. Es wird vorgeschlagen, den
oberen Flansch konisch auszubilden und die Anzahl der
Windungen auf dem Spulenkern stufenweise zu erhöhen. In
einem Ausführungsbeispiel wird ein konischer Spulenkern
verwendet, wobei die Spule so angeordnet ist, daß sich der
Kernbereich mit dem größeren Durchmesser unten befindet.
An dieser Stelle beginnt auch das Aufbringen der
Windungen. Es ist vorgesehen, den Spulenkern, dessen
unterer Flansch als Palette ausgebildet ist mit dem darauf
befindlichen Draht zu transportieren und Draht über den
oberen konischen Flansch abzuziehen.
Die GB-PS 52 677 zeigt ein Verfahren zum Abziehen von Draht,
bei welchem der Draht auf eine Wickelspule
gewickelt ist, deren Wickelkern konisch gestaltet ist.
Die Spule wird beim Bewickeln derart positioniert, daß die
Längsachse des Wickelkernes senkrecht steht und
der Teil des Wickelkerns mit dem größeren Durchmesser nach
unten weist. Das Abziehen des Drahtes von der Spule
erfolgt, indem der Draht über den oberen Flansch abgezogen
wird.
Ausgehend vom genannten Stand der Technik liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Abziehen eines Gebindes zu schaffen, welches einen
problemlosen Abzug des Gebindes und damit eine problemlose
Weiterverarbeitung des auf dem Gebinde gewickelten
strangförmigen Gutes ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruches 1 gelöst.
Zu bevorzugende Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteranspruche.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt dazu, daß das
fertiggestellte Gebinde auf besonders einfache und sichere
Weise abgewickelt werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Gebinde mit
seiner Längsachse in senkrechter Richtung angeordnet und
zwar so, daß sich der kleinere Innendurchmesser des
Gebindes unten befindet. Das strangförmige Gut, d. h. z. B.
der Draht, wird "über Kopf" abgezogen. Dabei wird das
Gebinde so abgezogen, daß die Windungen sich gegenseitig
abstützen, so daß jede Windung von einer weiter unten
liegenden Windung gestützt wird, deren Wickeldurchmesser
größer ist, als der Durchmesser der vorausgehenden
Windung. Dadurch kann die obere Windung nicht nach unten
rutschen.
Das Gebinde bleibt also beim Außenabzug in einem sehr
stabilen Zustand, was es ermöglicht, den Abzugsvorgang be
liebig zu unterbrechen und wieder aufzunehmen, ohne daß
befürchtet werden muß, daß während des Stillstandes
Windungen verrutschen und sich das strangförmige Gut
dadurch verheddert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit sehr unterschied
lichem strangförmigen Gut durchgeführt werden. Erwähnt ist
schon das Aufwickeln von Draht, für das sich dieses
Verfahren besonders eignet. Weiterhin wurde eine hohe
Eignung des Verfahrens für das gleichzeitige Aufwickeln
und Abziehen von mehreren, verdrillten oder unverdrillten
Drähten festgestellt. Das Erfüllen dieser Anforderung ist
ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens, da das
gleichzeitige Aufwickeln von mehreren Drähten, die an
schließend wieder abgewickelt und getrennt werden müssen,
bei der Drahtfertigung heute eine wichtige Rolle spielt.
Weiterhin ist es möglich, mit diesem Verfahren auch
bereits fertige Litzen, und auch isolierte Litzen und
dergleichen Kabel aufzuwickeln. Außerdem können auch
Glasfasern auf diese Art aufgewickelt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dreht sich die Wickelspule beim Aufwickeln des
Gebindes. In diesem Fall wird dann eine sich auf- und ab
wärts bewegende Verlegerolle verwendet, die das strangför
mige Gut in der jeweils gewünschten Höhe zur Spule führt.
Infolge der Drehung der Wickelspule wird ein drallfreies
Aufwickeln des Wickelgutes ermöglicht. Es soll darauf
hingewiesen werden, daß sich bei dieser Ausführungsform
die Drehzahl der Wickelspule mit der Veränderung der Lage
der Verlegeeinrichtung ändern muß, um sicherzustellen, daß
bei konstanter Drahtzuführungsgeschwindigkeit jeder
Durchmesser der Wickelspule die gleiche Umfangsge
schwindigkeit aufweist.
Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausführungsform
steht die Wickelspule während des Wickelvorgangs still. In
diesem Fall bewegt sich die Verlegeeinrichtung um die
Spule herum und legt den Draht um die Wickelspule. Das
strangförmige Gut weist dann im allgemeinen einen Drall
auf, da das Gut bei jeder Windung um 360° gedreht wird.
Dieser Drall kann beim Abwickeln der Spule wieder entfernt
werden, indem das Abwickeln oder das Abflyern in der
entsprechend entgegengesetzten Richtung erfolgt. Falls der
Drall für die Weiterverarbeitung erwünscht ist, z. B. bei
der Herstellung von Litzen, kann der Drall beim Abziehen
um eine weitere Umdrehung pro Windung verstärkt werden.
Das abzuziehende Gebinde wird so aufgewickelt, daß
zunächst eine Lage L1a mit der Wicklungszahl N₁ gewickelt
wird. Sobald die Zahl N₁ erreicht ist, wird die
Bewegungsrichtung der Verlegerolle umgekehrt, und es wird
eine Lage L1b zum Ausgangspunkt der ersten Lage L1a
zurückgewickelt, die im wesentlichen ebenfalls die Win
dungszahl N₁ aufweist. Die nächste Lage L2a, die in die
gleiche Richtung gewickelt wird wie die Lage L1a, weist
eine Anzahl N₂ < N₁ Windungen auf, wobei die Differenz
zwischen der Anzahl N₂ und der Anzahl N₁ der
Wickelkonstante ΔN entspricht. Diese Wickelkonstante wird
im wesentlichen bei allen darauffolgenden Wicklungen
beibehalten, so daß sich, wie gewünscht, der zu
bevorzugende kegelförmige Aufbau der Windungen ergibt. D.
h. also, daß die Windungszahl N₃ der Lagen L3a und L3b
wiederum um die Wickelkonstante ΔN erhöht wird usw.
Gemäß einer zu bevorzugenden Ausführungsform liegt die
Wickelkonstante zwischen 2 und 6, vorzugsweise zwischen 3
und 5. Für diese Wickelkonstante wird ein Kegelöf
fnungswinkel zwischen 12 und 16°, vorzugsweise zwischen 13
und 15° bevorzugt. Unter Kegelöffnungswinkel wird hier der
Gesamtöffnungswinkel der Wickelspule verstanden. D. h.
also, daß bei einem Kegelöffnungswinkel von z. B. 16°, die
Mantellinie des Kegels im Achsschnitt um 8° zur Längsachse
der Wickelspule geneigt ist.
Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausführungsform
liegt die Wickelkonstante zwischen 6 und 12, vorzugsweise
zwischen 7 und 11. Bei dieser Wickelkonstante wird
vorzugsweise ein Öffnungswinkel des Kegels verwendet, der
zwischen nahe 0° und 12° liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit unterschiedlicher
Wickelsteigung, das ist der Abstand zweier benachbarter
Windungen zueinander, bezogen auf den Durchmesser des
Wickelgutes, durchgeführt werden. Zu bevorzugen ist eine
Wickelsteigung von 1,5 bis 3. Diese Wickelsteigung hat den
Vorteil, daß kleinere Abweichungen der Drahthöhe beim
Verlegen und beim Abziehen die Stabilität des Gebindes
nicht beeinträchtigen können.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung im
Zusammenhang mit den Figuren. Darin zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine
Wickelvorrichtung zum Wickeln des abzuziehenden
Gebindes;
Fig. 2 eine Schemadarstellung der Verlegung bei der
Wickelvorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 gewickeltes
Gebinde;
Fig. 4 den Aufbau der unterschiedlichen Lagen beim
Gebinde gemäß Fig. 1;
Fig. 5 die Verpackung des Gebindes gemäß Fig. 1;
Fig. 6 den Abzug des strangförmigen Gutes ohne
Hilfseinrichtung;
Fig. 7 den Abzug des strangförmigen Gutes mit einer
speziellen Vorrichtung;
Fig. 8 den Abzug unter Verwendung mehrerer Gebinde und
Fig. 9 die Anordnung mehrerer Gebinde beim Transport.
Das Wickeln des Gebindes zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und der Aufbau der darin
verwendeten Vorrichtung wird beispielhaft anhand der
Fig. 1-4 beschrieben, wobei hier die Ausführungsform
mit einer drehenden Wickelspule vorgesehen ist. Die
Vorrichtung besteht aus dem eigentlichen Wickelkern 1, der
konisch gestaltet ist und einen Kegelöffnungswinkel auf
weist, der schematisch mit 2 bezeichnet ist. Das
Wickelwerkzeug weist ferner einen ersten Flansch 3 und
einen zweiten Flansch 4 auf, wobei beide Flansche
senkrecht zur Längsachse 5 des Wickelwerkzeuges angeordnet
sind. Die beiden Flansche sind scheibenförmig gestaltet
und haben keine kegeligen Flächen. Der zweite Flansch 4
ist abnehmbar, so daß das Wickelwerkzeug aus dem fertigen
Gebinde entfernt werden kann. Weiterhin ist das
Wickelwerkzeug vorzugsweise teilbar gestaltet, um das
Herausführen des Wickelwerkzeuges zu vereinfachen.
Auf das Wickelwerkzeug wird eine dünne Hülle 10 auf
gebracht, welche der Kontur des Wickelwerkzeuges angepaßt
ist, und welche z. B. aus Papier bestehen kann. Diese
dünne Hülle 10 verbleibt nach der Fertigstellung des
Gebindes und erhöht dessen Festigkeit beim Transport, bzw.
beim Außenabzug.
Die Verlegung des strangförmigen Gutes, im vorliegenden
Fall ein Draht, beginnt an dem Flansch der Wickelspule,
der an dem Teil der Wickelspule angeordnet ist, welches
den kleinsten Durchmesser aufweist. Der Draht 12 wird aus
Gründen, die nachfolgend näher beschrieben werden,
zunächst lose über den zweiten Flansch 4 geführt, die
Verlegung beginnt dann mit der Drahtwindung 20, die die
erste an die Wickelspule geführte Wicklung darstellt. Die
Verlegung erfolgt mit einer Verlegerolle, die gesteuert
auf- und abwärts bewegt wird, und die den im wesentlichen
mit konstanter Geschwindigkeit ankommenden Draht 13 der
rotierenden Wickelspule zuführt. Die Steuerung der
Verlegerolle läßt sich am besten an Bild 2 erkennen. Die
Verlegung beginnt mit der Verlegung der Lage L1a, wobei im
vorliegenden Fall 4 Windungen in Richtung des Pfeiles 22
gewickelt werden. Anschließend kehrt die Verlegerolle ihre
Bewegungsrichtung um und wickelt 4 Windungen zurück,
welche die Lage L1b bilden. Die Wicklungszahl N₁ der Lage
1 ist damit 4. Anschließend wird die Lage L₂ gewickelt,
wobei sich die Anzahl N₂ der Windungen aus der Gleichung:
Nx = N(x-1) + ΔN
errechnet. Im vorliegenden Fall ist ΔN = 4, d. h.,
zufälligerweise gleich der Anzahl N₁ der ersten Lage L₁.
Die Lage L₂a enthält deshalb 8 Wicklungen, die in Richtung
des Pfeils 22 gewickelt werden, die Lage L₂b enthält dann
ebenfalls 8 Wicklungen, die in Richtung des Pfeiles 23
gewickelt werden. Die nächste Lage L₃a hat dann N₂ + ΔN
= 8 + 4 = 12 Wicklungen, die nicht dargestellte Lage L₄a
hätte dann 16, die Lage L₅a dann 20 usw. Die Anzahl der
Wicklungen wird also bei jeder neuen, in der gleichen
Richtung gewickelten Lage, um einen konstanten Betrag
erhöht, der als Wickelkonstante bezeichnet ist. Selbst
verständlich könnte man diesen Betrag auch variieren, wenn
dies zum Aufbau des Gebindes vorteilhafter ist.
Die Fortführung des Wickelvorganges wird am besten anhand
der Bilder 3 und 4 deutlich. Der Verlegevorgang wird in
der beschriebenen Weise weitergeführt, bis schließlich die
Anzahl der Windungen so hoch ist, daß der
gegenüberliegende erste Flansch 3 mit den Windungen
erreicht wird. Sobald dieser Punkt erreicht ist, werden
die folgenden Lagen mit der gleichen Wicklungszahl
gewickelt, wodurch sich parallel verlaufende Lagen von
Draht ergeben. Dieser Verlauf der Wicklungen ist
schematisch durch parallel verlaufende gestrichelte Linien
25 in Bild 3 dargestellt.
Das Wickeln der parallelen Lagen wird solange fortgesetzt,
bis der äußerste Rand des zweiten Spulenflansches 4
erreicht ist. Anschließend kann der Wickelvorgang entweder
beendet werden, oder er kann fortgesetzt werden, in dem
nun eine jeweils verminderte Anzahl von Windungen,
praktisch umgekehrt wie am Anfang, aufgebracht werden, so
daß das Gebinde eine nach außen zylindrische Form erhält.
Das Ende des Drahtes 26 wird dann in wenigen Windungen 49
mit großer Steigung zum Ausgangspunkt des Wickelvorgangs
zurückgeführt und liegt dann neben dem Anfang des Drahtes
12.
Der schematische Aufbaus der Drahtwicklung wird am besten
aus Bild 4 ersichtlich. Das Drahtgebinde besteht aus einem
inneren Teil 40, welches doppelkonisch geformt ist, d. h.,
daß es sich nach innen kegelig verengt und nach außen
kegelig erweitert. Diese doppelkonische Form bringt den
wesentlichen Vorteil mit sich, daß beim Abwickeln, wenn
der Draht die inneren, beim Abwickelvorgang immer
kritischen Lagen erreicht, sich der Durchmesser der
Wicklungen, im aufrechten Zustand des Gebindes, nach unten
hin erweitert, gleichgültig, ob nun von innen oder außen
abgezogen wird. Auf diese Art und Weise ist es z. B.
möglich, Gebinde als Handelsware zu schaffen, die nicht
auf die spezifischen Voraussetzungen beim Kunden, ob dort
nämlich ein Innen- oder Außenabzug stattfindet, Rücksicht
zu nehmen brauchen.
Neben diesem doppelkonischen Teil 40 ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ein parallelverlaufender
Teil 42 vorhanden, dessen Durchmesser sich nach unten hin
ebenfalls vergrößert. Es wird darauf hingewiesen, daß
dieser parallele Teil 42 selbstverständlich auch entfallen
kann, es ist ohne weiteres möglich, das Gebinde nur aus
dem doppelkonischen Teil aufzubauen.
An den parallelen Bereichen 42 schließt sich dann der Be
reich 43 an, in dem die Lagen so angeordnet sind, daß sich
eine zylindrische Außenform der Gebindes ergibt, dieses
kann z. B. erreicht werden, in dem der Wickelvorgang, der
zur Herstellung des ersten Teiles der Wicklung führte,
genau umgedreht wird. Auch dieser Teil der Wicklung kann
selbstverständlich entfallen.
In Bild 5 ist ein versandfertiges Gebinde, welches nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten worden ist,
dargestellt. Das Gebinde weist eine Papphülle 10 auf, die
ihm zusätzliche Stabilität nach innen verleiht. Weiterhin
ist eine äußere Hülle 50, z. B. eine Kunststoffolie
vorgesehen, die das Gebinde während des Transportes vor
Schmutz schützt. Eine zusätzliche Stabilität für den
Transport wird durch Umreifungen 51 erzielt, die um das
Gebinde herumgelegt sind, wie dies Bild 5 zeigt. Um das
Aufbringen dieser Umreifungen zu erleichtern, sind bereits
in der Wickelspule (Wickelkern und Flansche) entsprechende Kanäle vorgesehen.
Weiterhin sind in Umfangsrichtung verlaufende Kunststoff-
oder Stahlbänder 52 vorgesehen, welche dem Gebinde
weiterhin Stabilität verleihen.
Fig. 6 zeigt, wie das Wickelgut von dem Gebinde ohne
Verwendung einer Vorrichtung abgezogen werden kann. Dies
geschieht, indem das Gebinde aufrecht positioniert wird,
so daß der kleinere Durchmesser des Gebindes nach unten
weist. Der Draht 56 wird dann, vorzugsweise durch eine
hier nicht dargestellte Öse, nach oben abgezogen.
In Fig. 7 ist dargestellt, wie das Gebinde gemäß Fig. 5
unter Verwendung einer Vorrichtung abgezogen wird. In den
Pappkern 10 des Gebindes wird eine Abzugsvorrichtung 60
eingelegt, die aus einem Kern 61 und einer drehbaren
Scheibe 62 besteht, welche an ihrem äußeren Umfang eine
kreisförmige Leiste 64 trägt. Die Abzugsscheibe 62 ist
vorzugsweise drehbar gestaltet. Der Abzug erfolgt dann
über diese Scheibe, in dem das strangförmige Gut durch
eine in der Achse des Gebindes angeordnete Öse 65, die auf
hier nicht dargestellte Weise mit der Abzugsvorrichtung
verbunden ist, gezogen wird.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, werden die einzelnen
Windungen nacheinander abgezogen, wobei jede darauf
folgende Windung in diesem Bereich des Gebindes einen
größeren Durchmesser aufweist, als die darunterliegende
Windung. Dadurch wird ein Verrutschen der Windungen nach
unten vermieden, und es kann während des Abzuges,
insbesondere bei einem Stillstand des Abzugsvorgangs,
nicht zum Verheddern des strangförmigen Gutes kommen.
In Fig. 8 ist dargestellt, wie zwei nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellte Gebinde miteinander
verbunden werden, um einen ohne Zeitverlust erfolgenden
Übergang von einem ersten Gebinde 70 zu einem zweiten
Gebinde 71 zu haben.
In Fig. 9 wird gezeigt, wie mehrere der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gebinde für den
Transport bereitgestellt werden. Wie ersichtlich, können
die Gebinde 90 ohne weitere Hilfsmittel auf einer Palette
91 zum Transport bereitgestellt werden. Um dem Gebinde
eine ausreichende Stabilität zu verleihen, sind wiederum,
wie bereits beschrieben, Umreifungen 92 vorgesehen.
Bei dieser Methode wird, wie in Fig. 8 gezeigt, das nach
außen geführte Ende des Drahtes 12, mit dem ebenfalls nach
außen geführten Ende des Drahtes 26 verbunden. Sobald die er
ste Spule 70 abgewickelt ist, geht der Abwickelvorgang mit
dem zweiten Gebinde 71 weiter. In gleicher Weise kann auch
ein drittes oder viertes Gebinde angeschlossen werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Abzug eines Gebindes aus strangförmigem
Gut, welches unter Verwendung eines mit Flanschen
versehenen Wickelkörpers mit konischem Kern und einer sich
in etwa parallel zu deren Achsrichtung bewegenden
Verlegeeinrichtung, hergestellt wird, wobei, ausgehend
von der Seite des Wickelkerns mit dem geringsten
Durchmesser zunächst eine erste Wicklungslage mit einer
vorbestimmten Anzahl N₁ von Windungen auf die Wickelspule
aufgebracht wird, welche kleiner ist als die Gesamtzahl
Nmax der bei der gewählten Wickelsteigung auf die
Wickelspule maximal aufzubringenden Anzahl von Windungen,
wonach die Verlegeeinrichtung in ihrer Bewegungsrichtung
umgekehrt wird und das strangförmige Gut zum Ausgangspunkt
des Wickelvorgangs zurückwickelt und worauf weitere
Wickellagen aufgebracht werden, welche eine Anzahl von Nx
Wicklungen aufweisen, die jeweils größer sind als die
Anzahl der Windungen Nx-1 der vorangegangenen Lage, bis
die maximale Windungszahl Nmax erreicht ist, wobei die
Windungszahl Nx-1, Nx, Nx+1 der aufeinanderfolgenden
Wickellagen Lx-1, Lx, Lx+1 jeweils um eine im wesentlichen
gleichbleibende Wickelkonstante AN zunimmt; wobei
das Gebinde beim Abzug aufrecht positioniert wird, so daß der Teil
des konischen Kerns mit dem kleineren Durchmesser
unten liegt und der Draht nach oben und von außen
abgezogen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule beim Wickelvorgang gedreht wird, so daß das
strangförmige Gut drallfrei gewickelt ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule während des Wickelvorgangs still steht und
sich die Verlegeeinrichtung um die Spule herum bewegt, so
daß das strangförmige Gut mit Drall gewickelt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Aufwickeln nach dem Erreichen der
Maximalwindungszahl Nmax parallele Lagen aufgebracht
werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Erreichen des Maximaldurchmessers des Gebindes
Lagen mit abnehmenden Windungszahlen gewickelt werden, so
daß das Gebinde im wesentlichen zylindrisch ist.
6. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkonstante, d. h.
die Differenz der Windungszahlen zweier
aufeinanderfolgender, in die gleiche Richtung gewickelter
Wickellagen, zwischen 2 und 6 liegt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Mantellinie des Gebindes, welche dem
Kegelwinkel der Wickelspule entspricht, zwischen 12° und
16° gehalten ist.
8. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkonstante
zwischen 6 und 12 liegt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Mantellinie des Gebindes, welche dem
Kegelwinkel der Wickelspule entspricht, zwischen nahe 0°
und 12° gehalten ist.
10 Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelsteigung, d. h.
der Abstand zweier benachbarter Windungen zueinander, in
etwa zwischen dem 1,5- bis 2,5-fachen des Durchmessers des
Wickelgutes beträgt.
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