DE3840240A1 - Druckentlastungseinrichtung an gebaeuden, insbesondere elektrischen schaltwerken - Google Patents
Druckentlastungseinrichtung an gebaeuden, insbesondere elektrischen schaltwerkenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Druckentlastungsvorrichtung an Gebäuden, insbesondere
elektrischen Schaltwerken, mit einer Entlastungsöffnung in
einer der Gebäudeseitenwände, welche Öffnung normalerweise
mittels einer Lukenkonstruktion geschlossen ist, die um
ihre untere Kante in eine vorbestimmte Offenstellung
ausschwenkbar ist, ausgelöst durch einen Druckanstieg im
Gebäude.
Für Entlastungssysteme für elektrische
Hochspannungsanlagen gilt die Norm SS 436 21 03, früher SS
436 21 15. Die Normen schreiben vor, daß die
Druckentlastung von heißen Gasen ins Freie hinaus infolge
Störung in der Anlage auf solche Weise geschehen muß, daß
genormte Indikatoren, in einem gewissen Mindestabstand von
der zu prüfenden Einrichtung angebracht, sich nicht
entzünden. Der Bereich für das Anbringen der der
Indikatoren ist nach oben auf 2000 mm begrenzt und
erstreckt sich in einer horizontalen Ebene 700 mm von
einem Abstand von 100 mm an von derjenigen Oberfläche der
zu prüfenden Einrichtung, die nach außen gerichtet ist,
vgl. Fig. 1 und 2. Die Indikatoren bestehen aus einem
leicht entzündlichen genormten Material, Indikatorstoff,
in einem Rahmen angebracht.
Um diesen Normen zu genügen, wurden bisher
Entlastungsöffnungen in einer Höhe von 2300 bis 2500 mm
über der Erdoberfläche angeordnet, wie in Fig. 1
dargestellt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue
Druckentlastungseinrichtung zu schaffen, die bei direkter
Entlastung ins Freie kleinere Gebäudehöhen ermöglicht, was
u.a. aus ästhetischen Gründen angestrebt wird. Eine
Druckentlastung direkt ins Freie hat den Vorteil, daß die
Ansprüche an die Festigkeit des Baukörpers sich verringern
im Vergleich mit dem Fall, daß der Druckabbau im
Gebäudeinneren erfolgen soll mittels Herunterkühlen der
heißen Gase, ehe diese ins Freie entlassen werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Druckentlastungseinrichtung
der eingangs beschriebenen Art mittels der im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird ein schräg
aufwärts gerichtetes Ausblasen der heißen Gase erzielt, so
daß die Entlastungsöffnung tiefer angeordnet werden kann.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung sind die Seitenkanten der
Seitenplatten der Lukenkonstruktion sowie die vertikalen
Seitenkanten der Entlastungsöffnung so ausgebildet, daß
sie zusammenwirkend eine Labyrinthdichtung bilden, wenn
sich die Luke in ihrer Offenstellung befindet. Dadurch
wird die Abdichtung seitwärts der Entlastungsöffnung
sichergestellt.
Die Luke der erfindungsgemäßen Entlastungseinrichtung kann
unterschiedliche Höhen aufweisen. Daher kann sie auch zum
Schließen eines Entlastungsdurchlasses am Oberteil des
Gebäudes ausgebildet sein. Ebenso kann sie verschieden
lang nach unten in der Seitenwand des Gebäudes verlängert
sein, und desgleichen darüber hinaus als Tür ausgebildet
sein, die sich im Prinzip sogar bis zum Boden herunter
erstreckt. Diese Tür dient zur Entlastung eines
Pufferraumes im Gebäude. Je größer die Höhe der Luke ist,
d.h., je weiter unten an der Seitenwand sich der
Schwenkpunkt der Luke befindet, desto geringer wird der
zulässige Öffnungswinkel. Indessen kann durch Vergrößern
der Lukenbreite bei abnehmendem Öffnungswinkel die gesamte
Entlastungsfläche im wesentlichen konstant gehalten
werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung der
erfindungemäßen Einrichtung ist die Luke als ventilierende
Luke ausgebildet mit einem Lüftungsgitter, das so geformt
ist, daß jeweils ein Schenkel des Gitterprofils bei
Druckanstieg gegen den darunter liegenden Schenkel
gedrückt wird, so daß das Lüftungsgitter undurchlässig
wird und man die angestrebte gerichtete Ausblasung der
heißen Gase am Oberteil der Luke erzielt.
Als Beispiel ausgewählter Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Einrichtung werden nachstehend anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher geschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 die Dimensionen bei bisher bekannten
Hochspannungsschaltwerken mit einem
Entlastungsdurchlaß am Oberteil des
Schaltwerkes,
Fig. 2 ein entsprechendes Schaltwerk, ausgerüstet mit
einer erfindungsgemäßen Einrichtung, wobei in
beiden Figuren der Indikatorbereich entsprechend
der Norm markiert ist,
Fig. 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Druckentlastungsseinrichtung in Seitenansicht
mit einem Entlastungsdurchlaß, teils in
Schließstellung und teils - mit
strichpunktierten Linien - in Offenstellung,
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend der Ebene E-E in Fig.
3,
Fig. 5 eine Teilansicht durch die Ebene C-C in Fig. 2,
die darstellt, wie die hinteren Kanten der
Seitenkanten der Lukenkonstruktion samt den
Kanten der Entlastungsöffnung geformt sind, um
bei offener Luke eine Labyrinthdichtung zu
bilden,
Fig. 6 in Seitenansicht Ausführungen der
erfindungsgemäßen Einrichtung mit verschiedenen
Lukenhöhen, wobei auch der Indikatorbereich
markiert ist,
Fig. 7 eine Ansicht längs der Ebene D-D in Fig. 6,
Fig. 8 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung, bei welcher die Luke als
Ventilationstür ausgebildet ist, und
Fig. 9 eine Detailansicht des bei der Ventilationstür
entsprechend Fig. 8 verwendeten
Lüftungsgitters.
Fig. 1 zeigt einen Schaltwerkraum 2 entsprechend dem
bekannten Stand der Technik mit einem
Druckentlastungsdurchlaß 4 oben im Raum, der horizontal
durch die Schaltwerkswand mündet. Der genormte
Indikatorbereich ist bei 6 und 7 angedeutet, und aus der
Figur geht hervor, daß der Entlastungsdurchlaß 4 im
Abstand über diesem Bereich mündet.
In Fig. 2 wird ein gleichartiger Schaltwerksraum
dargestellt, wobei eine erfindungsgemäße
Druckentlastungseinrichtung an der Mündung des
Durchlasses 4 angebracht ist, um das Ausblasen von heißen
Gasen, wie sie sich bei elektrischen Störungen im
Schaltwerk bilden können, schräg nach oben zu richten,
wodurch die gesamte Bauhöhe verringert werden kann. Auch
in dieser Figur ist der genormte Indikatorumkreis 6 und 7
markiert, mit den geltenden Abstandsangaben in
Millimetern. Die in Fig. 2 angewandte
Druckentlastungseinrichtung wird genauer in den Fig. 3
und 4 dargestellt.
Die Druckentlastungseinrichtung weist eine
Lukenkonstruktion 8 auf mit einer Luke 10 mit einer
verstärkenden Steuerplatte 11. An den Seitenkanten der
Luke 10 sind Seitenplatten 12 und 14 rechtwinkelig zur
Luke angebracht, welche Seitenplatten sich in den
Entlastungsdurchlaß 4 erstrecken, wenn sich die Luke in
ihrer Schließstellung befindet.
Wie ferner in den Fig. 3 und 4 gezeigt wird, sind die
Lukenplatte 10 und die Steuerplatte 11 mittels
querlaufender Verstärkungsbleche 16, 18 und 20 verbunden.
Dadurch vermeidet man, daß die Luke 10 sich infolge einer
Drucksteigerung im Durchlaß 4 verformt. Die Steuerplatte
11 ist in ihrem oberen Bereich gekrümmt, bei 13, so daß
sie sich an die oberen Kanten 15 der Seitenplatten 12, 14
anschließt.
Die Luke 10 ist fest mit einem Halteblech 22 verschweißt
und zwar an ihrer Unterkante bei der Wand des
Entlastungsdurchlasses 4. Dieses Halteblech 22 dient als
Gelenk für die Schwenkbewegung der Luke zwischen der
Schließ- und der Offenstellung.
An den hinteren, der Luke 10 abgewandten Kanten der
Seitenplatten 12, 14 sind Stoppelemente in Form von
zwischen den Seitenplatten 12, 14 verlaufenden
horizontalen Stangen 24, 26, 28 angebracht, vorzugsweise
angeschweißt. Die Endbereiche der Stangen sind so
angeordnet, daß sie mit den Kanten der Entlastungsöffnung
in Eingriff kommen, wenn die Luke ihre vorgegebene
Offenstellung erreicht. Bei dem in den Fig. 3 und 4
gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Seitenplatten 12,
14 so ausgebildet, daß bei ganz offener Luke und bei
Eingriff der Stoppelemente 24, 26, 28 in die Öffnung des
Entlastungsdurchlasses der Öffnungswinkel 45° beträgt.
Die der Luke abgewandten hinteren Kanten der
Seitenplatten 12, 14 und die vertikalen Seitenkanten an
der Öffnung des Entlastungsdurchlasses 4, bei 30 bzw. 34,
sind so ausgebildet, daß sie zusammenwirkend eine
Labyrinthdichtung bilden, wenn sich die Luke 10 in ihrer
Offenstellung befindet, vgl. Fig. 5. Hierdurch wird die
Dichtheit der Entlastungseinrichtung zur Seite hin bei
offener Luke sichergestellt, so daß das Ausblasen von bei
einer elektrischen Störung entstandenen heißen Gasen auf
sichere Weise in die erwünschte Richtung gesteuert wird.
In Fig. 6 sind alternative Ausführungen von
Druckentlastungseinrichtungen nach der Erfindung
dargestellt mit drei verschiedenen, als Beispiel
gewählten Lukenhöhen. In der Figur sind auch die
genormten Indikatorbereiche 6 und 7 markiert.
Mit durchgezogenen Linien wird schematisch die in Fig. 3
und 4 gezeigte Ausführungsform mit einer Luke bei der
Mündung eines Druckentlastungsdurchlasses 4 dargestellt,
wobei der Öffnungswinkel der Luke bis zu 45° geht. Der
Winkel zwischen der Lukenplatte 10 und der verstärkten
Steuerplatte 11 kann vom Typ her bis 115° gehen, wodurch
man einen inneren Öffnungswinkel von 30° erzielt.
Mit gestrichelten Linien wird schematisch eine
Ausführungsform mit größerer Lukenhöhe dargestellt, die
nur einen Öffnungswinkel von 70° ergibt, und mit
strichpunktierten Linien ist eine Ausführung gezeigt, bei
welcher die Luke als Tür des Schaltwerkgebäudes
ausgebildet ist, d.h., die Luke erstreckt sich im
wesentlichen über die ganze Höhe des Gebäudes bis
herunter zum Erdboden, vgl. Fig. 8. Im letztgenannten
Fall ergibt sich entsprechend den Normen ein
Öffnungswinkel von nur 30° und die derart als Tür
ausgebildete Luke entlastet in diesem Fall einen
Pufferraum beim Transformatorraum des Schaltwerks.
Wie in Fig. 6 gezeichnet, kann man die unterschiedlich
großen Öffnungswinkel dadurch kompensieren, daß man die
Luke unterschiedlich breit macht, so daß man bei den
verschiedenen Ausführungen die vollständige
Entlastungsfläche im wesentlichen konstant erhält.
In Fig. 8 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt,
bei dem die Luke der Entlastungseinrichtung als
Ventilationstür 40 ausgebildet ist. Dort ist ein
Lüftungsgitter 42 in der Tür angebracht, das aus Profilen
aufgebaut ist, wie sie näher Fig. 9 zeigt. Die
Gitterprofile sind nur an den Vorderkanten 44
angeschweißt, wodurch der Schenkel 46 an einem
Gitterprofil bei Druckanstieg im Pufferraum gegen den
entsprechenden darunter liegenden Schenkel gedrückt wird,
so daß das Lüftungsgitter 42 geschlossen wird, wie bei 48
in Fig. 8 gezeichnet, mit der Ventilationstür in ihrer
ausgeschwenkten, offenen Stellung. Daraus ergibt sich
auch in diesem Fall eine gerichtete Ausblasung 50 an der
Oberkante der Tür 40.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind für
Beanspruchungen in der Größenordnung von 20 kA
konstruiert, bei einer Prüfzeit von 1 Sekunde. Ein
typisches Ausführungsbeispiel einer Lukenkonstruktion für
einen Druckentlastungsdurchlaß kann folgende Abmessungen
haben:
Innerer Öffnungswinkel|30° | |
Lukenbreite | 450 mm |
Lukenhöhe | 270 mm |
Unterkante für die Entlastungsluke | 1900 mm über Erdoberfläche |
Ein typisches Ausführungsbeispiel mit einer zur Lüftungstür
verlängerten Luke kann folgende Abmessungen haben:
Öffnungwinkel|3° | |
Lukenbreite | 1000 mm |
Lukenhöhe | 2000 mm |
Unterkante der Tür | Erdbodennähe |
Selbstverständlich können zahlreiche Abwandlungen und
Variationen an den beschriebenen Ausführungsbeispielen
gemacht werden, ohne daß man aus dem Rahmen der Erfindung
fällt. So wurde ein Ausführungsbeispiel mit drei
verschiedenen Öffnungswinkeln beschrieben. In der Praxis
sind Ausführungen mit gebrauchsgünstigen Winkel zwischen
3° und 60° möglich.
Claims (9)
1. Druckentlastungseinrichtung an Gebäuden, insbesondere
elektrischen Schaltwerken, mit einer Entlastungsöffnung in
einer der Gebäudeseitenwände, welche Öffnung normalerweise
mittels einer Lukenkonstruktion geschlossen ist, die um
ihre untere Kante in eine vorbestimmte Offenstellung
ausschwenkbar ist, ausgelöst durch einen Druckanstieg im
Gebäude,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lukenkonstruktion eine einzige ebene Luke
aufweist, an deren vertikalen Seitenkanten Seitenplatten
rechtwinkelig zur Luke angebracht sind, welche
Seitenplatten sich in das Gebäude erstrecken, wenn die
Luke in ihrer Schließstellung ist, sowie dadurch, daß
Stop-Elemente an den von der Luke abgewandten Kanten der
Seitenplatten angeordnet sind, um mit den Kanten des
Entlastungsdurchlasses in Eingriff zu gelangen, wenn die
Luke in ihre Offenstellung schwenkt, um so die vorgegebene
Offenstellung zu bestimmen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stop-Elemente horizontal zwischen den
Seitenplatten verlaufende Stangen aufweisen, deren
Endbereiche so angeordnet sind, daß sie bei Offenstellung
der Luke mit den Kanten der Entlastungsöffnung in Eingriff
gelangen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Luke abgewandten Kanten der Seitenplatten
sowie die vertikalen Seitenkanten der Entlastungsöffnung
ausgebildet sind, um bei offener Luke zum Bilden einer
Labyrinthdichtung zusammenzuwirken.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luke eine verstärkte Steuerplatte aufweist, um
eine Verformung der Luke infolge einer Drucksteigerung im
an die Entlastungsöffnung anschließenden
Entlastungsdurchlaß oder Pufferraum zu vermeiden.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Seitenwand des Gebäudes die Luke an ihrer
Unterkante an einem Halteblech angeschweißt ist, welches
Halteblech als Gelenk für die Schwenkbewegung der Luke
dient.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lukenkonstruktion mit ihrer Mündung an einem im
Oberteil des Gebäudes eingerichteten Entlastungsraum
angebracht ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luke als eine Tür des Gebäudes ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lukenkonstruktion so ausgeführt ist, daß der
Öffnungswinkel der Luke abhängig von der Lukenhöhe, im
Intervall zwischen 3° und 60° liegt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luke als Ventilationsluke ausgebildet ist mit
einem derart geformten Lüftungsgitter, daß jeweils ein
Schenkel des Gitterprofils bei Druckanstieg gegen den
darunterliegenden Schenkel gedrückt wird derart, daß das
Lüftungsgitter dicht wird.
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