DE3830111C2 - - Google Patents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F9/00—Making metallic powder or suspensions thereof
- B22F9/16—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes
- B22F9/18—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds
- B22F9/20—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds
- B22F9/22—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds using gaseous reductors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C29/00—Alloys based on carbides, oxides, nitrides, borides, or silicides, e.g. cermets, or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides
- C22C29/02—Alloys based on carbides, oxides, nitrides, borides, or silicides, e.g. cermets, or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides based on carbides or carbonitrides
- C22C29/06—Alloys based on carbides, oxides, nitrides, borides, or silicides, e.g. cermets, or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides based on carbides or carbonitrides based on carbides, but not containing other metal compounds
- C22C29/08—Alloys based on carbides, oxides, nitrides, borides, or silicides, e.g. cermets, or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides based on carbides or carbonitrides based on carbides, but not containing other metal compounds based on tungsten carbide
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wolfram-Kobalt-Basis-Legierungspulver nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Werkstoffe sind Ausgangsmaterialien
für hochverschleißbeständige Werkzeuge und Maschinenteile.
Bekannt ist (Kieffer-Benesovsky: "Hartmetall", 1965, Springer Verlag Wien,
S. 18 ff.) die Herstellung von Hartmetallen aus Wolframcarbidpulvern und
Kobaltpulvern durch Mischen, gefolgt von intensiven Mahlvorgängen. Die intensive
Mahlung, beispielsweise in Attritoren, führt zur Ausbildung von mechanischen
Defekten (Versetzungen) in den Pulverteilchen, die ihrerseits für die
Sinteraktivität und das unerwünschte Kornwachstum beim Sintern (auch Riesenkornwachstum)
verantwortlich sind. Das so erhaltene Mischpulver wird
ausschließlich mit den in der Pulvermetallurgie üblichen Methoden zu Formteilen
umgesetzt. Der einfachste Weg ist dabei die Granulation der Pulver
durch Zusatz organischer Stoffe, das Pressen zu porösen Formteilen, gefolgt
von einer Sinterung in flüssiger Phase in Vakuum oder in Schutzgasöfen.
Beim Sintervorgang erfolgt die eigentliche Legierungsbildung zwischen Binder
und Carbid, indem sich die jeweiligen Gleichgewichtsphasen durch Löse-
und Diffusionsvorgänge bilden. Die Härte des Sinterteils ergibt sich aus den
Eigenschaften der Phasen und ihrer Anordnung, vor allen Dingen der Wolframcarbid-
Partikelgröße. Mit abnehmender Partikelgröße ist eine Erhöhung
der Härte verbunden. Die Größe des Wolframcarbidkorns hängt wiederum
vom Ausgangsmaterial ab (W, W-Oxid). Sie läßt sich auch durch Mahlen nur
bedingt reduzieren und nimmt während des Sinterns normalerweise durch
Umlösevorgänge zu.
Aus Knotek, O., Lugscheider, E. und Eschenauer, H.: "Hartlegierungen zum
Verschleißschutz", 1975, S. 163, 164 sind Wolframcarbid-Kobalt-Basis-Legierungspulver
bekannt. Diese Literaturstelle bildet den Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hinweise, wie Pulver mit sehr kleinen Carbidpartikeln (≦ωτ3 µm) herstellbar
sind, gibt diese Literaturstelle nicht.
Aus der DE 32 28 692 A1 ist ein Hartmetall mit einer Binderphase aus
Kobalt und einer Hartstoffphase, die WC und Seltenerdmetalle enthält, bekannt,
wobei die Korngröße der Hartmetallpartikel im Sinterteil ≦ωτ3 µm sein
kann. Die Feinkörnigkeit wird nicht durch Verwendung von vorlegierten Pulvern
erreicht, deren Phasenzusammensetzung bereits der des Sinterteils entspricht,
sondern über den normalen Weg des Mischens und Mahlens nicht
vorlegierter Pulver durch den Zusatz von Seltenerdmetallen.
Aus der DE 32 26 648 C2 sind vorlegierte Wolfram-Legierungspulver bekannt,
bei denen Wolframteilchen ≦ωτ1 µm von je einer dünnen Schicht einer
homogenen Binderphase umhüllt sind. Wolframcarbid ist dort nicht erwähnt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wolframcarbid-Kobalt-Basis-
Legierungspulver mit einstellbarer Carbidpartikelgröße (0,3 bis 3 µm) dergestalt
herzustellen, daß die im Pulver vorhandene Mikrostruktur (Carbid-Partikelgröße)
nach der Sinterung erhalten bleibt.
Gelöst wird diese Aufgabe von einem Pulver mit den in Anspruch 1 genannten
Merkmalen. Herstellungsverfahren und eine Verwendung sind Gegenstände
von Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Legierungspulver hat folgende Vorteile:
- Da das Pulver aus dem Herstellungsprozeß als vollständig legiertes Pulver anfällt, dessen Phasenzusammensetzung und Versetzungsstruktur und -dichte weitgehend durch das thermodynamische Gleichgewicht bei der Aufkohlungstemperatur bestimmt ist, tritt beim Sintern kein Kornwachstum oder Riesenkornwachstum auf. Durch die schwammartige, korallenförmige Pulvermorphologie ist eine ausreichende Sinteraktivität der Pulver gegeben, so daß bei den üblichen Sintertemperaturen eine ausreichende Verdichtung erfolgt. Die im Pulveragglomerat existierende Hartstoffteilchengröße (0,3 µ bis 3 µ) bleibt bei der Sinterung erhalten.
- Bei der Herstellung können einige zeitintensive Schritte, beispielsweise langwierige Mahlvorgänge, eingespart werden.
- Die Aufkohlung kann bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden.
Die Herstellung des Legierungspulvers erfolgt in zwei
Schritten:
- 1. Herstellung von Mischoxidpartikeln
- 2. Reduktion/Aufkohlung zu Legierungspulvern.
Der erste Schritt erfolgt bevorzugt mit einem Reaktionssprühverfahren
(RSV), bei dem eine Metallsalzlösung der
gewünschten Stöchiometrie in einem heißen Reaktor verdüst
wird (T=800°C bis 1200°C).
Bei diesem Schritt bilden sich mikrokristalline Mischoxidpulver.
Diese Mischoxidpulver zeichnen sich durch homogene
Verteilung der Komponenten aus. Die Agglomeratgröße ist
sowohl beeinflußbar über die Konzentration der eingesetzten
Lösung, die Zerstäubungs- oder Verdüsungstechnik, als auch
über die Reaktortemperatur. Die Agglomerate (∼3 bis 40 µ)
setzen sich aus Primärkristalliten mit einer Korngrößenverteilung
zwischen 0,3 µ und 3 µ zusammen.
Der zweite Schritt, die Reduktion/Aufkohlung der Mischoxide,
wird mit karburierenden Gasen oder Gasmischungen oder
Kohlenstoff durchgeführt. Dazu eignen sich besonders gut
Drehrohröfen oder Wirbelschichtreaktoren, die ein Zusammenbacken
verhindern. Dieser Schritt kann aber auch in einer
Schüttung durchgeführt werden.
Die Verarbeitung der Pulver erfolgt nach den für Hartmetalle
üblichen Verfahren.
Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 und 2 Mischoxide aus dem RSV,
Fig. 3 und 4 Hartmetall-Legierungspulver.
Die im ersten Schritt hergestellten Mischoxidpulver werden
im zweiten Schritt einer Reduktion/Aufkohlung unterworfen,
wobei die Homogenität und die feine Verteilung der einzelnen
Komponenten erhalten bleibt. Aufgrund der schwamm- oder
korallenartigen, also sehr oberflächenreichen und deswegen
reaktiven Struktur des RSV-Mischoxids kann die Reduktion/
Aufkohlung bei Temperaturen zwischen 850°C und 1000°C
durchgeführt werden. Im Gegensatz zu bekannten Verfahren
für die Herstellung von Metallcarbiden, bei denen weit
höhere Temperaturen die Regel sind (≦λτ1200°C), bleibt die
mikrokristalline Struktur des RSV-Pulvers dabei erhalten.
Die Carbidgröße in den Pulveragglomeraten wird sowohl
durch den Herstellungsprozeß der Mischoxidpulver, als
auch durch Kornwachstum während des Aufkohlens bestimmt.
Die Kristallitgröße der Mischoxidpulver nimmt mit steigender
Temperatur im RSV zu. Diese Kristallitgröße beeinflußt
maßgeblich die Carbidkorngröße nach der Aufkohlung. Diese
erfolgt bei so niedrigen Temperaturen,
daß dabei kein Kornwachstum stattfindet.
Als Reduktions- und Aufkohlungsmittel werden karburierende
Gase oder Gasgemische oder Kohlenstoff eingesetzt.
Geeignet sind CH₄/H₂ oder CO/CO₂-Mischungen mit einer
Kohlenstoffaktivität 1. Kohlenstoff wirkt sowohl als
direktes Reduktions/Aufkohlungsmittel, als auch indirekt
über die Bildung von CO mit dem Mischoxid. Die
Reaktion kann über die Gaszusammensetzung (Kohlenstoffaktivität)
so gesteuert werden, daß sich der richtige
Kohlenstoffgehalt im Legierungspulver automatisch einstellt.
Dies ist ein großer verfahrenstechnischer Vorteil, da eine
präzise Kontrolle der Aufkohlungszeit entfallen kann.
Beispiel: Herstellung Hartmetall-Legierungspulver
WC-10% Co
Eine Lösung mit einer Metallkonzentration von 300 g/l wird
aus stöchiometrisch äquivalenten Mengen Ammoniummetawolframat
und Kobaltnitrat hergestellt und mit 10 l/h in einen
heißen Reaktor verdüst (T=800°C). Die verdüsten Tröpfchen
verdampfen und zersetzen sich in der heißen Zone des
Reaktors extrem rasch unter Bildung feinkristalliner,
homogener Mischoxidpartikel. Das Pulver wird aus dem Gasstrom
abgetrennt und einer Reduktion/Aufkohlung unterzogen.
Die Morphologie der Hartmetall-Mischoxidpulver und
damit die Größe der später entstehenden Wolframcarbid-
Partikel ist von der Reaktionstemperatur abhängig.
(Fig. 1 zeigt das bei einer Reaktionstemperatur T=800°C
und Fig. 2 das bei einer Reaktionstemperatur T=1000°C
entstandene Oxidpulver).
Die Reduktion/Aufkohlung erfolgt in einer Wirbelschichtanlage
bei 900°C. Als Reaktionsgas dient eine Mischung aus
vorzugsweise 97% CO und 3% CO₂. Diese Gaszusammensetzung
gewährleistet, daß sich automatisch (aktivitätskontrolliert)
ein Kohlenstoffgehalt von 5,5% einstellt.
(Fig. 3 zeigt das Pulver aus Fig. 1 und Fig. 4 das
Pulver aus Fig. 2 nach der Reduktion/Aufkohlung).
Claims (7)
1. Wolframcarbid-Kobalt-Basis-Legierungspulver, wobei der Kobalt-
Basis-Legierungsanteil 6% bis 25% beträgt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver fertiglegiert in Form eines schwamm- bis
korallenartig, innig vernetzten, 3 µ bis 40 µ durchmessenden Agglomerats
vorliegt, bei dem die Wolframcarbid-Partikel eine Größe von
0,3 µ bis 3 µ haben und in die Kobalt-Basis-Legierung eingelagert
sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines WC-Co-Legierungspulvers nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Mischoxidpartikel als homogene Mikrokristallite mit der dem Pulver zugrundeliegenden Metallzusammensetzung hergestellt werden und
- b) die Mischoxidpulver einer Reduktion und Aufkohlung unterzogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischoxidpartikel durch Verdüsen einer metallsalzhaltigen Lösung
in einem heißen Reaktor hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion/Aufkohlung des Mischoxids mit karburierenden Gasen oder
Gasgemischen oder Kohlenstoff durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reduktion/Aufkohlung in einer Wirbelschicht, einem Drehrohrofen
oder einer Schüttung durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Aufkohlungstemperatur von 850°C bis 1000°C gearbeitet
wird.
7. Verwendung des WC-Co-Legierungspulvers nach Anspruch 1 als
Werkstoff zur Herstellung von Sinterteilen, insbesondere von Werkzeugen
oder Maschinenteilen.
Priority Applications (1)
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DE19883830111 DE3830111A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Legierungspulver |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883830111 DE3830111A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Legierungspulver |
Publications (2)
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DE3830111A1 DE3830111A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3830111C2 true DE3830111C2 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=6362308
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883830111 Granted DE3830111A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Legierungspulver |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3830111A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996014952A1 (en) * | 1994-11-16 | 1996-05-23 | Sandvik Ab | Method of preparing powders for hard materials from cobalt salts and soluble tungstate salts |
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-
1988
- 1988-09-05 DE DE19883830111 patent/DE3830111A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3830111A1 (de) | 1990-03-15 |
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