DE4134144A1 - Karbidisches spritzpulver - Google Patents
Karbidisches spritzpulverInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Pulvermetallurgie.
Die Anwendung des karbidischen Spritzpulvers erfolgt beim thermischen
Spritzen mit Plasma, Flamme oder Laser zur Erhöhung der
Verschleißfestigkeit hoch beanspruchter Bauteile.
Thermisches Spritzen, insbesondere Plasma- und Flammspritzen, hat
vorrangig zum Ziel die Verschleißfestigkeit hoch beanspruchter
Bauteile zu erhöhen. Zu diesem Zweck werden Werkstoffe unterschiedlicher
chemischer Zusammensetzung partiell oder ganzflächig
auf einen Substratwerkstoff aufgetragen. Zu den häufig verwendeten
Werkstoffen gehören die Karbide der IV., V. und VI. Nebengruppe
des Periodensystems der Elemente, die sich durch hervorragende
physikalisch-chemische Eigenschaften, wie Härte, Verschleiß-
und Korrosionsfestigkeit, auszeichnen. Es ist allgemein
üblich, diese Karbide zusammen mit Metallen der Gruppe Kobalt,
Nickel und Eisen zu spritzen, wobei Metallkarbid und Bindemetall
häufig nicht nur mechanisch gemischt und nebeneinander vorliegen,
sondern in größeren sekundären Teilchen einen Verbund bilden.
Während des Spritzprozesses kommt es, hervorgerufen durch die
hohe Temperatur des Spritzprozesses und durch die Atmosphäre, in
der der Spritzprozeß durchgeführt wird, aber auch - im Falle des
Plasmaspritzens - durch das Plasmagas selbst, zu Veränderungen
der chemischen und Phasenzusammensetzung der Karbide, was in der
Regel eine Verminderung der Gebrauchseigenschaften der Spritzschicht
zur Folge hat. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn
das thermische Spritzen von Karbiden in sauerstoffhaltiger Atmosphäre,
zumeist Luft, erfolgt. Aus der Reaktion der Karbide mit
Sauerstoff resultiert zunächst ein Kohlenstoffverlust, der, in
Abhängigkeit von den chemischen Eigenschaften des Metalls, die
Bildung niederer Karbide, den Einbau von Sauerstoff in das Metallkarbidgitter,
und/oder die Bildung des Metalls zur Folge hat.
In extremen Fällen können auch Metalloxide die Folge des unerwünschten
Sauerstoffeinflusses sein.
Eine Möglichkeit die Oxidation der karbidischen Spritzpulver zu
vermeiden, besteht darin, den Spritzprozeß in eine Kammer zu
verlagern und so den Sauerstoffzutritt zu verhindern. Hierzu
existieren verschiedene technische Lösungen, deren wichtigste
Vertreter das Vakuum- und Inertgasplasmaspritzen sind. Der Nachteil
dieser Lösungen besteht darin, daß die Kammern ein begrenztes
Volumen haben und somit das Beschichten an großen Bauteilen
mit diesen Methoden nicht möglich ist. Zudem verursachen diese
Vorrichtungen hohe Kosten.
In der US-Patentschrift 34 19 415 (DE-Patentschrift 16 46 683)
wird das Ziel verfolgt, die Schichtbildung durch Flammspritzen
ohne Matrixmetall zu erreichen und dabei den Kohlenstoffverlust
mittels freiem Kohlenstoff herabzusetzen. Dafür wird ein Überschuß
von mindestens 5% Masseanteilen Kohlenstoff, bezogen auf
die im Karbid vorliegende oder zu dessen Bildung stöchiometrisch
erforderliche Kohlenstoffmenge, benötigt, wobei der Kohlenstoff
auch als Hülle um das Karbid oder um das dieses Karbid bildende
Metall vorliegen kann. Das Umhüllen erfolgt durch Dispergieren
von feinverteiltem Kohlenstoff in einem Bindemittel, dem danach
das zu umhüllende Karbid zugegeben wird. Nach Aushärten und
Trocknen des Bindemittels unter Umwälzung wird ein fast freifließendes
Pulver erhalten. In der europäischen Patentanmeldung
EP 03 44 781 wird festgestellt, daß die in der US-Patentschrift
34 19 415 beschriebene Methode keine kommerzielle Bedeutung erlangt
hat, da aus Gründen der optimalen Schichtausbildung und
Haftfestigkeit in der Praxis des thermischen Spritzens Metallkarbide
nur zusammen mit einem Bindemetall verwendet werden. Nachteilig
ist außerdem, daß der freie Kohlenstoff zu 95% Masseanteilen
aus wenig reaktiven Graphitpartikeln und nur zu 5% Masseanteilen
aus filmbildenden Carbonisierungsprodukten besteht. Dies
birgt die Gefahr in sich, daß nach dem Spritzprozeß freier Kohlenstoff
in der Spritzschicht vorliegt, der sich negativ auf ihre
mechanischen Eigenschaften auswirkt. Ein weiterer Nachteil des
Verfahrens ist die Handhabung großer Mengen organischer Lösungsmittel
bei der Herstellung der Kohlenstoffschicht.
Ein anderer Weg zur Vermeidung der Oxidation während des Spritzprozesses
für Wolframkarbid-Kobalt-Verbundpulver wird in der
europäischen Patentanmeldung EP 03 44 781 beschrieben, indem ein
feines Wolframkarbidpulver, ein zweites grobes Wolframkarbidpulver,
ein Kohlenstoffpulver und ein Kobaltpulver miteinander vermischt,
verdichtet, gesintert, gemahlen und klassiert werden.
Diese Verfahrensweise entspricht in wesentlichen Verfahrensschritten
der allgemein bekannten Technologie der Produktion von
Hartmetall [Schedler, W. Hartmetall für den Praktiker: Aufbau,
Herstellung, Eigenschaften und industrielle Anwendung einer modernen
Werkstoffgruppe (Herausgeber: Plansee TIZIT GmbH). - Düsseldorf,
VDI-Verlag GmbH, 1988. - 558 S.] und soll laut Patentanmeldung
auch zu einer hartmetallartigen Struktur führen. Die
Interpretation der während des Sinterprozesses bei der Herstellung
des Flammspritzpulvers angeführten Löse- und Ausscheideprozesse
des Wolframkarbids in der Kobaltmatrix entspricht aber
nicht den Erfahrungen der Hartmetallindustrie, wie in [Schedler,
W. Hartmetall für den Praktiker: Aufbau, Herstellung, Eigenschaften
und industrielle Anwendung einer modernen Werkstoffgruppe]
angegeben, so daß entsprechend der angemeldeten Verfahrensweise
ein Flammspritzpulver der angegebenen Struktur nicht hergestellt
werden kann. Zudem ist aus der europäischen Patentanmeldung
EP 03 44 781 eine oxidationsmindernde Wirkung während des
Spritzprozesses nicht zu erkennen. Da der freie Kohlenstoff,
dessen Anteil im Ausführungsbeispiel zwischen 0,33 und 0,5%
Masseanteile beträgt, gemäß dem Herstellungsverfahren im wesentlichen
innerhalb der Spritzpulverteilchen lokalisiert ist, muß
ein wirksamer Oxidationsschutz bezweifelt werden. Der in der
Patentanmeldung EP 03 44 781 beschriebene Prozeß der Flammspritzpulversynthese
ist außerdem energieaufwendig, da dort erfindungsgemäß
gesintertes Hartmetall zerkleinert werden muß,
langwierig und teuer.
Die Patentschrift DD 2 24 057 sieht den Zusatz von freiem Kohlenstoff
bis zu 3% Masseanteile in ein Spritzpulver auf der Basis
von Titankarbid vor, mit dem Ziel die Oxidation beim Spritzprozeß
in sauerstoffhaltiger Atmosphäre herabzusetzen. Ein örtlich
zielgerichtetes Eintragen des freien Kohlenstoffs wird aber in
der Patentschrift nicht beschrieben. Eigene Versuche haben gezeigt,
daß das Vorhandensein von freien Kohlenstoff, insbesondere
wie in den Ausführungsbeispielen der Patentschrift angeführt, in
der Form von Graphit nicht ausreichend ist um eine Oxidation des
Karbids während des Spritzprozesses zu verhindern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein technologisch einfach
herzustellendes und preiswertes Spritzpulver auf der Basis
von Karbiden vorzuschlagen, bei dem Oxidationserscheinungen während
thermischen Spritzens in sauerstoffhaltiger Atmosphäre weitestgehend
vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein karbidisches Spritzpulver,
wie es in den Ansprüchen 1 bis 6 beschrieben ist, gelöst.
Als Ausgangsmaterial zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Spritzpulvers eignen sich alle durch verschiedene Granulierverfahren
erhaltene Metallkarbid-Bindemetallverbunde. Darunter fallen
auch Granalien von zu geringer Größe aus der Hartmetallindustrie,
die innerhalb der Technologie der Hartmetallproduktion
entstehen und die für eine weitere Verwendung im technologischen
Prozeß ungeeignet sind.
Prinzipiell sind alle Karbide oder lückenlose Mischkristalle der
Karbide und Nitride der Metalle der IV. und V. Nebengruppe des
Periodensystems der Elemente beziehungsweise die Karbide der
Metalle der VI. Nebengruppe als Komponenten für ein Spritzpulver
gemäß vorliegender Patentschrift geeignet, insbesondere aber
aufgrund ihrer Eigenschaften und ökonomischer Gesichtspunkte die
Karbide des Wolframs und des Titans, beziehungsweise Titankarbonitrid
Ti(C, N), ein lückenloser Mischkristall aus Titankarbid und
Titannitrid. Im Titankarbid und im Titankarbonitrid kann ein Teil
des Titans im Kristallgitter durch andere Metalle, wie zum Beispiel
Wolfram, ersetzt sein. In Fällen, in denen die Karbide des
Verbundpulvers nicht die größtmögliche Stöchiometrie aufweisen,
wie zum Beispiel W₂C, kann der Kohlenstoff in aktiver Form auf
der Hülle auch mit ihnen reagieren und das Kohlenstoff/Metallverhältnis
erhöhen. Das Gleiche gilt auch für die lückenlosen Mischkristalle
der Karbide und Nitride der IV. und V. Nebengruppe, wie
das Ti(C, N), wobei in diesem Fall der Stickstoff aus dem Kristallgitter
verdrängt und durch Kohlenstoff ersetzt wird.
Dem umhüllten Spritzpulver können zusätzlich zur weiteren Verbesserung
der Eigenschaften der durch thermisches Spritzen zu erhaltenden
Schicht mechanisch weitere Metalle oder Legierungen, wie
zum Beispiel Eisen-Basis Legierungen oder Nickel-Chrom-Bor-Silizium,
beigemischt werden.
Die Granalien können bereits vor dem Umhüllen im Temperaturbereich
von 1000 bis 1500°C in reduzierender oder inerter Atmosphäre
gesintert werden um die für Hartmetalle typische Struktur
zu erzeugen. Ebenso kann das Umhüllen der Granalien mit Kohlenstoff
vor dem Sintern, nachdem aber das im Granuliervorgang benötigte
organische Bindemittel, wie zum Beispiel häufig verwendet
Paraffin, durch eine Temperaturbehandlung von 300 bis 600°C
unter Inertgas entfernt wird, erfolgen, hierbei wird die noch
vorhandene Porosität der Granalien ausgenutzt und eine bessere
Haftung der Kohlenstoffschicht erreicht.
Das Umhüllen der Granalien erfolgt mit einer 2-20prozentigen
wäßrigen Lösung der nach DE-Patentanmeldung P 41 18 342.8 hergestellten
organischen "Pechsäuren" und anschließender Pyrolyse im
Vakuum oder unter Inertgas bei einer Temperatur von 500-1000°C.
Diese Kohlenstoffhülle schützt die Granalien während des atmosphärischen
Spritzprozesses durch seine Lokalisation: der Kohlenstoff
reagiert mit dem in den Plasmastrahl eintretenden Sauerstoff
und schützt somit die Karbide des Verbundpulvers vor Kohlenstoffverlust.
Dies geschieht besonders wirkungsvoll dadurch,
daß der Kohlenstoff in einer sich wesentlich vom reaktionsträgen
Graphit unterscheidenden Modifikation vorliegt. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil des beschriebenen Umhüllungsprozesses ist
es, daß durch Variieren der Konzentration der Pechsäuren in der
wäßrigen Lösung die Dicke der Kohlenstoffhülle reguliert werden
kann.
Mittels Röntgenphasenanalyse konnten in den gespritzten Schichten
höhere Anteile der entscheidenden Härteträger wie WC und TiC für
die Fälle nachgewiesen werden, in denen die Spritzpulver mit
Kohlenstoff in aktiver Form umhüllt wurden. Durch Verschleißtests
wurde gefunden, daß diese höheren Anteile von Härteträgern auch
zu besseren Schichteigenschaften führen.
Durch die einfache Technologie ist es möglich das Pulver sehr
preisgünstig herzustellen.
Alle erfindungsgemäßen Pulver sind für das thermische Spritzen
mit Plasma, Flamme oder Laser geeignet.
Das erfindungsgemäße karbidische Spritzpulver ist in nachfolgenden
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Die Fraktion -90 µm +63 µm eines Sprühtrocknungsgranulats der
Hartmetallproduktion mit der Zusammensetzung Wolframmonokarbid
und 6% Masseanteile Kobalt wurde in einem Kohlerohrkurzschlußofen
(Tammanofen) unter strömendem Wasserstoff bei 1400°C
30 min gesintert. Leicht zusammengesinterte Granalien wurden
durch kurzzeitiges Mahlen in einer Scheibenschwingmühle voneinander
getrennt. Eine metallographische Untersuchung der Granalien
zeigte die für Hartmetalle der Zusammensetzung WC-Co typische
Struktur.
Zur Umhüllung der Granalien mit Pechsäure wurden diese in einer
10%igen wäßrigen Pechsäurelösung bei 80°C umgewälzt. Die Menge
der Pechsäurelösung war so bemessen, daß nach Trocknung und Pyrolyse
ein Anteil von freiem Kohlenstoff in aktiver Form von 0,3%
von der Gesamtmasse vorlag. Durch Trocknung und anschließendes
schonendes Zerkleinern konnte ein frei fließendes Pulver erhalten
werden, welches bei 550°C unter strömenden Stickstoff einem
Pyrolyseprozeß unterworfen wurde. Metallographische Untersuchungen
wiesen eine weitgehend zusammenhängende Kohlenstoffhülle um
die Granalien aus.
Die umhüllten Granalien wurden vor dem Spritzen mit 26% Masseanteilen
einer Eisen-Basislegierung mechanisch gemischt. Das Spritzen
mit und ohne Matrixwerkstoff erfolgte atmosphärisch mit der
Plasmaspritzanlage PLANCER PN 120 unter Anwendung eines Argon-
Wasserstoff-Plasmas. Durch Röntgenphasenanalyse wurde in den
erhaltenen Spritzschichten ein höherer Anteil von Wolframmonokarbid
gefunden als in Schichten, die unter gleichen Spritzbedingungen
durch nicht mit Kohlenstoff in aktiver Form umhüllte Granalien
mit ansonsten gleicher Zusammensetzung erhalten wurden. Die
gespritzten Schichten zeigten im Modellverschleiß einen mit konventionellen
Wolframkarbid-Kobalt-Spritzpulvern, deren Kobaltgehalt
zwischen 10 und 20% Masseanteilen lag, vergleichbaren Verschleißwiderstand
und einen höheren Verschleißwiderstand gegenüber
Schichten, die unter gleichen Spritzbedingungen durch nicht
mit Kohlenstoff in aktiver Form umhüllte Granalien gleicher Zusammensetzung
erhalten wurden.
Das für den Granuliervorgang benötigte organische Bindemittel der
Fraktion -90 µm +63 µm eines Sprühtrocknungsgranulats der Hartmetallproduktion
mit der Zusammensetzung Wolframmonokarbid und 6%
Masseanteile Kobalt wurde durch eine Temperaturbehandlung von
450°C unter Inertgas entfernt. Anschließend wurden die Granalien
in einer 10%igen wäßrigen Pechsäurelösung bei 80°C umgewälzt.
Durch Trocknung und anschließendes schonendes Zerkleinern konnte
ein frei fließendes Pulver erhalten werden. Die Menge der Pechsäurelösung
beim Umhüllen war so bemessen, daß nach Trocknung,
Pyrolyse und Sinterung, die in einem Prozeßschritt im Kohlerohrkurzschlußofen
(Tammannofen) unter strömenden Wasserstoff bei
1400°C 30 min vorgenommen wurden, ein Anteil von freiem Kohlenstoff
in aktiver Form von 0,3% von der Gesamtmasse vorlag. Metallographische
Untersuchungen zeigten die für Hartmetalle der
Zusammensetzung WC-Co typische Struktur und eine weitgehend zusammenhängende
Kohlenstoffhülle um die Granalien.
Die umhüllten Granalien wurden vor dem Spritzen mitt 26% Masseanteilen
einer Eisen-Basislegierung mechanisch gemischt. Das Spritzen
mit und ohne Matrixwerkstoff erfolgt atmosphärisch mit der
Plasmaspritzanlage PLANCER PN 120 unter Anwendung eines Argon-
Wasserstoff-Plasmas. Durch Röntgenphasenanalyse wurde in den
erhaltenen Spritzschichten ein höherer Anteil von Wolframmonokarbid
gefunden als in Schichten, die unter gleichen Spritzbedingungen
durch nicht mit Kohlenstoff in aktiver Form umhüllte Granalien
mit ansonsten gleicher Zusammensetzung erhalten wurden. Die
gespritzten Schichten zeigten im Modellverschleiß einen mit konventionellen
Wolframkarbid-Kobalt-Spritzpulvern, deren Kobaltgehalt
zwischen 10 und 20% Masseanteilen lag, vergleichbaren Verschleißwiderstand
und einen höheren Verschleißwiderstand gegenüber
Schichten, die unter gleichen Spritzbedingungen durch nicht
mit Kohlenstoff in aktiver Form umhüllte Granalien gleicher Zusammensetzung
erhalten wurden.
Claims (6)
1. Karbidisches Spritzpulver, enthaltend Karbide der Metalle der
IV., V. und VI. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente,
sowohl nur eines aber auch mehrerer Metalle nebeneinander vorliegend,
und/oder Mischkarbiden ebendieser Metalle, im Verbund mit
einem oder mehreren Metallen der Gruppe Eisen, Nickel und Kobalt,
gekennzeichnet dadurch, daß der Kern des Spritzpulvers aus Karbiden
oder lückenlosen Mischkristallen der Karbide und Nitride der
Metalle der IV. und V. Nebengruppe, beziehungsweise aus Karbiden
der Metalle der VI. Nebengruppe, zusammen mit einem oder mehreren
Metallen der Gruppe Eisen, Nickel und Kobalt besteht und daß
dieser Verbund mit einer Schicht aus weniger als 1% Masseanteilen
Kohlenstoff in einer aktiven Form, bezogen auf die Zusammensetzung
der Gesamtkomposition, umzogen ist.
2. Karbidisches Spritzpulver nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß das Kernmaterial aus Granulat besteht, welches auch
aus der üblichen Technologie der Hartmetallproduktion stammen
kann.
3. Karbidisches Spritzpulver nach Anspruch 1 bis 2, gekennzeichnet
dadurch, daß Karbide des Wolframs unterschiedlicher Stöchiometrie
allein oder zusammen in einer Kobalt und/oder Nickel
enthaltenden Matrix eingebettet sind.
4. Karbidisches Spritzpulver nach Anspruch 1 bis 2, gekennzeichnet
dadurch, daß lückenlose Mischkristalle des Titankarbids und
Titannitrids, welche in ihrem Kristallgitter auch Sauerstoff
enthalten können, in einer Nickel und/oder Eisen und/oder Kobalt
enthaltenden Matrix eingebettet sind.
5. Karbidisches Spritzpulver nach Anspruch 1 und 4, gekennzeichnet
dadurch, daß Titan im Kristallgitter des Titankarbids oder
eines lückenlosen Mischkristalls des Titankarbids und Titannitrids
teilweise durch andere Metalle ersetzt ist.
6. Karbidisches Spritzpulver nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet
dadurch, daß im karbidischen Spritzpulver weitere mechanisch
beigemischte Metalle oder Legierungen enthalten sind, die dann in
gleichmäßiger Verteilung neben den mit Kohlenstoff umhüllten
Verbundteilchen vorliegen.
Priority Applications (1)
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