DE3826260C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verglasung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

Es sind Glasarten bekannt, welche im Falle eines Brandes eines Gebäudes nicht zerbrechen sondern weich werden und infolge ihres Gewichtes als verformte Masse aus ihrer Halterung zwischen den Klemmleisten und dem Rahmen oder den Fassadenprofilen herausrutschen und somit eine Gefährdung für Menschen und Sachen darstellen und ihre Funktion der Abschirmung gegen das Feuer nicht erfüllen.

Bei einer bekannten gattungsgemäßen Verglasung (EP-A-0 1 66 330) sind Klemmleisten aus Beton durch Schrauben elastisch vorgespannt, wobei zwischen diesen Klemmleisten und den Scheiben einerseits und den gegenüberliegenden Seiten der Scheiben und den Betonpfosten andererseits jeweils elastische Dichtungen aus nicht brennbarem oder schwer entflammbarem Material angeordnet sind, die durch die Schrauben vorgespannt sind. Außerdem sind im Bereich der Dichtungsstreifen Streifen aus einem Material angeordnet, die aus einem unter Wärmeeinwirkung aufblähenden Material (Intumeszentmaterial) bestehen.

Der vorgenannten Druckschrift (EP-A-0 1 66 330) sind alternative Systeme zu entnehmen, in welchen durch Wärme­ sicherungen gehaltene vorgespannte Schraubenfedern, Bimetall­ federn oder Schraubenfedern bzw. Blöcke aus sog. Memorymaterial, welches bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedliche Längen einnimmt, im Bereich der Scheibenränder auf deren Seitenflächen angeordnet sind. Im Normalfalle üben alle diese Elemente keine Vorspannung aus, vielmehr werden sie erst im Brandfalle aktiviert, um einen Druck auf die Seitenflächen der Scheiben in deren Randbereich auszuüben und die Scheiben so zu halten.

Intumeszentmaterial ist nicht ausreichend alterungsbeständig und die anderen Systeme mit vorgespannten Federn zurückhaltenden Wärmesicherungen bzw. aus sog. Memorymaterialien sind relativ kostspielig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verglasung, insbesondere eine Brandschutzverglasung aus unter Temperatureinfluß weich werdendem Glas der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung vorzuschlagen, bei der mit einfacheren und preisgünstigeren Mitteln gewährleistet ist, daß im Brandfalle das abschirmende Glas länger an seinem Platz gehalten wird und Verletzungen von Menschen und Beschädigungen von Sachen möglichst vermieden werden.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe gelöst durch eine Verglasung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 in Verbindung mit den Gattungsmerkmalen.

Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Lösung benötigt im Gegensatz zur gattungsgemäßen Verglasung keine relativ früh alternden Materialien und auch keine zusätzlich angeordneten Elemente, die erst im Brandfalle aktiviert werden. Sie ermöglicht vielmehr die einfache elastische Vorspannung der die Klemm­ leisten haltenden Schrauben mit einfachen Schrauben- oder Tellerfedern, die durch eine eigene Wärmeisolierung gegenüber allen Wärmeleitungspfaden so abgeschirmt sind, daß sie im Brandfalle zumindest für die für sie vorgesehene Standdauer die Verglasung sicher halten.

Ein Ausführungs­ beispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der einzigen Figur der Zeichnung näher erläutert.

An einem Fassadenpfosten 100 sind Verglasungen 102, 104 über Klemmleisten 106 eingespannt. Die die Klemmleiste 106 haltenden Schrauben 108 durchsetzen die Wandung des Pfosten 100 und ein Federpaket 110, um in Muttern 112 eingeschraubt zu werden. Damit wird infolge der Vorspannung ein ständiger Zug auf die Schrauben 108 und folglich eine Druckkraft auf die Klemmleisten 106 ausgeübt, so daß im Brandfall bei Erweichen der Verglasung 102, 104 die Anpreßkraft zwischen Klemmleiste 106 und Pfosten 100 aufrechterhalten bleibt und die Verglasungen an einem Herausrutschen gehindert werden.

Um das Federpaket 110 im Brandfalle möglichst lange auf einem niedrigen Temperaturniveau halten zu können, ist es zum Schutz gegen Wärmeleitung und Wärmestrahlung mit nicht brennbaren Isolationsmaterialien 114, 116, 118 eingepackt. Damit wird die Temperatur der Federn 110 innerhalb eines Brandbelastungszeitraumes (z. B. 90 Min.) so begrenzt, daß die zulässige Anwendungstemperatur des Federstahles nicht überschritten wird und die vorgesehenen Federwege und -kräfte erhalten bleiben. Auch über längere Standzeiten wird so die erforderliche Einspannung der Verglasungen 102, 104 in der Rahmenkonstruktion sichergestellt.

Das Isolationsmaterial kann z. B. Mineral­ wolle oder dgl. sein. Zwischen dem Federpaket 110 und der Innenseite des Pfosten 100 ist eine druckfeste Unterleg­ scheibe 120 aus nicht brennbarem Isolationsmaterial angeordnet.

Claims (3)

1. Verglasung aus wenigstens einer Scheibe und einem Rahmen oder Fassadenprofilen, an welchen die Scheibe über am Rand umlaufende, durch Schrauben elastisch befestigte Klemmleisten eingespannt ist, wobei Einspannmittel zum Festhalten der Scheibe im Brandfall vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schraube (108) an den Rahmen oder den Fassadenprofilen (100) über ihr zugeordnete Schrauben- oder Tellerfedern (110) vorgespannt abgestützt ist, und daß nicht brennbares Isolationsmaterial (114, 116, 118) um die Federn (110) herum und als druckfeste Unterlegscheibe (120) zwischen den Federn (110) und dem Rahmen oder den Fassadenprofilen (100) angeordnet ist.

2. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Federn (110) jeder Schraube (108) in einem Federtopf angeordnet sind.

3. Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Federn (110) jeder Schraube (108) zwischen einer Mutter (112) und der Unterlegscheibe (120) angeordnet sind.