DE3821769C2 - Verfahren zur Antriebsschlupfregelung - Google Patents
Verfahren zur AntriebsschlupfregelungInfo
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Description
Es sind Verfahren zur Antriebsschlupfregelung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 bekannt. Bei diesen wird die Radbeschleunigung der angetriebenen
Räder und/oder der z. B. mit Hilfe der Geschwindigkeitssignale der nicht an
getriebenen Räder ermittelte Radschlupf der angetriebenen Räder zur Auslö
sung der Regelung benutzt. Um Fehlauslösungen der Regelung durch der Radge
schwindigkeiten überlagerte Störungen, z. B. Schwingungen aufgrund von Rad
schwingungen zu vermeiden, ist es bekannt, die Störungen durch Filterung
zu verringern.
Bei der Anordnung nach der DE 35 37 452 A1 wird die zur Schlupf
messung benötigte, von den nicht angetriebenen Rädern abge
leitete Bezugsgröße auf physikalisch unmögliche Änderungen
überwacht und dann unberücksichtigt gelassen. Weiter ist aus
der DE 35 45 012 A1 bekannt, Radbeschleunigungen zur Er
mittlung der Durchdrehneigung bei den Vortriebsregelungen zu
berücksichtigen. Die DE 37 22 049 A1 zeigt Maßnahmen zur
Schlupferkennung bei allradangetriebenen Kraftfahrzeugen.
Dabei werden mechanische Schwingungen des Antriebsstranges
und/oder periodische Drehzahlschwankungen eines angetriebe
nen Rades als Indiz für den Schlupf und entsprechend zur Re
gelung des Schlupfverhaltens herangezogen. Die
DE 32 00 529 A1 zeigt ein Antiblockiersystem mit Filtermaß
nahmen zur Unterdrückung von Störsignalen, die von mechani
schen Sensorschwingungen herrühren.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen zur Vermeidung von
Fehlauslösungen der Antriebsschlupfregelung durch die den
Radgeschwindigkeitssignalen überlagerten Störungen, insbe
sondere Schwingungen, anzugeben.
Dies wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprü
che 1 und 2 erreicht.
Die erfindungsgemäße Lösung des Problems gemäß den Patentansprüchen 1 und 2
bringt gegenüber den bekannten Lösungen eine verbesserte, wirksamere Rege
lung. Es ist hier sichergestellt, daß die verwendete Erkennung solcher
Schwingungen die Regelung nicht negativ beeinflußt. (Keine Verstärkung der
Radschwingung durch die Regelung).
Anhand der Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er
läutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung
Fig. 2 eine Detailschaltung eines sich auf das Prinzip der Fig. 1 ab
stützenden zweiten Ausführungsbeispiels.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 Radgeschwindigkeitssensoren der angetriebenen
Räder eines Fahrzeugs bezeichnet, mit 3 und 4 die von nicht angetriebenen
Rädern. Eine Auswerteschaltung, die die Sensorsignale in Regelsignale zur
Vermeidung des Antriebsschlupfs umsetzt ist mit 5, zwei Ventile zur Varia
tion des Bremsdrucks mit 6 und 7 und ein Eingriffselement zur Änderung des
Motormomentes mit 8 bezeichnet.
Die Auswerteschaltung kann sowohl den Radschlupf als auch die Radbeschleu
nigung und -verzögerung zur Regelung in bekannter Weise ausnutzen.
Sind den Sensorsignalen Störschwingungen überlagert, so werden durch diese
Schwingungen Beschleunigungen und Verzögerungen aber auch Radschlupf vor
getäuscht, die die Regelung auslösen und beeinflussen.
Hier setzt die Erfindung ein. Mit Hilfe der Motordrehzahl, die mit einem
Drehzahlgeber 9 gemessen wird und der gemittelten Geschwindigkeit Vm der
angetriebenen Räder, die in einem Mittelwertbildner 10 ermittelt wird, wird
im Block 11 ein Quotient Q ermittelt, der n/Vm (oder auch Vm/n) proportio
nal ist. Bei Fahrzeugen mit Handschaltgetriebe ist dieser Quotient im ein
gekuppelten Zustand und ohne Störung gangabhängig konstant, d. h. es gibt
soviele konstante Werte wie Gänge (Sollquotienten). Diese Werte sind in
einem Speicher 12 gespeichert. Der in 11 ermittelte Quotient wird in einem
Vergleicher 13 mit dem nächstliegenden in 12 gespeicherten Wert verglichen.
Weicht er um mehr als eine vorgegebene Toleranz davon ab, so deutet dies
auf eine Störung hin und es wird ein Ausgangssignal vom Vergleicher 13 ab
gegeben. Der Vergleicher 13 ist so eingerichtet, daß dieses abgegebene Sig
nal dem gerade benutzten Sollquotienten entspricht. In einem Multiplizierer
14 wird aus der Motordrehzahl und dem mitgeteilten Sollquotienten ein Rad
geschwindigkeitssignal erzeugt, das der Auswerteschaltung 5 zugeführt wird
und dort als augenblickliche Radgeschwindigkeit zur Schlupfbildung oder
Beschleunigungs-Verzögerungsbestimmung ausgenutzt wird und für die Regelung
eingesetzt wird.
Fig. 2 geht davon aus, daß an einer Klemme 20 das im Multiplizierer 14 ge
wonnene künstliche Radgeschwindigkeitssignal zugeführt wird, und daß in
einem Differenzierer 22 die Steigung dieses Signals gewonnen wird. Dieses
Signal wird einem Begrenzer 24 zugeführt, dem zusätzlich noch das in einem
Differenzierer 23 differenzierte, über eine Klemme 21 zugeführte Radge
schwindigkeitssignal eines Radsensors 1 oder 2 zugeführt wird. Der Begren
zer 24 bewirkt, daß das vom Differenzierer 23 abgegebene Radbeschleunigungs
signal nicht größer als das vom Differenzierer 22 abgegebene Beschleuni
gungssignal wird, was bedeutet, daß größere Steigungen des Radgeschwindig
keitssignals an der Klemme 21 als die des künstlichen Radgeschwindigkeits
signals an der Klemme 20, die von Störungen ausgelöst sind, unterdrückt
werden.
Das begrenzte Beschleunigungssignal des Begrenzers 24 wird dann einer
Schwellwertstufe 25 zugeführt, deren Ausgangssignal die Regelung auslöst.
Für das andere angetriebene Rad kann eine der Anordnungen 23-25 entspre
chende Anordnung vorgesehen sein.
Man kann alternativ einem ermittelten Quotienten auch eine Schwankungs
breite zuordnen und bei Überschreiten der Schwankungsbreite die oben er
läuterten Wirkungen eintreten lassen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Antriebsschlupfregelung, bei dem wenigstens den Radgeschwindigkeiten
der angetriebenen Räder entsprechende Signale einer Auswerteschaltung zuge
führt werden, die diese Radgeschwindigkeiten hinsichtlich des Auftretens
einer Durchdrehneigung überwacht und die Steuersignale zur Bremsung wenig
stens eines Rads und/oder zur Beeinflussung des Motormoments bei Durchdreh
neigung erzeugt, und bei dem Mittel zur Unterdrückung von den Radgeschwin
digkeitssignalen überlagerten Störsignalen vorgesehen sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Quotient aus Motordrehzahl und der mittleren Radge
schwindigkeit der angetriebenen Räder gebildet wird, daß dieser Quotient
mit dem vorgegebenen Sollwerten verglichen wird und daß bei einer vor
gegebenen Abweichung ein Signal erzeugt wird, das die Verwendung der aus
der Motordrehzahl und der augenblicklichen Getriebeübersetzung ermittelten
Radgeschwindigkeit innerhalb des Reglers anstelle der gemessenen Radge
schwindigkeit zur Feststellung der Durchdrehneigung veranlaßt.
2. Verfahren zur Antriebsschlupfregelung, bei dem wenigstens den Radgeschwindigkeiten
der angetriebenen Räder entsprechende Signale einer Auswerteschaltung zuge
führt werden, die diese Radgeschwindigkeiten hinsichtlich des Auftretens
einer Durchdrehneigung überwacht und die Steuersignale zur Bremsung wenig
stens eines Rads und/oder zur Beeinflussung des Motormoments bei Durchdreh
neigung erzeugt, und bei dem Mittel zur Unterdrückung von den Radgeschwin
digkeitssignalen überlagerten Störsignalen vorgesehen sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Quotient aus Motordrehzahl und der mittleren Radge
schwindigkeit der angetriebenen Räder gebildet wird, daß dieser Quotient
mit den vorgegebenen Sollwerten verglichen wird und daß bei einer vor
gegebenen Abweichung ein Signal erzeugt wird, das veranläßt, daß die aus
der Motordrehzahl und der augenblicklichen Getriebeübersetzung ermittelte
Radgeschwindigkeit zur Begrenzung der von den Radsignalen abgeleiteten
Beschleunigung verwendet wird, und daß diese begrenzten Radbeschleunigungen
zur Ermittlung der Durchdrehneigung verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quotient mit einem vorgegebenen Sollquotienten ver
glichen wird und das Signal erzeugt wird, wenn der Quotient
um mehr als eine vorgegebene Toleranz vom Sollquotienten ab
weicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Quotient auf vorgegebene Schwankungen überwacht
wird, und das Signal erzeugt wird, wenn die Schwankungs
breite überschritten wird.
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