DE3821205C2 - Kombiniertes Dämpf- und Heißumluftgerät - Google Patents
Kombiniertes Dämpf- und HeißumluftgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Dämpf und Heißumluft-Gerät gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs.
Bei einem bekannten Gerät dieser Art (EP 0173 066 B1) ist einer beheizten Muffel zur thermi
schen Behandlung von Lebensmitteln ein angetriebenes Gebläserad zugeordnet, das die Luft
innerhalb der Muffel über ein Heizelement, die Muffelwandungen und das zu garende, zu bac
kende oder zu dämpfende Gargut fördert. Die Muffel ist über eine Verbindungsleitung mit ei
nem Dampferzeuger verbunden. Zusätzlich ist eine Kühleinrichtung vorgesehen, welche eine
steuerbare Wassersprühvorrichtung aufweist, mittels der Wasser auf das Gebläserad, das Heiz
element und/oder auf Muffelwände verteilt werden kann. Im Boden der Muffel befindet sich
eine Ablauföffnung. Von Nachteil ist bei diesem Aufbau, daß insbesondere beim Einsprühen
von Wasser in die aufgeheizte Muffel ein unzulässiger Überdruck entstehen kann. Ist der Muf
felraum dann unter die Dampftemperatur abgekühlt, entsteht in der Muffel ein Unterdruck, der
in besonderen Fällen vorgegebene Werte unterschreiten kann. Unabhängig davon wird jedoch
durch die Ablauföffnung beim Einsprühen von Wasser in die hoch erhitzte Muffel eine große
Menge sehr heißen Dampfes in den Abwasserkanal gedrückt, wodurch Beschädigungen auftre
ten können. Dabei ist die Ablauföffnung in der Regel so klein, daß sich der erwähnte hohe
Überdruck aufbauen kann. Entsteht Unterdruck im Muffelraum, wird eine entsprechend große
Menge Luft aus dem Abflußkanal in die Muffel gesaugt.
Bei einem weiteren Dämpf und Heißumluft-Gerät (DE 34 43 477 A1) wird beim Umschalten
von Heißluftbetrieb auf Dämpfbetrieb zunächst Wasser auf eine Garraumwand gesprüht, um
die Muffeltemperatur schnell auf etwa 100°C abzukühlen. Der dabei auftretende hohe Dampf
druck wird auch hier durch ein freies Ablauf- und Abluftrohr aus dem Bereich des Muffelbo
dens abgeführt.
Ferner ist es bei einem Dämpf- und Heißumluft-Gerät (EP 0 233 535 A2) bekannt, für einen
Druckausgleich bei Dämpfbetrieb im Boden der Muffel einen freien Ablauf vorzusehen, der in
einen Abflußkanal mündet. Um dabei Heißdampf nicht in den Abflußkanal gelangen zu lassen,
ist in den Abflußkanal ein wassergekühlter Kondensator eingeschaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gerät gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche Über- oder Unterdruck, wie er insbesondere
bei Betrieb der Kühleinrichtung auftritt, zumindest weitgehend abgebaut werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale
des ersten Anspruchs.
Bei einem Aufbau eines mit den Merkmalen des Oberbegriffs ausgestatteten Gerätes gemäß der
Erfindung ist mit der Anordnung eines separaten Überdruckventils und eines Unterdruckventils
erreicht, das über diese Ventilanordnung Überdruck aus der Muffel abströmen und beim Auf
treten von Unterdruck Frischluft aus der freien Atmosphäre in die Muffel eingesaugt werden
kann. Ein Druckausgleich über die Ablauföffnung bzw. den Abwasserkanal ist dann nicht mehr
erforderlich. Hierfür kann zusätzlich der Ablauföffnung eine nach Art eines Siphons ausgebil
dete Wasservorlage zugeordnet werden, welche die Verbindung zwischen Muffel und Abwas
sersystem unter normalen Betriebsbedingungen geschlossen hält. Dabei kann der Siphon so
bemessen sein, daß seine Druckhöhe größer ist als der Ansprechwert des Überdruckventils und
seine Unterdruckhöhe größer ist als der Ansprechwert des Belüftungsventils. Daher bleibt die
Wasservorlage als Verschluß unter normalen Betriebsbedingungen erhalten, die Ablauföffnung
also geschlossen. Zusätzlich kann eine Kondensationseinrichtung in einen Abzweig von der
Verbindungsleitung zwischen dem Dampferzeuger und der Muffel vorgesehen sein, so daß bei
hohem Dampfanfall eine Unterstützung des Überdruckabbaus erfolgt. Hierbei kann als ergän
zende Maßnahme auch eine Vakuumpumpe an den Abzweig angeschlossen werden, um den
Dampfabbau zu beschleunigen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Prinzipskizzen eines als Ausführungsbeispiels dar
gestellten Dämpf und Heißumluft-Gerätes näher erläutert.
Bei einem Dämpf- und Heißumluft-Gerät befindet sich in einer das
zu garende Gut aufnehmenden Muffel 1 im Bereich einer senkrechten
Rückwand 2, der eine nicht dargestellte Zugangstür gegenübersteht,
ein Gebläserad 3 eines Elektrogebläses. Konzentrisch zum Gebläse
rad 3 ist ein aus mehreren Heizstäben gebildetes Heizelement 4
angeordnet, das in Abhängigkeit von der Temperatur an einem
Istwertsensor 5 über einen üblichen Temperaturregler mit einem
manuell einstellbaren Sollwertgeber gesteuert ist. Der Istwert
sensor 5 erfaßt die Temperatur der in der Muffel 1 umströmenden,
vom Gebläserad 3 geförderten Luft bzw. der Wände der Muffel 1.
In die Muffel 1 mündet eine Verbindungsleitung 6, die zu einem
Dampferzeuger 7 führt, in dem sich Tauchheizkörper 8 befinden und
in dem eine Wasserzuleitung 9 mit vorgeschlagenem Magnetventil 10
endet. Das Füllniveau wird im Dampferzeuger 7 mit Hilfe von zwei
Tauchelektroden 11 auf einer Höhe gehalten, die über einem ober
halb der anderen Tauchheizkörper 8 angeordneten Pilotheizkörper
8.1 liegt. Über diese Tauchelektroden wird im Bedarfsfall das
Magnetventil 10 für den Zufluß von Wasser geöffnet. Die Temperatur
des Wassers wird in einer Bereitschaftsstufe mittels eines Thermo
stats 12 auf ca. 95°C gehalten. Soll Dampf in die Muffel strömen,
werden die Tauchheizkörper 8, 8.1 ungeregelt eingeschaltet. Ein
dem Pilotheizkörper 8.1 zugeordneter Sicherheitsthermostat 13, der
den Stromkreis aller Tauchheizkörper 8, 8.1 beherrscht, verhindert
bei Wassermangel eine Überhitzung. Ein weiterer Sicherheitsthermo
stat 14 befindet sich in der Muffel 1, der eine Abschaltung des
Heizelementes 4 und ggf. der Tauchheizkörper 8 bewirkt, wenn in
der Muffel eine unzulässig hohe Temperatur auftritt.
Im normalen Betrieb wird mit Hilfe des Sollwertgebers am Tempera
turregler eine auf das zu behandelnde, in die Muffel 1 eingebrach
te Gut abgestimmte Temperatur vorgegeben. Liegt diese Temperatur
beachtlich über der Sollwerttemperatur, die in einem nachfolgenden
Behandlungsgang in der Muffel 1 herrschen soll, dann wird eine
Kühleinrichtung eingeschaltet, die vorliegend eine Sprühdüse 15
mit vorgeschaltetem, an eine Druckwasserleitung 16 angeschlossenem
Magnetventil 17 und eine weitere Schwalldüse 18 mit ebenfalls vor
geschaltetem Magnetventil 19 aufweist. Die Sprühdüse 15 ist auf
das Gebläserad 3 gerichtet, das bei seiner Drehung das auftreffen
de Wasser in der Muffel 1 auf deren Wände und auf das Heizelement
4 verteilt. Hierdurch wird eine rasche zuverlässige Abkühlung der
Muffel 1 erreicht. Bei großer Temperaturdifferenz zwischen der am
Istwertsensor 5 erfaßten Temperatur und der am Temperaturregler
danach eingestellten niedrigeren Sollwerttemperatur kann auch die
Schwalldüse 18 eingeschaltet werden, die den Boden 20 der Muffel 1
bespült und zu einer rapiden Abkühlung der Muffel 1 beiträgt. Das
Einschalten der Kühleinrichtung erfolgt aber nicht bei jedem Über
schreiten der Istwerttemperatur gegenüber der eingestellten Soll
werttemperatur, sondern nur dann, wenn die Istwerttemperatur um
mehr als einen vorbestimmten, z. B. durch das Regelspiel des Tempe
raturreglers vorgegebenen Differenzbetrag über der Sollwerttempe
ratur liegt. Dann nämlich würde der Sollwertgeber manuell auf
einen niedrigeren Wert eingestellt, um einen anderen Garvorgang
einzuleiten. Eine Abkühlung der Muffel 1 ist dann angezeigt. Vor
zugsweise wird die Kühleinrichtung jedoch nur dann aktiviert, wenn
die Sollwerttemperatur unter 100°C abgesenkt wird, also empfind
liche Nahrungsmittel in der Muffel 1 behandelt werden sollen. Dem
Temperaturregler kann hierzu z. B. ein Kontakt zugeordnet sein, der
bei eingestellten Sollwerten über 100°C das Öffnen der Magnetven
tile 17, 19 zu den Düsen 15, 18 unterbindet. Bei Sollwerttempera
turen über 100°C oder einem anderen zweckmäßigen Temperaturwert
kann dann die Kühleinrichtung 15, 17, 18, 19 nicht mehr automa
tisch eingeschaltet werden.
Beim Einschalten der Kühleinrichtung kann zunächst infolge der
Verdampfung des eingespritzten Kühlwassers an den noch heißen
Teilen ein unzulässiger Überdruck und beim Kondensieren des
Dampfes infolge der weiteren Kühlung ein Unterdruck auftreten.
Es ist daher ein Sicherheits- und Belüftungsventil 22 vorgesehen,
das hier an die Verbindungsleitung 6 angeschlossen ist und das
Überdruck abläßt bzw. bei Unterdruck Luft zuströmen läßt. Das
Ventil 22 kann aus Einzelteilen bestehen, zu einer Baueinheit
zusammengefaßt und ggf. auch als Kombination ausgebildet sein.
Damit das für den Abkühlvorgang eingesprühte Wasser nicht manuell
aus der Muffel 1 entfernt werden muß, ist im Boden 20 der Muffel 1
eine Ablauföffnung 23 vorgesehen, die in eine nach Art eines
Syphons ausgebildete Wasservorlage 24 mündet. Die Überlaufkante 25
derselben liegt im Niveau unterhalb des Bodens 20 und unter einem
Notüberlaufbogen 26. Der Syphon 24 ist so bemessen, daß seine
Überdruckhöhe größer ist, als der Ansprechwert des Sicherheits
ventils. Auch seine Unterdruckhöhe ist größer als der Ansprechwert
des Belüftungsventils. Die Wasservorlage bleibt daher als Ver
schluß bei normalen Betriebsbedingungen erhalten, die Ablauföff
nung 23 also geschlossen. Der Syphon 24, der in einen Ablaufkanal
27 frei ausmündet, kann mit Hilfe einer einmündenden Druckstrahl
leitung 28 mit Strahldüse 29, die zum Überlaufbogen 25 gerichtet
ist, durchgespült werden, wenn ein an eine Druckwasserleitung
angeschlossenes Magnetventil 30 geöffnet wird. Eine entsprechende
Druckspülvorrichtung 31, 32, 33 ist einer Ablaufleitung 34 zuge
ordnet, über die das Wasser aus dem Syphon 24 über ein Absperr
ventil 35 in den Kanal 27 abgelassen werden kann. In den Kanal 27
kann auch über ein Absperrventil 36 der Dampferzeuger 7 entleert
werden.
Im Syphon 24 ist nahe an der Überlaufkante 25 ein Thermoschalter
37 angeordnet, der bei Wassertemperaturen von mehr als 50°C das
Magnetventil 30 einschaltet und dadurch verhindert, daß zu heißes
Wasser aus der Wasservorlage in den Abwasserkanal 27 abfließt,
indem frisches Kaltwasser zugelassen wird. Es ist auch eine
zusätzliche Kondensationseinrichtung in einem Abzweig 38 der
Verbindungsleitung 6 vorgesehen, in der eine über ein Magnetventil
39 mit Kaltwasser speisbare Dusche 40 angeordnet ist und die in
den Syphon 24 unterhalb des Niveaus der Wasservorlage mündet.
Diese Kondensationseinrichtung 38, 40 gestattet das Niederschlagen
von Dampf aus der Muffel 1 und des Restdampfes aus dem Dampfer
zeuger 7 vor dem Öffnen der Tür der Muffel 1 und auch das Nieder
schlagen von Schwaden beim Backen feuchter Backwaren durch Öffnen
des Magnetventils 39.
Zusätzlich ist eine Vakuumpumpe 41 im Bereich der Kondensations
einrichtung an den Abzweig 38 angeschlossen, die als Injektions
pumpe ausgebildet ist, welche über ein Magnetventil 42 mit Wasser
betrieben werden kann und die über ein Ablaufrohr 43 oberhalb des
Niveaus der Wasservorlage in den Syphon 24 mündet. Dadurch kann
das Kondensieren und Entfernen von Dampf aus der Muffel und dem
Dampferzeuger unterstützt werden, besonders wenn hohe Dampfmengen
beim Einschalten der Kühleinrichtung auftreten. Im übrigen wird
die Temperatur des in der Muffel 1 vorhandenen Dampfes über eine
Meßleitung 44 mit darin angeordnetem Temperaturfühler 45 ermittelt.
Die Meßleitung 44 führt im Bereich der Ablauföffnung 23 aus der
Muffel 1 und endet in der Wasservorlage des Syphons 24. Die
Meßleitung 44 wird dadurch gekühlt, so daß stets Dampf nachströmt,
so daß der Maßfühler 45 am Anfang der Meßleitung 44 stets mit der
aktuellen Dampftemperatur beaufschlagt ist.
Claims (6)
1. Kombiniertes Dämpf und Heißumluft-Gerät zur thermischen Behandlung von Lebensmit
teln, mit einer Muffel, der ein Gebläserad und benachbart ein Heizelement zugeordnet ist,
mit einem Dampferzeuger, aus dem eine Verbindungsleitung in die Muffel mündet, mit ei
ner Kühleinrichtung welche eine steuerbare Wassersprühvorrichtung aufweist, die Wasser
auf das Gebläserad, das Heizelement und auf Muffelwände verteilt, und mit einer Ab
lauföffnung im Boden der Muffel, dadurch gekennzeichnet, daß der Muffel (1) oder dem
Dampferzeuger (7) ein Sicherheits- und ein Belüftungsventil (22) zugeordnet sind und daß
das Sicherheitsventil ein Überdruckventil und das Belüftungsventil ein Unterdruckventil
ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile zu einer Baueinheit zu
sammengefaßt sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauföffnung (23) in
eine nach Art eines Siphons (24) ausgebildete Wasservorlage mündet.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckhöhe des Siphons (24)
größer ist als der Ansprechwert des Sicherheitsventils und seine Unterdruckhöhe größer
als der Ansprechwert des Belüftungsventils ist.
5. Gerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß eine zu
sätzliche Kondensationseinrichtung in einem Abzweig (38) von der Verbindungsleitung
(6) zwischen Dampferzeuger (7) und Muffel (1) vorgesehen ist und daß die Kondensati
onseinrichtung in den Siphon (24) unterhalb des Niveaus der Wasservorlage mündet.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Vakuumpumpe (41)
im Bereich der Kondensationseinrichtung an den Abzweig (38) angeschlossen ist, die über
ein Ablaufrohr (43) oberhalb des Niveaus der Wasservorlage in den Siphon (24) mündet.
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