DE3814742A1 - Achromatischer phasenretarder - Google Patents
Achromatischer phasenretarderInfo
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Description
Das erfindungsgemäße Bauelement wird in optische Anord
nungen eingesetzt, in denen die Anwendung zirkular pola
risierter paralleler Lichtbündel vorteilhafter gegenüber
linear polarisierter Lichtbündel ist.
So verhindert es in Laseranordnungen als optischer Isolator
den Einfluß reflektierten und gestreuten Lichts auf Licht
quelle und Empfänger. In der optischen Speichertechnik
erlaubt es bei Anordnungen mit Strahlenteilern einen Ener
gietransport zwischen Lichtquelle und Empfänger mit hohem
Wirkungsgrad. Das gleiche gilt für die optische Übertra
gungstechnik bei Anwendung von Lasern und Strahlenteilern.
In Laser-Ellipsometern kann ein Viertellambda-Phasen
retarder der erfindungsgemäßen Bauart zur Analyse des an
der Probe reflektierten elliptisch polarisierten Lichts
eingesetzt werden, ebenso in Meßanordnungen zur Bestim
mung der optischen Rotationsdisperison und des Zirkular
dichroismus.
In Mikroskop-Spektralphotometern schließlich kann der
Einfluß von Streulicht reduziert werden.
Für achromatische Phasenretarder sind eine Vielzahl von
Lösungen bekannt, von denen im nachfolgenden nur die auf
prismatischen Glaskörpern aufbauenden betrachtet werden,
da andere Lösungen (Folienkombinationen, Kristallkombina
tionen) an sich eine wesentlich höhere Wellenlängenabhän
gigkeit des Gangunterschiedes aufweisen.
Bei einer bekannten Lösung, dem FRESNEL-Rhombus (Appl.
Opt. 9 (1970) 9, S. 2123-2129) wird die vorzugsweise ge
wünschte Phasendifferenz von 90°, sie entspricht einem
Gangunterschied von λ/4, zwischen den p- und s-Kompo
nenten einer schräg zur Einfallsebene linear polarisierten
Lichtwelle durch eine zweifache Totalreflexion erreicht,
der einfallende Lichtstrahl trifft senkrecht auf die
Retarder-Eintrittsfläche. Nachteil dieser Lösung ist,
daß der Wellenlängenfehler der Phasendifferenz im Wellen
längenbereich von 400 nm bis 1000 nm±1,3° beträgt.
Bei einer weiteren bekannten Lösung, einem modifizierten
DOVE-Prisma (US-PS 45 14 047) sind drei Totalreflexions
flächen vorgesehen gegenüber dem FRESNEL-Rhombus hat
dieser Vorteile, jedoch noch den gleichen Wellenlängen
fehler. Zur Reduzierung dieses Wellenlängenfehlers müßte
Glas einer Brechzahl und einer Dispersion verwendet
werden die praktisch nicht existent sind.
Weiterhin ist eine Lösung bekannt, bei der ein mit
Magnesiumfluorid beschichtetes Glasprisma, in dem vier
Totalreflexionen stattfinden verwendet wird (FILINSKI und
SKETTRUP/Appl. Opt. 23 (1984) 16, S. 2747).
Im Spektralbereich von 400 nm bis 700 nm wird der Wellen
längenfehler der Phasendifferenz auf ±0,61° reduziert.
Nachteilig ist das technologisch aufwendige und schwer be
herrschbare Auftragen der Magnesiumfluorid-Schicht auf dem
Glaskörper.
Bei einer weiteren bekannten Lösung ist die Hypotenuse eines
Glasprismas mit einer dielektrischen Mehrfachschicht belegt
(US-PS 45 95 261). Es wird zwar ein Wellenlängenfehler
der Phasendifferenz von 0,02° erreicht, jedoch nur im
Wellenlängenbereich von 740 nm bis 980 nm. Ein weiterer
Nachteil besteht auch hier in der technologisch aufwen
digen Herstellung dieses Prismas.
Das Ziel der Erfindung ist ein achromatischer Phasen
retarder der mindestens über den sichtbaren Spektralbe
reich des Lichtes, vorzugsweise auch im nahen Infrarot-
und im nahen Ultraviolett-Bereich einsetzbar ist. Er muß
mit geringem technologischen Aufwand herstellbar sein, soll
eine geringe Baulänge besitzen und soll nicht auf die An
wendung von Spezialgläsern beschränkt sein.
Die Erfindung hat die Aufgabe einen achromatischen Phasen
retarder zu schaffen der mindestens über den sichtbaren
Spektralbereich des Lichtes, vorzugsweise auch im nahen
Infrarot- und im nahen Ultraviolett-Bereich einsetzbar ist
und nur eine Abweichung der Phasendifferenz δ von dem bei
einer Schwerpunktwellenlänge λ S festgelegten Wert δ S auf
weist, die im Interesse einer maximalen Extinktion einen
Wert von 0,1% nicht überschreitet, sowie möglichst wenige
Totalreflexionsflächen aufweist.
Die Aufgabe löst ein achromatischer Phasenretarder be
stehend aus mindestens einen prismatischen Körper und zwei
Totalreflexionsflächen erfindungsgemäß dadurch, daß eine
Lichteintrittsfläche unter einem Einfallswinkel ungleich
90° zur Einfallsrichtung eines Lichtstrahles liegt und daß
an der Lichteintrittsfläche eine erste Totalreflexions
fläche unter einem Winkel anliegt, wobei beide Winkel so
gewählt sind, daß für ein an der Lichteintrittsfläche
gebrochener Lichtstrahl kurzer Wellenlänge ein Einfalls
winkel an der ersten Totalreflexionsfläche entsteht, der
größer ist als ein Einfallswinkel eines gebrochenen Licht
strahles längerer Wellenlänge, daß eine zweite Totalre
flexionsfläche parallel zur ersten Totalreflexionsfläche
und eine die gebrochenen reflektierten Lichtstrahlen
brechende Lichtaustrittsfläche parallel zur Lichteintritts
fläche angeordnet sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung bestehen
darin, daß der Einfallswinkel des Lichtstrahles an der
Lichteintrittsfläche so gewählt ist, daß die Differenz der
Brechungswinkel von kurzwelligen zu Licht mittlerer Wellen
länge oder die Differenz der Brechungswinkel von Licht
mittlerer Wellenlänge zu langwelligen Licht identisch ist
mit der Differenz der entsprechenden Einfallswinkel an
der ersten Totalreflexionsfläche gemäß der Beziehung
oder
wobei
α
der Einfallswinkel an der Lichteintrittsfläche
n
L
die Brechzahl für langwelliges Licht;
n
S
die Brechzahl für Licht mittlerer Wellenlänge;
n
K
die Brechzahl für für kurzwelliges Licht
und ϑ L der Einfallswinkel von langwelligem Licht, ϑ S der Einfallswinkel von Licht mittlerer Wellenlänge, ϑ K der Einfallswinkel von kurzwelligem Licht an der ersten Totalreflexionsfläche
und ϑ L der Einfallswinkel von langwelligem Licht, ϑ S der Einfallswinkel von Licht mittlerer Wellenlänge, ϑ K der Einfallswinkel von kurzwelligem Licht an der ersten Totalreflexionsfläche
sind, und der Winkel ϕ durch die Beziehung
bestimmt ist,
sowie darin, daß die Körperlänge des achromatischen Phasenretarders so gewählt ist, daß eine gerade Anzahl von Totalreflexionen erfolgen und darin, daß er aus durch sichtigem Material mit einer Brechzahl n e 1,7, einer be liebigen ABBE-Zahl ϑ e und einer spannungsoptischen Konstante B0,5 TPa-1 besteht.
sowie darin, daß die Körperlänge des achromatischen Phasenretarders so gewählt ist, daß eine gerade Anzahl von Totalreflexionen erfolgen und darin, daß er aus durch sichtigem Material mit einer Brechzahl n e 1,7, einer be liebigen ABBE-Zahl ϑ e und einer spannungsoptischen Konstante B0,5 TPa-1 besteht.
Zur Erzeugung einer Phasendifferenz von 90° oder von 180°
wird die Körperlänge des achromatischen Retarders er
findungsgemäß so gewählt, daß für 90° Phasendifferenz
zwei Totalreflexionen und für 180° Phasendifferenz vier
Totalreflexionen im achromatischen Retarder erfolgen.
Die Wirkung des erfindungsgemäß gestalteten achromatischen
Phasenretarder besteht in einem neuen Prinzip der Autokom
pensation des Phasenfehlers durch die Dispersion des
achromatischen Phasenretarders. Durch die parallele An
ordnung der Lichtaustrittsfläche zur Lichteintrittsfläche
verlassen Strahlen unterschiedlicher Wellenlängen den
achromatischen Phasenretarder untereinander parallel. Die
an der Grenzfläche Retarder-Luft reflektierte Strahlung
wird vollständig aus dem Strahlengang eliminiert, so daß
keine reflexmindernden Schichten auf dem achromatischen
Phasenretarder erforderlich sind, die ihrerseits den
Polarisationszustand negativ beeinflussen würden.
Mit dem erfindungsgemäßen achromatischen Phasenretarder
wird durch Verbesserung der Achromasie und der Verminde
rung von Falschlicht gegenüber den bekannten Lösungen eine
erhebliche Kontraststeigerung erreicht. Gegenüber dem
bisher besten achromatischen Phasenretarder wird eine Ver
ringerung des Phasenfehlers um eine Zehnerpotenz in dessen
Arbeitsbereich (678 nm bis 868 nm) erreicht. Der Arbeits
bereich des erfindungsgemäßen achromatischen Phasenretar
ders ist insgesamt wesentlich größer, von 350 nm bis
1014 nm beträgt der Phasenfehler0,05°, bei einer Aus
führung für den Wellenlängenbereich von 546 nm bis 1813 nm
beträgt der Phasenfehler0,02°. Der technologische Auf
wand zu seiner Herstellung ist gering.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von schematischen
Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch die Anordnung der Wirkungs
flächen und den Strahlenverlauf im
achromatischen Phasenretarder,
Fig. 2 die Gestaltung des achromatischen
Phasenretarders für die Erzeugung
einer Phasendifferenz von 180° und
Fig. 3 die Kennlinie des erfindungsgemäßen
achromatischen Phasenretarders.
Der achromatische Phasenretarder besteht aus mindestens
einem prismatischen Körper durchsichtigen Materials mit
zwei Totalreflexionsflächen. In Fig. 1 ist die Anordnung
der Wirkungsflächen und der Strahlenverlauf dargestellt.
Die Lichteintrittsfläche 2 ist unter einem Einfallswinkel α
ungleich 90° zur Einfallsrichtung eines Lichtstrahles 1 an
geordnet. Die erste Totalreflexionsfläche 3 liegt unter ei
nem Winkel ϕ an der Lichteintrittsfläche 2 an. Die beiden
Winkel α und ϕ sind so gewählt daß für ein an der Licht
eintrittsfläche 2 gebrochener Lichtstrahl kurzer Wellen
länge 1 K ein Einfallswinkel j K an der ersten Totalreflexions
fläche 3 entsteht, der größer ist als ein Einfallswinkel ϑ L
eines gebrochenen Lichtstrahles längerer Wellenlänge 1 L .
Die zweite Totalreflexionsfläche 4 ist parallel zur ersten
Totalreflexionsfläche 3 und die die gebrochenen reflektier
ten Lichtstrahlen 1 K und/oder 1 L brechende
Lichtaustrittsfläche 5 parallel zur Lichteintrittsfläche 2
angeordnet. Die Körperlänge l ist vorzugsweise so gewählt,
daß zwei Totalreflexionen erfolgen und damit eine Phasen
differenz von 90° entsteht.
Der erfindungsgemäße achromatische Phasenretarder ist
in optischen Anordnungen, die mit polychromatischem
oder mit monochromatischem oder einem durchstimmbaren
Farbstofflaser arbeiten, einsetzbar.
In Fig. 2 ist ein achromatischer Phasenretarder darge
stellt, der für die Erzeugung einer Phasendifferenz von
180° gestaltet ist. Die Körperlänge l ist so gewählt,
daß vier Totalreflexionen erfolgen.
In Fig. 3 ist der Verlauf der Phasendifferenz in Abhän
gigkeit von der Wellenlänge des Lichtstrahles 1 darge
stellt. Die Kennlinie A zeigt die Charakteristik des
erfindungsgemäßen achromatischen Phasenretarders, die
Kennlinie B die eines FRESNEL-Rhombus.
Claims (5)
1. Achromatischer Phasenretarder bestehend aus
mindestens einem prismatischen Körper mit zwei
Totalreflexionsflächen, gekennzeichnet dadurch, daß
eine Lichteintrittsfläche (2) unter einem Einfalls
winkel (α) ungleich 90° zur Einfallsrichtung eines
Lichtstrahles (1) liegt und daß an der Lichtein
trittsfläche (2) eine erste Totalreflexionsfläche (3)
unter einem Winkel (ϕ) anliegt, wobei beide Winkel
(α, ϕ) so gewählt sind, daß für ein an der Lichtein
trittsfläche (2) gebrochener Lichtstrahl kurzer
Wellenlänge (1 K ) ein Einfallswinkel (ϑ K ) an der
ersten Totalreflexionsfläche (3) entsteht, der größer
ist als ein Einfallswinkel (ϑ L ) eines gebrochenen
Lichtstrahles längerer Wellenlänge (1 L ), daß eine
zweite Totalreflexionsfläche (4) parallel zur ersten
Totalreflexionsfläche (3) und eine die gebrochenen
reflektierten Lichtstrahlen (1 L , 1 S , 1 K ) brechende
Lichtaustrittsfläche (5) parallel zur Lichteintritts
fläche (2) angeordnet sind.
2. Achromatischer Phasenretarder nach Anspruch 1, ge
kennzeichnet dadurch, daß der Einfallswinkel (a) so
gewählt ist, daß die Differenz der Brechungswinkel
von kurzwelligen zu Licht mittlerer Wellenlänge oder
die Differenz der Brechungswinkel von Licht mitt
lerer Wellenlänge zu langwelligem Licht identisch
ist mit der Differenz der entsprechenden Einfalls
winkel (ϑ K , ϑ S , ϑ L ) an der ersten Totalreflexions
fläche (3) gemäß der Beziehung
oder
wobeiαder Einfallswinkel an der Lichteintritts
fläche (2)n L die Brechzahl für langwelliges Licht;n S die Brechzahl für Licht mittlerer Wellen
länge;n K die Brechzahl für kurzwelliges Licht
undj L der Einfallswinkel von langwelligem Licht,ϑ S der Einfallswinkel von Licht mittlerer Wel
lenlänge,j K der Einfallswinkel von kurzwelligem Licht an
der ersten Totalreflexionsfläche (3)sind, und der Winkel (ϕ) durch die Beziehung
bestimmt ist.
3. Achromatischer Phasenretarder nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet dadurch, daß seine Körperlänge (1) so
gewählt ist, daß eine gerade Anzahl von Totalreflexio
nen erfolgen.
4. Achromatischer Phasenretarder nach einem der An
sprüche 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß er aus
durchsichtigem Material mit einer Brechzahl n e 1,7,
einer beliebigen ABBE-Zahl ν e und einer spannungsop
tischen Konstante B0,5 TPa-1 besteht.
Hierzu 3 Seiten Zeichnung
Fü/Ull 28. 05. 1987
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DE3814742A1 true DE3814742A1 (de) | 1989-01-05 |
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-
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- 1988-04-30 DE DE3814742A patent/DE3814742A1/de not_active Withdrawn
- 1988-09-20 US US07/247,022 patent/US4930878A/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CARL ZEISS JENA GMBH, O-6900 JENA, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |