DE3814646A1 - Vorrichtung zum ueberpruefen von kraftfahrzeugreifen - Google Patents
Vorrichtung zum ueberpruefen von kraftfahrzeugreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überprüfen von
Kraftfahrzeugreifen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Kraftfahrzeugreifen können nicht mehr lediglich als ein
Zubehör des Kraftfahrzeuges angesehen werden, sondern sind
ein wichtiges Konstruktionselement des Wagens. Gerade im Hin
blick auf die Sicherheit und Fahreigenschaften bei höheren
Geschwindigkeiten ist eine einwandfreie Bereifung unbedingt
erforderlich. Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugreifen
lassen sich fertigungstechnisch bedingte Abweichungen von
der Sollform, die auf die Verkehrssicherheit des Kraft
fahrzeugs erhebliche Auswirkungen haben können, nicht ver
meiden. Neben den klassischen Prüfungsarten, wie Unwucht
ermittlung und Messung von Höhen- und Seitenschlag, nimmt
die Prüfung der Reifen auf Gleichförmigkeit im Kraftverhal
ten und auf Wulstkenngrößen einen immer größer werdenden
Raum ein. Insbesondere die Wulstanpreßkraft, mit welcher
der Reifen auf der Felge aufsitzt, ist von erheblicher Be
deutung. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten und Kurven
fahrt wirken auf den Reifen große Kräfte ein, die ihn von der
Felge abzuziehen versuchen. Wenn diese Kräfte die elastischen
Gegenkräfte des Reifens und des Luftdrucks überwinden, kann
es zu dem gefürchteten Rim-off-Effekt kommen, bei welchem
der Reifen von der Felge abspringt. Andererseits dürfen die
Reifensitzkräfte auf der Felge bestimmte Größen nicht über
schreiten, damit der Reifen montierbar ist.
In der deutschen Patentschrift 17 73 367 ist eine Vorrich
tung zur Überprüfung von Kraftfahrzeugreifen, insbesondere
im Hinblick auf die Vermeidung dieses Rim-off-Effektes, be
kannt. Bei dieser Vorrichtung kommen Spannmittel zum Einsatz,
die auf einem Kreisumfang verteilt am Reifeninnenwulst an
legbar und nach außen gerichtet verschiebbar sind. Mit Hilfe
von Kraftmeßeinrichtungen, die jeweils den Spannmitteln zu
geordnet sind, lassen sich umfangswinkelbezogen die Kom
pressionskräfte messen und aufzeichnen, mit denen die als
Spannbacken ausgebildeten Spannmittel gegen den Reifeninnen
wulst mit gleichen Wegstrecken verschoben werden. Auf diese
Weise kann man sich ein genaues Bild über die Wulstskenn
größen verschaffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige, eingangs ge
nannte Vorrichtung noch dahingehend zu verbessern, daß
Kraftnebenschlüsse, die von den Kraftmeßeinrichtungen nicht
erfaßt werden können, weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Erfindung wird eine weitgehend kraftnebenschluß
freie Messung der auf den Reifeninnenwulst bei der Über
prüfung übertragenen Kompressionskräfte erzielt. Von Vorteil
ist außerdem, daß bei der Erfindung anstelle der bei der
bekannten Vorrichtung verwendeten Piezoelemente Dehnungs
meßstreifen als Kraftaufnehmer verwendet werden können.
Piezoelemente zeigen unter Umständen Driften, welche stati
sche Messungen erschweren.
Durch die Erfindung wird ein Meßkörper gezeigt, der so aus
gebildet ist und bei dem die Bereiche der Meßstellen für die
Dehnungsmeßstreifen so gewählt sind, daß meßwertverfälschende
Momente und Kräfte weitgehend ausgeschaltet sind, und die
von den Dehnungsmeßstreifen zu erfassenden Kräfte hiervon
nicht beeinflußt sind. Hierzu wird die Kompressionskraft
auf das jeweilige Spannmittel, das bevorzugt in Form eines
Spannbackens ausgebildet ist, der im Bereich seiner Anlage
fläche am Reifeninnenwulst ein Felgenhornprofil aufweist,
über ein in der radial verlaufenden Mittelebene des Meß
körpers angeordnetes Kraftübertragungsstück eingeleitet.
Dieses Kraftübertragungsstück ist am Meßkörperrahmen über
im wesentlichen senkrecht zur Kraftrichtung sich erstrecken
de biegeelastische Stützelemente, welche die Dehnungsmeß
streifen tragen, abgestützt.
Jeder Meßkörper besitzt hierzu vier zu einer Meßbrücke ver
schaltete Dehnungsmeßstreifen, die an den biegeelastischen
Stellen der Stützelemente vorgesehen sind. Bevorzugt sind
diese Dehnungsmeßstreifen bezüglich der erwähnten radial
verlaufenden Mittelebene des Meßkörpers so angeordnet, daß
jeweils zwei Dehnungsmeßstreifen zu beiden Seiten dieser
Ebene an den Stützelementen vorhanden sind.
Bevorzugt sind die Stützelemente so angeordnet, daß sie
eine parallellenkerartige Abstützung des Kraftübertragungs
stückes am Meßkörperrahmen gewährleisten.
Die Anordnung der Stützelemente beinhaltet bevorzugt zwei
in unmittelbarer Nähe des als Spannbacken ausgebildeten
Spannmittels angeordnete Stützelemente und zwei im größeren
Abstand davon angeordnete Stützelemente. Bei diesen beiden
Stützelementepaaren ist jeweils ein Stützelement auf der
einen Seite der horizontalen Mittelebene (Längsmittelebene)
des Meßkörpers und das andere Stützelement auf der anderen
Seite angeordnet. Bei einer horizontalen Anordnung der Meß
einrichtung liegen mithin die Stützelemente oberhalb und
unterhalb der Längsmittelebene des Meßkörpers. Die Dehnungs
meßstreifen sind bevorzugt an den beiden vom Spannbacken
entfernt liegenden Stützelementen angeordnet.
Die biegeelastischen Stützelemente sind bevorzugt platten
förmig ausgebildet.
Die Stützelemente und das Kraftübertragungsstück sind nur im
Meßkörperrahmen abgestützt und frei von jeglicher radialen
Führung. Vom Meßkörper werden nur die Teile des Meßkörper
rahmens radial geführt, und zwar im wesentlichen wird ein
oberer, horizontal sich erstreckender Rahmensteg und ein
unterer, horizontal sich erstreckender Rahmensteg in der
radialen Führung, welche als radialer Führungskanal ausge
bildet sein kann, an einer Deckenfläche und Bodenfläche und
seitlichen Flächen geführt. Das Kraftübertragungsstück und
die Stützelemente besitzen zu den Führungsflächen des
radialen Führungskanals einen bestimmten Abstand, so daß sie
in ihrer Bewegung zwischen dem Meßkörperrahmen nicht behin
dert sind, d. h. unbeeinflußt sind von Kräften und Momenten,
die bei der radial nach außen gerichteten Führung auftreten
können.
Für den Prüfvorgang ist es erforderlich, daß die Spannbacken
mit gleichen Wegstrecken radial nach außen bewegt werden.
Hierzu kann ein gemeinsamer, insbesondere konisch ausgebil
deter Hubstempel vorgesehen sein, der an entsprechenden
Schubflächen der Meßkörperrahmen angreift und die Meßkörper
zusammen mit den zugeordneten Spannbacken gleichzeitig mit
gleichen Wegstrecken radial nach außen verschiebt. Die Kraft
einleitung in die Spannmittel erfolgt dabei so, daß der
Kraftfluß über den Meßkörperrahmen, die Stützelemente und
das von den Stützelementen mittig gehaltene Kraftübertra
gungsstück auf die als Spannbacken ausgebildeten Spannmittel
übertragen wird. Die dabei auf den Reifeninnenwulst ausge
übten Kompressionskräfte werden von den Dehnungsmeßstreifen
aufgrund der dabei auftretenden biegeelastischen Verformun
gen der Stützelemente gemessen.
Anhand der beiliegenden Figuren wird an einem Ausführungs
beispiel die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in Seitenansicht eine Prüfvorrichtung für
Kraftfahrzeugreifen, in welcher die Erfindung
zur Anwendung kommt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in der Fig. 1 darge
stellte Prüfvorrichtung;
Fig. 3 in teilweise schnittbildlicher Darstellung
eine Kraftmeßeinrichtung, die ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung ist, und welche
bei einer in den Fig. 1 und 2 dargestell
ten Prüfvorrichtung zur Anwendung kommen
kann;
Fig. 4 eine schnittbildliche Darstellung entlang
der Schnittlinie IV-IV in der Fig. 3 und
Fig. 5 ein Blockschaltbild für eine Schaltungs
anordnung zur Aufbereitung der Kraftmeß
signale für deren Anzeige.
In der Fig. 1 ist eine Prüfvorrichtung zur Bestimmung der
Wulstkenngrößen von Kraftfahrzeugreifen dargestellt. Ein
zu prüfender Kraftfahrzeugreifen 2 wird dabei horizontal mit
seinem unten liegenden Reifenwulst auf Spannmittel 4 auf
gelegt, die auf einem Kreisumfang verteilt sind und eine,
einer Felgenhälfte etwa nachgebildeten Wulstaufnahme bilden.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind acht radial nach
außen verschiebbare Spannmittel 4 in Form von nach außen ver
schiebbaren Felgensegmenten vorgesehen. Die Felgensegmente
können durch Schraubverbindungen lösbar an einem Meßkörper
3 befestigt sein, um die Prüfung unterschiedlicher Reifen
größen mit den gleichen Meßbacken bzw. Meßkörpern 3 zu er
möglichen. Die Meßkörper 3 und die als Spannbacken ausge
bildeten Spannmittel 4 können auch einstückig ausgebildet
sein. Beim gleichzeitigen radial Nachaußenschieben der
Spannmittel um gleiche Wegstrecken wird der Reifenwulst
gedehnt und setzt dieser Dehnung eine Kraft entgegen, die
zu bestimmen ist. Hierzu sind den einzelnen Spannmitteln
Kraftmeßeinrichtungen zugeordnet, von denen in der Fig. 3
eine Kraftmeßeinrichtung, zusammen mit einem als Spannbacken
ausgebildeten Spannmittel 4 dargestellt sind.
Die Kraftmeßeinrichtung besitzt den Meßkörper 3, der einen
Meßkörperrahmen aufweist, welcher aus einem oberen, horizon
tal verlaufenden Rahmensteg 6, einem unteren, horizontal
verlaufenden Rahmensteg 7 und einem im wesentlichen vertikal
angeordneten Rahmenstück 8 besteht. Dieser Meßkörperrahmen
wird in einer radialen Führung 20 geführt. Hierzu liegen,
wie die Fig. 4 zeigt, der obere Rahmensteg 6 und der untere
Rahmensteg 7 an einer Deckfläche und einer Bodenfläche der
radialen Führung 20 an. Diese radiale Führung 20 besitzt
hierzu für jeden Meßkörper 3 einen radialen Führungskanal
21, der sich jeweils im Körper der Führung 20 radial er
streckt.
Am vertikalen Rahmenstück 8 ist eine schräg verlaufende
Schubfläche 17 vorgesehen, an der ein kegelstumpfförmig
geformter Schubstempel 18 anliegt. Dieser Schubstempel 18
wird durch eine nicht näher dargestellte Antriebseinrich
tung, beispielsweise einen Hydraulikzylinder, in axialer
Richtung (Pfeil A) bewegt.
Im Meßkörperrahmen wird mit Hilfe von Stützelementen 9, 10
und 11, 12 in einer horizontalen Längsmittelebene LM ein
Kraftübertragungsstück 5 abgestützt. Über dieses Kraft
übertragungsstück 5 ist der Meßkörper 3 mit dem Spannmittel
4 kraftschlüssig verbunden.
Die Stützelemente 9, 10, 11 und 12 sind biegeelastisch aus
gebildet und können, wie beim dargestellten Ausführungs
beispiel gezeigt ist, Plattenform aufweisen. Denkbar ist
auch eine Ausbildung der Stützelemente in Form von Feder
stäben, die jedoch gegenüber der Plattenform einen zusätz
lichen Aufwand bei der Herstellung bedeuten.
Durch die Stützelemente 9, 10, 11 und 12 wird für das Kraft
übertragungsstück 5 zwischen dem oberen Rahmensteg 6 und dem
unteren Rahmensteg 7 eine parallellenkerähnliche Abstützung
erzielt. Hierzu erstrecken sich die beiden Stützelemente 11
und 12, welche der Rückseite des Spannmittels 4 unmittelbar
benachbart sind, im wesentlichen in vertikaler Richtung
zur Längsmittelebene LM des Meßkörpers 3, wobei das Stütz
element 11 oberhalb der Längsmittelebene LM und das Stütz
element 12 unterhalb der Längsmittelebene LM angeordnet 20
sind. Die beiden Stützelemente 11 und 12 besitzen einen
nur geringen Abstand gegenüber der Rückfläche des als Spann
backen ausgebildeten Spannmittels 4, so daß eine gewisse
freie Beweglichkeit des Spannmittels 4 beim Dehnen des Rei
feninnenwulstes gewährleistet bleibt. Durch das mittig an
geordnete Kraftübertragungsstück 5 wird das Spannmittel 4
in diesem Abstand gehalten.
Parallel zu den Stützelementen 11 und 12 erstrecken sich
die beiden anderen Stützelemente 9 und 10, die von dem
Spannmittel 4 einen größeren Abstand aufweisen als die beiden
Stützelemente 11 und 12. Die Stützelemente 9 und 10 tragen
Dehnungsmeßstreifen 13, 14, 15, 16, die jeweils beidseitig
an diesen Stützelementen vorgesehen sind. Auch hier ist die
Anordnung so, daß das Stützelement 9 oberhalb der Längs
mittelebene LM und das Stützelement 10 unterhalb der Längs
mittelebene LM angeordnet ist.
Wie insbesondere aus der Fig. 4 zu ersehen ist, sind die
Stützelemente 9, 10, 11, 12 und das Kraftübertragungsstück 5
im radialen Führungskanal 21 der Führung 20 so angeordnet,
daß sie zu den Führungsflächen des Führungskanals 21 einen
Abstand aufweisen und somit nur zwischen dem oberen Rahmen
steg 6 und dem unteren Rahmensteg 7 abgestützt sind, und
hierdurch die schon erwähnte parallellenkerartige Führung
des Kraftübertragungsstückes 5 erreicht wird.
Die Dehnungsmeßstreifen 13, 14, 15 und 16 sind zu Meßbrücken
verschaltet, wobei für jeden Meßkörper 3 der Kraftmeßein
richtung eine entsprechende Meßbrücke vorgesehen ist. In der
Fig. 5 sind diese Meßbrücken für vier Kraftmeßeinrichtungen
dargestellt. Es können natürlich noch mehr Kraftmeßeinrich
tungen verteilt am Innenumfang, in Abhängigkeit von der
Anzahl der Spannmittel, vorgesehen sein. Dies ist durch eine
punktierte Linie in der Fig. 5 veranschaulicht.
Die Wirkungsweise der in den Figuren dargestellten Kraftmeß
einrichtung ist beim Prüfvorgang folgende:
Um die einzelnen Spannmittel 4 gemeinsam um gleiche Weg
strecken radial nach außen zu bewegen, wird mittels der nicht
näher dargestellten Antriebseinrichtung der Schubstempel 18
in der Fig. 3 in Richtung des Pfeiles A axial nach unten
bewegt. Da die Meßkörper 3 alle mit ihren Schubflächen 17 an
diesem gemeinsamen Schubstempel 16 anliegen, werden sie, wie
es in der Fig. 3 dargestellt ist, gleichzeitig radial nach
außen in Pfeilrichtung B bewegt. Auf die jeweiligen Innen
wulstbereiche 21, welche in einem Andrückbereich 19 des
Spannmittels 4 an den jeweiligen Spannmitteln aufliegen,
wird eine Dehnung ausgeübt. Der Kraftfluß zwischen dem
Schubstempel 18 und dem Reifeninnenwulst 21 erfolgt über
das Rahmenstück 8 und die beiden Rahmenstege 6 und 7, wobei
diese zum Meßkörperrahmen gehörigen Teile, wie die Fig. 4
zeigt, im radial verlaufenden Führungskanal 21 der Führung
20 geführt sind. Von dort führt der Kraftfluß weiter über
die Stützelemente in das Kraftübertragungsstück 5, wobei,
wie schon erläutert, die Stützelemente 9 bis 12 und das
Kraftübertragungsstück 5 nur im Meßkörperrahmen abgestützt
sind. Das Kraftübertragungsstück 5 ist über ein Verbindungs
stück einstückig mit dem Spannmittel 4 ausgebildet, und die
für die Dehnung erforderliche Kraft wird hier in das Spann
mittel 4 und den zu dehnenden Wulst 21 eingeleitet.
Wie die Fig. 3 zeigt, ist die Längsmittelebene LM des Meß
körpers 3, in welcher das Kraftübertragungsstück 5 liegt,
gegenüber dem Andrückbereich 19, an welchem der zu dehnende
Reifeninnenwulst 21 anliegt, versetzt zueinander angeordnet,
wobei die Längsmittelebene LM in Richtung zur Reifenmittel
ebene hin versetzt ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß
beim Dehnen des Reifenwulstes ein Moment entsteht, das zu
einer Biegung der biegeelastischen Stützelemente 9, 10 und
11, 12 führt, wobei die Stützelemente 9, 10 in stärkerem
Umfang verbogen werden als die Stützelemente 11, 12, da sie
von der Verbindungsstelle zwischen Spannmittel 4 und Kraft
übertragungsstück 5 weiter entfernt sind als die Stütz
elemente 11, 12. Aus diesem Grund werden bevorzugt die
Dehnungsmeßstreifen 13, 14, 15, 16 an den Stützelementen
9, 10 angeordnet.
Die beim Dehnen des Reifeninnenwulstes auftretende Verfor
mung der Stützelemente 9, 10 wird von den Dehnungsmeßstrei
fen 13, 14, 15, 16 erfaßt. Dieses Verformen ist proportional
der vom jeweiligen Spannmittel übertragenen Kompressions
kraft. Für jeden Meßkörper 3 ist eine aus den Dehnungsmeß
streifen 13, 14, 15, 16 gebildete Meßbrücke vorgesehen. In
der Fig. 5 sind vier derartige Meßbrücken dargestellt. In
der Praxis genügen zur Bestimmung der Wulstkenngrößen vier
gleichmäßig um den Wulstinnenumfang verteilte Kraftmeßein
richtungen. Ist eine höhere Genauigkeit, beispielsweise bei
labormäßigen Untersuchungen, erforderlich, können mehr
Kraftmeßeinrichtungen vorgesehen sein. Für die Meßbrücken
13, 14, 15, 16 ist eine gemeinsame Meßbrückenspannungsquelle
UB vorgesehen. Die Brückenausgangssignale werden über zuge
ordnete Verstärkereinrichtungen 22 einer entsprechend aus
gebildeten Signalverarbeitungsschaltung 23 zugeführt. In
dieser Signalverarbeitungsschaltung 23 können die Signale
so aufbereitet werden, daß sie für eine winkelbezogene
Anzeige geeignet sind. Eine derartige winkelbezogene Anzeige
kann in einer entsprechenden Anzeigeeinrichtung 24 erfolgen.
Es ist jedoch auch möglich, mittels einer in der Signal
aufbereitungsschaltung 23 vorgesehenen Mischeinrichtung das
arithmetische Mittel aller auf den Wulst einwirkenden Kräfte
zu bilden und dieses zur Anzeige zu bringen. Eine entspre
chende Anzeigeeinrichtung für die damit gewonnene radiale
Spannkraft ist in der Fig. 5 mit 25 bezeichnet.
Mit der dargestellten Prüfeinrichtung lassen sich alle
interessierenden Wulstkenngrößen ermitteln. Es handelt sich
hier im wesentlichen um die Montierbarkeit, welche dadurch
ermittelt werden kann, daß für eine fest vorgegebene Dehnung
des Reifenwulstes eine bestimmte maximale Kraft nicht über
stiegen werden darf. Ferner ist die Prüfung im Hinblick auf
den Rim-off-Effekt möglich, bei der bei einer bestimmten
Gesamtkraft der Reifenwulst sich nur um ein bestimmtes
Maß dehnen darf. Ferner muß der Wulst an allen Stellen sei
nes Umfangs die gleiche Elastizität aufweisen, d. h. er
darf bei der Dehnung an irgendeiner Stelle seines Innen
umfangs nicht stärker nachgeben als an irgendeiner anderen
Stelle.
Die hierfür gewonnenen Meßergebnisse sind bei der beschrie
benen Vorrichtung äußerst aussagekräftig, da für die Kraft
meßeinrichtungen jeweils ein Meßkörper 3 verwendet wird,
in welchem durch die biegeelastischen, mit den Dehnungsmeß
streifen 13, 14, 15, 16 versehenen Stützelemente 9, 10, 11,
12 das Kraftübertragungsstück 5, das mit dem Spannmittel 4
verbunden ist, so abgestützt ist, daß es weitgehend unemp
findlich gegenüber Momenten und Querkräften, die aus der
radialen Führung der Spannmittel 4 bzw. des Meßkörpers 3
resultieren können, ist.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Überprüfen von Kraftfahrzeugreifen mit
- - Spannmitteln, die auf einem Kreisumfang verteilt am Rei feninnenwulst anlegbar und radial nach außen gerichtet verschiebbar sind;
- - Kraftmeßeinrichtungen, von denen jede einem jeweiligen Spannmittel zugeordnet ist und bei der radial nach außen gerichteten Bewegung der Spannmittel die auf den jeweiligen Innenumfangswinkelbereich des Reifenwulstes durch das je weilige Spannmittel übertragene Kompressionskraft ermit telt, und
- - einer Anzeigeeinrichtung, welche die ermittelten Kompres sionskräfte gegebenenfalls umfangswinkelbezogen anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Kraftmeßeinrichtung einen Meßkörper (3) aufweist, der mit dem am Reifeninnenwulst (21) angreifenden Spannmittel (4) über ein mittleres Kraftübertragungsstück (5) verbunden ist,
- - das mittlere Kraftübertragungsstück (5) in einem radial geführten Meßkörperrahmen (6, 7, 8) über im wesentlichen senkrecht zur Kraftrichtung sich erstreckende biege elastische Stützelemente (9, 10, 11, 12) abgestütz ist, und
- - die biegeelastischen Stützelemente (9, 10, 11, 12) mit zu einer Meßbrücke verschalteten Dehnungsmeßstreifen (13, 14, 15, 16) versehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützelemente (9, 10, 11, 12) das mittlere Kraftüber
tragungsstück (5) parallellenkerartig am Meßkörperrahmen
(6, 7, 8) abstützen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Stützelemente (9, 10, 11, 12) zwei Stützelemen
tepaare (9, 10 und 11, 12) bilden, und daß die Dehnungsmeß
streifen (13, 14, 15, 16) am vom Spannmittel (4) entfernt
liegenden Stützelementepaar (9, 10) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spannmittel (4) als Spannbacken
ausgebildet ist, der mit dem Meßkörper (3) aus einem Stück
besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Meßkörperrahmen (6, 7, 8) mit einer
Schubfläche (17) versehen ist, an der zur Radialverschiebung
(Pfeilrichtung B) ein Schubmittel (18) anliegt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Längsmittelebene (LM) des Kraftüber
tragungsstückes (5) gegenüber einem Andrückbereich (19), mit
welchem das Spannmittel (4) am Reifeninnenwulst (21) an
liegt, axial zur Reifenmittelebene hin versetzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützelemente (9, 10, 11, 12) und das
Kraftübertragungsstück (5) frei von der radialen Führung
(20) für den Meßkörper (3) nur im Meßkörperrahmen (6, 7, 8),
der in der radialen Führung (20) geführt ist, abgestützt
sind.
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