DE3809904C2 - Vorrichtung zur Abdichtung und Erzeugung von elektrischen Impulsen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung und Erzeugung von elektrischen Impulsen.

Eine Vorrichtung dieser Art ist durch das italienische Patent 12 11239 bekannt. Hierbei ist ein Lager für die Räder von Fahrzeugen mit einer Dichtung zwischen Außen- und Innenring gegen Eindringen von Schmutz und Wasser abgeschlossen. Das äußere Dichtungsteil ist dabei über eine Traghülse aus Blech am Außenring befestigt, während der innere Dichtungsabschnitt über ein Blechteil am Innenring befestigt ist. Ein aufvulkanisiertes, elastisches Dichtelement läuft an einer entsprechenden Dichtfläche der Blechteile an. Weiterhin enthält die Dichtung einen Impulsgeber, der bei jeder Umdrehung des Rades eine größere Anzahl elektrischer Impulse abgibt, wie sie bei Antiblockier- Systemen für die Bremsanlage benötigt werden. Die Anordnung bildet eine vorteilhafte Kombination von Abdichtung und Erzeugen von Impulsen. Abhängig vom Anwendungsfall und abhängig davon, welcher der beiden Laufringe rotiert, kann der Impulsgeber dem Außen- oder dem Innenring zugeordnet sein. Er muß jedoch am stillstehenden Lagerring angeordnet sein, da seine Verbindungsleitungen eine Rotation nicht erlauben.

Generell muß bei einem Wälzlager damit gerechnet werden, daß der ansich stillstehende Lagerring durch das über die Wälzkörper einwirkende Drehmoment zur Drehung angeregt wird und infolge fehlerhafter Passungsverhältnisse oder infolge veränderter Sitzbedingungen nach längerer Betriebsdauer auf der Sitzfläche wandert. Durch diese unbeabsichtigte Drehbewegung würden die Verbindungsleitungen beim bekannten Gegenstand abreißen, weil das betreffende Dichtungsteil fest mit dem Lagerring verbunden ist und dadurch mitgedreht wird. Dadurch wird die Funktion des Antiblockier-Systems unterbrochen.

Bei der Radlagereinheit nach der DE-OS 23 17 995 ist der Halter für den ABS-Impulsgeber räumlich vom Wälzlager getrennt, sodaß eine Mitnahme bei Kriechbewegungen des sonst stillstehenden Lagerringes nicht vorkommen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Abdichtung und Erzeugung von elektrischen Impulsen der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das Abreißen von Verbindungsleitungen sicher vermieden wird.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Der feststehende Lagerring kann, wie bereits erwähnt, der Außen- oder der Innenring sein. Aus diesem Grund kehrt sich entsprechend auch die Kinematik der Dichtung um. Der Impulsgeber kann demnach mit dem betreffenden Dichtungsteil entweder radial außen oder innen angeordnet sein. In allen Fällen ist zwischen dem Lagerring und dem den Impulsgeber tragenden Dichtungsteil keine die relative Drehbarkeit verhindernde Verbindung vorgesehen. Das Dichtungsteil selbst ist dabei beispielsweise fest mit einer entsprechenden Sitzfläche des Gehäuses, der Achse oder dgl. verbunden. Die Sicherheit gegen Verdrehen muß so hoch sein, daß ein unbeabsichtigtes Wandern des betreffenden Lagerringes in Umfangsrichtung keinen Einfluß auf das Dichtungsteil ausübt, selbst wenn beide Bauteile aneinanderliegen. Das erfindungsgemäß selbständig verdrehgesicherte Dichtungsteil hält auch den Impulsgeber positionsstarr an seiner Stelle, so daß die mit einer festen, rahmen- oder fahrwerksseitigen Anschlußstelle verbundenen Leitungen nicht mehr beansprucht werden. Die Gefahr des Abreißens ist somit vorteilhafterweise beseitigt.

Weitere erfindungsgemäße Merkmale werden nachfolgend an den in der Zeichnung dargestellten Beispielen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 den teilweisen Längsschnitt eines Kugellagers mit drehendem Innenring und einer Dichtung mit radial außen stationär angeordnetem Impulsgeber und

Fig. 2 den teilweisen Längsschnitt eines Kugellagers mit drehendem Außenring und einer Dichtung mit radial innen stationär angeordnetem Impulsgeber

Die in den Figuren nur teilweise dargestellten Kugellager gehören beispielsweise zu einer Radlagerung für Fahrzeuge. Der Lagerraum ist jeweils durch eine Dichtung gegen Eindringen von Wasser und Staub abgeschlossen. Die Dichtungen sind kombiniert mit einem Impulsgeber-System zur Speisung einer nicht dargestellten elektronischen Schaltung für ein Antiblockier-System, das auf die Bremsen der einzelnen Räder wirkt.

Die in Fig. 1 dargestellte Dichtung weist ein in ein mit dem Fahrwerk verbundenes Gehäuse 1 eingesetztes Dichtungsteil 2 auf. Dieses ist mit einem Blechkörper 3 versehen, der mit Preßsitz in die auch für den Außenring 4 als Sitzfläche 5 dienende Bohrung eingesetzt ist. Zur Verdrehsicherung ist weiterhin aus dem Randbereich des Blechkörpers 3 eine Zunge 6 radial ausgeklinkt und in eine entsprechende Ausnehmung 7 in der Sitzfläche des Gehäuses 1 hineingebogen. Dadurch ergibt sich ein Formschluß in Umfangsrichtung. Auf der Außenringseite ist ein nach innen geformter Radialflansch 8, ein verjüngter zylindrischer Fortsatz 9 und abschließend ein weiterer Flansch 10 mit konischem Verlauf vorgesehen. Der zylindrische Fortsatz 9 ist mit einem elastischen Belag 11 überzogen und mit geringster radialer Vorspannung auf die Schulterfläche 12 des Außenringes 4 gezogen. Diese Verbindung ist lediglich vorgesehen, um eine kompakte Ausführung des Radlagers vor der Montage zu erreichen. Im dargestellten, eingebauten Zustand ist ein Drehen des Außenringes 4 über diese Verbindung mit geringer Reibung möglich, wenn dieser unbeabsichtigt auf seiner Sitzfläche 5 in Umfangsrichtung wandert, d. h. sich kriechend drehen sollte. Dabei verbleibt das Dichtungsteil 2 zuverlässig in seiner Position. In den Blechkörper 3 ist der Impulsgeber 13 eingesetzt und mit elastischem Material 14 einvulkanisiert. Seine empfindliche Stirnseite 15 ist nach radial innen gerichtet. Dieser gegenüber ist ein aus Kunststoff gefertigter Ring 16 angeordnet, der an seiner Umfangsfläche eine größere Anzahl von im Abstand zueinander angeordneten Zellen 17 aus ferromagnetischem Material aufweist. Diese aktivieren in bekannter Weise während der Drehbewegung den Impulsgeber 13 und erzeugen an den Verbindungsleitungen 18 elektrische Impulse. Der Ring 16 ist mit einer auf dem Innenring 19 aufgezogenen Blechhülse 20 verbunden, deren zylindrische Mantelfläche 21 die Anlauffläche für eine am Blechkörper 3 aufvulkanisierte Dichtlippe 22 bildet.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel rotiert der Außenring 4, der in einer entsprechenden Nabe 23 sitzt. Auf eine mit dem Fahrwerk verbundene Achse 24 ist der Innenring 19 aufgezogen. Das Dichtungsteil 2 mit dem Impulsgeber 13 ist bei diesem Beispiel auf der Achse 24 befestigt, wobei aus dem Blechkörper 3 Material in eine am Umfang eines Achsabsatzes 25 eingearbeitete Ausnehmung 7 eingeformt ist. Der in Fortsetzung in den Innenring 19 eingeführte Blechkörper 3 ist mit diesem nur radial formschlüssig verbunden. Wenn sich der Innenring 19 auf der Achse 24 unbeabsichtigt dreht, kann das Dichtungsteil 2 nicht mitgenommen werden. Der radial äußere Dichtungsabschnitt 26 ist an seinem zylindrischen Sitzteil mit am Umfang verteilten, im Abstand zueinander angeordneten, ferromagnetischen Zellen 17 versehen, die gemäß dem oben beschriebenen Beispiel den Impulsgeber 13 bei Drehung des Radlagers aktivieren.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Abdichtung und Erzeugung von elektrischen Impulsen in einer Lagerung, insbesondere Radlagerung für Fahrzeuge, bestehend aus einem Dichtungsteil (2) mit darin eingesetztem Impulsgeber (13) zum Erfassen der Drehbewegung, wobei das Dichtungsteil (2) mit dem feststehenden Lagerring (4, 19) derart verbunden ist, daß der feststehende Lagerring (4, 19) gegenüber dem Dichtungsteil (2) drehbar ist, und wobei das Dichtungsteil (2) auf einer Sitzfläche des feststehenden Lagerrings (4, 19) an dem ihn aufnehmenden Maschinenelement (1, 24) gegen Verdrehen gesichert angeordnet ist, und aus einem mit dem rotierenden Lagerring (19, 4) drehfest verbundenen Dichtungsabschnitt (16, 26) mit im Abstand zueinander angeordneten, den Impulsgeber (13) aktivierenden Zellen (17).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsteil (2) mit dem Maschinenelement (1, 24) gegen Verdrehen formschlüssig gesichert angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Dichtungsteil (2) tragender Blechkörper (3) am Umfang mindestens einen formschlüssig in eine entsprechende Ausnehmung (7) des Maschinenteils (1, 24) hineinreichenden Vorsprung (6) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehende Dichtungsteil (2) über einen elastischen Belag (11) mit dem feststehenden Lagerring (4) radial formschlüssig und in Umfangs- und Achsrichtung leicht kraftschlüssig verbunden ist.