DE3805143C1

DE3805143C1 -

Info

Publication number: DE3805143C1
Application number: DE3805143A
Authority: DE
Inventors: Ulrich 6050 Offenbach De Kroeber
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1988-02-19
Filing date: 1988-02-19
Publication date: 1989-03-23
Also published as: DE58901858D1; EP0328879A3; ATE78434T1; BR8900258A; JPH01249349A; EP0328879A2; US4953462A; ES2034406T3; EP0328879B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Walzenlager für Walzen von Farb- und Feuchtwerken in Rotationsdruckmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Ein Walzenlager genannter Gattung ist aus dem DE-GM 19 95 046 bekannt. Das Walzenaufnahmestück ist als abgesetzter Bolzen ausgeführt in Form eines Stecklagers, wobei ein Zapfen am Bolzen axial verschiebbar in einer Exzenterbüchse gelagert ist. Diese Lager haben Nachteile bei der Bedienung, weil sie eine Zwei-Mann-Bedienung oder zusätzliche Vorrichtungen zum Halten der Walze beim axialen Einführen in die Lagerstelle erfordern.

Aus der DE-AS 12 68 443 ist es auch bereits bekannt, einen einseitig offenen Lagerkörper mit seinem Zapfen gestellfest exzentrisch zu lagern. Da aber der einseitig offene Lagerkörper mit dem exzentrisch angeordneten Zapfen aus einem Stück besteht, verdreht sich, falls durch eine einfache Exzenterverdrehung die gelagerte Walze gegen eine andere Walze eingestellt werden soll, auch die Montage- bzw. Demontagerichtung mit gleichem Drehwinkel. Dies ist aber dann nicht zu vertreten, wenn Walzen nur von einer Seite mit möglichst gleichbleibender Montage- bzw. Demontagerichtung zugänglich sein sollen, weil alle anderen Seiten durch anliegende Farb- oder Feuchtwerkswalzen oder durch Maschinenteile verdeckt sind.

Schließlich ist es aus der DE-OS 30 04 921 bekannt, den Achszapfen einer Walze in eine offene Lagerschale einzulegen und dort seine Lage zu fixieren.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Vorrichtung der genannten Gattung eine erhebliche Drehwinkeluntersetzung der Stellbewegung der Exzenterbuchse gegenüber der Verdrehung des Walzenaufnahmestückes zu erreichen.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1.

Das erfindungsgemäße Walzenlager ermöglicht es, daß bei der Einstellung der Walze die Montage- bzw. Demontagerichtung annähernd erhalten bleibt.

Die Erfindung soll anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel nachstehend erläutert werden.

Es zeigt

Fig. 1 das Walzenlager in geöffnetem Zustand, wobei der abgeflachte Zapfen eines die Walze aufnehmenden Lagerringes in einen einseitig offenen Lagerkörper eingelegt ist,

Fig. 2 eine Ansicht nach Schnitt A-A der Fig. 1.

Ein Zapfen 13 der Achse einer Walze 1 trägt ein Wälzlager 12, das mit einem Lagerring 4 umhüllt ist. Der Lagerring 4 besitzt an der der Walze 1 gegenüberliegenden Seite einen abgeflachten, zweikantigen Führungszapfen 14, der gemeinsam mit dem die Walze 1 aufnehmenden Lagerring 4 in einen einseitig offenen Lagerkörper 20 eines Walzenaufnahmestückes 3 eingelegt ist, welches einen der Breite des abgeflachten Führungszapfens 14 entsprechenden Schlitz S aufweist.

Das Walzenaufnahmestück 3 ist mit einem Zapfen 15 versehen, der drehbar in einer Exzenterbuchse 5 in einem Lagerbock 6 an dem Seitenständer 19 der Druckmaschine angeordnet ist.

Der Zapfen 13 der Walze 1, der Führungszapfen 14 des Lagerringes 4 und der Zapfen 15 des Walzenaufnahmestückes 3 sind fluchtend mit der Mittelachse 16, d. h. koaxial angeordnet. Ebenso koaxial sind die Wälzlager 12, der Lagerring 4 und der einseitig offene Lagerkörper 20 angeordnet.

Nach dem Einlegen des Führungszapfens 14 in den Lagerring 4 wird dieser nach rechts oder links gedreht. Dadurch verschiebt sich der gekrümmte Teil des Führungszapfens 14 in der Lagerbohrung des einseitig offenen Lagerkörpers 3 bis ein federndes Druckstück 11 am Führungszapfen 14 in eine Ausnehmung am einseitig offenen Lagerkörper 20 einrastet. Somit ist der Führungszapfen 14 im einseitig offenen Lagerkörper 20 gegen Verdrehen und Herausfallen gesichert.

Der Zapfen 15 des Walzenaufnahmestückes 3 kann gegebenenfalls auch direkt im Seitenständer 19, oder auch in einem am Seitenständer angelenkten, in der Zeichnung nicht näher dargestellten An- und Abstellhebel gelagert sein, wenn die Walze 1 zusätzlich an- und abschwenkbar sein soll.

Die Aufnahmebohrung für die Exzenterbuchse 5 im Lagerbock 6 ist schmal geschlitzt, so daß mittels einer Spannschraube 7 die Exzenterbuchse 5 dort geklemmt und zugleich gegen axiales Verschieben gesichert werden kann.

Durch einen Gewindestift 9, dessen Zapfen in einer Ringnut des Zapfens 15 des Walzenaufnahmestückes 3 eingreift, wird dieses axial gesichert.

Soll die Walze 1 gegen eine zweite Walze 2 eingestellt werden, muß zunächst die Klemmung der Exzenterbuchse 5 im Lagerblock 6 durch Betätigen der Spannschraube 7 aufgehoben werden. Mittels eines Stiftes läßt sich dann über eine am Umfang der Exzenterbuchse 5 angeordnete Bohrung 17 die Exzenterbuchse 5 verdrehen.

Der Zapfen 15 des Walzenaufnahmestückes 3 ist stirnseitig mit einer Nut 18 versehen, die gleich der Lage des Schlitzes S verläuft. In die Nut 18 greift das eine Ende eines Verdrehsicherungshebels 8 ein. Der Verdrehsicherungshebel 8 ist ein flaches Stück, das in der Nut 18 geführt wird. Mit seinem einen Ende ist der Verdrehsicherungshebel 8 um einen Drehpunkt parallel zum Zapfen 15 mittels eines Bolzens 10 im Lagerbock 6 gestellfest schwenkbar gelagert.

Im ungünstigsten Fall erfolgt die Verdrehung der Montage- bzw. Demontagerichtung um den Winkel α, bei Verdrehung der Exzenterbuchse 5 um 180 Grad, z. B. von ganz links nach ganz rechts. Die Größe dieser Verdrehung ist durch das Verhältnis der Exzentrizität a der Exzenterbuchse 5 zu einem Abstand b, welcher zwischen Bolzen 10 und der Mittelachse 16 der Lagerbohrung der Exzenterbuchse 5 besteht, mit

=

vorgegeben (siehe Fig. 2). Beim Verdrehen der Exzenterbuchse 5, z. B. um 90 Grad nach links oder rechts (siehe Fig. 2), verdreht sich der Schlitz S des einseitig offenen Lagerkörpers 20 und somit auch die Montage- bzw. Demontagerichtung der Walze 1 nur um die Hälfte des Winkels α.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine feinfühlige Einstellung der Walze 1 gegenüber der Walze 2, bei minimaler Veränderung der Montage- bzw. Demontagerichtung der Walze 1.

Bei ordnungsgemäß verriegeltem Lagerring 4 im einseitig offenen Lagerkörper 20 ist die Walze 1 sicher, genau und verschleißfrei aufgenommen.

Bezugszeichenliste

1 einstellbare Walze
2 feststehende Walze
3 Walzenaufnahmestück
4 Lagerring
5 Exzenterbuchse
6 Lagerbock
7 Spannschraube
8 Verdrehsicherungshebel
9 Gewindestift
10 Bolzen
11 federndes Druckstück
12 Wälzlager
13 Zapfen
14 Führungszapfen
15 Zapfen
16 Mittelachse
17 Bohrung
18 Nut
19 Seitenständer
20 einseitig offener Lagerkörper

Claims

1. Walzenlager für Rotationsdruckmaschinen mit einer Exzenterbuchse, die in ihrem Sitz im Gestell zum Zwecke der einmaligen Einjustierung einer Walze verdrehbar und durch eine Spannschraube in dieser Lage festklemmbar ist, ferner mit einem Walzenaufnahmestück, das mit einem Zapfen in der Exzenterbuchse koaxial zur Mittelachse der Walze gelagert ist, weiterhin mit einem Wälzlager zur drehbaren Lagerung der Walze und schließlich mit einer Verdrehsicherung, mit der der Zapfen des Walzenaufnahmestückes in seiner Gebrauchslage verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (15) des Walzenaufnahmestückes (3) verdrehbar in der Exzenterbuchse (5) gelagert ist, wobei als Verdrehsicherung an dem Zapfen (15) eine Nut (18) vorgesehen ist, in der mit einem Ende ein Verdrehsicherungshebel (8) geführt ist, der mit seinem anderen Ende an einem zum Zapfen (15) parallelen Bolzen (10) gestellfest schwenkbar gelagert ist, daß die Wälzlager (12) auf dem Zapfen (13) der Walze (1) angeordnet und mit ihrem Außenring in einem allseitig geschlossenen Lagerring (4) aufgenommen sind, der einen zweikantig abgeflachten Führungszapfen (14) aufweist und daß das Walzenaufnahmestück (3) ein einseitig offener Lagerkörper (20) mit einem Schlitz (S) ist, der mit der Nut (18) des Zapfens (15) gleichgerichtet ist und in den ein zweiseitig abgeflachter Führungszapfen (14) einlegbar und durch Verdrehen im einseitig offen Lagerkörper (20) sicherbar ist.

2. Walzenlager für Rotationsdruckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Führungszapfen (14) des Lagerringes (4) ein federndes Druckstück (11) angeordnet ist, das in eine Ausnehmung des einseitig offenen Lagerkörpers (20) beim Sichern einrastet.