HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Das Hepatitis B-Virus (HBV) ist die Infektionsursache, die
für eine Reihe von verschiedenen Leberkrankheiten beim
Menschen verantwortlich ist. Viele Individuen, die mit HBV
infiziert sind, leiden an einer akuten Phase der Krankheit,
auf die eine Erholung folgt. Jedoch kann eine Reihe von
Individuen die Infektion nicht mehr ausheilen, wodurch sie zu
chronischen Trägern der Infektion werden. Die HBV-Infektion
ist in vielen Teilen der Welt endemisch, mit einer starken
Verbreitung der Infektion, die nach der Geburt von chronisch
infizierten Müttern auf ihre Neugeborenen übergeht. Die
Anzahl der chronischen Träger weltweit wurde auf über
dreihundert Millionen geschätzt. Aus diesem Pool von Trägern
sterben jährlich Hunderttausende an den Langzeitfolgen der
chronischen Hepatitis B (Zirrhose oder hepatozelluläres
Karzinom).
-
Das HB-Virion besteht aus zwei Gruppen von Strukturproteinen,
den Kernproteinen und den Hüll- oder
Oberflächen("S")-Proteinen. Abgesehen von der Tatsache, daß es die
Hauptoberflächenproteine des Virions sind, d. h. Dane-Teilchen, sind
die "S"-Proteine die alleinigen Bestandteile des Australia
Antigens oder 22 nm-Teilchen. Die "S"-Proteine sind die
Translationsprodukte eines großen offenen Leserahmens (ORF),
der für die Aminosäuren 389-400, je nach Serotyp, kodiert
[LO, S.J: et al., 1986, Biochem. Biophys. Res. Comm. 135,
Seiten 383 ff.]. Dieser ORF wird in drei Domänen aufgeteilt,
von denen jede mit einem ATG-Codon beginnt, das in der Lage
ist, als Startstelle der Translation in vivo zu fungieren.
Diese Domänen werden gemäß ihrer entsprechenden 5'-,
3'-Anordnung in dem Gen als preS-1 (Aminosäuren 108-119), preS-2
(55 Aminosäuren) und S (226 Aminosäuren) bezeichnet
[Heermann, K.H: et al., 1984, J. Virol., 52, Seiten 396-402].
-
Die sechs Proteinprodukte, die diesem ORF entstammen, weisen
die folgenden Zusammensetzungen auf:
-
1) gp42 (42 000 Dalton-Glykoprotein) = preS-1/preS-/S
(bedeutet preS-1 folgt unmittelbar vor pres-2, folgt
unmittelbar vor 5).
-
2) p39 (p = Protein) = preS-1/preS-2
-
3) gp36 = preS-2/5 (zwei Glykosylierungsstellen)
-
4) gp33 = preS-2/5 (eine Glykosylierungsstelle)
-
5) gp27 = S (eine Glykosylierungsstelle)
-
6) p24 = 5.
-
Alle sechs Proteine sind zu einem etwa äquimolaren Ausmaß in
dem HBV-Dane-Teilchen vorhanden. In dem 22 nm-Teilchen sind
die vier kleineren Proteine in etwa äquimolarem Ausmaß
vorhanden, während gp42 und p39 meistens in einem oder
einigen wenigen Molekülen pro Teilchen vorhanden sind.
-
Die 22 nm-Teilchen oder die HB-Oberflächenantigenteilchen
(HBsAg) wurden aus dem Plasma chronischer Träger gereinigt.
Diese chronischen Träger werden als HBs&spplus; bezeichnet, da ihr
Plasma-Teilchen in Bezug auf auf die
HB-Oberflächenantigenteilchen positiv ist. Wenn diese Träger eine bestimmte
ausreichende Immunreaktion erreicht haben, können sie die
Infektion ausheilen und werden zu HBs&supmin;. Diese Individuen
werden aufgrund ihrer Bildung von Antikörpern gegen HBs als
anti-HBs&spplus; bezeichnet. Auf diese Weise steht HBs&spplus; mit der
Genesung von der Krankheit in Verbindung. Darum wurde
erwartet, daß die Stimulation oder Bildung von anti-HBs&spplus; durch
einen HB-Impfstoff einen Schutz gegenüber einer HBV-Infektion
verleiht.
-
Diese Hypothese wurde bereits experimentell nachgeprüft.
Abgesehen vom Menschen, sind Schimpansen die einzige Spezies,
die gegenüber einer HBV-Infektion vollkommen anfällig ist,
wie es sich in quantifizierbaren Markern, wie HBs&spplus;, einem
erhöhten Niveau an Leberenzymen im Serum etc., widerspiegelt.
Schimpansen wurden mit drei Dosen aus gereinigten HBsAg-
Teilchen geimpft und anschließend mit einer hohen Dosis
infektiösem HBV provoziert. Während die mit Placebo geimpften
Tiere an den Anzeichen einer akuten HBV-Infektion litten,
waren die mit HBsAg geimpften Tiere gegenüber jeglichen
Anzeichen einer Infektion vollständig geschützt. Darum
genügten in diesem experimentellen System HBsAg-Teilchen, die
aus gp27 und gp24 bestanden (nur die S-Domäne), um eine
Schutzimmunität auszulösen. Beflügelt von diesen
Beobachtungen haben mehrere Hersteller HB-Impfstoffe, die aus HBsAg-
Teilchen bestehen, hergestellt.
-
Jüngste Daten haben nahegelegt, daß die preS-1- und preS-2-
Domäne bei der Immunität gegenüber HBV-Infektionen eine
wichtige Rolle spielen [Neurath et al., Nature, 315, Seiten
154-6 (1985)]. Beide Antikörper gegen preS-1 (ausgelöst durch
Immunisierung mit einem Peptid, bestehend aus den
Aminosäureresten 1-26 von preS-2), sowie Antikörper gegen preS-2
(ausgelöst durch Immunisierung mit einem Peptid, bestehend
aus den Aminosäureresten 1-26 von preS-2) sind in der Lage,
die Bindung von HBV an menschliche Hepatomzellen in vitro zu
blockieren; anti-HBs (Seren von Patienten, die mit HBsAg ohne
preS-1 oder preS-2 geimpft worden sind) ist nicht in der
Lage, diese Blockierung auszulösen. Wenn dieses in vitro-
Ereignis eine in vivo-Infektion simuliert, so können die
preS-Domänen (d. h. preS-1 und preS-2 in toto als verknüpfte
Einheit) die HBV-Bindungsstelle für seinen Leberzellen-
Rezeptor darstellen, und anti-preS- kann die Bindung von HBV
und die Auslösung einer Infektion blockieren. Ferner wurde
gefunden, daß der anti-preS-Titer während der Genesungsphase
von einer akuten HBV-Infektion ansteigt, was beweist, daß
diese zwei Antikörper bei der Genesung eine Rolle spielen.
Schließlich wurde gezeigt, daß die Impfung von Schimpansen
mit einem preS-Poly-petid aus 108 Aminosäuren (die Reste 27-
19 von preS-1, an die unmittelbar die Reste 1-16 von preS-2
anschließen) ein gewisses Maß an Schutz gegen eine
Provokation mit HBV vermitteln konnte. Zusammengefaßt legen
diese experimentellen Beobachtungen nahe, daß die preS-
Domänen ein wirksamer Zusatz zu den derzeitigen
HB-Impfstoffen sind.
-
Um die verfügbare Versorgung mit HB-Impfstoffen auszudehnen,
haben sich die Hersteller der DNA-Rekombinationstechnik
zugewandt, um die Expression von "S"-Proteinen durchzuführen.
Unter den mikrobiellen Systemen wurden Echerichia coli und
Saccharomyces cerevisiae am häufigsten zur Expression vieler
Rekombinationsproteine verwendet. Zahlreiche Versuche zur
Expression immunologisch aktiver HbSAg-Teilchen in E. coli
waren nicht erfolgreich [Fujisuwa et al., (1985) Gene, 40,
Seiten 23-29; Offensperger et al., (1985), P.N.A.S. USA,
Seiten 7540-4]. S. cerevisiae zeigte jedoch eine große
Vielseitigkeit in ihrer Fähigkeit, immunologisch aktive
HBsAg-Teilchen zu exprimieren [Valenzuela et al.,
Biotechnology 3 : 317-320, April 1985). Diese Teilchen erwiesen
sich bei einer Formulierung in einen Impfstoff als fähig,
Schimpansen vollständig gegen eine Provokation mit lebendem
HBV zu schützen. Außerdem war ein aus Hefe stammender HBsAg
bei klinischen Versuchen am Menschen genauso immunologisch
wirksam wie ein aus Plasma stammender HBsAg. Darum hat sich
die Verwendung von S. cerevisiae als Wirtspezies zur
Steuerung der Synthese von rekombinantem HBsAg fest
etabliert. Im Lichte dessen wäre es wünschenswert, die
gesamte preS-Domäne, die mit der S-Domäne in einem
immunogenen Teilchen verknüpft ist, zu exprimieren.
-
In einer Reihe von mikrobiellen rekombinanten
Expressionssystemen wurde gezeigt, daß die Synthese von vielen
verschiedenen Polypeptiden für die Wirtszelle von Nachteil
ist. Als Folge existiert ein selektiver Druck gegen die
Expression solcher Polypeptide, so daß die einzigen Zellen,
die sich bei einer Anreicherung einer solchen rekombinanten
Kultur akkumulieren, diejenigen sind, die das fremde
Polypeptid nicht mehr exprimieren oder so wenig Fremdpeptid
exprimieren, daß die Kultur als Quelle für das Polypeptid
nicht mehr ökonomisch ist. In einigen Fällen ist die
nachteilige Wirkung so stark, daß, wenn die Expression durch
einen starken konstitutiven Promotor angetrieben wird, die
sich neu transformierten Zellen nicht mehr fortpflanzen und
auf Selektionsplatten Kolonien bilden können. Diese
nachteiligen Wirkungen können behoben werden, indem ein
induzierbarer Promotor zur Steuerung der Synthese solcher
Polypeptide verwendet wird. Eine Reihe induzierbarer Gene
kommen in S. cerevisiae vor. Drei gut charakterisierte
induzierbare Systeme sind die Galactose (GAL)-Gebrauchsgene,
das Alkoholdehydrogenase 2(ADH2)-Gen und das Gen des
α-Paarungsfaktors.
-
S. cerevisiae besitzt drei Gene, welche für die Enzyme
kodieren, die für die Verwendung von Galactose als
Kohlenstoffquelle für das Wachstum verantwortlich sind. Die Gene GAL1,
GAL7 bzw. GAL10 kodieren jeweils für Galactokinase,
α-D-Galactose-1-phosphaturidyltransferase und
Uridindiphosphorgalactose-4-epimerase. In Abwesenheit von
Galactose wird eine sehr geringe Expression dieser Enzyme
nachgewiesen. Wenn die Zellen auf Glucose gezogen werden und
anschließend Galactose zu der Kultur hinzugegeben wird,
werden diese drei Enzyme gleichwertig, auf dem Niveau der
RNA-Transkription, in 10 000facher Konzentration induziert.
Die GAL1- und GAL10-Gene wurden molekular kloniert und
sequenziert. Die Regulator- und Promotorsequenzen für die
5'-Stellen der entsprechenden kodierenden Regionen wurden
neben den kodierenden Regionen des lacZ-Gens angeordnet.
Diese Experimente haben diejenigen Promotor- und
Regulatorseqenzen definiert, die für die Induktion von
Galactose notwendig und ausreichend sind.
-
S. cerevisiae besitzt ferner drei Gene, die jeweils für ein
Isoenzym von ADH kodieren. Eines dieser Enzyme, ADHII, ist
für die Fähigkeit von S. cerevisiae verantwortlich, Ethanol
als Kohlenstoffquelle während des oxidativen Wachstums zu
verwenden. Die Expression des ADHII-Gens, das für das
ADHII-Isoenzym kodiert, unterliegt der Katabolitrepression
durch Glucose, so daß während des fermentativen Wachstums in
Gegenwart von Glucosekonzentrationen von 0,1% (Gew./Vol.)
praktisch keine Transkription des ADHII-Gens auftritt.
Während dieses Glucoseverbrauchs und in Gegenwart
nichtreprimierender
Kohlenstoffquellen wird die Transkription des
ADHII-Gens in 100-1000facher Konzentration induziert. Dieses
Gen wurde molekular kloniert und sequenziert, und diejenigen
Regulator- und Promotorsequenzen, die zur Derepression der
Transkription notwendig und ausreichend sind, wurden
definiert.
-
Der α-Paarungsfaktor ist ein Sexualpheromon von S.
cerevisiae, das zur Paarung zwischen MATα- und MATa-Zellen
erforderlich ist. Dieses Tridecapeptid wird als
Prepropheromon exprimiert, das in das rauhe endoplasmatische
Reticulum eingeschleust, Glykosyliert und proteolytisch bis
zu einer endgültigen reifen Form, die von den Zellen
sezerniert wird, weiterverarbeitet wird. Dieser biochemische
Weg wurde als Expressionsstrategie für fremde Polypeptide
ausgenutzt. Das Gen des α-Paarungsfaktors wurde molekular
kloniert, und sein Promotor mit der Preproleadersequenz wurde
verwendet, um eine Reihe von Polypeptiden zu exprimieren und
sezernieren. Wie aufgrund ihrer Durchquerung des rauhen
endoplasmatischem Reticulums und des Golgiapparates erwartet,
können Fremdproteine sowohl N- als auch O-verknüpfte
Glykosylierungsvorgänge durchlaufen. Der α-Paarungsfaktor-
Promotor ist nur in -phänotypischen Zellen aktiv. Bei
S. cerevisiae existieren 4 genetische Loci, bekannt als SIR,
die Proteine synthetisieren, die zur Repression von weiteren,
normalerweise stummen Kopien der und -Information
erforderlich sind. Temperaturempfindliche (ts) Läsionen, die
dieses Repressionsereignis stören, kommen in dem Genprodukt
von wenigstens einem dieser Loci vor. In dieser Mutante
unterbricht das Wachstum bei 35ºC die Repression, was zu
Zellen des Phänotyps führt, in denen der
α-Paarungspromotor inaktiv ist. Bei einer Temperaturverschiebung auf
23 ºC wandeln sich die Zellen in den Phänotyp um, so daß
der Promotor aktiv wird. Die Verwendung von Stämmen mit einer
ts SIR-Läsion wurde für die kontrollierte Expression mehrerer
fremder Polypeptide gezeigt.
-
Das gesamte Hepatitis B-Virus-pres-Antigen-Gen, das in einem
angrenzenden Leserahmen mit dem Hepatitis
B-Virus-Oberflächenantigen verknüpft ist, wurde in Saccharomyces
cerevisiae exprimiert. Das exprimierte Protein aggregiert in
Teilchenform, die die Hauptantigenstellen aufweist, für die
beide Domänen kodieren, wodurch die Nützlichkeit von Hefe als
Wirt für die Expression der preS-Domäne unterstrichen wird.
Dieses Protein ist in diagnostischen in vitro-Systemen und
als Impfstoff zur Behandlung und Prävention von Krankheiten
und/oder Infektionen, die durch das Hepatitis B-Virus
hervorgerufen werden, nützlich.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die Fig. 1A, 1B und 1C sind schematische Diagramme, die
die Konstruktion der Plasmide pYGAP/PSSA, pYGAP/PSSC,
pYGAL/PSSA, pYGAL/PSSC, pYAGAP/PSSΔ, pYADH2/PSSC und
pUC13/PSSC erläutern.
-
Die Fig. 2 und 3 sind schematische Diagramme, die die
Konstruktion des Vektors pJC197 mit dem darauf befindlichen
α-Paarungsfaktor erläutern.
-
Die Fig. 4A und 4B sind schematische Diagramme, die die
Konstruktion des Plasmids pYαMF/PSΔS erläutern.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft einen Impfstoff gegen die Hepatitis B-
Krankheit, umfassend ein Polypeptid und ein physiologisch
verträgliches Verdünnungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß
das genannte Polypeptid die preS-1-Domäne, auf der die
Aminosäuren 2-15 fehlen, die preS-2-Domäne und die S-Domäne
aufweist.
-
Dane-Teilchen werden als Quelle für HBV-Nucleinsäure zur
Isolierung des preS-1-, preS-2-, S-ORF verwendet. Die
endogene Polymerasereaktion wird eingesetzt, um kovalent
geschlossene ringförmige doppelsträngige DNA des HBV-Genoms
aus der Nick-Gap-Form herzustellen, die ursprünglich in dem
HB-Virion vorhanden sind. Die reparierte DNA wird isoliert
und vollständig mit EcoRI verdaut. Der E.
coli-Klonierungsvektor pBR322 wird ebenfalls mit EcoRI verdaut, mit der
HBV-DNA ligasiert und verwendet, um E. coli zu
transformieren. Die rekombinanten Plasmide werden selektiert,
wobei diese das HBV-Genom in einer ringförmig permutierten
Form enthalten, bei der die EcoRI-Schnittstelle die komplette
preS-1, preS-2, S-Kodierungsregion in eine 5'-Domäne von 4
Kilobasenpaaren (kbp) und eine 3'-Domäne von 0,8 kbp teilt.
Diese beiden Regionen werden für den gelegentlichen
Zusammenbau des gesamten Gens subkloniert. Für die 3'-Domäne
wird puC19 mit EcoRI und BamHI verdaut, anschließend mit
einem synthetischen Oligonucleotid ligasiert, das aus den
endständigen 5 Nucleotiden der kodierenden Region, dem
Stoppcodon, einer HindIII-Schnittstelle und einem BamHI-Ende
besteht. Der 3'-Teil des preS-1/preS-2/S-Gens, der aus einem
EcoRI-AccI-Fragment von 0,8 kbp besteht, wird in diesen
Vektor kloniert. Der 5'-Teil, der aus einem BamHI-EcoRI-
Fragment von 0,3 kbp besteht, wird in pUC18 auf eine von zwei
Arten subkloniert, die davon abhängen, ob (1) der
vollständige ORF exprimiert werden soll, oder (2) die putative
hydrophobe Signalsequenz (Aminosäuren 2-15) elimiert werden
soll. Für die erste Strategie wird pUC18 mit HindIII und
EcoRI verdaut und mit einem synthetischen 72
bp-Oligonucleotid ligasiert, das den vollständigen ORF von der BamHI-
Schnittstelle stromaufwärts über die distale ATG-Sequenz und
eine nicht translatierte 10 bp-Leadersequenz zu einem
HindIII-kompatiblen Ende wieder-herstellt. Für die zweite
Strategie wird ein Oligonucleotid von 30 bp, das eine
identische Funktion ausführt, jedoch die kodierende Region
für die u-Aminosäuren 2-15 eliminiert, ligasiert. Das BamHI-
EcoRI-Fragment von 0,3 kbp der 5'-Domäne wird anschließend in
einen dieser Oligonucleotid-verknüpften Klonierungsvektoren
ligasiert. Die 5'-pUC18- und 3'-pUC19-Klone werden durch
Wachstum in E. coli amplifiziert. Die kodierenden Regionen
Fragmente abgespalten. Diese 51- und 3'-Fragmente werden
ligasiert, mit HindIII verdaut, und der vollständige ORF mit
HindIII-Enden wird in pUC13 kloniert, der zuvor mit HindIII
verdaut worden ist. Der vollständige ORF wird als HindIII-
Fragment über präparative Agarose-Gelelektrophorese zur
Klonierung in das GAPDH-, ADH2- oder
GAL10-Promotorexpressionssystem gereinigt.
-
Das PBR322-Plasmid, das die GAPDH-Expressionkassette enthält,
besitzt eine außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle zwischen
dem GAPDH-Promotor und dem ADH1-Transkriptionsterminator, in
den der vollständige, oben beschriebene ORF aus pUC13 in der
geeigneten Orientierung inseriert wird. Diese
Expressionskassette von 3,0 kbp wird anschließend durch SphI-Verdau
entfernt und in den Shuttle-Vektor pC1/1 ligasiert, um das
kleine SphI-Fragment zu ersetzen. Die auf diese Weise
konstruierten Vektoren werden zur Transformation des S.
cerevisiae-Stammes 2150-2-3 (Valenzuela et al., Biotechnology
3 : 317-320, April 1985) verwendet; jedoch ergibt eine
Ausplattierung des Transformationsgemisches auf selektiven
Platten keine stabile Kolonienbildung. Die vermutete
Toxizität des exprimierten Produkts wird durch die Entfernung
des größten Teils der preS-1-PreS-2/S-kodierenden Region,
durch die Bildung einer Leserahmenverschiebung durch Verdau
mit BamHI und durch Religasierung des Plasmids bestätigt; die
auf diese Weise hergestellte DNA transformiert Hefezellen
wirksam.
-
Der YEp52 E coli/S. cerevisiae-Shuttlevektor lenkt die
Expression von Fremdgenen, die in einer außergewöhnlichen
HindIII-Schnittstelle hinter dem Galactose-induzierbaren
GAL10-Promotor inseriert sind. Der oben beschriebene
preS-1/preS-2/S-ORF (mit HindIII-Enden) wird in die HindIII-
Schnittstelle des Vektors ligasiert. Dieses rekombinante
Plasmid wird in den S. cerevisiae-Stamm BY-19 (auch als DC04
bekannt, Broach et al. Cell 21 : 501-508, 1980)
eingeschleust. Die transformierten Klone werden selektiert. Die
Zellen werden in einem selektiven synthetischen Medium
gezogen, das Glycerin-Milchsäure enthält. Anschließend wird
Galactose zu der Kultur hinzugegeben, um die Expression
auszulösen. Es werden Lysate hergestellt, in einer
Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
aufgetrennt und ein Western Blot auf Nitrocellulose
durchgeführt. Es wird ein p39-Produkt gefunden, das aufgrund
seines Vorkommens nur in den induzierten Transformanten und
seiner Reaktivität gegenüber konvaleszenten menschlichen
HB-Seren spezifisch gegenüber preS-1/preS-2/S ist. Außerdem
sind Lysate der Transformanten, jedoch nicht diejenigen der
Wildtyp-S. cerevisiae, im Radioimmuntest HBsAg-positiv, und
sie sind preS-positiv aufgrund der Bindung an polymersiertes
menschliches Albumin, eine Bindung, die sich gegenüber der
preS-Region als spezifisch erwies. Eine Immun-Affinitätssäule
mit Ziegenantikörpern, die die Teilchenform von HBsAg
erkennen, wurde zur Reinigung von preS-1/preS-2/S aus
transformierter S. cerevisiae verwendet. Das eluierte Produkt ist
im Radioimmuntest HBsAg-positiv, gemäß Bindung an
polymerisiertes menschliches Albumin preS-positiv und unter dem
Elektronenmikroskop teilchenförmig. Diese Daten zeigen, daß
das gesamte preS-1/preS-2/5-Protein in S. cerevisiae als
p39-Protein exprimiert ist, das in Teilchenform vorliegt.
Eine solche Teilchenform, die sowohl HBs- als auch
preS-Antigene enthält, ist als HB-Impfstoff und diagnostisches Mittel
wirksam.
-
Der) E. coli-Klonierungsvektor pADH2Δ67(-1) enthält
Sequenzen, die in der Lage sind, bei S. cerevisiae die Expression
von Fremdgenen auszulösen, die an einer außergewöhnlichen
HindIII-Schnittstelle hinter dem (Glucose-reprimierbaren)
ADH2-Promotor inseriert sind. pADH2Δ67(1-) wird mit BamHI und
EcoRI verdaut, mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I
mit glatten Enden versehen, und das 4,9 kbp-Fragment, das den
ADH2-Promotor und -Terminator enthält, über präparative
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. pUC7 wird mit PstI
verdaut, mit T4 DNA-Polymerase mit glatten Enden versehen und
mit dem 4,9 kbp-Fragment ligasiert. Das resultierende Plasmid
wird mit SalI verdaut, und das 4,9 kbp-Fragment wird über
präparative Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. pUCI8 wird
mit HindIII verdaut, mit dem Klenow-Fragment der
DNA-Polymerase I mit glatten Enden versehen und mit sich selbst
ligasiert. Das resultierende Plasmid wird mit SalI und mit
dem 4,9 kbp-SalI-Fragment ligasiert. Der oben beschriebene
1,2 kbp-preSe-1/preS-2/S-ORF (mit HindIII-Enden) wird in die
HindIII-Schnittstelle dieses Vektors ligasiert. Das
resultierende Plasmid wird mit SalI verdaut, und das 6,1
kbp-Fragment wird in die SalI-Schnittstelle des Shuttle-Vektors pC1/1
ligasiert. Das Plasmid pC1/1 ist ein Derivat von pJDB219, bei
dem die Region, die dem bakteriellen Plasmid pMB9 in pJDB219
entspricht, durch pBR322 ersetzt wurde. Dieses rekombinante
Plasmid wird in S. cerevisiae eingeschleust, und die
transformierten Klone werden selektiert. Die Zellen werden in
einem synthetischen selektiven Medium, das 0,3% (Gew./Vol.)
Glucose enthält, gezogen. 48 Stunden später, nach der
Glucoseverarmung, werden Lysate hergestellt, durch SDS-PAGE
aufgetrennt und ein Western Blot auf Nitrocellulose
durchgeführt. Es wird ein p39-Produkt gefunden, das aufgrund
seines Vorkommens nur in den Transformanten und aufgrund
seiner Reaktivität gegenüber konvaleszenten menschlichen
HB-Seren spezifisch für preS-1/preS-2/S ist. Außerdem sind
die Lysate von Transformanten, jedoch nicht die der
Wildtyps. cerevisiae im Radioimmuntest HBsAg-positiv, und sie sind
aufgrund der Bindung an polymerisiertes menschliches Albumin
pres-positiv. Eine Immun-Affinitätssäule mit
Ziegen-Antikörpern, die die Teilchenform von HBsAg erkennen, wurde zur
Reinigung von preS-1/preS-2/S aus transformierter S. cerevisiae
verwendet. Das eluierte Produkt ist im Radioimmuntest
HBsAgpositiv, aufgrund der Bindung an polymerisiertes menschliches
Albumin gegenüber preS positiv und ist unter dem
Elektronenmikroskop teilchenförmig.
-
Das Gen MFα1 des α-Paarungsfaktors wurde in einen
Plasmidvektor aus S. oerevisiae-Genom-DNA kloniert. Das
resultierende Plasmid pKH2 wird mit EcoRI verdaut und das
1,7 kbp-Fragment, das das Gen des α-Paarungsfaktors trägt,
wird über präparative Agarose-Gelelektrophorese gereinigt.
-
1,7 kbp-Fragment, das das Gen des α-Paarungsfaktors trägt,
wird über präparative Agarose-Gelelektrophorese gereinigt.
Das Plasmid pRJ148 (ein modifiziertes pBR322 ohne die
HindIII-Schittstelle) wird mit EcoRI verdaut und mit dem
1,7 kbp-Fragment ligasiert, um das Plasmid pRJ159 zu
erhalten. Diese DNA wird mit HindIII verdaut und mit sich
selbst ligasiert, um das Plasmid pRJ167 zu erzeugen, das nun
die außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle aufweist. Das
Plasmid pRJ167 wird mit HindIII verdaut und durch Insertion
eines synthetischen Oligonucleotid-Adaptors modifiziert, um
ein neues Plasmid (pRJ174) zu gewinnen, das eine
außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle enthält, die bei allen drei
Leserahmen zwischen der 3'-Seite des Promotors und
Preproleaders und der 5'-Seite des Terminationssignals der
Translation liegt. Die HindIII-Schnittstelle wird zu einer
BamHI-Schnittstelle umgewandelt, indem mit HindIII verdaut
wird, mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I glatte
Enden hergestellt werden, indem BamHI-Linker zugegeben werden
und eine Selbstligasierung erfolgt, um das Plasmid pJC193 zu
erzeugen. Dieses Plasmid wird mit EcoRI verdaut, mit dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I mit glatten Enden
versehen, durch Zugabe von BclI-Linkern modifiziert, mit BclI
verdaut, und das 1,5 kbp-Fragment, das das Gen des
α-Paarungsfaktors trägt, über präparative
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. Dieses resultierende BclI-Fragment
wird mit alkalischer Phosphatase aus Kalbsdarm behandelt und
anschließend in die außergewöhnliche BamHI-Schnittstelle von
pC1/1 inseriert, wobei die ursprüngliche BamHI-Schnittstelle
während des Verfahrens (Plasmid pJC194) zerstört wird. Diese
DNA wird mit BamHI verdaut und mit sich selbst ligasiert, um
überschüssige BamHI-Linker zu entfernen, was zu dem neuen
α-Paarungsfaktor-Expressions-plasmid pJC197 führt. Der preS-
1/preS-2/S-ORF in pUC13, der oben beschrieben ist, wird mit
HinfI und AvaI verdaut. Der 0,5 kbp-ORF wird über präparative
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. pUCI8 wird mit SalI und
BamHI verdaut, anschließend mit zwei synthetischen
Oligonucleotiden ligasiert. Das 5'-Oligonucleotid besteht aus
einem SalI-Ende, einer HindIII-Schnittstelle, Nucleotiden,
die für eine KEX2-Spaltstelle kodieren, Nucleotiden, die für
die Aminosäuren 2 und 3 von preS-1 kodieren und einem HinfI-
Ende. Das 3'-Nucleotid enthält eine AvaI-Schnittstelle,
Nucleotide, die für die letzten 8 Aminosäuren von preS-2
kodieren, das Stoppcodon, eine HindIII-Schnittstelle und ein
BamHI-Ende. Der 0,5 kbp-ORF wird in diesen
Oligonucleotidverküpften puC18-Vektor kloniert. Der resultierende Vektor
wird mit HindIII verdaut und mit dem Klenow-Fragment der DNA-
Polymerase I mit glatten Enden versehen. Der resultierende
modifizierte 0,5 kbp-preS-1/preS-2-ORF wird über präparative
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt und in pJC197 kloniert,
der mit BamHI verdaut und mit dem Klenow-Fragment der DNA-
Polymerase I mit glatten Enden versehen wurde, was dazu
führte, daß der preS-ORF mit der Preproleadersequenz des
α-Paarungsfaktors zweckorientiert verbunden ist.
-
Der Promotor des α-Paarungsfaktors ist nur in Zellen aktiv,
die phänotypisch sind. Es existieren 4 Loci bei S.
cerevisiae, die als SIR bekannt sind und die Proteine
synthetisieren, die zur Repression weiterer, normalerweise stummer
Kopien der und -Information erforderlich sind. Zellen des
Stamms JRYl88 (MATα, sir3-8, leu2-3, leu2-112, trpl, ura3-52,
his4) enthalten eine ts-Läsion in dem Genprodukt SIR3. Als
Ergebnis sind JRY188-Zellen, die bei 35ºC gezogen werden,
phänotypisch und der Promotor des α-Paarungsfaktors ist
nicht aktiv. Andererseits sind Zellen, die bei 23ºC gezogen
wurden, phänotypisch - und somit in der Lage, eine
Expression, die von dem Promotor des α-Paarungsfaktors
gesteuert wird, auszulösen. Das rekombinante preS-1/preS-2-
haltige α-Paarungsfaktor-Plasmid wird zur Transformation des
S. cerevisiae-Stammes JRY188 verwendet (Brake et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81 : 4642-4646, 1984). Transformierte
Klone werden selektiert. Zellen werden bei 35ºC in einem
selektiven synthetischen (leu&supmin;)-Medium gezogen, anschließend
werden die Zellen bei A&sup6;&sup0;&sup0;= 0,5 in demselben Medium bei
23ºC gezogen. Es werden Lysate hergestellt, durch SDS-PAGE
aufgetrennt und ein Western Blot auf Nitrocellulose
durchgeführt. Ein p21-Produkt wird aufgrund seines Vorkommens
nur in Transformanten und aufgrund seiner Reaktivität mit
konvalsezenten menschlichen HB-Seren als spezifisch für preS-
1/preS-2 betrachtet.
-
Das Unvermögen des Vektors, der die preS-1/preS-2/S-Region
von dem konstitutiven GAPDH-Promotor aus steuert,
S. cerevisiae stabil zu transformieren, unterstreicht die
negative physiologische Wirkung einer konstitutiven
Expression von preS auf hohem Niveau bei S. cerevisiae. Das
Plasmid pHBS56-GAP347/33, das die S-Polypeptidexpression von
dem genannten Promotor aus steuert, transformiert
S. cerevisiae wirksam. Solche, auf diese Weise
transformierten S. cerevisiae-Zellen wachsen wirksam im
großtechnischen Produktionsmaßstab. Diese Beobachtung
unterstreicht die Nützlichkeit eines Shuttlevektors, der
einen induzierbaren dereprimierbaren oder weniger aktiven
konstitutiven Promotor verwendet, um die Expression von preS-
haltigen Polypeptiden in S. cerevisiae zu steuern.
Insbesondere unterstreicht dies die Nützlichkeit des
Expressionsvektors, der den GAL10-Promotor verwendet, um die
Expression von preS-1/preS-2/S in S. cerevisiae zu steuern.
Fachleuten ist klar, daß der regulierbare GAL10-Promotor oder
die GAl1-, GAL2-, GAL7- oder MEL-Promotoren, die auf
nichtunterscheidbare Weise funktionieren, das Wachstum einer
rekombinanten S. cerevisiae-Kultur ermöglichen, damit sie auf
ein großtechnisches Volumen vergrößert werden kann, bevor mit
der Synthese des rekombinanten Proteins begonnen wird, so daß
die negativen Wirkungen auf die Wirtszelle so klein wie
möglich gehalten werden. Ferner ist Fachleuten klar, daß ein
Expressionsvektor, der einen anderen regulierbaren Promotor
enthält, einschließlich ADH2 und des α-Paarungsfaktors,
jedoch nicht darauf beschränkt, die durch andere Substrate
physiologisch induzierbar oder dereprimierbar sind, zur
Steuerung der Expression von preS-haltigen Polypeptiden
verwendet werden kann. Außerdem ist Fachleuten klar, daß ein
konstitutiver Promotor, der weniger wirksam ist als GAPDH,
einschließlich CYC1, jedoch nicht darauf begrenzt, die
Expression von preS-haltigen Polypeptiden bis zu einem
geringeren Prozentsatz an Zellprotein vorantreibt, so daß die
negativen physiologischen Wirkungen einer Überexpression
vermieden werden. Fachleuten ist klar, daß ein geeignetes
Testsystem, z. B. Western Blot oder ein Radioimmuntest, verwendet
werden sollte, um die Expression pres-haltiger Polypeptide in
diesem System zu testen, so daß die Erntezeit der Kultur zum
Erhalt einer maximalen Ausbeute optimiert werden kann.
-
Die Gattung Saccharomyces besteht aus einer Vielzahl von
Spezies. Am häufigsten wird Saccharomyces cerevisiae oder
Bäckerhefe als Wirt für die rekombinante DNA-vermittelte
Expression einer Vielzahl von Fremd-Polypeptiden verwendet.
Jedoch sind die Unterscheidungen zwischen den weiteren
Spezies der Gattung Saccharomyces nicht immer gut definiert.
Viele dieser Spezies sind in der Lage, sich mit S. cerevisiae
zu kreuzen und besitzen wahrscheinlich regulierbare
Promotoren, die analog oder identisch zu den Promotoren bei
S. cerevisiae sind, einschließlich, jedoch nicht begrenzt auf
GAL10, ADH2 und/oder die Promotoren des α-Paarungs-faktors.
Darum ist es Fachleuten klar, daß sich zur Ex-pression von
pres-haltigen Polypeptiden die Auswahl eines Wirtstammes auf
weitere Spezies der Gattung Saccharomyces erstreckt,
einschließlich, jedoch nicht begrenzt auf carlsbergensis,
uvarum, rouxii, montanus, kluyveri, elonqisporus, norbensis,
oviformis und diastaticus.
-
Bei mehreren Hefegattungen, wie Hansenula, Candida,
Torulopsis und Pichia, wurde gezeigt, daß sie ähnliche
Stoffwechselwege zur Verwendung von Methanol als einziger
Kohlenstoffquelle für das Wachstum aufweisen. Das Gen für die
Alkoholoxidase, ein Enzym, das an diesem Stoffwechselweg
teilnimmt, wurde aus Pichia Dastoris isoliert. Der Promotor
für die P. pastoris-Alkoholoxidase wurde isoliert und erwies
sich für eine Induktion der Expression durch Methanol als
empfindlich. Ein solcher induzierbarer Promotor ist zur
Expression von Polypeptiden geeignet, die in Hefe negativ
selektiert sind. Insbesondere hat sich dieser Promotor zur
induzierbaren Expression der S-Domäne in Teilchenform in P.
-
pastoris auf einem Plasmid als aktiv erwiesen. Diese
Beobachtung unterstreicht die Fähigkeit weiterer
Hefegattungen, als Wirte für die rekombinante DNA-vermittelte
Expression von S-Polypetiden in immunologisch aktiver Form zu
fungieren. Darum ist Fachleuten klar, daß sich die Auswahl
eines Wirtsstammes zur Expression preS-haltiger Polypeptide
auf Spezies weiterer Hefegattungen aus den Familien
Saccharomycetaceae und Cryptococcaceae, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, Pichia, Candida, Hansenula,
Torulopsis, Kluyveromyces und Saccharomycopsis, erstreckt.
-
In den letzten Jahren ist über bemerkenswerte Erfolge bei der
Expression rekombinanter Proteine in Zellen von Prokaryoten,
die höher stehen als Hefe, insbesondere in Säugerzellinien
und in Insektenzellen, die mit den Expressionsvektoren des
Baculovirus transfiziert worden sind, berichtet worden. Es
wurde eine erfolgreiche Expression als immunogenes Teilchen
sowohl der S-Domäne der se als auch der preS-2-Domäne, die
mit der S-Domäne verknüpft ist, erreicht. Darum ist
Fachleuten klar, daß sich das Konzept der Expression der
vollständigen preS-1/preS-2/S-Domänen in Hefe als immunogenes
Teilchen leicht auf die Expression dieser verknüpften Domänen
in Zellen höherer Eukaryoten, einschließlich, jedoch nicht
begrenzt auf, Säugerzellinien, wie Vero, GH3, LTK&supmin; und CHO,
erstreckt.
-
Die folgenden Beispiel erläutern die Erfindung, ohne jedoch
selbige darauf zu beschränken. Die Beschreibung eines jeden,
in den folgenden Beispielen erwähnten Zitats ist hiermit als
Referenz angegeben.
BEISPIEL 1
Klonierung des preS-1/preS-2/S-Gens
-
Dane-Teilchen (Subtyp ayw) wurden aus dem Plasma infizierter
Individuen durch bewährte Techniken gereinigt [Landers et
al., J. Virology 23 : 368 (1977)]. Die HBV-Genom-DNA ist in
einer Nick-Gap-Form des Virions vorhanden [Hruska et al., J.
Virology 21 : 666 (1977)]. Um diese DNA für die molekulare
Klonierung herzustellen, wurde die Reaktion mit endogener
Polymerase durchgeführt, um kovalente geschlossene
ringförmige doppelsträngige DNA herzustellen [Landers et al., J.
Virology 23 : 368 (1977)]. Die DNA wurde durch Inkubation in
Puffer, der Natriumdodecylsulfat und Proteinase K enthielt,
von Proteinen befreit, und anschließend mit Phenol:
Chloroform: Isoamylalkohol (25 : 24 : 1) extrahiert und durch
Ethanolfällung konzentriert. Diese gereinigte DNA wurde
vollständig mit EcoRI verdaut. Der E. coli-Klonierungsvektor
pBR322 wurde ebenfalls mit EcoRI verdaut, mit der verdauten
HBV-DNA ligasiert und zur Transformation von E. coli
verwendet. Es wurden rekombinante Plasmide isoliert, die das
HBV-Genom in einer ringförmig permutierten Orientierung um
die außergewöhnliche EcoRI-Schnittstelle (pHBV/AYW-1, Fig.
1A), die die vollständige pres-1/preS-2/S-kodierende Region
in eine 5'-Domäne von 0,4 kbp und eine 3'-Domäne von 0,8 kbp
teilt, enthalten [Galibert et al., Nature 281 : 646 (1979)].
Diese zwei Domänen wurden für einen gelegentlichen
Wiederzusammenbau des gesamten Gens subkloniert. pUC19 wurde
mit EcoRI und BamHI verdaut, anschließend mit einem
synthetischen Oligonucleotid ligasiert, das aus den letzten
fünf Nucleotiden der kodierende Region, dem Stoppcodon, einer
HindIII-Schnittstelle und einem BamHI-Ende besteht. Die
Struktur dieses Oligonucleotids lautet
-
Der 3'-Teil des preS-1/preS-2/S-Gens, der aus einem 0,8 kpb-
EcoRI-Acc1-Fragment besteht, wurde in diesen Vektor (pUC19/
DSD, Fig. 1A und 1B) kloniert.
-
Der 5'-Teil wurde in pUC18 auf eine von zwei Arten
subkloniert, je nachdem, ob der vollständige ORF exprimiert oder
die putative hydrophobe Signalsequenz (Aminosäure 2-15)
eliminiert werden sollte. Für die erste Strategie wurde pUC18
mit HindIII und EcoRI verdaut und mit einem synthetischen
72 bp-Oligonucleotid ligasiert, das den vollständigen ORF
stromabwärts von der BamHI-Schnittstelle zu dem distalen ATG
über eine nichttranslatierte Leadersequenz von 10 bp zu einem
HindIII-kompatiblen Ende wiederherstellt. Die Struktur dieses
Oligonucleotid lautet
-
(* die natürliche Sequenz enthält statt T C; die obige
Veränderung zerstört die HinfI-Schnittstelle ohne Veränderung
der kodierten Aminosäure). Für die zweite Strategie wurde ein
30 bp-Oligonucleotid ligasiert, das eine identische Funktion
wie das 72 bp-Oligonucleotid ausführte, jedoch die kodierende
Region für die Aminosäuren 2-15 nicht aufwies. Die Struktur
dieses Oligonucleotids lautet
-
Das 0,4 kbp-BamHI-EcoRI-Fragment der 5'-Domäne wurde
anschließend in einen dieser beiden
Oligonucleotidverknüpften Klonierungsvektoren (pUC18/USDΔ, pUC19/USDC;
Fig. 1A und 1B) ligasiert. Die 5'-pUC18- und 3'-pUC19-
Klone wurden durch Wachstum in E. coli amplifiziert, und die
kodierenden Regionen wurden aus den isolierten Plasmiden als
HindIII-EcoRI-Fragmente abgespalten. Diese Fragmente wurden
ligasiert, mit HindIII verdaut, der vollständige ORF mit den
HindIII-Enden wurde in pUC13 kloniert, der mit HindIII
(pUC13/PSSΔ, pUC13/PSSC: Fig. 1B und 1C) verdaut worden
war. Der vollständige ORF aus diesem Vektor wurde über
präparative Agarose-Gelelektrophorese zur Klonierung in den
GAPDH- oder GAL10-Promotor (YEp52) oder in die
ADH2-Promotorexpressionssysteme, wie in den Beispielen 2, 3 und 4
beschrieben, gereinigt.
BEISPIEL 2
Verwendung des GADPH-Promotors zur Steuerung der Expression
von -reS-1/-reS-/S in S. cerevisiae
-
Das pBR322-Plasmid, das die GADPH-Expressionskassette enthält
[Holland und Holland, J. Biol. Chem. 255 : 2596 (1980)] weist
eine außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle für eine
Klonierung auf, in die der 1,1 kbp preS-1/preS-2/S-ORF mit
den HindIII-Enden (in Beispiel 1 beschrieben) kloniert wurde
(pEGAP/pSSΔ, pEGAP/ PSSC, Fig. 1C). Die Expressionskassetten
(die die HBV-Gene enthalten) wurden von dem pBR322-Plasmid
durch SphI-Verdau und über präparative
Agarose-Gelelektrophorese entfernt. Die Expressionskassetten wurden
anschließend in den Shuttlevektor pC1/1 kloniert [Beggs,
Nature 275 : 104 (1978); Rosenberg et al., Nature 312 : 77
(1984)], der zuvor mit SphI verdaut worden war (pYGAP/PSSΔ,
PAGAP(PSSC; Fig. 1C). Das pC1/1-Plasmid, das die
Expressionskassetten enthält, wurde zur Transformation des
S. cerevisiae-Stammes 2150-2-3 verwendet; es konnten jedoch
wenige stabile Klone aus den selektiven Platten nach der
Ausplattierung des Transformationsgemisches gewonnen werden.
Die vermutete Toxizität des preS-1-haltigen Produkts für
S. cerevisiae wurde durch Entfernung der preS-1/preS-2/S-
kodierenden Region und Erzeugung einer
Leserahmenverschiebung durch BamHI-Verdau und Religasierung des Plasmids
bestätigt; die auf diese Weise hergestellte DNA
transformierte Hefe wirksam.
BEISPIEL 3
Verwendung des GAL10-Promotors zur Steuerung der Expression
von preS-1/preS-2/S in S. cerevisiae
-
Der YEp52 E. coli/S. cerevisiae-Shuttlevektor treibt die
Expression von Fremdgenen an, die in einer außergewöhnlichen
HindIII-Schnittstelle hinter dem Galactose-induzierbaren
GAL10-Promotor inseriert wurden, [Broach et al., In
Experimental Manipulation of Gene Expression, S. 83, Academic
Press (1983)]. Ferner enthält dieser Vektor partielle
Sequenzen aus dem 2 um Hefeplasmid (ori und eine umgekehrte
Wiederholungssequenz) zur Fortpflanzung in S. cerevisiae,
bzw. LEU2 zur Selektion in S. cerevisiae, die ori- und bla-
Sequenzen zur Amplifikation und Selektion in E. coli. Der
1,1 kbp-preS-1/preS-2/S-ORF mit den HindIII-Enden (in
Beispiel 1 beschrieben) wurde in die außergewöhnliche
HindIII-Schnittstelle (pAGAL/PSSΔ, pYGAL/PSSC; Fig. 1C)
kloniert, und das resultierende Plasmid wurde zur
Transformation des S. cerevisiae-Stammes BY-19 verwendet, den wir
aus dem Labor von Dr. J.R. Broach von der Universität
Princeton erhielten. Rekombinante Klone wurden isoliert und
auf Expression des preS-1/preS-2/S-Polypeptids untersucht.
Die Klone wurden in einem synthetischen selektiven
(leu&supmin;) -Glycerin-Milchsäuremedium [0,67% (Gew. /Vol.) Hefe als
Stickstoffgrundlage ohne Aminosäuren, 0,004% Adenin, 0,004%
Uracil, 1% Succinat, 0,005% Tyrosin, 0,002% Arginin,
0,006% Isoleucin, 0,004% Lysin, 0,001% Methionin, 0,006%
Phenylalanin, 0,006% Threonin, 0,004% Tryptophan, 0,001%
Histidin, 0,6% Natriumhydroxid, 2% (Vol./Vol.) Milchsäure,
3% (Vol./Vol.) Glycerin)] gezogen. Die Produktion des
Genprodukts wurde durch Zugabe von Galactose zu 2%
(Gew./Vol.) ausgelöst, nachdem die Hefe bis zu A&sup6;&sup0;&sup0;= 0,3
gewachsen war. Die Expression des gewünschten Antigens wurde
durch den Nachweis von HBsAg durch Ausria®(Abbott)-
Reaktivität, Bindungsaktivität gegenüber polymerisiertem
menschlichen Albumin [Machida et al., Gastroenterology 86:
910 (1984)] und durch Vorliegen von p39 in Western Blots, die
unter Verwendung von konvaleszentem Humanserum und radioaktiv
markiertem Staphylococcus aureus-Protein A entwickelt worden
waren, verifiziert. Diese rekombinanten Klone dienten als
Ausgangskulturen zur großtechnischen Fermentation und
Isolierung, die in Beispiel 6 beschrieben sind.
BEISPIEL 4
Verwendung des ADH2-Promotors zur Steuerung der Expression
von preS-1/preS-2/S in S. cerevisiae
-
Der pADH2Δ67 (-1) E.coli-Klonierungsvektor enthält Sequenzen,
die in der Lage sind, in S. cerevisiae die Expression von
Fremdgenen anzutreiben, die an einer außergewöhnlichen
HindIII-Schnittstelle hinter dem ADH2 dereprimierbaren
Promotor inseriert worden sind [Russell et al., J. Biol.
Chem. 258 : 2674 (1983); E.T. Young, zur Veröffentlichung
eingereicht]. Die außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle ist
zwischen Nucleotid -1 der nichttranslatierten
5'-Flankierungssequenz und dem Terminator der Transkription des
ADH2-Gens angeordnet. pADH2Δ67(-1) wurde mit BamHI und EcoRI
verdaut, mit dem Klenow-Fragment der Polymerase I mit glatten
Enden versehen, und das 4,9 kbp-Fragment, das den ADH2-
Promotor enthält, wurde über präparative
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. pUC7 wurde mit PstI verdaut, mit T4
DNA-Polymerase mit glatten Enden versehen und mit dem
4,9 kbp-ADH2-Fragment ligasiert. Das resultierende Plasmid
wurde mit SalI verdaut und das 4,9 kbp-Fragment über Agarose-
Gelelektrophorese gereinigt. pUC18 wurde mit HindIII verdaut,
mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I mit glatten
Enden versehen und mit sich selbst ligasiert. Das
resultierende Plasmid wurde mit SalI verdaut und mit dem
4,9 kbp-SalI-Fragment ligasiert, wodurch der Vektor pUC18A
HindIII-ADH2 erzeugt wurde (Fig. 1). Die beiden
verschiedenen 1,1 kbp-preS-1/preS-2/S-ORFs mit den HindIII-
Enden (in Beispiel I beschrieben) wurden in die HindIII-
Schnittstelle dieses Vektors ligasiert. Das resultierende
Plasmid (pEADH2/PSSΔ, pEADH2/PSSC, Fig. 1C) wurde mit SAlI
verdaut, und das 6,1 kbp-Fragment wurde in die
SAlI-Schnittstelle von pC1/1 ligasiert, wodurch die Plasmide pYADH2/PSSΔ,
pYADH2/PSSC (Fig. 1C) erzeugt wurden. Diese rekombinanten
Plasmide wurden zur Transformation des S. cerevisiae-Stammes
2150-2-3 verwendet, der aus dem Labor von Dr. L. Hartwell von
der Universität von Washington erhalten worden war. Die
rekombinanten Klone wurden isoliert und auf Expression des
preS-1/preS-2/S-Polypeptids getestet. Die Klone wurden in
synthetischem selektivem (leu-)-Medium gezogen, das 0,3%
(Gew./Vol.) Glucose enthielt. Die Zellen wurden 48 Stunden
lang bei 30ºC bis zu A&sup6;&sup0;&sup0; = 1,5 gezogen, währenddessen die
Glucoseverarmung den ADH2-Promotor dereprimiert hatte.
Alternativ wurden die Klone in synthetischem selektivem
(leu&supmin;)-Medium gezogen, das 2% Glucose als Kohlenstoffquelle
enthielt. Die Zellen wurden 24 Stunden lang bei 30ºC bis zu
A&sup6;&sup0;&sup0; von entweder 0,1 oder 1,0 wachsen gelassen, wonach
größere Kolben oder Fermenter, die ein Komplexmedium mit
1,6% Glucose als Kohlenstoffquelle enthielten, angeimpft
wurden (Impfmenge = 10% Vol./Vol.). Die Zellen wurden
weitere 45 Stunden lang, wie oben beschrieben, bis zu A&sup6;&sup0;&sup0; =
12,0-14,0 gezogen, währenddessen die Glucoseverarmung den
ADH2-Promotor dereprimiert hatte. Die Expression des
gewünschten Antigens wurden durch den Nachweis von HBsAg
durch Ausria®(Abbott)-Reaktivität gegenüber polymerisiertem
Humanalbumin und durch den Nachweis von p39 in Western Blots,
die unter Verwendung von konvalseszentem Humanserum und
radioaktiv markiertem Staphylococcus aureus-Protein A
entwickelt worden waren, verifiziert. Ein ausgewählter
rekombinanter Klon diente als Ausgangskultur zur
großtechnischen Fermentation und Isolierung, die in Beispiel 7
beschrieben ist.
BEISPIEL 5
Verwendung des α-Paarungsfaktor-Promotors und des
Preproleaders zur Steuerung der Expression von preS-1/preS-2
in S. cerevisiae
-
Das α-Paarungsfaktor-Gen MFα1 wurde in einen Plasmidvektor
aus S. cerevisiae-Genom-DNA kloniert [Kurjan et al., Cell 30:
933 (1982); Singh et al., Nucleic Acids Res. 11 : 4049
(1983)]. Das resultierende Plasmid pKH2 wurde mit EcoRI
verdaut, und das 1,7 kbp-Fragment, das das Gen des
α-Paarungsfaktors trägt, wurde über präparative Agarose-
Gelelektrophorese gereinigt. Das Plasmid pRJ148 (ein
modifiziertes pBR322, ohne die HindIII-Schnittstelle) wurde
mit EcoRI verdaut und mit dem 1,7 kbp-Fragment ligasiert, um
das Plasmid pRJ159 zu gewinnen. Diese DNA wurde mit HindIII
verdaut und mit sich selbst ligasiert, um das Plasmid pRJ167
zu ergeben, das nun eine außergewöhnliche
HindIII-Schnittstelle aufwies. Plasmid pRJ167 wurde mit HindIII verdaut und
durch die Insertion eines synthetischen Oligonucleotid-
Adaptors modifiziert, um ein neues Plasmid (pRJ178) zu
gewinnen, das eine außergewöhnliche HindIII-Schnittstelle
enthielt, die in allen drei Leserahmen zwischen der 3'-Seite
des Promotors und Preproleaders und der 5'-Seite des
Terminationssignals für die Translation liegt (Fig. 2). Die
HindIII-Schnittstelle wurde in eine BamHI-Schnittstelle
umgewandelt, indem mit HindIII verdaut wurde, mit dem Klenow-
Fragment der DNA-Polymerase I glatte Enden erzeugt wurden,
BamHI-Linker zugegeben wurden und eine Ligasierung mit sich
selbst unter Bildung des Plasmids pJC193 erfolgte. Dieses
Plasmid wurde mit EcoRI verdaut, mit dem Klenow-Fragment der
DNA-Polymerase I mit glatten Enden versehen, durch Zugabe von
BclI-Linkern modifiziert, mit BclI verdaut und das 1,5 kbp-
Fragment, das das Gen des α-Paarungsfaktors trägt, über
präparative Gelelektrophorese isoliert. Dieses resultierende
BclI-Fragment wurde mit alkalischer Phosphatase aus Kalbsdarm
behandelt und in die außergewöhnliche BamHI-Schnittstelle von
pC1/1 inseriert, wodurch die ursprüngliche
BarnHI-Schnittstelle zerstört wurde (Plasmid pJC194). Diese DNA wurde mit
BamHI verdaut und mit sich selbst ligiert, um überschüssige
BamHI-Linker zu entfernen, wodurch sich das neue
Expressionsplasmid pUC197 des α-Paarungsfaktors ergab (Fig. 3). Das
pUC13/PSSC-Plasmid (in Beispiel 1 beschrieben) wurde mit
HinfI und AvaI verdaut, und der 0,45 kbp-ORF wurde über
präparative Agarose-Gelelektrophorese (Fig. 4A) gereinigt.
pUC18 wurde mit SalI und BamHI verdaut, anschließend mit zwei
synthetischen Nucleotiden ligasiert. Das 5'-Oligonucleotid
besteht aus einem SalI-Ende, einer HindIII-Schnittstelle,
Nucleotiden, die für eine KEX2-Spaltstelle kodieren,
Nucleotide, die für die Aminosäuren 2 und 3 von preS-1
kodieren und einem HinfI-Ende. Die Struktur dieses Oligonucleotids
lautet:
-
Das 3'-Oligonucleotid enthält eine AvaI-Schnittstelle,
Nucleotide, die die letzten 8 Aminosäuren von preS-2
kodieren, das Stoppcodon, eine HindIII-Schnittstelle und ein
BamHI-Ende. Die Struktur dieses Oligonucleotids lautet
-
Der 0,4 kbp-ORF wurde in diesen Oligonucleotid-verknüpften
pUC18-Vektor kloniert (Fig. 4A und 4B). Der resultierende
Vektor (pUC18/PSAS) wurde mit HindIII verdaut und mit dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I mit glatten Enden
versehen, wodurch sich eine Expressionskassette ergab, die den
preS-1/preS-2-ORF enthielt, der mit dem Preproleader des
α-Faktors zweckorientiert verknüpft war. Diese Kassette wurde
über präparative Agarose-Gelelektrophorese gereinigt und in
pJC197 kloniert, der mit BamHI verdaut worden war und mit dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I mit glatten Enden
versehen worden war (pYαMF/PSΔS; Fig. 4B), was zu dem preS-1/
preS-2-ORF führte, der mit dem α-Faktor-Preproleader
zweckorientiert verknüpft war.
-
Der Promotor des α-Paarungsfaktors ist nur in Zellen aktiv,
die phänotypisch - sind [Brake et al., Mol. Cell Biol. 3:
1440 (1983)]. Es existieren 4 Loci bei S. cerevisiae, die als
SIR bekannt sind, welche Proteine synthetisieren, die für die
Reprimierung weiterer, normalerweise stummer Kopien der -
und -Information erforderlich sind [Rine et al., Genetics
93 : 877 (1979)]. Die Zellen des Stammes JRY188 (MATα, sir-8,
leu2-112, trp1, ura3-52, his4) enthalten eine
temperaturempfindliche Läsion in dem SIR3-Genprodukt. Als Ergebnis sind
Zellen, die bei 35ºC gezogen wurden, phänotypsich , und
der α-Paarungsfaktor-Promotor ist nicht aktiv; andererseits
sind Zellen, die bei 23ºC gezogen wurden, phänotypisch - und
somit in der Lage, eine Expression auszulösen, die durch den
Promotor des α-Paarungsfaktors gesteuert wird [Brake et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81 : 4642 (1984)]. Das rekombinante
preS-1/preS-2-haltige Plasmid des α-Paarungsfaktors wurde zur
Transformation des S. cerevisiae-Stammes JRY188 verwendet,
der aus dem Labor von Dr. Jasper Rine von der Universität von
Kalifornien in Berkeley erhalten worden war. Die
transformierten Klone wurden selektiert. Die Zellen wurden in
synthetischem selektivem (leu&supmin;)-Medium bei 37ºC gezogen.
Anschließend wurden die Zellen bei A&sup6;&sup0;&sup0;= 0,5 in demselben
Medium bei 23ºC gezogen. Lysate wurden hergestellt, durch
SDS-PAGE aufgetrennt und ein Western Blot auf Nitrocellulose
durchgeführt. Ein p21-Produkt wurde aufgrund seines
Vorkommens nur in dem Transformanten und seiner Reaktivität mit
menschlichen HB-Seren von Genesenden als spezifisch für preS-
1/preS-2 betrachtet.
BEISPIEL 6
Reinigung von preS-1/preS-2/S in Teilchenform mittels Immun-
Affinitätschromatographie
-
Rekombinante S. cerevisiae-Zellen, die, wie in Beispiel 3
beschrieben, konstruiert worden waren (vollständige preS-
Sequenz einschließlich der Aminosäuren 2-15), wurden in einem
16 l-Fermenter von New Brunswick Scientific gezogen, der mit
9,0 l synthetischem selektivem Glycerin-Milchsäuremedium
beschickt worden war, das, wie in Beispiel 3 beschrieben,
zusammengesetzt war. Die Fermentationsbedingungen waren
Rühren bei 250 Upm, 2,5 l Luft/min bei 30ºC. Nach dem
Wachstum bis A&sup6;&sup0;&sup0;= 0,25 wurde die Synthese des Produkts durch
Zugabe von Galactose [2% Gew./Vol.)] ausgelöst, und die
Fermentation wurde noch 33 Stunden lang bis zu einer endgültigen
optischen Dichte von A&sup6;&sup6;&sup0;= 2,40 fortgesetzt. Die Hefezellen
wurden durch Mikrofiltration über eine DC-10-Einheit von
Amicon geerntet, in 30 ml Puffer A [0,1 M Na&sub2;HPO&sub4;, pH 7,2,
0,5 M NaCl] suspendiert und in einer Stansted-Druckzelle in
sieben Durchgängen bei 75-85 Pfund pro squ.in. aufgebrochen.
Die aufgebrochene Zellsuspension (31 g Naßzellen-Gewicht)
wurde mit 120 Puffer A verdünnt, Triton X-100® wurde bis zu
einer Endkonzentration von 0,5% (Gew./Vol.) hinzugegeben.
Die Suspension wurde durch 20minütige Zentrifugation bei
10000· g bei 4ºC geklärt. Der geklärte Überstand wurde
abdekantiert und mit Sepharose 4B, an die Antikörper gegen
HBsAg gekuppelt waren [McAleer et al., Nature 307 : 178
(1984)], 19 Stunden lang bei 4ºC inkubiert, um das Antigen
auf dem Harz zu adsorbieren. Nach der Inkubation wurde die
Aufschlämmung für alle anschließenden Schritte auf
Raumtemperatur erwärmt und unter Vakuum 15 Minuten lang entgast.
Die entgaste Aufschlämmung wurde in eine 2,5·40 cm Säule
gegossen. Nach dem vollständigen Packen der Säule wurde
ungebundenes Protein aus Puffer A herausgespült. Das Antigen
wurde mit 3 M KSCN in Puffer A eluiert. Die antigenhaltigen
Fraktionen wurden gegen 0,007 M Na&sub2;HPO&sub4;, pH 7,2, 0,15 M NaCI
bei 4 ºC dialysiert und unter Bildung des dialysierten
Affinitätspools, der 1,08 mg Protein in 20 ml enthielt,
vereinigt. 16 ml des dialysierten Affinitätspools wurden auf
40 mcg/ml mit 5,6 ml 0,006 M Na&sub2;HPO&sub4;, pH 7,2, 0,15 M NaCl
verdünnt. Das Produkt wurde durch Filtration über eine
Millex-GV-Membran von 0,22 um sterilisiert. Die Identität des
Produkts in dem dialysierten Affinitätspool wurde durch den
Nachweis von HBsAg durch Ausria®-Reaktivität und
Bindungsaktivität gegenüber polymerisiertem Humanalbumin bestätigt.
BEISPIEL 7
Reinigung von preS-1/preS-2/S in Teilchenform mittels Immun-
Affinitätschromatographie
-
Rekombinante S. cerevisiae-Zellen, die, wie in Beispiel 4
beschrieben, konstruiert worden waren (vollständige
preS-Sequenz einschließlich der Aminosäuren 2-15), wurden in einem
16 l-Fermenter von New Brunswick Scientific gezogen, der mit
9,0 l Komplexmedium, hergestellt wie beschrieben (YPD in
Methods in Yeast Genetics S. 61, Cold Spring Harbor, NY),
außer daß HySoy (Amber) durch Pepton ersetzt war, beschickt
worden war. Die Fermentationsbedingungen waren Rühren bei
500 Upm, 5,0 l Luft/min bei 30ºC, 44 Stunden lang von A&sup6;&sup0;&sup0;-
0,65 bis A&sup6;&sup0;&sup0;= 9,50. Die Hefezellen wurden geerntet und
lysiert. Das preS-1/preS-2/S-Produkt wurde, wie in Beispiel 6
beschrieben, gereinigt. Die Identität des Produkts wurde
durch den Nachweis von HBsAg durch Ausria®-Reaktivität,
Bindungsaktivität gegenüber polymerisiertem Humanalbumin und
Gegenwart von p39 in Western Blots, die unter Verwendung von
Humanserum von Konvaleszenten und radioaktiv markiertem
Staphylococcus aureus-Protein A entwickelt worden waren,
bestätigt.