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Reißerwerk zum Erzeugen von Kreis- und Längenteilungen. Mit der Erfindung
wird bezweckt, zum Erzeugen von Kreis- und Längenteilungen auf der Teilmaschine
oder auf der Drehbank oder der Fräsmaschine ein keißerwerk zu schaffen, (las die
zum Anreißen der Striche dienende Reißahle bequem, rasch und fehlerfrei führen läßt.
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Hierzu erfolgt bei dem Reißerwerk erfindungsgemäß das Hin- und Zurückführen
der Reißahle mittels einer achsialverschiebbaren, sich bei ihrer Betätigung parallel
zu dem Anreißweg der Reißahle bewegenden Spindel. Die Reißahle selbst wird beiderseits
dieser Spindel symmetrisch zu deren Längsachse angelenkt. Die Führung der Spindel
erfolgt zügig in einem Lagerbock, der zweckmäßig dreh- und feststellbar auf einem
senkrecht zur Längsachse des Reißerwerkes gerichteten Lagerdorn sitzt. Zur Betätigung
des Reißerwerkes ist ein Griffbügel vorgesehen, der beiderseits des Lagerbockes
drehbar auf dem sogenannten Lagerdorn lagert, und mit der achsial verschiebbaren
Spindel durch einen Juerdorn verbunden ist.
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@y In den Zeichnungen ist ein solches Reißerwerk in verschiedenen
Ausführungsformen,
und zwar mit manueller und selbsttätiger Strichlängenumstellung
dargestellt.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen ist, wie dies z. B. Abb. i in einer
Seitenansicht, Abb. 2 in einer Stirnansicht und _11i1.3 in einer Draufsicht zeigt,
die stricherzeugende Reißahle 20 mittels eines Armes 19 an eineng Anschlagbock 31
drehbar gelagert, der seinerseits auf der hohlen, achsial verschiebbaren und .,ich
hei einer Verschiebung parallel zu dein Anreißweg der Reißahle bewegenden Spindel
32 befestigt ist. Die Spindel 32 ist in einem Lagerbock 33 zügig geführt,
der seinerseits zweckmäßig dreh- und feststellbar auf einem Querbolzen i sitzt.
Auf dein letzteren ist beiderseits des Lagerbockes ein Griffbügel io drehbar angeordnet.
Dieser steht mittels eines Querdornes 34 mit einer Spindel 35 in zwangläuiiger Verbindung.
die ihrerseits in der hohlen Spindel 32 lagert. Die letztere besitzt einen Längsschlitz
36, der derart zti dein Querdorn 34 angeordnet ist, daß sich dieser hei dem Hin-
und Zurückbewegen des Hebels 1o eine kurze Strecke unabhängig von der Spindel 32
bewegen kann und diese erst mitnimmt, wenn er an eines der beiden Enden des Schlitzes
36 gelangt. Das der Reißahle 20 Zugekehrte Ende der inneren Spindel 35 ist derart
abgeschrägt und in den Bereich eines Anschlages 37 des Armes i9 gebracht, daß der
Arm i9 bei einem Zurückbewegen des Griffbügels io in der Richtung des Pfeiles z
angehoben wird, bevor die Reißahle 2o an der von dein Griffbügel io herbeigeführten
Zuriickbewegung teililintult. Zur Begrenzung der Ztir ückbewegung des Griffbügels
i o ist auf der dein Anschlagbock 31 gegenüberliegenden Seite des Lagerbockes 33
ein zweiter Anschlag 38 auf der Spindel 32 angeordnet. Dieser zweite Anschlag 38
besteht, wie Abb. i his 3 zeigt, bei manueller Strichlängenumstellung beispielsweise
aus einer auf einem Feingewinde der Spindel 32 laufenden Stellintitter.
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In Abb. i bis 3 ist das Reißerwerk in seiner Mittelstellung dargestellt.
Vor dein Beginn des Anreißens wird der Griffbügel io entgegen der Richtung des Pfeiles
a- um den Lagerdorn i gedreht. Dabei dreht er zunächst den Arm i9 hoch und niinint
hierauf, wenn der Querstift 3.4 an das nach der Zeichnung linke Milde des Schlitzes
36 gelangt ist, die Spindel 32 mit, bis die Stelltnutter 38 an dein Lagerbock 33
ansteht. 1`untnehr kann das Anreißen eines Striches vorgenommen werden. Hierzu bewegt
man den Griffbügel to in der Richtung des Pfeiles 1-. Bei Beginn dieser Bewegung
bewegt sich zunächst nur die Spindel 35 mit, wodurch der Anschlag 37 freigegeben
wird, so daß sich der Hebel i9 finit der Reißahle 2o auf das Arbeitsstück herabzusenken
vermag. Gelangt der Querbolzen 34 hei dem Weg des Griffhügels io in der Richtung
des Pfeiles _r an das nach der Zeichnun,; rechte 1#.11(1e des Schlitzes 36, so wird
nunmehr auch die Spindel 32 mitgenommen und da. mit die Reißahle auf dein
Arbeitsstück eutlanggeführt, bis der Ailsclilag 3 i an dein Lagerbock 33 ansteht.
Durch entsprechendes Einstellen der Stellmutter 38 kann man das Reißerwerk, wie
ohne weiteres einzusehen ist, auf verschiedene Strichlängen einstellen.
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Anstatt den z@% eiten Anschlag 38 durch eilte Stellmutter zu bilden,
kann der zweite Anschlag, wie Abb. 4. in einer Seitenansicht und AN). 5 in
einer Praufsicht zeigt, durch einen Ansclilagrillg 38 und durch eine Ein.,rtellscheille
39 gebildet werden, welche auf ihrem Umfang finit zweckmäßig mehreren verschieden
starken Abflachungen 4o versehen ist. Die letztere Scheibe 39 wird drehbar zweckinä
ßig seitlich des Lagerbockes 33 gelagert und finit einem Handgriff d.1 versehen,
welcher die Einstellscheibe 39 je nach der jeweils zu erzielenden Strichlänge mit
der einen oder anderen Abflachung d.0 vor den Ring 38 bringen läl.it. Der
Anschlagring 38 sitzt ortsfest auf der Außenspindel 32. Soll z. B.
durch die letztbeschriebene Ausfü hrungsfornt eine Skala finit verschieden langen
Strichen hergestellt werden, so erfolgt die T eilstrichlängentinistellung lediglich
durch eine entsprechende Verdrehung der Scheibe 39 derart, daß diese mit der der
anderen Strichlänge entsprechenden Abflachung -140 vor den Anschlagring 38 gelangt.
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An Stelle einer finit Abflachungen versehenen 1?instellscheibe 39
kann auch, wie Abb. 6 in einer Seitenansicht und Abb.7 in einer Draufsicht zeigt,
eine in sonst bekannter `"eise mit verschieden tiefen Einschnitten 42 versehene
Einstellscheibe 39 in Anwendung gelangen, wenn der Anschlagring 38 dentent.-sprechend
mit einem mit den Nuten 42 i11 Eingriff gelangenden stift- o. dgl. förinigen Ansatz
43 versehen wird.
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Die beiden Ausführungsformen nach Abb.:1, 5 und Abb.6, 7 lassen, wie
(lies hei Abb. 6 und 7 dargestellt ist, auf einfache Weise auch die Erreichung einer
selbsttätigen Strichlängenumstellung zu. Hierzu braucht man z. B. nur mit der Steilscheibe
39 ein Schaltrad 44 zwangläuftg zu verbinden und dieses in den Bereich einer finit
dem Grifbfigcl t o verbundenen Fortschaltnase -j5 zu bringen, so daß bei der Anreißbewegung
des Griffbügels i o das Schaltrad, und damit die Einstellscheibe 39 tun einen Zahn
weitergeschaltet wird.
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Benutzt man z. B. den kreisrunden Umfangsteil der Scheibe 39 als Begrenzungsfläche
für die kürzesten Striche und die Einschnitte q.2 als Begrenzung für die mittleren
und
ganz langen Striche, so wird dadurch, daß die Scheibe 39 bei jeder Anreißbewegung
des Griffbügels io um einen Zahn des Schaltrades 44. weitergeschaltet wird, j edesmal
nach einer bestimmten Anzahl kurzer Striche selbsttätig ein längerer Teilstrich
erzeugt.
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Gegebenenfalls kann die Anordnung auch derart getroffen werden, daß,
wie Abb.8 in einer Seitenansicht und Abb. g in einer Rückansicht zeigt, die Einstellscheibe
39 zusammen mit dem Schaltrad .1 .+ auf der Spindel 32 und der Anschlagstift
.43 sowie die Schaltklinke 45 auf dem Lagerbock 33 gelagert wird.
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Gegebenenfalls kann man auch, wie Abb. io in einer Seitenansicht,
Abb. i i in einer Draufsicht und Abb. 12 in einer teilweisen Stirnansicht -neigt,
die mit einem Schaltrad 44 verbundene Einstellscheibe 39 mit dem hin und
zurück scliwinhbaren Griffbügel io unmittelbar verbinden. In diesem Falle kann der
stifto. dgl. förmige Gegenanschlag 43 an dem L=1-gerbock 33 selbst nder an einem
Lagerbügel 46 sitzen, der z. B. auf den Ouerdorn i aufklemmbar ist.
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Mit allen vorbeschriebenen selbsttätigen Strichlängenumstellungen
kann auch noch, wie Abb. 13 in einer Seitenansicht zeigt, eine autoniatische Antriebsvorichtung
für den Griffbügel io derart verbunden werden, d!aß die gesamte Arbeit des Anreißens
vollkommen selbsttätig erfolgt. Hierzu ist nach Abb. .3 der Hebel io durch eine
gefederte Zugstange 7 und einem Kniehebel 48 mit einem Antriebsexzenter .I9 verbunden.
Bei Benutzung dieses Kraftantriebes des Hebels io ist beim Anreißen nur noch eine
Fortbewegung des Werkstückes nach jeder Stricherzeugung notwendig.
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Handelt es sich um eine drehende Fortbewegung des Werkstückes, so
kann auch diese auf einfache Weise noch dadurch automatisch herbeigeführt werden,
daß man, wie Abb. 14 in einer Draufsicht zeigt, mit der inneren Spindel 35 eine
Schaltklinke 5o verbindet und diese gegen eine Schaltscheibe 51 wirken läßt, auf
welche alsdann das Werkstück gelagert wird.
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Die gleiche Anordnung läßt sich auch für eine achsiiale Fortbewegung
des Werkstückes verwenden, wenn man die Schaltklinke 5o auf eine mit dem Werkstück
verbundene Zahnstange oder auf einen gezahnten Schlitten fortschaltend einwirken
läßt.
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In Abb. 15 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, welche gleich
der Ausführun;asform nach Abb.14 eine automatische Fortlfewegun.g des Werkstückes
herbeiführen läßt. Nach dieser Ausführungsform ist der Griffbügel io durch eine
zweckmäßig gefederte Zugstange 4.7 mit einem Exzenter 52 verbunden, der auf eine
achsial bewegliche, seitlich des Lagerbockes 33 gelagerte Schaltstange 5o. einwirkt,
die ihrerseits wieder mit einer Zahnscheibe oder einer Zahnstange in Verbindung
steht, je nachdem das Werkstück durch Drehung oder durch achsiale Verschiebung fortbewegt
werden soll.
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Um auch noch den Druck der Reißahle auf (las Werkstück bequem regulieren
zu können, kann, wie Abb. 16 in einer Seitenansicht zeigt, der die Reißahle 2o tragende
Arm ig noch unter die Wirkung eines einstellbaren Federdruckes gesetzt werden, derart,
däß in-an durch Erhöhung oder Verringerung des Federdruckes auf den Hebel ig der
Reißahle 2o einen verschieden starken Anreißdruck verleihen kann. Hierzu ist nach
Abb. 16 der Arm ig zu einem Kniehebel ausgebildet, dessen nach unten stehender Arm
zwischen einem gefederten Bolzen 53 und einem 1\Zitnehnier 54 liegt. Der Mitnehmer
54 sitzt zwangläulig auf der inneren Spindel 35, so daß er, wie die *Spindel
35 gegen die Reißahle hin verschoben, ein Abheben der Reißahle bewirkt und
ein Senken der Reißahle wieder zuläßt, wenn die Spindel 35 in der Anreißrichtung
bewegt wird. Der federnde Bolzen 53 ist in einem I# edergehäuse 55 angeordnet, das
z. B. mittels eines Schraubengewindes achsial verstellbar in dem Tragarm 56 des
Mitnehmers 5.4 lagert, derart, daß man den Federdruck auf den Bolzen 55 durch stärkeres
oder geringeres Einschrauben des Federgehäuses 55 in den Arm 56 erhöhen oder verringern
kann. je nachdem jeweils der Federbolzen 55 finit geringerem oder stärkerem Federdruck
gegen den nach abwärts gerichteten Schenkel des Hebels ig wirkt, läßt sich naturgemäß
die Reißahle 2o mit größerem oder geringerem Druck gegen das Werkstück anpressen.
Durch diese Veränderbarkeit des Anreißdruckes läßt sich das Reißerwerk sowohl auf
Erzeugung verschieden tiefer Striche als auch auf verschiedene Härten des zu bearbeitenden
Materiales einstellen.
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Anstatt einen veränderlichen Federdruck zu verwenden, kann man zur
Erzeugung eines veränderlichen Anreißdruckes auch eine einstellbare Gewichtsbelastung
benutzen. Diese ist in einem Ausführungsbeispiel durch die Abb. 17 zur Darstellung
gebracht. Danach ist auf dein Arm i g ein achsial verschiebbar gelagertes Gewicht
57 angeordnet, dem ein Gegengewicht 58 entgegensteht. Das letztere ist derart heb-
und senkbar angeordnet, daß es die Empfindlichkeit des Hebels ig gegenüber der Wirkung
des Gewichtes 57 verändern läßt.