DE375412C - Vorrichtung zum Zerschneiden von Buelten mittels drehbarer Messer bei der Urbarmachung von Mooren - Google Patents

Description

Die Urbarmachung der Moore pflegt man ausschließlich durch den Kraftpflug auszuführen. Hierbei ist der eigentliche Pflug mit einer besonders hierzu konstruierten Zug-S maschine gekuppelt.

Nun hat man besonders in Moorniederungen die Beobachtung gemacht, daß sich dort sogenannte Bülten in großen Mengen vorfinden. Unter Bülten versteht man nämlich kopfartige, mit Gräsern bewachsene Erhöhungen bzw. Wurzelknäuel. Für die Arbeit des Pfluges bedeuten diese Bülten ein großes Hindernis, weil durch die verfilzten und innig zusammenhängenden Wurzelballen die Pflugschar infolge des großen Widerstandes, den sie darbieten, nicht durchdringen kann.

Eine besondere vorherige Beseitigung dieser Bülten von Hand aus ist aber der hohen Kosten wegen nicht durchführbar. Entzieht man dem Erdreich dagegen das Wasser (Meliorieren), dann erhärten diese Bülten derart, daß ihre Zerstörung unmöglich ist.

Man hat infolgedessen zur Beseitigung dieser Bülten die verschiedensten Versuche gemacht, um den Pflugscharen ein gleichmäßiges Eindringen zu ermöglichen. Sie bestehen

fast durchweg in der Verwendung fräserartiger Werkzeuge. Letztere zerreiben die genannten Wurzelballen und mischen die losgelösten Klumpen mit Erdreich. Dieses ganz flach aufgestreute Erdreich trocknet jedoch sehr schnell, so daß die eventuell darauf gebrachte Saat durch den Wind äußerst leicht fortgeweht wird, was eine vollständige Zerstörung derselben zur Folge hat.

ίο Bei der Urbarmachung von Mooren muß deshalb darauf geachtet werden, daß große Mengen von Erdreich nach oben gebracht j werden können, um den Humus zu decken, j Dies ist aber wiederum nur dann praktisch j ausführbar, wenn der Pflug tief arbeiten kann, d. h. wenn die Bülten vorher beseitigt 1 sind. I

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung ! bildet nun eine mit Messern versehene Vor- j richtung, die diese Bülten auf einfache Weise beseitigen soll. Sie unterscheidet sich den bekannten Einrichtungen gegenüber dadurch, : daß die mit ihrer Schneide nach außen ge- . kehrten Messer auf einer auf einer Welle i sitzenden Trommel tangential ausladend an- ' geordnet sind. 1

Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Vorrichtung in Verbindung mit einer Zugmaschine. Hierbei zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht des rückwärtigen ,

Zugmaschinenteiles und i

Abb. 2 die Oberansicht. :

Die Abb. 3 und 4 zeigen die Messer mit !

ihren Trägern in größerem Maßstab. ;

Hierbei ist Abb. 3 ein Schnitt nach I-I der Abb. 4 und Abb. 4 ein Schnitt nach II-II | der Abb. 3.

Mit ι ist der Zugmaschinenrahmen bezeichnet. 2 ist das Getriebe des Motors, das in bekannter Weise durch das Getriebe 3 die Laufräder 4 antreibt. Auf der Achse 5 der Laufräder ruht ein schwingbares Gestänge 6 j und 7, deren freien rückwärtigen Enden 8 und 9 zur Aufnahme einer Welle 10 dienen, auf welcher die Träger 11 der Schneidmesser 12 sitzen.

Wie aus den Abb. 3 und 4 ersichtlich, stecken die Wellenstücke 10 zweckmäßig in Rohrstücken 13 und 14, auf welchen Blechtrommeln 15 mit seitlichen Flanschen 11 lagern. Solche Trommeln können nun in beliebiger Anzahl je nach der Länge der Wellenstücke aufgeschoben werden. Diese Trommeln werden einerseits durch eine auf der Welle 10 angebrachte Mutter 17 unter Vermittlung der Scheibe i8, anderseits durch eine Schraube ; 19 und einem Preßstück 16 zusammengehalten. Auf jedem Wellenstück 10 sitzt eine mit Flanschen 20, 21 versehene Büchse 22, welche mit dem Gestänge 6 bzw. 7 gekuppelt sind.

Der Flansch 20 der Büchse 22 trägt am Umfange eine Anzahl Schrauben 25, um das Antriebskettenrad 26 befestigen zu können. Sobald die Schrauben 25 festgezogen sind, ist das Treibkettenrad mit den Trommeln gekuppelt, so daß bei der Drehung desselben die Trommeln 15 die Drehung um die Rohrstücke 13 bzw, um die Wellenstücke 10 mitmachen können. η₀

Die eigentlichen Schneidmesser 12 sind nicht radial auf den Scheiben 11 befestigt, sondern tangential ausladend zu den Wellenstücken 10 (Abb. ι und 3). Dadurch ist das Biegungsmoment der Messer äußerst gering und kön- nen infolgedessen jeden Widerstand im Erdreich überwinden. Es sei noch bemerkt, daß die Messer an ihrer Arbeitskante keilartig geschliffen sind.

Die beiden Kettenräder 26 erhalten ihren Antrieb durch die Ketten 29 und der auf der Laufräderachse 5 sitzenden Kettenräder 30.

Wenn nun die Zugmaschine über das Moor hinwegfährt, so werden zunächst -die auftretenden Bülten, die der Führer ohne weiteres bemerkt, niedergedrückt. Alsdann greifen die Messer in der in Abb. 1 gezeichneten Weise in die betreffenden Bülten ein, zerschneiden den Wurzelballen derart, daß der nachfolgende Pflug in der erforderlichen Tiefe _go in das Erdreich eindringen kann.

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind an jedem Flansch sechs Messer angenommen. Es können jedoch ebensogut zwölf Stück auf den Flanschen 11 befestigt werden, ohne hierbei irgendwelche Veränderungen vornehmen zu müssen, weil dieselben mit den gleichen Befestigungsschrauben 31 befestigt werden können.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Zerschneiden von Bülten mittels drehbarer Messer bei der Urbarmachung von Mooren, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrer Schneide nach außen gekehrten Messer auf einer auf der Welle (10) sitzenden Trommel (11) tangential ausladend angeordnet sind.

2. Vorrichtung zum Zerschneiden von Bülten bei der Urbarmachung von Mooren nach Anspruch i, dadurch,gekennzeichnet, daß sich jedes Messer (12) mit seinem Rücken gegen das nach innen gerichtete Ende des Nachbarmessers stützt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.