DE3737232A1 - Uebungsgeschoss mit verkuerzter reichweite - Google Patents
Uebungsgeschoss mit verkuerzter reichweiteInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/32—Range-reducing or range-increasing arrangements; Fall-retarding means
- F42B10/48—Range-reducing, destabilising or braking arrangements, e.g. impact-braking arrangements; Fall-retarding means, e.g. balloons, rockets for braking or fall-retarding
- F42B10/50—Brake flaps, e.g. inflatable
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Description
Die Erfindung betrifft ein Übungsgeschoß mit den Merkma
len des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein solches Geschoß ist z. B. aus der DE-PS 7 34 429 be
kannt. Bei diesem bekannten Geschoß wird die Stabilität
des Geschosses während des Fluges dadurch aufgehoben,
daß der Schwerpunkt des Geschosses durch Abstoßung oder
Verlagerung von Geschoßteilen plötzlich geändert wird.
Dabei ist der Geschoßkörper aus mehreren Teilen, wie
Segmenten, Blechen und Scheiben aufgebaut, die durch
federbelastete Bolzen oder Kugeln als Haltevorrichtung
zusammengehalten werden. Dabei lösen sich die einzelnen
Geschoßteile erst nach einer gewissen Flugstrecke,
nachdem der Luftwiderstand abgenommen hat und dann eine
Sicherung der Haltevorrichtung durch Fliehkraft oder
durch Federn gelöst werden kann. Der Aufbau eines der
artigen Geschosses ist sehr kompliziert und aufwendig.
Die einzeln fliegenden Geschoßteile sind unstabil und
unberechenbar und stellen damit eine Gefahr für die
Umgebung dar.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine wesent
lich einfachere Übungsmunition für Artillerie zu schaffen,
die mit gleichen Ladungen und gleichem Erhöhungsbereich
wie scharfe Munition auch auf kurzen Schießplätzen ver
schossen werden kann. Nach einer kurzzeitigen instabilen
Übergangsphase vom drallstabilisierten Zustand soll das
Geschoß in einen widerstandsstabilisierten, berechenbaren
Zustand gelangen. Dabei soll nach einer Ausführungsform
der Erfindung das Geschoß als reines Trainingsgeschoß
einsetzbar sein, wobei es nur darauf ankommt, die Waffe
selbst oder den Schießvorgang zu erproben ohne Treffan
forderungen, wobei das Geschoß nur sehr kurz fliegen
soll. Nach einer weiteren Ausführungsform wird das
Geschoß mit einem Untergeschoß ausgerüstet, das mit
verkürzter Reichweite ins Ziel fliegt, mit dem also auch
Treffanforderungen zu simulieren sind.
Die zur Lösung der gestellten Aufgabe erforderlichen,
wesentlichen Merkmale der Erfindung sind im Patentan
spruch 1 genannt. Die Unteransprüche nennen Ausführungs
arten der Erfindung.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen des neuen Übungs
geschosses, und zwar in
Fig. 1 einen Längsschnitt des Geschosses im Ladezu
stand, in
Fig. 1a im Längsschnitt vergrößert die Spreizverbin
dung an der Befestigungsstelle zwischen Hülse
und Vorderteil des Geschosses, in
Fig. 2 im Längsschnitt das Geschoß nach Fig. 1 in
aufgespreiztem Zustand nach Verlassen der
Rohrmündung, in
Fig. 3 in Ansicht, teilweise im Schnitt vergrößert
Fig. 1, in
Fig. 4 im Längsschnitt eine zweite Ausführungsform
mit Untergeschoß im Ladezustand und in
Fig. 5 und 6 in Ansicht und im Längsschnitt das Geschoß
nach Fig. 4 nach Verlassen der Rohrmündung.
Das Geschoß nach Fig. 1 bis 3 besteht aus der mit dem
Geschoßboden 3 fest verbundenen Hülse 1 und hier bei
spielsweise aus dem aus zwei identischen Teilstücken 2
gebildeten Vorderteil. Die Hülse weist hinten einen
Führungsring 1 c auf und kann vorn einen Führungswulst 1 b
aufweisen. Die Teilstücke 2 weisen im vorderen Bereich
zur Aufnahme eines Ringes als Haltevorrichtung eine Nut
2 a auf. Das hintere abgesetzte Ende 2 b der Teilstücke
liegt auf dem vorderen abgesetzten Teil 1 a der Hülse 1
auf. Die Teilstücke weisen Langlöcher 2 c auf, in die
in der Hülse befestigte Bolzen 4 eingreifen. Die Teil
stücke 2 des sich zu einer Spitze hin ggf. als Ogive
verjüngenden Vorderteils weisen zylindrische Abschnitte
2 d mit einem Führungswulst 2 e auf.
An dem mit Drall verschossenen Geschoß reißt der Ring
in der Nut 2 a unmittelbar nach Verlassen der Mündung
infolge der Fliehkraft und die Teilstücke öffnen sich.
Solange sich das Geschoß noch im Rohr befindet, ist das
Öffnen infolge der zylindrischen Abschnitte 2 d bzw. der
Führungswulste 2 e nicht möglich. Nach dem Aufspreizen
wird die freifliegende aus Vorderteil und Hülse gebil
dete Hülle instabil.
Sie dreht sich, da ihr Luftangriffspunkt nunmehr vor dem
Schwerpunkt liegt, und zugleich durch die Spreizung der
Drall stark abnimmt, um 180° und fliegt wie ein flügel
stabilisiertes Geschoß mit dem Boden 3 vorn weiter, wobei
die geöffneten Teilstücke als Flügel wirken.
Die einander zugekehrten Stirnflächen 2 f der Teilstücke
weisen hinten abgeschrägte Flächen 2 g auf, die bei auf
gespreiztem Zustand der Teilstücke aneinanderliegen und
je nach dem gewünschten Schrägwinkel einen vorgegebenen
Spreizwinkel der Teilstücke festlegen. Im aufgespreizten
Zustand können die Teilstücke z. B. durch eine Druck
feder 8 gehalten sein. Statt dessen kann sich an einem
von zwei Teilstücken 2 ein Bügel 9 mit Vorsprüngen 9 b
befinden, der bei aufgespreiztem Zustand in entsprechende
Öffnungen 9 a im benachbarten Teilstück eingreift.
Durch den hohen Widerstandsbeiwert des nun vorn liegen
den stumpfen Bodens und der gespreizten Teilstücke wird
die Hülle stark abgebremst. Die Reichweite der Hülle kann
durch den Öffnungswinkel der Teilstücke bestimmt werden,
der sich aus der jeweiligen Länge der Langlöcher (2 c) und
dem Winkel der abgeschrägten Flächen 2 g ergibt. Der Winkel
muß so ausgebildet sein, daß sich die Hülle als stabiles
Geschoß in eine definierte Entfernung vom Geschütz bringen
läßt, ohne Gefährdung durch abfliegende Teile.
Der vorgegebene Spreizwinkel der Teilstücke wird auch bei
abnehmender Fliehkraft durch die Fixiermittel 8 oder 9
aufrechterhalten, so daß sich eine berechenbare Flugbahn
ergibt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 bis 6 stützt sich
am Geschoßboden 3 ein Untergeschoß 6 mit einem Leitwerk,
hier ein Kegelleitwerk 6 a, ab. Im vorderen Bereich
wird das Untergeschoß von den Teilstücken 2 umgriffen,
die mit einem Ring in einer Nut 2 a zusammengehalten sind.
In Fig. 4 ist lediglich durch 2 d ein Abschnitt der Teil
stücke 2 bezeichnet, der zylindrisch ausgebildet sein soll.
Ferner ist durch 2 e ein Abschnitt der Teilstücke bezeich
net, der als Wulst exakt kalibergleich sein soll, während
der davorliegende zylindrische Abschnitt 2 d Bruchteile
von Millimetern unterkalibrig ist.
Zur axialen Sicherung kann das Untergeschoß mit minde
stens einem Vorsprung und einer Rille oder mit Außenge
winde im vorderen Bereich sowie die Teilstücke 2 dort mit
Rille und Vorsprung oder mit Innengewinde versehen sein.
Die Spitze 6 b des Untergeschosses kann als Zünder ausge
bildet sein. Dahinter kann sich eine Deutladung 5 befinden
und im Heckteil kann ein Leuchtsatz 7 für eine Leuchtspur
untergebracht sein.
Bei dieser Ausführungsform wird das Untergeschoß, nach
dem die Teilstücke 2 sich beim Abschuß geöffnet haben,
freigegeben. Die Hülle wird infolge des hohen Luftwider
standes der aufgespreizten Teilstücke 2 stark abgebremst
und gibt das Untergeschoß frei, das als leitwerkstabili
siertes Übungsgeschoß mit berechenbarer verkürzter Reich
weite ins Ziel fliegt. Dabei kann der Zielanflug durch
die Leuchtspur sichtbar gemacht werden und die Deutla
dung den Auftreffpunkt des Untergeschosses anzeigen.
Claims (10)
1. Übungsgeschoß mit verkürzter Reichweite mit einem Ge
schoßkörper aus mehreren Teilen, von denen einzelne
vor dem Abschuß von einer Haltevorrichtung, die sich
während des Geschoßfluges löst, gehalten sind, da
durch gekennzeichnet, daß der
Geschoßkörper in seiner Außenform und ggf. auch seiner
Masse mit einem scharfen Artilleriegeschoß gleichen
Kalibers übereinstimmt und aus einer hinteren, mit
einem Geschoßboden (3) starr und fest verbundenen
zylindrischen Hülse (1) und einem Vorderteil aus zwei
oder mehreren gleichen Teilstücken (2) besteht, die an
der Hülse 1 mittels einer Spreizverbindung um einen
vorbestimmten Winkel aufspreizbar gehalten sind und im
vorderen Bereich durch die infolge des Dralls sich beim
Abschuß lösende Haltevorrichtung, z. B. einem Ring in
einer Nut (2 a) der Teilstücke (2), zusammengehalten
sind.
2. Geschoß nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein im Geschoßboden (3) gehaltenes Unter
geschoß (6) mit einem Leitwerk mit hohem Luftwider
stand, z. B. einem Kegelleitwerk (6 a) und mit den
Teilstücken (2) des Vorderteils, die vorn am Unterge
schoß (6) anliegen und dort durch die Haltevorrichtung,
z. B. einen Ring in einer Nut (2 a), bis zum Abschuß
gehalten sind.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Teilstücke (2) mit
den hinteren abgesetzten Enden (2 b) auf dem vorderen
abgesetzten Teil (1 a) der Hülse (1) lose aufliegen und
im Bereich ihrer seitlichen Außenränder einander etwa
radial gegenüberliegend Langlöcher (2 c) vorbestimmter
Länge aufweisen, in die im abgesetzten Teil (1 a) der
Hülse (1), z. B. durch Verschraubung oder Verstiftung,
befestigte Bolzen (4) eingreifen.
4. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das
Vorderteil (2) einen hinteren, mit der Hülse (1)
kalibergleichen, zylindrischen, ggf. mit einem Füh
rungswulst (2 e) versehenen Abschnitt (2 d) aufweist,
der sich bis in die Nähe eines hinteren Führungsban
des (1 c) der Hülse (1) erstrecken kann, so daß die
Spreizverbindung zwischen dem hinteren Führungsband
(1 c) der Hülse und dem zylindrischen Abschnitt (2 d)
des Vorderteils liegt.
5. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die
einander zugekehrten Stirnflächen (2 f) der Teilstücke
(2) hinten abgeschrägte Flächen (2 g) aufweisen, die
bei aufgespreiztem Zustand der Teilstücke deren
vorbestimmbaren Spreizwinkel bestimmen.
6. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ge
kennzeichnet durch Fixiermittel
zwischen den Teilstücken (2) oder an der Hülse, die
die Teilstücke in aufgespreiztem Zustand halten.
7. Geschoß nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch Fixiermittel als eine zwischen den Teil
stücken (2) angeordnete Druckfeder (8), oder durch
einen Bügel (9) an einem Teilstück (2), der mit
einem Vorsprung (9 b) in eine Öffnung (9 a) am benach
barten Teilstück (2) eingreifbar ist.
8. Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die
Teilstücke (2), solange sich das Geschoß im Rohr be
findet, durch in axialer Richtung kraftschlüssige
Verbindungsmittel, z. B. in Form mindestens eines
Vorsprunges und einer Rille, bzw. auch durch ein
Gewinde am Innenumfang der Teilstücke bzw. am Außen
umfang des Untergeschosses (6) gehalten sind.
9. Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das
Untergeschoß (6) in seiner Spitze (6 b) als Zünder oder
Zünderersatzstück ausgebildet ist und dahinter eine
Deutladung (5) aufnehmen kann.
10. Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das
Untergeschoß (6) in seinem Heckteil einen Leucht
satz (7) für eine Leuchtspur aufweist.
Priority Applications (3)
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