DE3736179C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Mikroskop gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Ein derartiges Mikroskop ist durch die DE 31 09 598 C2 be­ kannt. Dieses Mikroskop dient zur Beobachtung eines auf einem Tisch aufliegenden Objekts, das von unten durch das visuelle und fotografische Beleuchtungssystem ausgeleuchtet wird. Das Licht des visuellen Beleuchtungssystems wird hierbei durch einen teildurchlässigen Reflektor geleitet, der das Licht des fotografischen Beleuchtungssystems koaxial zum Licht des visuellen Beleuchtungssystems umlenkt. Das Licht beider Be­ leuchtungssysteme leuchtet den Innenraum des Mikroskoptubus aus, der sich oberhalb des zu untersuchenden Objektes be­ findet. Mit diesem Mikroskop können bildhafte fotografische Aufzeichnungen nur von lichtdurchlässigen Präparaten herge­ stellt werden. Ein Einsatz in der Mikrochirugie ist nicht möglich. Da sich der unter dem auszuleuchtenden Objekt be­ findliche teildurchlässige Reflektor ständig im Strahlengang des visuellen Beleuchtungssystems befindet, ist für dieses wegen der Lichtverluste eine stärkere Lichtquelle erforder­ lich.

Ein weiteres Mikroskop mit einer fotografischen Einrichtung ist in der US-PS 45 27 869 beschrieben. Bei diesem Mikroskop ist im Strahlengang des visuellen Beleuchtungssystems ein schwenkbarer Spiegel vorgesehen, der zum Fotografieren aus dem Lichtweg eines Reflektionsprismas herausgeschwenkt werden muß, damit eine optische Verbindung zwischen diesem Reflek­ tionsprisma und der fotografischen Einrichtung hergestellt wird. Eine Objektbeobachtung während einer fotografischen Aufnahme ist daher nicht möglich. Ferner ist zum Fotogra­ fieren keine separate Beleuchtungseinrichtung vorgesehen.

In der AT-PS 2 59 263 ist ein Mikroskop beschrieben, bei dem mittels eines in den Strahlengang des Beleuchtungssystems einschiebbaren Spiegels eine Objektbeleuchtung mit unter­ schiedlichen Wellenlängen durchgeführt werden kann. Zur Durchführung von fotografischen Aufnahmen ist es erforder­ lich, einen weiteren im Strahlengang des visuellen Beleuch­ tungssystems befindlichen Spiegel aus dem Strahlengang her­ auszuschieben. Hierdurch besteht bei diesem Mikroskop der Nachteil, daß beim Fotografieren des Objektes dieses nicht beobachtet werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Mikroskop der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß das zu fotografierende Objekt während des gesamten Fotografiervorgangs deutlich zu beobachten sein soll.

Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe alternativ durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 5. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Das erfindungsgemäße Mikroskop eignet sich insbesondere für den Einsatz in der Mikrochirugie, da der Objektivtubus nur eine geringe Größe aufzuweisen braucht und fotografische Aufnahmen schnell ausgeführt werden können. Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele von Mikroskopen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 und 2 das optische System der Mikroskops in unterschiedlichen Seitenansichten,

Fig. 3 und 4 die optischen Systeme von zwei weiteren Ausgestaltungen des Mikroskops.

In Fig. 1 und 2 sind schematische Darstellungen des optischen Systems eines Mikroskops 78 dargestellt, wobei Fig. 2 die Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Systems ohne die Fotoeinheit zeigt. Das zu beobachtende Objekt 60 ist ein Operationsfeld. Das Objekt 60 wird durch ein optisches System bestehend aus einer Objektivlinse 61, einem Vergrößerungs­ system 62, einem Strahlenteiler 63, einem Prisma 64 sowie einem Okular 65 betrachtet. In diesem Fall trennt der strah­ lenteiler 63 den für die Fotografie benötigten Lichtweg von dem Strahlengang zur Operationsfeldbetrachtung (Fig. 1), und leitet das Licht über ein Abbildungssystem 13a auf einen Film 13b in der Fotoeinheit 13. Wie ebenfalls in Fig. 2 darge­ stellt, besteht das optische System zur Ausleuchtung des Ob­ jektes 60 aus einer Lichtquelle 66, ersten Zwischenlinsen 67, einem optischen Vergrößerungssystem 69, einem Prisma 70 und der Objektivlinse 61, wobei das von der Lichtquelle 66 ausgesandte Licht das Objekt 60 ausleuchtet, auf dem chirugische Ein­ griffe über das optische System verfolgt werden können. Lichtquelle 66, Zwischenlinsen 65 und Prisma 70 bilden das visuelle Beleuchtungssystem. Das den fotografischen Aufnahmen dienende optische System besteht aus einer Xenonblitzlampe 71, einem zweiten Zwischenlinsensystem 72, einem halbdurch­ lässigen Spiegel 68, der in das optische System zur Ope­ rationsfeldbeleuchtung aus diesem entfernbar eingebracht ist, dem optischen Vergrößerungssystem 69, dem Prisma 70 und der Objektivlinse 61. Zur Fotografie wird der halbdurchlässige Spiegel 68 z. B. über einen Drehmagneten 68a in die mit ge­ strichelten Linien dargestellte Position 68 hochgeklappt, so daß das von der Xenonblitzlampe 71 ausgesandte Licht über das zur Fotografie verwendete optische System geleitet wird und auf das Objekt 60 trifft. Die Xenonblitzlampe 71, das zweite Zwischenlinsensystem 72 und das Prisma 70 bilden das foto­ grafisch Beleuchtungssystem. Die Lichtquelle 66 und die Xenonblitzlampe 71 befinden sich in einer solchen Position zum halbdurchlässigen Spiegel 68, daß das Licht zur Objekt­ betrachtung nicht unterbrochen wird. Selbstverständlich ist hierbei am halbdurchlässigen Spiegel 68 das Verhältnis zwischen der Reflektion und der Durchlässigkeit auf die Lichtstärke der Xenonblitzlampe 71 abgestellt.

Diese Ausgestaltung eines Mikroskops hat den Vorteil, daß aufgrund des schwenkbar angeordneten halbdurchlässigen Spie­ gels 68 die Ausleuchtung des Objektes 60 entweder durch das Licht zur Betrachtung oder das Licht zur Fotografie erfolgen kann, wobei eine ausreichende Beleuchtung zur Objektbetrach­ tung gewährleistet ist. Das zur Fotografie benötigte und gebündelte Licht ist koaxial zu dem Licht zur Objektbetrach­ tung ausgerichtet, wodurch das Objekt optimal ausgeleuchtet wird und das Licht zur Objektbetrachtung selbst während der Fotografie durch den halbdurchlässigen Spiegel 68 hindurch­ tritt und hierdurch die Ausleuchtung des Objektes auch nicht für kurze Zeit unterbrochen wird. Darüberhinaus stellt auch die Tiefe des Mikroskops 78 nur eine geringe Behinderung z. B während einer Operation dar. Da sich die Xenonblitzlampe 71 nicht im Objektivtubus befindet, ist für diesen nur ein gerin­ ger Durchmesser erforderlich.

Fig. 3 zeigt schematisch das optische System eines weiteren Mikroskops 79. Da es sich bei dem Mikroskop 79 um eine Vari­ ante des Mikroskops 78 handelt, wird bezüglich identischer Merkmale auf die Zeichnungen und Erläuterungen in Fig. 1 und 2 Bezug genommen. Das optische System zum Fotografieren be­ steht hierbei aus der Xenonblitzlampe 71, dem Zwischenlinsen­ system 72, einem halbdurchlässigen Spiegel 73, dem Vergröße­ rungssystem 69, dem Prisma 70 und der Objektivlinse 61. Zum Fotografieren wird der halbdurchlässige Spiegel 73 z. B. mit­ tels eines Motors 75 um eine drehbar gelagerte Achse 74 in die mit gestrichelten Linien dargestellte Position 73′ ge­ dreht, wodurch das von der Xenonblitzlampe 71 ausgesandte Licht über das optische Beleuchtungssystem zur Fotografie auf das Objekt 60 trifft. Bei Drehung des halbdurchlässigen Spie­ gels 73 um die Achse 74, die in einem festem Winkel zur op­ tischen Achse der Zwischenlinsen 72 im optischen System zur Fotografie angeordnet ist, wird dieser in der Position ange­ halten, bei der in effektiver Weise Licht der Xenonblitzlampe 71 dem Prisma 70 zugeführt wird.

Fig. 4 zeigt die schematische Darstellung eines Mikroskops 80. Bei dessen optischen System ist eine Aperturblende 76 zwischen dem ersten Zwischenlinsensystem 67 und dem optischen Vergrößerungssystem 69 angeordnet ist. Ein vollständig re­ flektierender Spiegel 77 mit einem Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser der Aperturblende 76, ist nahe der Aperturblende 76 vorgesehen. Es wird der gleiche Effekt wie bei den Mikroskopen 78, 79 dadurch erreicht, daß das ausge­ sandte Licht zur Fotografie den gleichen Strahlengang auf­ weist wie das Licht zur Objektbetrachtung. Diese Ausgestal­ tung hat den Vorteil, daß der vollständig reflektierende Spie­ gel 77 kleiner sein und daher die aufzuwendende Antriebskraft zur Positionsänderung des Spiegels 77 im Gegensatz zu den Ausgestaltungen mit einem halbdurchlässigen Spiegel 68, 73 ebenfalls geringer sein kann. Bei diesem Mikroskop 80 kann die Antriebs- und Positionierarbeit daher leicht durchgeführt werden.

Claims (8)

1. Mikroskop, mit einer ersten optischen Linsenanordnung zur visuellen Beobachtung eines zu untersuchenden Objektes und einer zweiten optischen Linsenanordnung zum Fotogra­ fieren des beobachteten Objektes, wobei zur Ausleuchtung des beobachteten Objektes der Linsenanordnung für die visuelle Beobachtung ein visuelles Beleuchtungssystem und der Linsenanordnung für die fotografische Beobachtung ein fotografisches Beleuchtungssystem zugeordnet ist und beide Beleuchtungssysteme über eine eigene Lichtquelle verfügen, und wobei der Beobachtungsstrahlengang und der fotografische Strahlengang im Bereich des Objektes koaxial zueinander verlaufen und zwischen dem Okular und der dem Objekt zugewandten Objektivlinse ein Strahlen­ teiler zur Trennung des für die Fotografie benötigten Lichtwegs von dem Strahlengang zur Objektbeobachtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Strah­ lengang des fotografischen Beleuchtungssystems (71, 72, 70) ein teildurchlässiger Spiegel (68, 73) angeordnet ist, der zum Fotografieren in den Strahlengang des vi­ suellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) einführbar ist und das Licht des fotografischen Beleuchtungssystems (71, 72, 70) beim Fotografien zusätzlich zu einem Teil des Lichtes des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) auf das Objekt (60) richtet.

2. Mikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel (68) mittels eines Dreh­ magneten (68a) um eine Drehachse schwenkbar gelagert und von einer ersten Stellung außerhalb des Strahlengangs des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) in den Strah­ lengang des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) und wieder in die erste Stellung zurück schwenkbar ist.

3. Mikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel (73) mit der Achse (74) eines Motors (75) verbunden ist und durch diesen von einer ersten Stellung außerhalb des Strahlengangs des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) in den Strah­ lengang des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) und wieder in die erste Stellung zurück in einer Ebene drehbar ist, die senkrecht zu der Achse (74) des Motors (75) ausgerichtet ist.

4. Mikroskop nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlengänge des fotografischen Beleuchtungssystems (71, 72, 70) und des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) im Bereich des teildurchlässigen Spiegels (68, 73) senkrecht aufeinander stehen und die senkrecht zu der Achse (74) des Motors (75) ausgerichtete Ebene zu den Strahlengängen der beiden Beleuchtungssysteme (71, 72, 70; 66, 67, 70) jeweils im Winkel von 45° angeordnet ist.

5. Mikroskop, mit einer ersten optischen Linsenanordnung zur visuellen Beobachtung eines zu untersuchenden Objektes und einer zweiten optischen Linsenanordnung zum Fotografieren des beobachteten Objektes, wobei zur Ausleuchtung des Objektes der Linsenanordnung für die visuelle Beobachtung ein visuelles Beleuchtungssystem und der Linsenanordnung für die fotografische Beobachtung ein fotografisches Beleuchtungssystem zugeordnet ist und beide Beleuchtungs­ systeme über eine eigene Lichtquelle verfügen, und wobei der Beobachtungsstrahlengang und der fotografische Strah­ lengang im Bereich des Objektes koaxial zueinander ver­ laufen und zwischen dem Okular und der dem Objekt zuge­ wandten Objektivlinse ein Strahlenteiler zur Trennung des für die Fotografie benötigten Lichtwegs von dem Strahlengang zur Objektbeobachtung angeordnet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im Strahlengang des visuellen Beleuchtungs­ systems (66, 67, 70) eine Aperturblende (76) sowie ein vollständig reflektierender Spiegel (77) angeordnet ist, dessen Außendurchmesser kleiner als der Durchmesser der Öffnung der Aperturblende (76) ist, und der beim Foto­ grafieren das Licht des fotografischen Beleuchtungs­ systems (71, 72, 70) zusätzlich zu einem Teil des Lichtes des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) auf das Objekt (60) richtet.

6. Mikroskop nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aperturblende (76) im visuellen Beleuchtungssystem (66, 67, 70) zwischen einem Zwischenlinsensystem (67) und einem vergrößernden Linsensystem (69) angeordnet ist.

7. Mikroskop nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der vollständig reflektierende Spiegel (77) fest im Strahlengang des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) angeordnet ist.

8. Mikroskop nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der vollständig reflektierende Spiegel (77) mittels eines Drehmagneten um eine Drehachse schwenkbar gelagert und von einer ersten Stellung außerhalb des Strahlengangs des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) in den Strahlengang des visuellen Beleuchtungssystems (66, 67, 70) und wieder in die erste Stellung zurück schwenkbar ist.