DE3727686A1 - Fadenkette-fuehrungsvorrichtung fuer ueberwendlich-naehmaschinen - Google Patents

Description

Für die vorliegende Erfindung wird die Priorität der japanischen Patentanmeldung 61-233 596 vom 30. September 1986 beansprucht.

Die Erfindung betrifft eine Zweinadelüberwendlich-Nähma­ schine, insbesondere eine Führungsvorrichtung für eine Fadenkette, die sich nach dem Beketteln von dem Gewebema­ terial weg erstreckt.

Bei herkömmlichen Bekettelmethoden mittels bekannter Überwendlich-Nähmaschinen erstreckt sich die gebildete Fadenkette von dem Gewebematerial weg. Bei Verwendung einer Zweinadelüberwendlich-Nähmaschine wird nach dem vollständigen Beketteln die Fadenkette eingefaßt (back­ tacked) zwischen dem Gewebematerial und dem Greiferfaden, um zu verhindern, daß der Anfangsbereich des Gewebemate­ rials ausfranst. Ein solches Einfassen ist bekannt.

Wie in Fig. 7 gezeigt ist, wird hierbei im allgemeinen in einer herkömmlichen Überwendlich-Nähmaschine ein in­ nerer Abkettelfinger an der Stichplatte vorgesehen, um zu verhindern, daß das Gewebe während des Nähens zwi­ schen den zwei Nadeln durchhängt, um Fehlstiche und/oder Webnester zu vermeiden, und um sicherzustellen, daß das Gewebe über eine gute Griffigkeit bzw. Griff verfügt.

In Fig. 7 bezeichnet 1 eine Stichplatte, 2 einen inneren Abkettelfinger und 3 einen äußeren Abkettelfinger. 4 zeigt den Nadeleinstichpunkt der rechten Nadel 11 R, 5 eine Fadenkette, 6 ein Gewebe, bei welchem die Fadenkette 5 zwischen dem Gewebe 6 und dem Greiferfaden eingefaßt bzw. verdeckt zusammengeheftet ist. 7 bezeichnet eine Fadenkettehalte- und Schneidevorrichtung, die die Faden­ kette hält und abschneidet, 11 L zeigt eine linke Nadel.

Wie die Fadenkette zwischen dem Gewebematerial und dem Greiferfaden eingefaßt bzw. verdeckt zusammengeheftet wird, ist nachfolgend beschrieben.

Wenn der Bekettelvorgang beendet ist, wird der Stoff­ drückerfuß (ohne Abbildung) mittels eines Pedals gehoben und die Fadenkette 5 in Richtung der Zufuhr gezogen, so daß der um den inneren und äußeren Abkettelfinger herum­ gewundene Oberfaden freikommt. Danach wird das Gewebe 6 zurück- bzw. gegen den Uhrzeigersinn zur Seite der Bedienungsperson gedreht, und die Fadenkette 5 wird in die Fadenkettehalte- und Schneidevorrichtung 7 eingeführt und anschließend unter Klemmen geschnitten. Anschließend wird neues Gewebematerial mit dem Stoffdrückerfuß in Be­ arbeitungsstellung gebracht und der Nähvorgang beginnt. Die Fadenkette 5 wird in den Saum des neuen Gewebemateri­ als eingefaßt bzw. verdeckt zusammengeheftet.

Wenn die Fadenkette 5 an dem inneren Abkettelfinger 2 hängt, wird sie von der Nadel angenäht; in diesem Fall wird die Fadenkette nicht eingefaßt (backtacked).

Im folgenden wird anhand der Fig. 8A und 8B das be­ kannte Oberfadenrückhalteverfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens für eine Zweinadelüber­ wendlich-Nähmaschine beschrieben (Japanische Patentanmel­ dung 60-1 43 591 vom 29. Juni 1985).

Fig. 8A ist eine Stirnansicht, Fig. 8B eine Draufsicht. 10 R bezeichnet einen in die rechte Nadel 11 R eingefädel­ ten rechten Oberfaden und 10 L bezeichnet einen in die linke Nadel eingefädelten linken Oberfaden. 12 zeigt ei­ nen unteren Greifer, 13 eine Oberfaden-Rückhaltevorrich­ tung, die einen Fadenrückhalter 13 a an ihrem freien Ende aufweist.

Wenn die Fadenkette 5 um den inneren Abkettelfinger 2 gewickelt ist und der äußere Abkettelfinger 3 in Zuführungs­ richtung gezogen wird, dann verhindert der Rückhalter 13 a ein Abgleiten des Oberfadens 10 R, 10 L in Richtung des Pfeiles "B" entlang des schrägen Arms des unteren Greifers 12, wodurch der Oberfaden 10 R, 10 L nicht an dem inneren Abkettelfinger 2 hängenbleibt, wenn die Fadenket­ te gegen den Uhrzeigersinn zur Bedienungsperson gedreht wird.

Gemäß dem Stand der Technik wird bei jedem Stich ein längerer Oberfaden 10 gezogen, da der Rückhalter 13 a oft den Oberfaden 10 weiter nach rechts drückt, wie in Fig. 9B gezeigt ist. Vergleicht man Fig. 9B mit Fig. 9A, die keinen Rückhalter 13 a hat, so ist es offensichtlich, daß in Fig. 9B pro Bewegung des unteren Greifers mehr Faden gezogen wird als in Fig. 9A. Daher müssen zur Re­ gulierung der Oberfadenversorgung das Standardprinzip der Garnaufnahme und die Oberfadenspannung verbessert werden.

Wenn die Stop-Position des unteren Greifers 12 aus ir­ gendwelchen Gründen, zum Beispiel weil die Motorkupplung abgenutzt ist, leicht nach links verschoben ist, dann bleibt die Soft-Fadenkette leicht am inneren Abkettel­ finger hängen, wenn diese gegen den Uhrzeigersinn zur Bedienungsperson gedreht wird.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Fadenketten-Führungsvorrichtung vorzuschlagen, die, wenn die Fadenkette gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, vor­ geschoben wird, so daß sie ein Hängenbleiben des Oberfa­ dens am inneren Abkettelfinger verhindert und während des normalen Bekettelvorgangs zurückgeschoben wird und so eine Überversorgung (ein übermäßiges Ziehen) des Oberfadens, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ver­ meidet.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Der Ober­ fadenrückhalter ist so angeordnet, daß er zugänglich und ausrückbar vom Maschinenrahmen zum unteren Greifer ist, wenn die Maschine gestoppt und die Fadenkette gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Dadurch wird eine Über­ versorgung mit Oberfaden durch den Rückhalter vermieden.

Gemäß dieser Erfindung wird der Oberfaden in die linke Seite des äußeren Abkettelfingers oder in die Vertiefung (3 a) eingeführt, wenn die Fadenkette (5) gedreht wird; während des Bekettelvorgangs wird diese Fadenketten-Führungsvorrichtung zurückgezogen (verla­ gert). Dadurch muß die Garnaufnahme nicht verbessert und die Oberfadenspannung nicht reguliert werden.

Sogar wenn die Maschine in einer verschobenen Position und nicht in der Standardposition angehalten wird, wird die Fadenkette sicher in die richtige Position geführt, ohne am inneren Abkettelfinger hängenzubleiben.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Er­ findung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der Beschrei­ bung der Erfindung, die unter Bezugnahme auf die Zeich­ nung näher erläutert wird. In dieser zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform mit der Oberfa­ den-Rückhaltevorrichtung im Betriebszustand in einer Stirnansicht;

Fig. 2 eine erste Ausführungsform mit der Oberfa­ den-Rückhaltevorrichtung in Ruhestellung (zurückgezogener Stellung);

Fig. 3 den wesentlichen Abschnitt eines Rückhal­ ters in vergrößerter, perspektivischer Dar­ stellung;

Fig. 4 den wesentlichen Abschnitt eines Rückhal­ ters in vergrößerter Draufsicht;

Fig. 5 wie nach dem Stand der Technik die Oberfä­ den leicht am inneren Abkettelfinger hängenbleiben ohne eine erfindungsgemäße Vorrichtung, in einer erklärenden Darstellung;

Fig. 6 wie mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verhindert wird, daß die Oberfäden am inne­ ren Abkettelfinger hängenbleiben, in einer erklärenden Darstellung;

Fig. 7 wie nach dem Stand der Technik die Faden­ kette im Uhrzeigersinn gedreht wird, in Draufsicht;

Fig. 8A eine herkömmliche Oberfaden-Führungsvor­ richtung in Draufsicht;

Fig. 8B eine herkömmliche Oberfaden-Führungsvor­ richtung in einer Stirnansicht;

Fig. 9A und Fig. 9B in einer erklärenden Darstellung, wie eine Vorrichtung mit einem Rückhalter (Fig. 9B) wesentlich mehr Oberfaden zieht als eine Vorrichtung ohne Rückhalter (Fig. 9A).

In den Fig. 1 und 2 werden die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in den bereits erläuterten Fig. 7, 8A und 8B, da die gleichen Bauteile dargestellt sind.

F bezeichnet den Maschinenrahmen, 14 eine untere Greifer­ welle.

Der wesentliche Bereich dieser Oberfaden-Führungsvor­ richtung weist einen am Maschinenrahmen F befestigten Träger 17, einen Hebel 18 durch die Welle 18 a schwenkbar an dem Maschinenrahmen 17 angeordnet, und eine Oberfa­ denführungsplatte 15, die verschiebbar von dem gabelför­ migen Ende der Welle 18 und eine am oberen Ende des Trä­ gers 17 vorgesehene Führungsnut 17 a unterstützend gehal­ ten wird, auf.

Die Oberfadenführungsplatte 15 erstreckt sich zur Unter­ seite des Nadeleinstichpunktes 11 und weist einen Rück­ halter 15 a an ihrem spitzen Ende auf.

Die Stichplatte 1 weist eine Vertiefung 3 a auf, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt wird.

Das untere Ende des Hebels 18 ist gabelförmig und ver­ schiebbar mit einem Kolben eines Elektromagneten M ver­ bunden, der am Träger 17 befestigt ist.

Gewöhnlich drückt eine Feder 19 den Hebel in Richtung des Pfeiles in Fig. 2, und die Oberfadenführungsplatte 15 wird demgemäß in Richtung des Pfeiles in Fig. 2 ver­ schoben, und der Rückhalter 15 a wird vom Nadeleinstich­ punkt ferngehalten.

Wenn der Elektromagnet M erregt ist, wird der Kolben des Elektromagneten M in Richtung des Pfeiles in Fig. 1 gezogen und die Oberfadenführungsplatte 15 nähert sich dem Nadeleinstichspunkt 11.

ln den Fig. 1 und 2 stellt ein oberer Greifer 16 die Lage im Verhältnis zu den Nadeln im Betriebszustand gemäß Fig. 1 und in Ruhestellung gemäß Fig. 2 dar.

Fig. 5 zeigt das Stellungsverhältnis zwischen dem unte­ ren Greifer 12, dem unteren Greiferfaden 20, dem linken Oberfaden 10 L und dem rechten Oberfaden 10 R, wenn die Fadenkette 5 zur Drehung gegen den Uhrzeigersinn bereit ist, aber keine erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet wird.

Fig. 6 zeigt das Stellungsverhältnis zwischen dem unte­ ren Greifer 12, dem unteren Greiferfaden 20, der linken Nadel 10 L und der rechten Nadel 10 R, wenn die Fadenkette zur Drehung gegen den Uhrzeigersinn bereit ist, und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anwendung kommt.

Der linke Faden 10 L und der rechte Faden 10 R bewegen sich oftmals in Richtung des Pfeiles entlang der Schräge des unteren Greifers 12, wenn die Fadenkette gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird.

Dabei ist vorauszusehen, daß die Fadenkette am inneren Abkettelfinger 2 hängenbleiben wird, da sie sich leicht nach links unter die Nut 3 a bewegt und der Unterseite des Nadeleinstichpunktes 11 nähert.

Wenn aber im Gegensatz dazu die erfindungsgemäße Vorrich­ tung während des Bekettelvorgangs zur Anwendung kommt, dann bleibt der Elektromagnet M unerregt durch den an der Hauptwelle vorgesehenen Impulsgenerator und/oder durch den Pedalschalter, und die Oberfadenführungsplatte 15 wird durch die Feder 19, wie in Fig. 2 gezeigt, zu­ rückgezogen.

Wenn die Nähmaschine angehalten wurde und die Fadenkette zur Drehung gegen den Uhrzeigersinn bereit ist, und der neben dem Nadelöhr angeordnete Werkstück-Detektor (ohne Abbildung) ertastet hat, daß kein Gewebe in der Nähe ist, dann wird der Elektromagnet M durch ein Impulssignal des oben erwähnten Impulsgenerators und durch den Werkstück-Detektor erregt, wie in Fig. 1 gezeigt.

Fig. 6 zeigt, wie sich bei erregtem Elektromagneten M die Oberfadenführungsplatte 15 nach rechts bewegt und sowohl gegen den linken als auch gegen den rechten Ober­ faden (10 L und 10 R) drückt.

Dann wird die Fadenkette gegen den Uhrzeigersinn gedreht, sie wird jedoch nicht hängenbleiben, da die Oberfäden 10 L, 10 R so weit nach rechts gedrückt werden, daß sie nicht am inneren Abkettelfinger 2 hängenbleiben.

Vorstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Vorrich­ tung, die eine Stichplatte 1 mit der Vertiefung 3 a auf­ weist; die Vorrichtung kann aber auch zur Anwendung kommen, wenn sie mit einer Stichplatte 3 ohne Vertiefung 3 a versehen ist, wie Fig. 7 zeigt. Ebenso können der Rückhalter 15 a und der Durchgang der Oberfadenführungs­ platte 15 eine andere als die aufgezeigte Form aufweisen und somit verschiedene Änderungen hervorrufen, ohne die Lehre der Erfindung zu beeinträchtigen.

Gemäß dieser Erfindung arbeitet die Fadenketten-Führungs­ vorrichtung nur dann, wenn die Fadenkette gedreht wird; während des normalen Bekettelvorgangs wird die Vorrich­ tung zurückgezogen.

Dabei kann die Vorrichtung ohne eine Neuentwicklung des Garnaufnahmeprinzips und ohne Regulierung der Oberfaden­ spannung die Fadenkette führen, ohne daß sie am inneren Abkettelfinger hängenbleibt, sogar wenn die Maschine anstatt in der Standardposition in einer verschobenen Position angehalten wird.

Kurz zusammengefaßt betrifft die Erfindung also eine Oberfaden-Führungsvorrichtung, die eine Oberfadenführungsplatte aufweist, welche sich bei Bedarf zur Unterseite einer Stichplatte durch Erregung eines Elektromagneten erstreckt. Dadurch werden um einen unteren Greifer herumgewundene Oberfäden von der Oberfadenführungsplatte nach außen gedrückt, so daß ein Hängenbleiben der Fäden am inneren Abkettelfinger vermieden wird, wenn er gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Während des normalen Bekettelvorgangs ist die Oberfadenführungsplatte durch Nicht-Erregung des Elektromagneten zurückgezogen.

Claims (4)

1. Fadenkette-Führungsvorrichtung für eine Überwend­ lich-Nähmaschine, gekennzeichnet durch eine Oberfadenführungsplatte (15), die sich neben einen unteren Greifer (12) schiebt, wenn der untere Greifer (12) angehalten wird und sich zurückzieht, wenn der Be­ kettelvorgang beginnt, und eine einziehbare Vor- und Zurückschiebevorrichtung für die Oberfadenführungsplatte.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor- und Zurückschiebevorrichtung einen Elektro­ magneten (M) und einen Impulsgenerator aufweist, der als Antwort auf eine Hauptwellendrehung lmpulse erzeugt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor- und Zurückschiebevorrichtung einen Elektro­ magneten (M) und einen Pedalschalter, der die Überwend­ lich-Nähmaschine aktiviert, aufweist.

4. Vorrichtung wie gezeichnet und beschrieben.