DE3727494C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel mit einer vom Deckelboden abstehenden Randzarge in der eine Umfangsnut für die Aufnahme eines über den Außenumfang der Randzarge vorstehenden umlaufenden flexiblen Dichtungsrings angeordnet ist der in der Verschlußposition des Behälterdeckels mit seiner Dichtfläche an der Innenseite der vom Rand der Behälterumfangswand gebildeten Behältermündung eines Speisebehälters unter flexibler Verformung in radialer Richtung dichtend anliegt.

Speisen für die Gemeinschaftsverpflegung werden in den meisten Fällen an einer zentralen Stelle zubereitet, portioniert und in Speisenbehältern zu den einzelnen Abnehmern transportiert. Dieser Transport ist häufig mit Stoßbeanspruchungen verbunden, vor allem beim Straßentransport mit Fahrzeugen, aber auch beim Be- und Entladen.

Die bei den Behälterdeckeln der Speisenbehälter verwendeten Dichtungen sollen ein einfaches und leichtes Schließen und Öffnen des Deckels ermöglichen, jedoch im geschlossenen Zustand während des Transports einen dichten Verschluß gewährleisten.

Bei einem bekannten Behälterdeckel der eingangs genannten Gattung (DE-PS 20 07 301) ist der Dichtungsring als Lippendichtung mit einer nach außen vorspringenden, leicht umbiegbaren und verformbaren Dichtlippe ausgeführt. Gleiche Behälterdichtungen mit nach außen vorspringenden schmalen Dichtlippen, die sich beim Anlegen an die Behälterinnenwände umlegen, waren bereits vorher bei Nahrungsmittelbehältern mit aus Holz bestehenden Deckeln bekannt. Derartige Behälterdeckel werden auch als Steckdeckel bezeichnet, weil der an seinem Umfang die Dichtlippe aufnehmende Teil des Deckels in die Behälteröffnung eingesteckt wird.

Vorstehende, verhältnismäßig weiche Dichtlippen (FR-PS 9 70 394) machen es erforderlich, den Deckel vor dem Einstecken in die richtige Lage zu bringen. Dies erfordert Aufmerksamkeit und Zeit beim Schließen des Speisenbehälters, weil darauf geachtet werden muß, daß die Dichtung richtig in die Behälteröffnung eingeführt wird. Besonders bei Betrieben der Gemeinschaftsverpflegung ist jedoch eine schnelle Handhabung erforderlich, weil es sich in den meisten Fällen um heiße Speisen handelt, die im nicht geschlossenen Zustand des Speisenbehälters sehr schnell abkühlen. Die bekannten, vorher genannten Lippendichtungen lassen zwar erheblich weitere Toleranzen zu und passen sich auch an im Betrieb verformte Behälteröffnungen noch an; der von den Lippendichtungen aufgebrachte Dichtungsdruck ist aber verhältnismäßig gering, wodurch die Dichtwirkung beeinträchtigt werden kann.

Es ist auch bekannt, am Rand von Steckdeckeln für Nahrungsmittelbehälter O-Ring-Dichtungen vorzusehen, die sich beim Einstecken des Deckels verformen. Diese O-Ring- Dichtungen lassen jedoch nur eine verhältnismäßig geringe Verformung zu, so daß die aufzuwendende Kraft verhältnismäßig hoch ist. Da sich der O-Ring in der ihn aufnehmenden Nut drehen kann, kann er aus einer zu flachen Nut herausgedreht werden. Eine aus diesem Grund ausreichend tief ausgeführte Nut bedingt aber einen nur geringen Überstand des O-Rings, so daß nur eine geringe Verformung zugelassen werden kann. Deshalb ist bei mit solchen 0-Ring-Dichtungen ausgestatteten Behältern nicht nur die Einhaltung verhältnismäßig enger Toleranzen an der Behälteröffnung erforderlich; bei den üblicherweise aus Blech bestehenden Speisenbehältern besteht außerdem noch die Gefahr, daß der Behälter bei der Benutzung so verformt wird, daß die Innenabmessungen der Behälteröffnung diese Toleranzen überschreiten. Deshalb sind O-Ring-Dichtungen für aus Blech bestehende Speisenbehälter nicht geeignet.

Bei einem bekannten Behälterdeckel der eingangs genannten Gattung (DE-PS 1 79 074) besteht der umlaufende flexible Dichtungsring des Behälterdeckels aus einem Hohlwulst, der in einer flachen, verhältnismäßig breiten Umfangsnut des Behälterdeckels eingesetzt ist. Der Dichtungsring ist zu dieser Umfangsnut hin geöffnet, d.h. der in die Umfangsnut eingesetzte Abschnitt des Dichtungsrings besteht aus zwei voneinander getrennten Teilen. Wenn der Behälterdeckel hastig und ohne genaue Zentrierung auf den Behälter aufgesetzt wird, besteht die Gefahr, daß dieser bekannte Dichtungsring so weit verformt wird, daß er sich aus der Umfangsnut löst. Da der hohle Dichtungsring verhältnismäßig weich ist, liegt er mit einer breiten Fläche an der Behälterumfangswand an; der dabei aufgebrachte Dichtungsdruck ist daher auch hier verhältnismäßig gering.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälterdeckel der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, daß die Deckeldichtung ein rasches und einfaches Schließen des Deckels und die Erzielung eines ausreichend hohen Dichtungsdruckes ermöglicht, wobei ein Lösen der Dichtung vom Deckel auch nach längerer Benutzung ausgeschlossen sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Seitenflächen der Umfangsnut hinterschnitten sind und der massive Dichtungsring im Querschnitt angenähert als Dreikant geformt ist und an den Seitenkanten der Basisfläche in der Umfangsnut gehalten wird.

Die Aufnahme eines im Querschnitt angenähert als Dreikant geformten massiven Dichtungsrings in einer Nut mit hinterschnittenen Seitenflächen ist an sich bekannt (DE-OS 31 32 571). Hierbei handelt es sich aber um eine Axialdichtung für Konservengläser und nicht um eine Radialdichtung. Eine Axialdichtung wird ausschließlich auf Druck beansprucht, so daß die vorher genannten Probleme nicht auftreten.

Da der Dichtungsring mit seinen beiden Seitenkanten in der Umfangsnut formschlüssig gehalten wird, kann er auch bei stärkerer Verformung nicht aus dieser Umfangsnut herausspringen. Der aus der Umfangsnut herausragende Teil des Dichtungsrings ist einerseits ausreichend verformbar, um auch bei Toleranzabweichungen eine ausreichende Dichtkraft sicherzustellen; andererseits ist dieser Teil des Dichtungsrings so breit und stabil, daß er eine hohe Dichtkraft liefert und gegen Beschädigungen weitestgehend unempfindlich ist. Im Gegensatz zu Lippendichtungen, bei denen wegen der geringen Dichtkraft nur ein sehr schmaler Lippenbereich an der Gegenfläche anliegt, der aber gegen Beschädigungen empfindlich ist, liegt bei dem erfindungsgemäßen Dichtungsring infolge der Verformung durch Kompression ein verhältnismäßig breiter Bereich der Dichtung an der Gegenfläche an. Dieser Dichtungsbereich ist gegen Beschädigungen unempfindlich.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß der den Dichtungsring aufnehmende Randflansch mindestens teilweise von einem umlaufenden Einsatzrahmen gebildet wird, der an der Deckelinnenfläche angebracht ist. Dieser Einsatzrahmen kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Bei dieser zweiteiligen Ausführung des Deckels ist die Herstellung der den Dichtungsring aufnehmenden, beispielsweise schwalbenschwanzförmig hinterschnittenen Umfangsnut wesentlich vereinfacht, weil diese Umfangsnut nicht in einem einstückigen Teil erzeugt werden muß, sondern erst durch das Zusammensetzen der beiden Teile gebildet wird, die selbst verhältnismäßig einfach ausgeführt und deshalb auch einfach herzustellen sind.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

Fig. 1 einen Speisenbehälter mit einem Behälterdeckel in einem senkrechten Schnitt und

Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt im Dichtungsbereich.

Der in Fig. 1 gezeigte Speisenbehälter weist ein aus Blech bestehendes Behälterunterteil 1 auf, dessen Behälterwände 2 an ihrem oberen Ende zu einem nach außen ragenden Randflansch 3 umgebördelt sind, der eine Behälteröffnung 4 umschließt.

Ein Behälterdeckel 5 dient dazu, die Behälteröffnung 4 zu verschließen. Der Behälterdeckel 5 besteht aus einer im wesentlichen flachen Metallplatte 6, die nahe ihrem Rand an der Deckelinnenfläche eine vorspringende Rippe 7 aufweist.

Ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehender Einsatzrahmen 8 ist in eine umlaufende Umfangsnut 9 (Fig. 2) des Behälterdeckels 5 eingesetzt. Die Stirnkante der Rippe 7 bildet eine schräge Seitenfläche 10, und ein vom freien Rand des Einsatzrahmens 8 schräg nach außen und oben vorspringender Randstreifen 11 bildet eine zweite schräge Seitenfläche 12 einer im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen Umfangsnut 13, in der ein umlaufender Dichtungsring 14 aufgenommen und gehalten ist. Der aus elastischem Material, beispielsweise Silikon, bestehende Dichtungsring 14 ist im Querschnitt angenähert dreikantförmig. Seine beiden inneren Seitenkanten 15 und 16 sind in der schwalbenschwanzförmigen Umfangsnut 13 formschlüssig gehalten. Die dritte, äußere Längskante 17 der Dichtung 14 ragt nach außen über die Randzarge 18 des Behälterdeckels 5 hinaus, die im wesentlichen von dem Einsatzrahmen 8 und teilweise von der Rippe 7 gebildet wird.

Wenn der Behälterdeckel 5 als Steckdeckel mit seiner Randzarge 18 in die Behälteröffnung 4 eingesteckt wird, verformt sich der Dichtungsring 14 im Bereich seiner Längskante 17, die dann an der Innenfläche 19 der Behälterwände 2 dichtend anliegt. Der Behälterdeckel 5 weist an seinem äußeren Rand einen allseitig nach außen über den Dichtungsring 14 vorspringenden Randflansch 20 auf, der über den Rand der Behälteröffnung 4 hinausragt und im geschlossenen Zustand an der Oberseite des Randflanschs 3 anliegt. Um die Handhabung und das Öffnen des Behälterdeckels 5 zu erleichtern, kann dieser mit einem (nicht dargestellten) Griff und gegebenenfalls einer Belüftungsöffnung versehen sein.

Die schräge untere Begrenzungsfläche 22 des Dichtungsrings 14 bildet ebenso wie die nach außen und oben angeschrägte untere Fläche 23 des Randstreifens 11 jeweils einen Zentrierkonus, so daß sich der Behälterdeckel 5 beim Aufsetzen auf das Behälterunterteil 1 selbsttätig zentriert. Dadurch ist sichergestellt, daß der Deckel jeweils in der richten Lage in das Behälterunterteil 1 eingesteckt wird, ohne daß es erforderlich ist, den Behälterdeckel 5 gesondert auszurichten.

Claims (4)

1. Behälterdeckel mit einer vom Deckelboden abstehenden Randzarge in der eine Umfangsnut für die Aufnahme eines über den Außenumfang der Randzarge vorstehenden umlaufenden flexiblen Dichtungsrings angeordnet ist der in der Verschlußposition des Behälterdeckels mit seiner Dichtfläche an der Innenseite der vom Rand der Behälterumfangswand gebildeten Behältermündung eines Speisebehälters unter flexibler Verformung in radialer Richtung dichtend anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (10, 12) der Umfangsnut (13) hinterschnitten sind und der massive Dichtungsring (14) im Querschnitt angenähert als Dreikant geformt ist und an den Seitenkanten (15, 16) der Basisfläche in der Umfangsnut (13) gehalten wird.

2. Behälterdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Dichtungsring (14) aufnehmende Randzarge (18) mindestens teilweise von einem umlaufenden Einsatzrahmen (8) gebildet wird, der an der Deckelinnenfläche angebracht ist.

3. Behälterdeckel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzrahmen (8) in eine umlaufende Befestigungsnut (9) am Rand der Deckelinnenfläche eingesetzt ist.

4. Behälterdeckel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Außenseite der umlaufenden Befestigungsnut (9) am Rand der Deckelinnenfläche vorspringende Rippe (7) mit ihrer Stirnkante die eine Seitenfläche (10) der Dichtungsnut (13) bildet und daß ein vom freien Rand des Einsatzrahmens (8) nach außen und oben vorspringender Randstreifen (11) die andere Seitenfläche (12) der Dichtungsnut (13) bildet.