DE3726306A1 - Vorrichtung zum festsetzen von befestigungselementen - Google Patents
Vorrichtung zum festsetzen von befestigungselementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Festsetzen von Befesti
gungselementen gemäß der Gattung des Hauptanspruchs.
Für den Einsatz in hinterschnittenen Bohrlöchern werden Befestigungs
elemente verwendet, die an ihrem in das Bohrloch eingesetzten Ende ein
Spreizelement besitzen, welches von einem Spreizkörper im Bereich der
Hinterschneidung des Bohrlochs aufgespreizt wird. Der Spreizkörper kann
dabei als Spreizkonus ausgebildet sein, der in das hülsenförmige Spreiz
element beim Spreizvorgang durch Drehung am Schaft des Befestigungsele
mentes einziehbar ist. Zu diesem Zweck kann der Spreizkörper über ei
nen Gewindestab mit dem Schaft des Befestigungselementes verbunden sein
und eine am Bohrlochgrund angreifende Drehsicherung besitzen, so daß
bei Drehung des Schaftes sich der Spreizkörper nicht mitdreht und in
die Spreizhülse eingezogen wird. Die Spreizhülse weitet sich dadurch
auf und greift in die Hinterschneidung des Bohrloches ein. Ein derar
tiges Befestigungselement ist in der deutschen Patentanmeldung
P 37 19 798.3 näher beschrieben.
Um ein derartiges Befestigungselement in einem Bohrloch festzusetzen,
mußte bisher zunächst das Befestigungselement in das Bohrloch einge
trieben werden und dann durch Drehung des Schaftes mit einem geeigne
ten Werkzeug der Spreizkonus in die Spreizhülse eingezogen werden. Es
waren somit unterschiedliche Werkzeuge für die Erstellung des Bohr
lochs, für das Einsetzen und für das Verankern des Befestigungsele
mentes erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Fest
setzen von Befestigungselementen, die in hinterschnittene Bohrlöcher
einsetzbar sind, zu schaffen, die unter Verwendung einer Bohrvorrich
tung ein schnelles Festsetzen der Befestigungselemente ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs ge
nannten Gattung durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale erhal
ten. Die als Zwischenstück ausgebildete Vorrichtung stellt eine dreh
feste Verbindung zwischen Schaft des Befestigungselementes und dem in
eine Bohrmaschine eingesetzten Bohrer dar, so daß das vom Bohrer aus
gehende Drehmoment über das Zwischenstück am Schaft des Befestigungs
elementes angreift. Als Bohrmaschine wird vorzugsweise eine Maschine
mit Schlagwerk verwendet, so daß die vom Schlagwerk auf das Zwischen
stück übertragenen Schläge auch auf das Schaftende des Befestigungs
elementes wirken und dieses bei gleichzeitiger Drehung in das Bohr
loch bis zum Bohrlochgrund schnell eintreiben. Bei Anlage des Befes
tigungselementes am Bohrlochgrund wird nun infolge des am Schaft des
Befestigungselementes angreifenden Drehmoments der Spreizkonus in das
Spreizelement eingezogen, so daß dieses im Bereich der Hinterschnei
dung aufspreizt. Das Befestigungselement ist damit im Bohrloch form
schlüssig festgesetzt.
Um die vom Schlagwerk der Bohrmaschine ausgeübten Schläge gut vom Boh
rer auf das Zwischenstück übertragen zu können, sieht eine Weiterbil
dung der Erfindung vor, daß die Bohrerspitze eine wenigstens teilweise
abgeflachte Stirnseite bildet, die an einem entsprechend abgeflachten
Anschlag in dem Zwischenstück anliegt.
Das Zwischenstück kann als Hülse ausgebildet sein, welche den Bohrer
schaft teilweise umschließt, so daß dadurch der Schaft des Bohrers ei
ne Führung für das Zwischenstück bildet.
Wird als Bohrvorrichtung eine Bohrmaschine mit Bohrglocke verwendet,
so kann das an der Bohrglocke vorhandene Zentrierrohr, welches den
Bohrerschaft weitgehend umschließt, in eine entsprechende Innenboh
rung des Zwischenstücks eingreifen und somit als Führung für das
Zwischenstück dienen.
Um die erforderliche Drehmomentübertragung zwischen Bohrer und Zwischen
stück zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, das Zwischenstück
im Bereich der für den Bohrer vorgesehenen Aufnahme mit Schlitzen oder
Nuten zu versehen, in die die Schneide der Bohrerspitze seitlich ein
greift. Bei Verwendung einer Bohrglocke mit Absaugvorrichtung kann der
Bohrerschaft glatt sein und die Bohrspitze von einem am Ende des Boh
rers eingesetzten Hartmetallschneidling, der seitlich am Schaft über
steht, gebildet werden. Der Schneidling greift dann vorzugsweise in am
Zwischenstück vorgesehene Schlitze ein und überträgt somit das vom
Bohrer ausgehende Drehmoment auf das Zwischenstück.
Die zweite Aufnahme am Zwischenstück, in die das Ende des Schaftes des
Befestigungselementes eingreift, bildet ebenfalls eine drehfeste Ver
bindung zwischen Befestigungselement und Zwischenstück. Hierfür kann
vorgesehen sein, daß am Zwischenstück beispielsweise ein Innensechs
kant vorgesehen ist, in den ein entsprechender am Schaftende des Be
festigungselementes vorspringender Sechskant formschlüssig eingreift.
Die bevorzugte Ausführungsform sieht jedoch vor, daß die zweite Auf
nahme eine Nut mit nach innen gewölbtem Nutengrund ist, in die ein am
Schaft des Befestigungselementes ausgebildeter Vierkant mit nach außen
gewölbter Stirnfläche eingreift. Das Aufsetzen des Zwischenstücks wird
durch diese Maßnahme besonders erleichtert und durch die gewölbten An
lageflächen wird eine selbsttätige Zentrierung zwischen Befestigungs
element und Zwischenstück erreicht.
Die formschlüssige Verbindung zwischen Schaft des Befestigungselemen
tes und dem Zwischenstück kann durch entsprechend gewählte Tiefe die
ser Aufnahme oder durch geeignete Formgebung sicherstellen, daß am
Ende des Spreizvorganges und dem damit verbundenen plötzlichen Dreh
momentanstieg die Verbindung im Bereich der zweiten Aufnahme gelöst
wird. Um bei Beendigung des Spreizvorganges eine Dämpfung des Dreh
momentanstieges zu erreichen, kann zwischen dem Spreizelement und
dem Schaft des Befestigungselements ein verformbarer Zwischenring an
geordnet werden, der bei Überschreiten eines bestimmten Drehmoment
wertes sich verformt. Je nach Anwendungsfall kann dieser Zwischen
ring aus einem mehr oder weniger harten Kunststoffmaterial bestehen
und eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende Breite haben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt, die
auf eine Bohrglocke aufgesetzt ist,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung, die als Zwischenstück zwischen
Bohrer und einem festzusetzenden Befestigungsele
ment eingesetzt ist und
Fig. 3 das in Fig. 2 dargestellte Zwischenstück im Schnitt.
1n Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die als Zwischenstück
1 auf ein Zentrierrohr 2 einer Bohrglocke 3 aufgesetzt ist, dargestellt.
Aus dem Zentrierrohr 2 ragt die Bohrerspitze 4 heraus und greift mit ei
ner seitlich überstehenden Schneide 5 in seitliche Schlitze 6 des Zwi
schenstücks 1 ein. Eine erweiterte Bohrung 7, in die das Zentrierrohr
2 eingesetzt ist, und die Schlitze 6 bilden eine erste Aufnahme 8 für
den Bohrer 9.
Eine zweite Aufnahme 10 befindet sich auf der anderen Seite des Zwi
schenstücks 1 und bildet die Verbindung zu einem Befestigungselement,
wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Aufnahme 10 ist als Nut 11 mit
einem nach innen gewölbten Nutengrund 12 ausgebildet. Diese Wölbung
hat den Zweck, daß das an ihr anliegende Schaftende des Befestigungs
elementes selbsttätig zentriert wird.
In Fig. 1 ist oberhalb der Bohrglocke 3 ein mit dem Bohrer 9 verbun
dener Schaft 13 ersichtlich, der in das Spannfutter einer Bohrmaschine
einsetzbar ist. Ein seitlich von der Bohrglocke 3 abgehender Schlauch
14 dient zum Absaugen des Bohrmehls bei der Erstellung eines Bohrlochs
in einem Mauerwerk. Beim Festsetzen des Befestigungselementes in einem
bereits bestehenden Bohrloch mit Hinterschneidung ist eine Absaugvor
richtung nicht erforderlich, jedoch kann durch das in Fig. 1 darge
stellte Zwischenstück die Bohrmaschine mit Absaugvorrichtung ohne Um
baumaßnahmen zum Festsetzen des Befestigungselementes verwendet werden.
Das in Fig. 2 dargestellte Zwischenstück 15 besitzt im Bereich seiner
ersten Aufnahme 16 eine Bohrung mit einem Innendurchmesser, der an den
Schaftdurchmesser des Bohrers 17 angepaßt ist. Der Bohrer 17 kann eben
falls wie der in Fig. 1 dargestellte Bohrer 9 seitlich überstehende
Schneiden 5 haben, die in entsprechende Schlitze 18 am Zwischenstück
15 eingreifen. Um eine gute Anlagefläche zur Übertragung der von einer
Schlagbohrmaschine ausgehenden Schläge zu gewährleisten, besitzt der
Bohrer 17 eine teilweise abgeflachte Stirnseite 19, die an einem ent
sprechenden Anschlag 20 des Zwischenstücks 15 anliegt.
Die zweite Aufnahme 21 ist bei diesem Zwischenstück 15 wie bei dem in
Fig. 1 dargestellten Zwischenstück 1 ausgebildet. Am aus dem Bohrloch
22 herausragenden Schaftende eines Befestigungselementes 23 ist ein
Vierkant 24 angeformt, der in die Aufnahme 21 eingreift. Die Stirn
fläche des Vierkantes 24 besitzt eine an die Wölbung des Nutengrun
des 12 (Fig. 1) angepaßte Wölbung.
Das Befestigungselement 23 besitzt einen Spreizkörper 25, ein als
Spreizhülse ausgebildetes Spreizelement 26, einen Schaft 27 und einen
zwischen Schaft 27 und Spreizelement 26 angeordneten Zwischenring 28.
Der Spreizkonus 25 ist über ein Gewinde 29 mit dem Schaft 27 verbunden.
Sobald der Spreizkonus 25 mit seiner stirnseitigen Drehsicherung 30 am
Bohrlochgrund 31 zur Anlage kommt, bewirkt ein Weiterdrehen des Schaf
tes 27, daß der Spreizkonus 25 in das Spreizelement 26 eingezogen wird
und dieses dadurch aufspreizt. Ist die maximale Spreizwirkung erreicht,
erhöht sich der Druck auf den Zwischenring 28, der bei entsprechend
großem Druck sich verformt und dadurch eine Begrenzung bzw. eine Dämp
fung des Drehmomentanstiegs bewirkt.
In Fig. 3 ist die durch die Schlitze 18 verlaufende Schnittebene des
Zwischenstücks 15 dargestellt.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Festsetzen von Befestigungselementen, die in hin
terschnittene Bohrlöcher einsetzbar sind und ein durch Drehung
ihres Schaftes in der Bohrlochhinterschneidung aufspreizbares
Spreizelement haben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein Zwischenstück (1, 15) ist, welches einer
seits eine erste Aufnahme (8, 16) für die Bohrerspitze (4) eines
von einer Bohrmaschine angetriebenen Bohrers (9, 17) und anderer
seits eine zweite Aufnahme (10, 21) für das Schaftende des Befesti
gungselements (23) hat, und daß über das Zwischenstück (1, 15)
eine drehfeste Verbindung zwischen Bohrer (9, 17) und Schaft
(27) des Befestigungselementes (23) besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Bohrerspitze (4) eine wenigstens teilweise abge
flachte Stirnseite (19) bildet, die an einem entsprechend abge
flachten Anschlag (20) in dem Zwischenstück (15) anliegt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (1, 15) als
eine den Bohrer (9, 17) teilweise umschließende Hülse ausgebil
det ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (1) im Bereich
der ersten Aufnahme (8) eine Innenbohrung (7) hat, in die ein zur
Bohrvorrichtung gehörendes, den Bohrer (9) umschließendes Zen
trierrohr (2) einsetzbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der ersten Aufnahme (8,
16) das Zwischenstück (1, 15) Schlitze (6, 18) oder Nuten hat, in
die die Schneide (5) der Bohrerspitze (4) eingreift.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Aufnahme (10, 21) ei
ne Nut (11) mit nach innen gewölbtem Nutengrund (12) ist, in die
ein am Schaft (27) des Befestigungselementes (23) ausgebildeter
Vierkant (24) mit nach außen gewölbter Stirnfläche eingreift.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Befestigungselement (23) zwi
schen Spreizelement (26) und Schaft (27) ein verformbarer Zwischen
ring (28) zur Drehmomentbegrenzung und/oder zur Dämpfung bei maxi
maler Spreizung des Spreizelements (26) eingesetzt ist.
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