DE3718206A1

DE3718206A1 - Vorrichtung zum foerdern und drehen von papierstapeln

Info

Publication number: DE3718206A1
Application number: DE19873718206
Authority: DE
Inventors: Horst Lembcke; Wolfram Wolf
Original assignee: ECH Will GmbH and Co
Current assignee: ECH Will GmbH and Co
Priority date: 1987-05-29
Filing date: 1987-05-29
Publication date: 1988-12-15
Also published as: US4901842A; JPS63315416A; GB2205078A; GB2205078B; CH674834A5; GB8812851D0

Description

Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung zum Drehen von entlang einer Wendestrecke bewegten Blattstapeln aus Papier oder dergl. mit einem Wendeförderer, der aus in wenigstens zwei Bahnen nebeneinander verlaufenden, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreibbaren, umlau fenden Förderbändern besteht.

Im Zuge der Be- und Verarbeitung von Papier oder ähnlichem Material in Blattstapeln ist es häufig erforderlich oder wünschenswert, die Blattstapel um eine vertikale Achse um 90°, 180° oder einen beliebigen anderen Winkel zu drehen. Hierzu kann eine Fördervorrichtung mit einem Bänderpaar eingesetzt werden, auf dem die Stapel gefördert werden. Zum Drehen wird ein Band des Bänderpaares schneller angetrieben, so daß die schnellere Stapelseite die lang samere überholt, bis die gewünschte Stapeldrehung voll endet ist. Eine solche Drehvorrichtung ist beispielsweise in der DE-OS 32 21 601 beschrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich tung der eingangs beschriebenen Art weiter zu verbessern, insbesondere die Fördereigenschaften der eingesetzten Bänder zu verbessern.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Förderbänder auf ihrer die Stapel tragenden Seite mit Borsten versehen sind. Damit wird eine Verbesserung des Drehvorgangs aufgrund unterschiedlicher Geschwindig keiten paralleler umlaufender Förderbänder erzielt. Gemäß der Erfindung ergibt sich eine weitere Verbesserung, wenn die Borsten zur Förderflächenormalen geneigt sind. Eine besonders bevorzugte Weiterführung der Erfindung besteht dabei darin, daß die Förderbänder auf ihrer die Stapel tragenden Seite mit einer Bürstenvelourdecke versehen sind. Eine solche gemäß der Erfindung eingesetzte Bürstenvelourdecke auf den Förderbändern verbessert deren Fördereigenschaften auf signifikante Weise. Eine besonders deutliche Verbesserung ergibt sich dadurch, daß gemäß einer Fortführung der Erfindung die Borsten der Bänder der beiden Bahnen in unterschiedliche Richtungen geneigt sind, wobei die Borsten der Bänder der beiden Bahnen vor zugsweise in entgegengesetzte Richtungen zur Förderflächen normalen geneigt sind. Vorzugsweise sind die Borsten des schneller laufenden Bandes in Förderrichtung und die Bor sten des langsamer laufenden Bandes gegen die Förderrich tung geneigt. Damit sind optimale Förderbedingungen zu erreichen.

Die Förderbänder sind in Fortsetzung der Erfindung vorzugs weise als Verbundkörper aus einem Textilgewebestreifen, einem mit diesem verbundenen Kunststofftragkörper und einer Bürstenvelourdecke ausgebildet. Derartige Förder bänder eignen sich insbesondere für die Verwendung in der oben beschriebenen Vorrichtung.

Die Erfindung bietet den Vorteil eines wesentlich verbes serten Drehvorganges während der Förderung der Blattstapel. Erreicht wird das insbesondere durch die Modifikation der Haftungsbedingungen zwischen den Förderbändern und der Unterseite der zu wendenden Blattstapel durch die Verwendung der in unterschiedliche Richtungen geneigten Borsten auf den Förderbändern.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach der Erfindung mit einer Darstellung des Förder und Drehvorganges,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungs form der Vorrichtung nach der Erfindung,

Fig. 2a und 2b die Anordnung der geneigten Borsten auf den beiden Förderbändern und

Fig. 3 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäß vorgeschlagenes Förderband.

Der Aufbau der durch die Erfindung vorgeschlagenen Förder vorrichtung ist in der Draufsicht der Fig. 1 zu erkennen. Die Vorrichtung besteht aus einem Zuförderer 1, einem Wendeförderer 2 und einem anschließenden Abförderer 3. Die Förderer sind in Förderrichtung von Blattstapeln 4 hintereinander auf einem Maschinengestell 6 montiert.

Der Zuförderer 1 besteht aus einer Bänderpartie 7, die aus mehreren parallelen, nebeneinander verlaufenden und gemeinsam von einer Umlenkrolle 8 angetriebenen Bändern 7 a besteht. Anstelle der Bänder 7 a sind natürlich andere Fördermittel denkbar, die den Zuförderer 1 bilden können. So können die Bänder 7 a beispielsweise durch angetriebene oder nicht angetriebene Einzelrollen oder Walzen ersetzt sein.

Hauptbestandteil des Wendeförderers 2 sind Förderbänder 9 und 11 a, 11 b, 11 c, die in zwei Bahnen 12 a und 12 b parallel nebeneinander verlaufen. Das Förderband 9 in der ersten Bahn 12 a ist mit einer ersten, kleineren Ge schwindigkeit V ₁ antreibbar, deren Größe und Richtung durch einen Pfeil V ₁ angedeutet ist. Die Förderbänder 11 a bis 11 c sind mit von der Geschwindigkeit des Förder bandes 9 unterschiedlichen, in Fig. 1 mit Pfeilen V ₂ bis V ₄ kenntlich gemachten Geschwindigkeiten V ₂ bis V ₄ antreib bar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die Geschwindigkeiten V ₂ bis V ₄ größer als die Geschwin digkeit V _1. Die Förderbänder 11 a bis 11 c sind mit unter schiedlichen Geschwindigkeiten antreibbar.

Im Bereich des Wendeförderers 2 sind gemäß Ausführungs beispiel der Fig. 1 in Förderrichtung gesehen am Anfang des Förderbandes 11 b und am Anfang des Förderbandes 11 c der Bahn 12 b Lagedetektoren in Gestalt von Lichtschranken, paaren 13 und 14 angeordnet, welche jeweils aus Licht schranken 13 a und 13 b sowie 14 a und 14 b bestehen. Die Licht schranken eines jeden Lichtschrankenpaares liegen jeweils auf einer schräg zur Förderrichtung der Blattstapel verlau fenden Linie, die parallel zur Vorderkante eines Blattsta pels liegt, der in dieser Position seine Sollwinkellage erreicht hat. Weicht die tatsächliche Position des Blatt stapels von der Sollwinkellage ab, kann sie durch Verändern der Geschwindigkeit V ₃ bzw. V ₄ des Förderers 11 b bzw. 11 c korrigiert werden.

Der Abförderer 3 besteht wie der Zuförderer aus einer Bänderpartie 16, die aus Förderbändern 16 a und, im darge stellten Fall, dem Förderband 9 der ersten Bahn 12 a gebildet ist. Die Bänder der Bänderpartie 16 laufen mit derselben Fördergeschwindigkeit wie das Förderband 9 des Wendeförderers. An den Abförderer 3 können sich weitere Förderer oder auch unmittelbar Verarbeitungs- bzw. Bear beitungseinrichtungen für die gewendeten Blattstapel anschließen.

Eine detallierte Beschreibung der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung sowie ihrer Funktion ist in der älteren deutschen Patentanmeldung P 37 02 925.8 enthalten, auf die hiermit verwiesen wird.

Gemäß der Erfindung sind die Förderbänder 9 und 11 a-c auf ihrer die Stapel tragenden Seite mit Borsten versehen, deren Ausbildung und Anordnung anhand der Fig. 2 und 3 beschrieben wird.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine andere Ausführungs form der Vorrichtung nach der Erfindung, bei welcher zum Wenden der Stapel 4 ein langsamer angetriebenes Förder band 18 und parallel dazu ein schneller angetriebenes Förderband 17 vorgesehen sind. Die Förderrichtung ist mit einem Pfeil 19 und die Drehrichtung mit einem Pfeil 21 markiert. Der Abförderer, der hier aus zwei Förderbändern besteht, ist mit 3 a bezeichnet.

Den Aufbau der Förderbänder 17 und 18 zeigen die Fig. 2a und 2b jeweils in einem Längsschnitt. Die Bänder bestehen jeweils aus einem Träger 17 a bzw. 18 a mit einer Borstenvelourdecke 17 b bzw. 18 b. Fig. 2a zeigt, daß die Borsten des Bürstenvelours 17 b des schneller laufenden Förderbandes 17 in Förderrichtung 19 des Förderbandes zur Förderflächenormalen 22 geneigt sind. Die Borsten des Bürstenvelours 18 b des langsamer laufenden Förder bandes 18 sind, wie Fig. 2b zeigt, dagegen entgegen der Förderrichtung 19 zur Förderflächenormalen 22 geneigt. Dadurch ergeben sich besonders günstige Friktionsverhält nisse zwischen den Förderbändern 17 und 18 sowie der Unterseite des zu drehenden Stapels 4, die die Drehung des Stapels begünstigen und Schlupfveränderungen zwischen den Förderbändern und der Stapelunterseite herabsetzen.

Fig. 3 zeigt am Beispiel des Förderbandes 17 den Aufbau eines solchen Förderbandes. Es ist als Verbundkörper aus einem Textilgewebestreifen 23, einem mit diesem verbun denen Kunststofftragkörper 24 und der Bürstenvelourdecke 17 b ausgebildet, deren Borsten in einer Richtung zur Flächennormalen des Förderbandes 17 geneigt sind. Derar tige Förderbänder sind mit besonderem Vorteil auch in der Vorrichtung nach Fig. 1 als Förderbänder zum Drehen von Papierstapeln verwendbar. Die Bänder des Zuförderers 1 und des Abförderers 3 können dagegen in bekannter Weise ohne Bürstenvelourbelag ausgebildet sein.

Claims

1. Fördervorrichtung zum Drehen von entlang einer Wende strecke bewegten Blattstapeln aus Papier oder dergl. mit einem Wendeförderer, der aus in wenigstens zwei Bahnen nebeneinander verlaufenden, mit unterschiedlichen Geschwin digkeiten antreibbaren, umlaufenden Förderbändern besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderbänder (9, 11 a-11 c, 17, 18) auf ihrer die Stapel (4) tragenden Seite mit Borsten (25) versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (25) zur Förderflächenormalen (22) geneigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Förderbänder (9, 11 a-11 c, 17, 18) auf ihrer die Stapel (4) tragenden Seite mit einer Bürsten velourdecke (17 b, 18 b) versehen sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (25) der Bänder (9, 11 a bis 11 c, 17, 18) der beiden Bahnen (12 a, 12 b) in unter schiedliche Richtungen geneigt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (25) der Bänder (9, 11 a bis 11 c, 17, 18) der beiden Bahnen (12 a, 12 b) in entgegen gesetzte Richtungen zur Förderflächenormalen (22) geneigt sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (25) des schneller laufen den Bandes (11 a-11 c, 17) in Förderrichtung (19) geneigt sind. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (25) des langsamer laufen den Bandes (9, 18) gegen die Förderrichtung (19) geneigt sind.

8. Förderband insbesondere für die Verwendung in einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Verbundkörper aus einem Textil gewebestreifen (23), einem mit diesem verbundenen Kunst stofftragkörper (24) und einer Bürstenvelourdecke (17 b, 18 b) ausgebildet ist.