DE369403C - Verfahren zum verschiedenen Einfaerben getrennter Bilder in einem Kolloidtraeger - Google Patents

Verfahren zum verschiedenen Einfaerben getrennter Bilder in einem Kolloidtraeger

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DE369403C DEK79010D DEK0079010D DE369403C DE 369403 C DE369403 C DE 369403C DE K79010 D DEK79010 D DE K79010D DE K0079010 D DEK0079010 D DE K0079010D DE 369403 C DE369403 C DE 369403C
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    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 19. FEBRUAR 1923
REICHSPÄTENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 369403 KLASSE 57b GRUPPE-18
(K-jgoio VI\5jl·)
William van Doren Kelley in New Jersey, V. StA.
Verfahren zum verschiedenen Einfärben getrennter Bilder in einem Kolloidträger. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. September 1921 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 24. Mai 1920 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung photographischer Bilder und betrifft insbesondere ein Verfahren und Erzeugnis, wodurch durchsichtige Schichten für das subtraktive wie für das additive Verfahren erzeugt werden können, die für die Wiedergabe von Naturfarbenbilder dienen oder
Raster erzeugen und dabei nur eine einzige Schicht auf einer Seite eines durchsichtigen Trägers verwenden.
Obgleich verschiedene Verfahren zur Herstellung subtraktiver Farbbilder beschrieben und patentiert worden sind, die zwei oder mehr verschiedene Farbwerte benutzende
Bilder auf der gleichen Seite des gleichen durchsichtigen Trägers zeigten und davon ausgingen, daß die Schicht für jeden folgenden Druck durch einen neuen Überzug von neuem empfindlich gemacht wurde (Seile, amerikanisches Patent 654766) oder die das Silber der Schicht für einen Druck und die Bichromatbehandlung der Gelatine für einen zweiten Druck benutzten (C ο χ , britisches ίο Patent 15648/1914) oder die Gelatine mit Eisen wieder empfindlich machten (I ν e s , amerikanisches Patent 1278668), ist doch noch kein handelsmäßig ausführbares Verfahren der Ausnutzung dieser Wege entwickelt worden. Es ist weiter vorgeschlagen worden (Fox, amerikanisches Patent 1166123), em Bild mit einem Teil der Schicht zu kopieren, dieses Bild zu entwickeln und zu tonen, das zweite Bild in dem allenfalls vorhandenen Rückstand des empfindlichen Silbers zu drucken, zu entwickeln und unter Entfärbung des ersten Bildes bei der Entwicklung des zweiten zu bleichen, danach das zweite Bild einzufärben und dann die Farbe des ersten Bildes wiederherzustellen. Dieses Verfahren ist unbefriedigend, weil es keinen Weg zeigt, um die Nachentwicklung des Silbers beim Kopieren des zweiten Bildes infolge der Anwesenheit entwickelbarer Silberverbindungen, wie Silberferrozyanid, zu verhindern, wodurch bewirkt wird, daß das schließlich erhaltene Bild in Einzelheiten unbefriedigend wird. Dieses Verfahren ist auch im Ergebnis unsicher wegen der Schwierigkeit, genügende Empfindlichkeit für den zweiten Druck zu behalten, während die Wiederherstellung des entfärbten ersten Bildes in der Farbwiedergabe nicht immer genau ist, so daß es oft später durch weitere Ton- oder Nachfärbebehandlungen modifiziert werden muß; weiterhin kann sogar das zweite Bild für den Ausgleich in der Farbe modifiziert werden müssen. Weiter sind die Bleichbäder, die für dieses \rerfahren angewendet werden, nur für basische Farben geeignet, die schwer geschäftsmäßig zu behandeln sind, weil sie dichroitisch sind, d. h. weil sie in verschiedenen Dichten verschiedene Farben ergeben. Die Verfahren, die von einem Wiederempfindlichmachen der Gelatine ausgehen, wie z. B. mittels Bichromat, und ein Druckpositiv verwenden und das Pinatypieverfahren zum Färben benutzen oder die mit Eisen sensibilisieren und ein Negativ zum Drucken verwen-5h den, sind nicht einwandfrei wegen der Langsamkeit und der erforderlichen vielfach zahlreicheren Arbeitsstufen. Es ist ferner vorgeschlagen, ein kupfergetontes Bild mit basischen Farben zusammenzubringen, um fii das durch basische Farben allein erhältliche Rot zu verbessern (I ν e s , amerikanisches
Patent 1300616), aber dies Verfahren überwindet auch nicht die Einschränkungen, die in den basischen Farben begründet sind, noch ergibt es in der Zusammenlegung mit einem komplementär gefärbten Bild die verlangte Durchsicht des fertigen Films.
Die oben angeführten Literaturstellen erheben'meistens die Forderung, daß für eine genaue Deckung der beiden Bilder gesorgt werden solle, aber keines gibt an, wie dies für eine handelsmäßig zu liefernde Menge von farbigen Bewegungsbilderfilms erreicht werden kann, und doch kann ohne genaue Deckung der zwei Bilder über einen langen Streifen hin kein erfolgreiches Ergebnis erzielt werden.
Wenn auch ein Verfahren, das einen einschichtigen Positivfilm anwendet, der in dieser Schicht die verschiedenen Komplementärbilder trägt, einen Anfangsvorteil über Verfahren hat, die einen doppe]schichtigen Film verwenden, und zwar infolge der Kosten des Trägers, so kann doch flieser anfängliche Vorteil leicht verlorengehen, wenn nicht die nachfolgenden Arbeitsstufen die Anwendung gewöhnlicher Negative gestatten, einfach und schnell auszuführen und genügend anpassungs fähig sind, um sich den Schwankungen anzupassen, die Arbeiten großen Maßes mit Gegenständen, die unter verschiedenen Bedingungen aufgenommen wurden, unvermeidbar anhaften.
Gemäß der Erfindung wird allgemein das ursprünglich vorhandene empfindliche Silber der Schicht für beide Bilder verwendet, indem ein guter zweiter Druck dadurch gesichert wird, daß die ursprüngliche Emulsion zeitweilig durch einen leicht auswechselbaren Farbstoff geringer empfindlich gemacht wird, der bei der ersten Entwicklung ausgewaschen wird und einen erheblichen Rückstand empfindlicher Emulsion für den zweiten Druck zurückläßt. Das erste Bild, das z. B. durch die Rückseite des Trägers kopiert und entwickelt, aber nicht fixiert wird, wird so ausgebleicht, daß es farbeaufnahmefähig wird, wobei die Bleiche die besondere Eigenschaft hat, das Entwickeln nicht belichteten Silbers oder des Silbers in dem ausgebleichten Bilde ito während des zweiten Druckes zu verhindern. Nachdem das zweite Bild von der Vorderseite kopiert worden ist, werden beide in Natriumthiosulfat fixiert, und das erste, das noch für saure oder Azofarben aufnahmefähig ist, kann z. B. orangerot getont werden, während das zweite z. B. mit Eisenferrozyanid blaugrün getont wird oder gebleicht und blaugrün gefärbt wird. Dies Verfahren, ergibt ein subtraktives Zweifarbenbild auf der Grundlage des amerikanischen Patentes 1259411, aber in einer einzigen Schicht, wobei die Bilder durch die
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im folgenden beschriebenen Mitfei und Verfahren zur Deckung gebracht sind. ■
Für ein additives Durchsichtbild auf der Grundlage des amerikanischen Patentes 1337775 worden die Rasterdrucke, die in Abb. ι des genannten Patentes gezeigt sind, der eine von der Rückseite und der andere von der Vorderseite, getrennt hergestellt, und zwar vor oder ίο unmittelbar nach dem Kopieren vom Negativ, so daß sich jedes Rasterteil und die dazwischenliegenden Bildabschnitte in gleicher Weise in Komplementärfarben farten. Die Herbeiführung der Deckung· für die Rastert5 drucke erfolgt durch das Stiftmittel, das an Hand der Abb. 7 unten näher erläutert wird, aber nicht Erfindungsgegenstand ist. Eine Abänderung dieses Grundverfahrens ist die Anwendung von Rasterlinien, die einander kreuzen, wodurch die Notwendigkeit einer genauen Deckung der Linien des einen Rasters mit den Lücken des anderen entfällt; es hat sich gezeigt, daß die schwarzen Punkte an den Linienkreuzungen sich weder bei der Bildprojektion störend bemerkbar machen, noch die Helligkeit vermindern, noch die Farbe beeinträchtigen.
In den Zeichnungen ist: I
Abb. ι ein Schnitt durch den neuen zu ' färbenden Positivfilm,
Abb. 2 ein Schnitt nach Druck und Entwicklung des ersten Bildes,
Abb. 3 ein gleicher Schnitt nach Ausbleichen des ersten Bildes und Entwicklung des zweiten Bildes,
Abb. 4 ein Schnitt, der das erste Bild in ■ einer Farbe, z. B. rot, eingefärbt zeigt und das zweite getont, z. B. blaugrün.
Abb. 5 ist ein Schnitt ähnlich dem der j Abb. 2 für additive Transparenz. !
Abb. 6 ist ein Schnitt dazu, ähnlich dem
der Abb. 3, wobei das erste Bild und Raster- \ muster gebleicht und das zweite Bild und das I
sich damit deckende Raster für die Tonung |
fertig ist. . \
Abb. 7 ist eine Abänderung miteinander ; kreuzenden Rasterlinien. !
Abb. 8 ist ein Schnitt nach Abb. 7, |
Abb. 9 ein Schnitt, der das Kreuzen der Linien in zwei auf dem Träger einander gegenüberliegenden Schichten zeigt.
Abb. 10 zeigt in der Darstellung in der üblichen Art ein Rotwertnegativ,
Abb. 11 ein komplementäres Grünwertnegativ.
Abb. 12 zeigt das fertige Positiv der Abb. 7 und 9, und
Abb. 13 veranschaulicht einen Schnitt eines empfindlichen Rasterträgers, z. B. eines Negativs, gemäß der Erfindung.
Nach der Erfindung wird eine einzelne, j lichtempfindlichen Stoff, wie Silbersalz, tragende Schicht zwei Belichtungen unterworfen mit einer Zwischenbehandlung nach der ersten Belichtung von solcher Art, daß keine Wiederentwicklung oder Nachentwicklung : während der zweiten Belichtung eintritt.· Die beiden Belichtungen können in den einander gegenüberliegenden Teilen der Schicht vorgenommen werden, indem die eine durch die Rückseite eines durchsichtigen Trägers bewirkt wird, und die andere auf der Schichtseite ein additives Zweifarbendurchsichtbild auf der Grundläge des amerikanischen Patentes 1337775 des Erfinders kann gleichfalls in einer Schicht durch Drucken von entgegengesetzten Seiten erzeugt werden. Die beiden Drucke können auch 'nebeneinander erfolgen, um das gleiche additive Prinzip zu erfüllen, λνΐε ζ. B. im Fall, daß ein fein unterteiltes additives Raster vorgesehen ist, um ein einziges Negativ von zwei oder mehr Farben herzustellen. Bei allen diesen verschiedenen Möglichkeiten wird der Erfolg erzielt, indem das Verfahren so geleitet wird, daß eine Beeinnussung des ersten Bildes beim Kopieren des zweiten Bildes, nachdem schon die Behandlung des ersten vorgenommen ist, nicht stattfinden kann. Durch Überwinden dieser Schwierigkeit ist es möglich, Durchsichtbilder aus einer einschichtigen Emulsion mit beträchtlicher Ersparnis an Stoff, Kosten und Arbeit gegenüber früheren Verfahren mit Doppelschichtenpositiv oder Verfahren mit neuer Schichtaufbringung zu erzielen.
Bei der Herstellung 'eines subtraktiven Durchsichtbildes benützt man e/ne Positivemulsionsschicht, die mit einem leicht auswaschbaren Farbstoff behandelt ist, wie Tartrazin, der die Wirkung hat, den Durchgang von Licht durch die Emulsion so zu verlangsamen, daß noch ein wesentlicher Teil von Lichtempfindlichkeit auf der dem Lichteinfall abgekehrten Seite für den zweiten Druck verbleibt. Dieser Farbstoff wird bei der ersten Entwicklung ausgewaschen, und es ist unwesentlich, ob der erste Druck von . der · Schichtseite oder von der Rückseite erfolgt; jedoch wird praktisch vorgezogen, den ersten Druck durch die durchsichtige Rückseite vor- no zunehmen. Ein Träger der hier beschriebenen Art ist in AbbDi dargestellt. Seine Anwendung, ist in der Farbenphotographie, soweit festgestellt werden konnte, neu und wird sich als ein entschiedener Fortschritt erweisen, indem er die Anwendung Personen, gewöhnlicher handwerksmäßiger Geschicklichkeit ermöglicht, die jetzt fähig sind, Farbwertnegative herzustellen, aber nur unter großer Mühe in der Lage sind, die Stoffe zu erhalten, die zur Durchführung der verhältnismäßig < verwickelten und -teuren Verfahren notwendig
sind, wie sie bisher vorgeschlagen wurden. Dies neue Erzeugnis kann in großen Mengen fabrikmäßig hergestellt und ebenso leicht in den Handel gebracht werden, wie die jetzigen gewöhnlichen Platten oder Filme des Handels. Die nächste Stufe ist das Kopieren des ersten Bildes in der Schicht durch die Rückseite, wie in Abb. 2 dargestellt, und seine Entwicklung und Auswaschung, wodurch der ■ to leicht auswaschbare Farbstoff und etwaige Entwicklerrückstände entfernt werden. Danach wird die Gelatine, z. B. durch zehnminutiges Eintauchen in eine zehnprozentige Formalinlösung, gehärtet und dann das Silber in einer Lösung gebleicht, welche die besondere Eigenschaft hat, die Nachentwicklung oder Wiederentwicklung von reduziert gewesenem Silber während des zweiten Kopierens zu verhindern.
Ein befriedigendes Bleichbad ist:
Wasser 1 000 ecm,
Natriumbichromat . „. 2,235 S> Chromammoniumalaun 2,932 g,
Kupfersulfat 12,468 g,
Schwefelsäure 0,083 g,
Bromkali i7>835 S'>
es können jedoch auch andere Bäder angewendet oder die \?erhältnisse geändert werden. Offenbar wird ein Bromkupferbild in der Schicht unmittelbar neben dem entwickelten schwarzen Silber gebildet, welches saure oder Azofarbstoffe fixiert, ohne durch das Fixierbad oder durch gewisse Tonbäder oder durch Gelatineeinfärbbäder oder durch die zweite Entwicklung beeinflußt zu werden.
Das erste Bild ist nun durchsichtig und in
auffallendem Licht kaum sichtbar, und es ist noch ein genügender Rückstand empfindlichen Silbers für einen zweiten Druck vorhanden. Bei Massenerzeugung kann die Belichtungszeit für den zweiten Druck gekürzt werden, indem die Lichtempfindlichkeit durch ein fünfminutiges Bad folgender Zusammensetzung erhöht wird:
Chromsäure 6,25 g,
Bromkali 12,5 g,
Wasser 1 000 ecm.
Der Film wird dann gewaschen und getrocknet und ist nunmehr zur Aufbringung der zweiten Kopie bereit, der in Deckung mit der ersten hergestellt und dann in einem Entwickler, wie Pyro, entwickelt wird, der das ι erste gebleichte Bild nicht beeinflußt. Wie er- ι sichtlich ist, ist das erste Bild mit Fixiernatron nicht ausfixiert. Nachdem der zweite Druck in der gewaschenen und getrockneten, lichtempfindlicher gemachten Schicht hergestellt ist, wird der ganze Film in Natriumthiosulfat fixiert, gewaschen und vorzugs- : weise getrocknet. Er befindet sich nunmehr . in dem Zustande der Abb. 3, wobei sich das gebleichte Bild in einer zweiten Schicht und das entwickelte schwarze Bild in der anderen oder aber in verschiedenen Teilen der gleichen Schicht befindet.
Der Film wird nunmehr in einer Mischung von roten und orange, sauren oder Azofarben gefärbt, um den gewünschten Rotwert zu ergeben, wobei Farben, wie z. B. Phloxin und Orange Y für Rotfärbung geeignet sind. Das gebleichte Bild, das gefärbt werden soll, ist ein Abbild komplementär zur Einfärbfarbe, indem es in diesem Fall von einem grünblauen Negativ kopiert ist. Wenn das gebleichte Bild grün oder grünblau gefärbt werden soll, so wird es von einem Rotwertnegativ gedruckt; zum Einfärben ist dann eine Farbe, . wie Patentblau, geeignet.
Wenn die zweite Kopie von einem Rotwertnegativ hergestellt ist, so kann sie leicht blaugrün getont werden, z. B. durch ein Blaueisen-' verfahren. Soll der Farbton rot sein, in Fällen wo das gebleichte Bild blaugrün gefärbt wurde, so sind verschiedene Rottonbäder bekannt, wie Uran, Kupfer usw., die hier nicht im einzelnen beschrieben zu werden brauchen, da sie sich in Werken, wie Cassels Cyclopedia of Photography und ande- go ren Nachschlagewerken beschrieben finden. Eine Schlußwaschung nach dem Tonen vollendet den Film. Nach dem Einfärben sollte gewöhnliches Waschen die Farbe aus den Lichtern vollständig herausbringen, doch kann in manchen Fällen das Waschwasser leicht mit Essigsäure angesäuert sein.
In Abb. ι bis 4 bedeutet 1 die durchsichtige Unterlage, 2 die Schicht, 3 das erste zu bleichende und einzufärbende'und 4 das zweite zu tonende Bild.
Nach den Abb. 5 und 6 wird ein Rastermuster in jeder Ebene des Positivs mit dem Bild kopiert und wird in gleicher Farbe eingefärbt, wie in dem amerikanischen Patent 1337775, wobei die Raster so versetzt werden, daß ein klarer Teil des einen einem Musterteil des anderen gegenüberliegt. Es können Linien, Quadrate und andere geometrische Muster benutzt werden, solange nur die klaren Teile den Musterteilen vollkommen entsprechen. In Abb. 5 sind die Linien durch 5 und die Lücken durch 6 in der Innenfläche angedeutet, und in Abb. 6 sind die Lücken durch 7 und die Linien oder andere Muster durch 8 bezeichnet.
Um die Schwierigkeit zu vermeiden, die Lücken des einen Rasterdruckes mit den Rasterteilen des anderen zur 'Deckung zu bringen, wird zweckmäßig die in Abb. 7 veranschaulichte Anordnung benutzt, wonach ein Raster aus parallelen Linien und Lücken für
den einen Druck und das gleiche Raster mit Linien und Lücken quer dazu für den anderen Druck \rerwendet werden kann. In solchen Fällen rufen die Kreuzungsstellen der Linien schwarze Felder hervor, die bei der additiven Farberzeugung keine Wirkung haben; die klaren Teile zeigen weiß, wo weiß erscheinen muß, und schwarz je nach den Verhältnissen für schwarz oder rot oder grün, während die
ίο Teile des Linienmusters zwischen den Kreuzungen in den weißen Stellen des Bildes rot bzw. blaugrün zeigen, und in anderen Teilen des Bildes geben diese kleinen Teile von rot und blaugrün entsprechend der wiederzugebenden Farbe additiv weiß.
In Abb. 8 ist ein Schnitt der Abb. 7 dargestellt, wobei sich die Rasterstriche unter 900 kreuzen; 9 ist das innere Muster und 10 das äußere. In Abb. 9 trägt ein mit zwei Schicliten versehener Träger 1 diese zueinander gehörigen Raster 9 und 10 auf verschiedenen Seiten. In Abb. 10 ist in der üblichen Darstellungsweise ein Rotrasternegativ und in Abb. 11 ein Grünrasternegativ veranschaulicht, während Abb. 12, soweit es die durch die zeichnerische Wiedergabe gezogenen Grenzen ermöglichen, das durch Übereinanderbringen der Drucke nach den Negativen der Abb. 10 und 11 erzeugte Durchsichtbild veranschaulicht. In Abb. 12 zeigt der Abschnitt W weiß durch die additive Wirkung des weißen Teils 11, der roten Teile 12 und der grünen Teile 13, während die schwarzen Teile 14, die durch die Kreuzungsstellen gebildet werden, unwirksam sind. Der rote Abschnitt R wird gebildet aus den parallelen roten Bändern, die eine Fortsetzung der Teilchen 12 bilden und getrennt sind durch schwarze Bänder 15. Die schwarzen Teile B sind durchweg schwarz infolge der vereinigten subtraktiven Wirkung der Farbenlinien und Bilder. Der grüne Abschnitt G wird hervorgebracht durch die grünen Bänder, die eine fortgesetzte Aneinanderreihung der Teile 13" bilden und getrennt sind durch schwarze Bänder i6; ähnlich den Bändern 15, jedoch quer dazu.
In Abb. 13 ist der Träger 1 mit einer Schicht 17 auf einer Seite versehen, und auf
So der gegenüberliegenden oder auch auf der gleichen Seite befindet sich ein anderer Teil, der mit einem Rasterbild zu bedrucken ist, wobei die Teile 18 gebleicht und rot einzufärben und die dazwischenliegenden Teile 19 grün zu tonen sind, um so einen Farbschirm zu erhalten, durch den die Schicht 17 belichtet werden kann, um eine additive Farbwertzeichnung zu erhalten. Es kann zunächst ein gewöhnlicher Bildträger mit dem Schirm versehen und dann für die Belichtung empfindlich gemacht werden, und zwar entweder j auf der gleichen oder auf der gegenüber-
liegenden Seite, oder der Schirmteil kann vor dem Bildteil hergestellt und gefärbt werden. Dies ergibt ein einfacheres Verfahren, eine Rasterplatte oder Film zu erzeugen, als es bisher möglich war. Soviel bekannt, scheiterten frühere Bemühungen in dieser Riclitung an der Schwierigkeit, zwei Farben nebeneinander in der gleichen Schicht in getrennten Drucken zu erhalten, ohne daß das erste Bild beim Drucken des zweiten nachentwickelt wurde. Diese Schwierigkeit wird durch das vorbeschriebene Verfahren aus dem Wege geräumt, so daß die Erfindung sich nicht auf ein Verfahren beschränkt, verschiedene Bilder in verschiedenen Ebenen der gleichen lichtempfindlichen Schicht zu erzeugen, vielmehr in gleicher Weise anwendbar ist zur Erzeugung verschiedener Bilder nebeneinander, wobei jeweils das eine seine Farbe durch Einfärben und das andere am passendsten durch chemisches Tonen erhält.
Eines oder beide Bilder, können, statt voh einem Negativ kopiert und an den Stellen des entwickelten Silbers gefärbt zu werden, nach einem Positiv hergestellt werden, dann entwickelt und mit dem oben angeführten Bleichmittel behandelt werden, welches die Gelatine an der Stelle des Silberniederschlags gerbt, go so daß sie bestimmte Farben abstößt, worauf dann die ungegerbte Gelatine zur Bildung des Positivs eingefärbt wird, z. B. mit Säuregrün L für Blaugrün und Ponceau 3 R B, Kreosin für Rot oder Rotorange. Bei diesen Verfahren ist die Härtungsstufe ausgelassen. Ist ein Bild in dieser Weise hergestellt, so kann das andere, wie oben angeführt, getont oder eingefärbt werden.
Bei den verschiedenen möglichen Abänderungen der Erfindung ist ersichtlich ein wichtiges Merkmal die Anwendung eines solchen Bleichmittels, das vor dem schließlichen Ausfixieren keine durch die zweite Belichtung wieder entwickelbare Silberverbindüngen ergibt, wie Silberferrozyanid oder andere Verbindungen, die mehr oder weniger lichtempfindlich sind und durch verschiedene früher bekannte Bleichmittel erzeugt wurden, wie z. B. durch das nach dem amerikanischen Patent 1273457 von C a ρ s t a f f.
Ein wichtiges Merkmal besteht darin, daß die beiden Druckbilder in Deckung gedruckt werden; dies wird, wie in Abb. 7 dargestellt, dadurch erreicht, daß die üblichen länglichen Filmlochungen für die Herbeiführung der Deckung Verwendung finden. Vorzugsweise wird ein Loch des Negativs gewählt, und durch dieses wird ein voll passender Stift 20 geschoben und erforderlichenfalls wird durch eine gerade gegenüberliegende Öffnung ein damit zusammenwirkender Stift 21 gebracht.
der in die Lochung von oben bis unten paßt, aber das Loch nicht in Richtung senkrecht dazu ausfüllt.
Alles gegenseite Schrumpfen von Negativ und Positiv wird dann an einer Seite an dem voll passenden Stift 20 (Abb. 7) aufgenommen*. Die Entwicklung und das Trocknen des Positivs nach dem ersten Druck und vor dem zweiten Druck verursacht ein geringes Einlaufen. Dadurch aber, daß bei Herstellung des zweiten Druckes eine entsprechende Lochung des Negativs und die gleiche Positivlochuug sowie ein voll passender Stift für die Herbeiführung der Überdeckung benutzt wird, solange das zweite Bild in praktisch identischer Beziehung zu dem ersten bleibt, ergibt sich aus der Schrumpfung keinerlei Schwierigkeit. Ob auf die gleiche Seite des Positivs kopiert wird oder auf die gegenüberliegende Seite, in jedem Fall wird das gleiche Loch im Positiv für den voll passenden Deckstift 20 benutzt, und wenn ein zweiter Stift 21 dazu benutzt wird, so wird auch das gleiche Positivloch in beiden Fällen für diesen Stift gebraucht.
Die Erfindung ist außer auf Bewegungsbilder auch mit geeigneten Abänderungen auf alle anderen Arten von Arbeit anwendbar einschließlich Platten und Papier und auch für. Stereoskopbilder.

Claims (7)

  1. Patent-Ansprüche:
  2. i. Verfahren zum verschiedenen Einfärben getrennter Bilder in einem Kolloidträger, dadurch gekennzeichnet, daß darin j ein gebleichtes, Farbe aufnehmendes Bild ' und ein davon verschiedenes, reduziertes Silberbild geschaffen wird, in der Weise, daß in der Schicht zunächst ein Silberbild ί geschaffen, daß die Schicht dann ohne ' Fixieren gehärtet und darauf mit einem Bleichmittel behandelt wird, worauf in ι dem Silberrückstand durch eine erneute ' Belichtung ein zweites Bild erzeugt wird, und daß nach vorgenommener Fixierung das erste Bild eingefärbt und das zweite in einer anderen Farbe getont wird. • 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ' gekennzeichnet, daß ein Bleichmittel verwendet wird, daß das erste Silberbild in eine Verbindung überführt, die durch die zweite Belichtung und Entwicklung nicht beeinflußt wird, die aber die Bildstellen dieses ersten Bildes aufnahmefähig für saure oder Azofarben macht, wonach das zweite Bild kopiert und zu einem Bild von reduziertem Silber entwickelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bild von der Rückseite, das zweite von der Vorderseite des einschichtigen Bildträgers gedruckt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß nach Entwickeln und Bleichen des ersten Bildes die Schicht mit einer die Empfindlichkeit des noch lichtempfindlichen Rückstandes . erhöhenden Lösung, vorzugsweise aus Bromkali und Chromsäure, behandelt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht vor der ersten Behandlung mit einem leicht auswaschbaren, lichtverzögernden Mittel, wie Tartrazin, behandelt wird, das verursacht, daß bei der ersten Belichtung ein genügender Rückstand empfindlichen Silbers in der Schicht verbleibt und durch die Entwicklung des ersten Bildes entfernt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entwickeln des ersten Bildes ein Kupfer und Chrom enthaltendes Bleichbad angewendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Bleichbades, das auf 1 000 ecm Wasser etwa folgende Bestandteile, vorzugsweise in den angegebenen Mengen, enthält:
    Natriumbichromat 2,24 g,
    Chromammoniumalaun... 2,4* g,
    Kupfersulfat 12,5 g,
    Schwefelsäure ο,ΐοο g,
    Bromkali 17,8 g.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DEK79010D 1920-05-24 1921-09-03 Verfahren zum verschiedenen Einfaerben getrennter Bilder in einem Kolloidtraeger Expired DE369403C (de)

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