-
Speisewasserreiniger. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung
des im Dampfdom von Lokomotiven untergebrachten Speisewasserreinigers nach Patent
354403. Bei diesem Reiniger sind auf einer den Dom unterteilenden Platte öffnungen
für den Dampfdurchlaß nach dem oberen Domteil, Öffnungen für den Wa@serdurchlaß
nach dem unteren Domteil und besenartige Gebilde für die Ablagerung der aus dem
Speisewasser ausgeschiedenen Feststoffe vorgesehen. Der Durchmesser des Dampfdomes
und folglich auch der Durchmesser der den Dom unterteilenden Platte sind verhältnismäßig
klein. Daher können bei der Vielteiligkeit der in der Platte vorgesehenen Öffnungen
und der auf ihr angeordneten besenartigen Gebilde auch deren Abmessungen nur verhältnismäßig
klein sein. Die neuzeitlichen Lokomotiven erfordern aber zuweilen Speisungen bis
zu 25o Liter Wasser in der Minute. Es werden also gewaltige Wassermengen in den
Dom eingeführt, und, um sie bis zur Ausscheidung der Feststoffe zu erwärmen, bedarf
es der Zuführung entsprechend großer Dampfmengen. Sind daher die Wasserdurchlässe
zu klein, so staut sich das Wasser auf der Platte und schwemmt die Ausscheidungen
ab, die sich auf ihr abgelagert hatten. Sind die Dampfdurchlässe zu klein, . dann
reicht der Dampf, den sie in den oberen Domteil einströmen lassen, nicht aus, um
das Wasser bis auf die Ausscheidungstemperaturen zu erwärmen. Sind schließlich auch
die besenartigen Gebilde zu klein, dann lassen sie Teile der Platte unbedeckt, so
daß das gespeiste Wasser unmittelbar auf die Platte fällt und einen großen Teil
seiner Feststoffe von dieser weiter bis in den Kessel trägt. Zu klein bemessene
Anordnungen auf der Platte erfüllen also den Zweck nicht, für den sie getroffen
sind, und verhindern die Erreichung eines guten technischen Wirkungsgrades der Reinigeranlage.
Sodann wird beim Gegenstand dei Erfindung nach Patent 35Q.4.03 das von der Platte
herabfallende Wasser nach der Dommitte zu geleitet und fließt erst hier in Rinnen
ab, die es an den Boden des Lokomotivlcessels führen. Diese Wasserführung ist aber
teuer in der Herstellung -und belastet durch ihr hohes Gewicht die Lokomotivachsen
in unerwünschter Weise.
-
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile und demnach
die Steigerung des technischen Wirkungsgrades des Reinigers durch eine neue Anordnung
der Wasser- und Dampfdurchlässe und der besenartigen Gebilde und Verringerung der
Baukosten und des Gewichtes der Wasserführung unterhalb der Platte. Demgemäß werden
auf der den Dom unterteilenden Platte nur noch die Wasser- und die Dampfdurchlässe
angeordnet. Dadurch wird es ermöglicht, die Durchlässe mit solchen Abmessungen auszuführen,
daß keine Wasserstauungen mehr auf der Platte entstehen können, und daß auch immer
ausreichende Dampfmengen selbst bis an die Domdecke gelangen, um das Wasser ge nügend
hoch zu erwärmen. Die besenartigen Gebilde werden zwischen der Domdecke und der
Platte, und zwar so angeordnet, daß ihre größten Durchmesser in verschiedenen Ebenen
übereinanderliegen. Dadurch werden die Lücken, die noch zwischen den besenartigen
Gebilden, deren größte Durchmesser in einer Ebene liegen, vorhanden sind, von den
besenartigen Gebilden überdeckt, deren größte Durchmesser in einer anderen, höheren
Ebene liegen. Da infolgedessen die Platte von den besenartigen Gebilden vollständig
überdacht ist, muß das ganze gespeiste Wasser bei seinem Fall von der Domdecke immer
zuerst auf die Gebilde treffen, die es weiter aufschließen und den ausgeschiedenen
Feststoffen als Ablagerungsstätte dienen. Von den Gebilden fällt das Wasser dann
ziemlich gleichmäßig verteilt auf die Platte, auf welcher es den vielleicht noch
vorhandenen Rest fester Ausscheidungen ablagert. Von der Platte fällt das Wasser
dann nahezu chemisch rein -weiter gegen den Kessel zu. Diese Anordnung der besenartigen
Gebilde erlaubt es auch, dem durch die Dampfdurchlässe der Platte in den oberen.
Domteil eingetretenen Dampf, ohne Hemmung durch die Zwischenräume, zwischen den
besenartigen Gebilden hindurch bis an die Domdecke zu strömen, so daß überall genügende
Dampfmengen
vorhanden sind, um das Wasser mit Sicherheit auf die verlangten Temperaturen rechtzeitig
zu erwärmen.
-
Die Verringerung der Baukosten und des Gewichtes der Wasserführung
wird dadurch erreicht, daß die Wasserdurchlässe am Rande der Platte Ringabschnitte
bilden; deren kleinstet Durchmesser größer als der Durchmesser des Domausschnittes
im Kesselmantel ist, damit das von der Platte abfließende ZNrasser sich zunächst
in den beiden Winkelräumen sammelt, die von dem Dommantel und dem Kesselmantel gebildet
werden. Aus diesen Winkelräumen fließt es dann über den Rand des Domausschnittes
im Kesselmantel hinweg in die darunter angeordneten Rinnen, _die es gegen den Boden
des Kessels leiten" wo es in den Kessel. austritt. Diese Art der Wasserführung benutzt
also nur= Teile, die an jeder Lokomotive schon vorhanden sind, und verursacht daher
weder Baukosten noch eine Vermehrung des Achsgewichte der Lokomotiven.
-
Abb. i zeigt den Höhenschnitt eines Lokomotivdomes mit dem neuen Speisewasserreiniger,
Abb. 2 bis 5 zeigen Einzelheiten.
-
Das Speisewasser wird durch die Speiserohre 5 und 6 in den Dom eingeführt,
gelangt aus diesen in die die beiden Rohre verbindende Ringleitung 7 und spritzt
aus den in den Abzweigungen 26 der Ringleitung vorgesehenen öffnungen gegen die
Domdecke. Der an der Domdecke angeordnete gebordete Ring 31 soll verhindern,
daß von dem gegen die Domdecke spritzenden Wasser ein Teil an der Domdecke und der
Domwandung entlang unter Vermeidung der besenartigen Gebilde i i in den Kessel.
gelangen könnte. Der Ring 31 leitet dieses Wasser also so, daß es auf die besenartigen
Gebilde fallen muß. Der Dom wird durch die Platte io unterteilt, welche auf dem
Auflager 14 ruht, das sich auf die an der Domwand befestigten Klötze 32°stützt.
Das Auflager 14 (Abb. 4 und 5) hat Kreuzform und ist aus Profileisen zusammengebaut.
Die Platte io (Abb. 3) ist mit Öffnungen 12 für den Dampfdurchlaß aus dem unteren
in den oberen Domteil und mit Öffnungen 13 für den Wasserdurchlaß aus dem
oberen in den unteren Domteil versehen. Die. Dampfdurchlässe i2 sind als Kamine
ausgebildet, und auf den Decken der Kamine sind die besenartigen Gebilde i i angeordnet.
Für alle besenartigen Gebilde sind Drähte von der gleichen Länge benutzt, aber die
Kamine, welche die Gebilde tragen, zerfallen in drei ihrer Höhe nach verschiedene
Gruppen. Infolgedessen liegen die größten Durchmesser der besenartigen Gebilde jeder
Gruppe in einer anderen Ebene. Die Kamine sind nun so auf der Platte verteilt, daß
die Kamine der Gruppe mit größerer Höhe immer in den Zwischenräumen angeordnet sind,
welche zwischen den Kaminen der Gruppe mit geringerer Höhe vorhanden sind. Dadurch
wird erreicht, daß die in drei Ebenen übereinanderliegenden größten Durchmesser
der besenartigen Gebilde die Platte vollständig überdachen und trotzdem noch genügend
Raum lassen, damit der aus den Kaminen quellende Dampf ungehindert bis an die Domdecke
strömen kann. Um bei einem Wiedereinbau der Kamine Zeitverluste zu vermeiden, hat
jede Kamingruppe auch ihren unterschiedlichen.Kamindurchinesser. Infolgedessen können
die Kamine jeder der drei Gruppen nur an den Stellen der Platte wieder eingebaut
werden, die für diese Gruppe bestimmt sind.
-
Die Anordnung der Kamine ist aus dem Grundriß der Platte io in Abb.
3 ersüchtlich. Dieses Bild zeigt auch; daß die Wasserdurchlässe 13 am Rande der
Platte Ringabschnitte bilden, deren kleinerer Durchmesser größer als der Durchmesser
des Domausschnittes im Kesselmantel ist (Abb, i), so daß das ganze Wasser; das durch
die Aussparungen 13 hindurchfällt, sich in ,den beiden Winkelräumen T5 sammeln
muß, welche von dem Dommantel und dem Kesselmantel gebildet werden. Aus diesen fließt
es dann über den Domausschnitt im Kesselmantel in die darunter angeordneten Rinnen
17, die * den Domausschnitt in der Breite überragen, und wird aus diesen in bekannter
Weise gegen den Kesselboden zu abgeleitet.