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Diese Erfindung betrifft Güterschutzkissen.
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Aufblasbare Schutzkissen werden als Versteifung zur Verringerung von
Produkt- und Materialschäden wie auch der Arbeit und Ladezeit beim Güterversand
verwendet. Solche Kissen, die als Güterschutzkissen bekannt sind, bestehen
üblicherweise aus einem aufblasbaren Kunststoffsack, der von einem mehrlagigen
Papierbeutel umgeben ist, um den Sack vor Durchstichen zu schützen. Ein Aufblasventil geht
durch das Schutzkissen in den Sack, so daß der Sack mit Druckluft gefüllt und
ausgedehnt werden kann. Das mehrlagige Kissen ist so groß, daß es sich unter dem
Gasinnendruck ausdehnt. Solche Kissen werden in vielen Größen hergestellt, so daß beim
Produktversand im wesentlichen jede Ladungsart, Hohlraumgröße und Form
ausgefüllt werden kann.
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In der Praxis wird das Produkt zum Versand, zum Beispiel mittels
Schienenfahrzeug, Lastwagen oder Überseecontainer, in den Frachtcontainer geladen.
Üblicherweise füllt die Ladung den Container nicht vollständig aus und benachbarte
Ladungen können mit Abstand zueinander oder zu den Enden und Seitenwänden des
Containers angeordnet sein. Ohne Versteifung würde sich die Ladung während des
Versands verschieben. Die Verwendung von Schutzkissen verhindert ein Verschieben
derartiger Güter in Längs- und/oder Querrichtung, so daß keine Trennwände errichtet
werden müssen. In der Praxis wird ein Schutzkissen in dem Hohlraum zwischen
Ladungspaletten oder Ladungseinheiten oder zwischen Seiten- oder Endwänden des
Containers und Ladung angeordnet. Danach wird das Kissen von einem Arbeiter mit
Druckluft aufgeblasen, wodurch sich der Sack und das Kissen ausdehnen und somit
den Hohlraum füllen und die Ladung versteifen. Beim Entladen muß das Schutzkissen
zum Ablassen der Luft einfach nur aufgestochen und aus dem Container entfernt
werden. Schutzkissen bieten somit eine rasche und einfache Möglichkeit, eine Ladung
für den Versand zu versteifen.
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Derzeit werden Schutzkissen üblicherweise hergestellt, indem eine Länge von
mehrschichtigem Papier an seinem Rand zusammengefaltet wird, so daß sich im
allgemeinen entlang der Mittellinie ein überlappender Saum bildet, und danach die
überlappenden Ränder zusammengekiebt werden. Dadurch entsteht eine mehrlagige
Papierröhre mit offenen Enden. Dann wird der aufblasbare Kunststoffsack in die Röhre
eingeführt, wobei die Röhren an beiden Enden zur Erweiterung hochgehalten und der
Sack in die erweiterte Röhre geschoben wird. Die Enden des Kissens werden dann
zur Bildung des fertigen Luftkissens verschlossen und versiegelt. Ein derartiges
Luftkissen ist aus US-A-3072270 bekannt.
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Dieses Herstellungsverfahren ist verhältnismäßig arbeitsintensiv, da es
schwierig ist, den Sack im Herstellungsprozeß in das Kissen einzuführen. Ferner muß das
Einführen des Sacks in die Papierröhre üblicherweise von Hand erfolgen. Zusätzlich
muß bei der Herstellung von mehrlagigen Schutzkissen dieser Art das Papier
zusammengefaltet werden, wodurch die Papierfasern entlang der Faltränder geschwächt
werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß, wenn aufgrund des Luftdrucks im Kissen
Luft ausbläst, dies üblicherweise am gefalteten Rand des Kissens erfolgt, wo die
Fasern geschwächt sind. Ferner besitzen solche Schutzkissen üblicherweise keine große
vertikale Steifheit und der Papierbeutel neigt daher dazu, zu Boden zu sinken, wenn
es von dem Arbeiter zwischen der Ladung angeordnet wird, und der Arbeiter muß
versuchen, das Kissen aufrecht zu halten, während er es gleichzeitig aufbläst. Dies
kann ein schwieriges Unterfangen sein.
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Von einem weiten Gesichtspunkt aus gesehen, wird hierin ein Güterschutzkissen
beschrieben, welches folgendes umfaßt: ein erster blattartiger Teil aus zumindest zwei
Lagen laminiertem Karton, der entlang der gegenüberliegenden, parallelen Ränder
der Länge und Breite nach gefaltet ist, um einen im allgemeinen ebenen Mittelteil und
davon ausgehende Seiten- und Endteile zu begrenzen; ein zweiter blattartiger Teil aus
zumindest zwei Lagen laminiertem Karton, deren Länge und Breite im wesentlichen
der Länge und Breite des ebenen Mittelteiles des ersten blattartigen Teiles entspricht
und der dem Mittelteil gegenüberliegt, wobei der zweite blattartige Teil mit den
Seiten- und Endteilen des ersten blattartiges Teiles verbunden ist, und einen
aufblasbaren Sack zwischen dem ersten und zweiten blattartigen Teil, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste und zweite blattartige Teil getrennte blattaatige Teile sind, daß die
Seiten- und Endteile des ersten blattartiges Teiles nach innen gefaltet werden, so daß
sie den Mittelteil überlappen, und die Seiten- und Endrandteile des zweiten
blattartigen
Teiles zwischen die Ränder des Mittelteiles des ersten blattartigen Teiles und
deren Seiten- und Endteile eingesetzt werden, wodurch eine Kissenumrandung mit
einer Stärke von zumindest sechs Lagen laminiertem Karton gebildet wird.
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Von einem anderen weiten Gesichtspunkt aus gesehen, wird hierin ein
Verfahren zur Herstellung eines Güterschutzkissens beschrieben, wobei ein aufblasbarer
Sack auf einem Mittelteil eines ersten blattartigen Teiles aus zumindest zwei Lagen
laminiertem Karton angeordnet und ein zweiter blattartiger Teil aus zumindest zwei
Lagen laminiertem Karton auf diesen Sack gelegt wird und die Randteile von
zumindest einem des ersten und zweiten blattartigen Teiles nach innen gefaltet werden, so
daß sie die entsprechenden Ränder der anderen des ersten und zweiten blattartigen
Teiles überlappen und der erste und zweite blattartige Teil entlang deren Ränder
verbunden werden, um eine Umrandung um diesen Sack aus zumindest sechs Lagen
laminiertem Karton zu bilden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben, von welchen:
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Fig. 1 eine teilweise geöffnete Ansicht eines Schienenfahrzeugs ist, die eine
Situation zeigt, in der ein Schutzkissen verwendet wird,
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Fig. 2 eine in Einzelteile aufgelöste Darstellung eines Schutzkissens gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ist,
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Fig. 3 eine Ansicht ist, die einen Schritt in der Herstellung eines Schutzkissens
gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 veranschaulicht,
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Fig. 4 eine Ansicht ist, die das fertige Kissen der Ausführungsform von Fig. 2
vor dem Aufblasen zeigt.
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Mit Bezugnahme auf Fig 1 halten Güterschutzkissen 10 Güter 12, die in einem
Schienenfahrzeug 14 befördert werden, sowohl seitlich als auch in Längsrichtung fest
versteift um zu verhindern, daß sich die Güter während des Transports bewegen oder
verschieben, wobei ein Schienenfahrzeug 14 in Fig. 1 dargestellt ist. Es ist
ersichtlich, daß Kissen 10a eine Versteifung der Güter 12 in einem Schienenfahrzeug 14 in
Längsrichtung bewirken, indem die Ladung gegen die Endwände gedrängt und
angeordnet wird, wodurch Hohlräume in Längsrichtung beseitigt werden. Sie federn die
Ladung auch bei Schlageinwirkung durch Stoßdämpfung ab. Die Schutzkissen dehnen
sich auch aus und füllen Hohlräume aus, die beim Zusammenstauchen der Ladung
entstehen. Auf gleiche Weise füllen Kissen 10b, die zwischen den Längsreihen der
Ladung angeordnet sind, die Hohlräume in Querrichtung aus, indem sie das Produkt
fest gegen die Seitenwände halten. Der Luftdruck in den Kissen übt einen konstanten
Druck auf die Ladung aus, so daß sie gegen die Seitenwände gepreßt wird. Die
Schutzkissen 10b verhindern somit eine seitliche Verschiebung der Ladung.
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Mit Bezugnahme auf Fig. 2 umfaßt ein Schutzkissen gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform zwei Kartonelemente 16, 24. Bei der Herstellung des Schutzkissens
beinhaltet ein erster rechteckiger blattartiger Teil 16 aus Karton mit einer Längs- und
Breitenrichtung gegenüberliegende Seiten- und Endränder oder Klappen, die entlang
der Längs- bzw. Breitenrichtung nach innen gefaltet werden können, um zwei
gefaltete Seitenteile 18 und zwei gefaltete Endteile 26 zu bilden. Die Faltlinien 20 der
Seitenteile 18 und Endteile 26 begrenzen einen im allgemeinen ebenen rechteckigen
Mittelteil 16a mit einer bestimmten Länge und Breite. Die gefalteten Seiten- und
Endteile 18 bzw. 26 überlappen Teile des Mittelteiles 16a.
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Ein aufblasbarer Sack 22 aus Kunststoff wird auf den Mittelteil 16a des ersten
Kartonteiles 16 gelegt. Ein zweiter blattartiger Teil 24 aus Karton mit einer Länge
und Breite, die im allgemeinen jener des Mittelteiels 16a des ersten blattartigen Teiles
16 entspricht, wird auf den Sack gelegt, wobei Seiten- und Endrandteilen 24a (Fig. 2,
3 und 4) unterhalb der überlappenden Seiten- und Endteile 18 und 26 des ersten
blattartigen Teiles 16 liegen. Die Seiten- und Endteile 18 und 26 werden an die
Seitenund Endteile 24a des zweiten Kartonteiles geklebt und die beiden Elemente
aneinandergepreßt. Der erste und zweite blattartige Teil sind zumindest zweilagiger
laminierter Karton. In einer bevorzugten Ausführungsform weist jeder blattartige Teil eine
Dicke im Bereich von 0,5588 - 0,6096 mm (0,022 - 0,024 Zoll) auf.
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Wie mit Bezugnahme auf Fig. 4 ersichtlich ist, umfaßt das Schutzkissen 10
daher einen ersten 16 und zweiten 24 blattartigen Teil aus Karton mit gefalteten
Seitenrändern 18 und Endrändern 26 des ersten blattartigen Teiles 16, zwischen denen
die Randteile 24a des zweiten blattartigen Teiles 24 liegen, mit einem im Inneren
eingeschlossenen Sack. Durch den ersten blattartigen Teil geht ein Aufblasventil 28,
mit dem der Kunststoffsack mit Druckluft aufgeblasen werden kann.
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Die Herstellung des Schutzkissens dieser Ausführungsform verringert daher den
für die Herstellung erforderlichen Zeit- und Arbeitsaufwand erheblich. Das heißt, da
es nicht notwendig ist, ein luftleeres Kunststoffkissen in eine offene Papierröhre
einzuführen, sondern dieses nur auf die Oberfläche des ersten blattartigen Teiles 16
gelegt und anschließend der zweite blattartige Teil 24 auf den Sack gelegt werden
muß, kann dieser Vorgang sehr einfach und mit deutlich geringeren
Raumanforderungen als bisher ausgeführt werden.
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Zusätzlich ist das Schutzkissen verhältnismäßig stark, da es sechs Lagen
laminierten Karton an der Umrandung des Kissens enthält und acht Lagen in jeder Ecke.
Die sechs Lagen an den Enden 26 verleihen dem Schutzkissen ein verhältnismäßig
hohes Maß an vertikaler Steifheit, so daß es in den Hohlräumen angeordnet werden
kann und sich in nicht aufgeblasenem Zustand in vertikaler Richtung selbst trägt,
wodurch das Aufblasen wesentlich erleichtert wird.
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Es ist daher offensichtlich, daß zumindest in den bevorzugten Formen ein
Güterschutzkissen geschaffen wird, das leichter und wirtschaftlicher als die bisher
verfügbaren hergestellt wird, das dem Ausblasen von Luft einen größeren Widerstand
bietet, eine gute Abriebsbeständigkeit aufweist und eine hohes Maß an vertikaler
Steifheit besitzt, wodurch das Aufblasen beschleunigt und erleichtert wird, wenn es
sich in dem Hohlraum zwischen Ladungen mit Abstand zueinander oder zwischen
Ladung und Containerwänden befindet.
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Gemäß einer gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
das Güterschutzkissen aus einem ersten blattartigen Teil aus verhältnismäßig steifem
Karton, die entlang der gegenüberliegenden Seiten- und Endränder zusammengefaltet
wird, wodurch ein ebener Mittelteil mit gefalteten und überlappenden Seiten- und
Endteilen gebildet wird. Ein zweiter blattartiger Teil aus verhältnismäßig steifem
Karton mit einer Länge und Breite, die der Länge und Breite des Mittelteiles des
ersten Kartonteiles entspricht, liegt dem Mittelteil des ersten blattartigen Teiles
gegenüber, wobei ihre Seiten- und Endränder unterhalb der überlappenden Seiten- und
Endteile des ersten blattartigen Teiles liegen. Die Innenflächen der überlappenden
Teile werden an die Seiten- und Endränder des zweiten Kartonteiles geklebt.
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Ein aufblasbarer Kunststoffsack liegt zwischen diesen beiden blattartigen
Teilen. Ein Aufblasventil geht durch den ersten blattartigen Teil und ermöglicht das
Aufblasen des Sacks.
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Die beiden blattartigen Teile bestehen aus zumindest zwei Lagen laminiertem
Karton. Die gefalteten Seiten- und Endteile des ersten blattartigen Teiles bilden daher
mit den dazwischenliegenden Seiten- und Endteilen des zweiten blattartigen Teiles
eine Umrandung aus zumindest sechs laminierten Lagen. Dies verleiht dem
Schutzkissen eine gute Festigkeit und ausgezeichnete vertikale Steifheit, so daß sich das
Schutzkissen im Hohlraum im wesentlichen selbst trägt, wodurch es sofort von einem
einzigen Arbeiter aufgeblasen werden kann.
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Die Herstellung des Schutzkissens der obenbeschriebenen Ausführungsform ist
verhältnismäßig einfach. Der erste blattartige Teil wird auf eine flache Oberfläche
gelegt. Ein Kunststoffsack wird auf den Mittelteil des ersten blattartigen Teiles gelegt
und der zweite blattartige Teil darübergelegt. Die Seiten- und Endteile des ersten
blattartigen Teiles werden nach innen gefaltet. Die gefalteten Seiten- und Endränder
werden an den zweiten blattaatigen Teil geklebt. Die überlappenden Teile werden
dann zur Bildung der fertigen Konstruktion zusammengepreßt. Bei der Herstellung
der beschriebenen Ausführungsform ist es daher nicht notwendig, einen Papierbeutel
von Hand zu öffnen und einen Sack dazwischen zu schieben. Darüberhinaus stellte
sich heraus, daß das Kissen aufgrund seiner Konstruktion, einschließlich der
sechslagigen Schichtdicke des Kartons an den Rändern, dem Ausblasen von Luft deutlich
widersteht. Ferner wird in der Praxis, wie bereits erwähnt, durch die laminierten
Kartonschichten an den Enden der beiden blattartigen Teile, die sich in eine vertikale
Richtung erstrecken, ein Schutzkissen mit einem verhältnismäßig hohen Maß an
Steifheit in vertikaler Richtung geschaffen. Es kann daher in den Hohlraum zwischen
Ladungen gelegt werden und wird vor dem Aufblasen nicht einsinken oder nach
unten kippen, wodurch die Anordnung und das Aufblasen leicht und rasch durchgeführt
werden können.