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Verfahren zur Herstellung allseitig geschlossener Hohlsteine. Es ist
bereits mehrfach vorgeschlagen worden, allseitig geschlossene Hohlziegel in der
Weise herzustellen, daß bei hohlgepreßten Ziegeln die Forrnrnasse der Außenwandung
in der Richtung des Hohlkanals vor oder in diesen gedrückt oder geschmiert wurde.
Hierbei hängt aber die verwendete Menge der Formmasse von der Dicke der Wandung
des Hohlziegels ab und ist meist zu gering; ferner erhält auch 'die Verschlußmasse
mangels genügenden Gegendruckes keine eigentliche Pressung. Abweichend von dem bekannten
werden nach dem neuen Verfahren zwei gegenüberliegende Wandungen an dem zu schließenden
Ziegelende in einem Zuge mit äußeren Verdickungen gepreßt, die zum Verschluß etwa
senkrecht zur Kanalachse ins Innere gegenseitig aufeinandergepreßt werden.
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Die in Abb. i bis 6 dargestellten Vorrichtungen beziehen sich auf
die Ausübung des neuen Verfahrens unter Benutzung von Kurbelpressen, Exzenterpressen,
hydraulischen Pressen o. dgl., bei denen der Preßstempel oder die Preßform eine
Hin- und Rückbewegung erfährt, während in Abb. 7 und 8 einige Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes bei Verwendung von ununterbrochen arbeitenden, d. h.
Strangpressen, erläutert werden.
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Die Abb. i a bis 3 a zeigen wagerechte Querschnitte durch die Vorrichtung
nach Abb. i bis 3 in der Ebene der Wandverdickungen während verschiedener Arbeitsstufen.
' Bei der Vorrichtung gemäß Abb. i ist auf einen Preßtisch z eine Preßform 2 aufgesetzt,
die zur Aufnahme von einem ö er mehreren Ziegeln bestimmt ist. Nachdem das erforderliche
plastische Formgut nz in die Form gebracht ist, wird der Abstreifdeckel3 unter Belassung
der seitlichen Spalte w auf die Form 2 aufgesetzt und der Preßdorn q. unter beliebigem
Druck in bekannter Weise in die
Form gepreßt. Hierbei wird das in
der Form befindliche Preßgut gemäß Abb. 2 verteilt, wobei auch die zwischen Form
2 und Abstreifdeckel 3 befindliche Lücke w ausgefüllt wird. Hierauf wird der Preßdorn
.l herausgezogen, bis er mit dem Abstreifdeckel3 bündig ist (vgl. Abb. 3). Somit
ist zunächst ein Hohlziegel hergestellt, bei dem jedoch die durch den Dornaustritt
erzeugte Öffnung noch nicht verschlossen ist (Abb. 2a). Der Verschluß erfolgt in
der Weise, daß das in den oberen Lücken w der Form vorhandene Preßgut, das die Fertigstärke
der Ziegelwand um ein Mehrfaches nach außen verdickt, mittels ner Stopfer 5 (Abb.
3 und 3a) nach innen gepreßt wird. Die Stopfer 5 selbst dringen hierbei nur bis
etwa an das Außenmal? des Ziegels, aber nicht darüber hinaus in den Ziegel hinein;
später werden sie in ihre äußere Anfangsstellung wieder zurückgezogen.
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Der nunmehr fertiggepreßte Hohlziegel wird dann mittels eines Ausstoßstempels
6 aus der Form zweckmäßig sogleich auf einen Trockenrahmen 7 geschoben (Abb. 4),
nachdem zuvor der Preßdorn ,4 und der Abstreifdeckel 3 entfernt worden sind.
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Die geschilderten Arbeitsvorgänge können unter Benutzung nur einer
(Revolver-) Presse oder mit mehreren Pressen einzeln oder gruppenweise ausgeführt
werden. Zudem wird es zweckmäßig sein, eine größere Anzahl von Ziegeln in einer
gemeinsamen Form gleichzeitig zu lochen, zu drücken, auszustoßen und hierbei auch
zugleich auf Maß nachzuschneiden.
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Um die durch die Stopfer 5 nach innen gepreßte Verschlußmasse an der
Verschlußfuge noch stärker zu pressen, könnte auch die Forme durch einen nach der
Verschlußseite etwas zugespitzten Deckel 8 (Abb.5) abgeschlossen werden. Die hierdurch
an dem Ziegel verbleibende ungerade Stirnfläche muß später durch Nachschneiden geglättet
werden. Um zu verhindern, daß bei sehr dünnen Wandstärken durch das Hineindrücken
der äußeren Materialwulste ze benachbarte Teile der Ziegelwandung mit nach innen
gedrückt werden, werden in solchen Fällen die gefährdeten Wandungsteile dadurch
verstärkt, daß die äußeren Materialwulste breiter als zur Verschlußwand erforderlich
ausgebildet werden. Beim Eindrücken der Stopfers bleibt alsdann ein Wulstteil z-
unverändert stehen (Abb. 6) und verstärkt somit während des Stopfens die gefährdete
Wandung. Beim Ausstoßen des Ziegels werden dann dies- Wulstreste als Abfall abgestreift.
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Um das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren auch unter
Benutzung von Strangpressen o. dgl. ausführen zu können, könnte z. B. folgender
Weg eingeschlagen werden Im Mundstück 9 (Abb. 7) einer gebräuchlichen Schneckenpresse
wird mittels des Dornes io ein Hohlstrang erzeugt, der jedoch in Abständen der gewünschten
Ziegellänge mit äußeren Wulsten ii versehen wird. Diese Wulste können beispielsweise
so hergestellt werden, daß unmittelbar an der Austrittsstelle des Stranges aus dem
Mundstück entsprechende Kaliberwalzen 12 mit dem Strange abrollen und hierbei die
gewünschten Wulste formen. Diese Wulste stellen das Formgut dar, welches an den
Schnittflächen, die bei dem bekannten späteren Zerschneiden des Stranges in Einzelziegel
entstehen, zur Bildung der Abschlußwände benötigt wird. Zu diesem Zwecke müssen
die @Vulste ii vor dem Schneiden zum Beispiel mittels der glatten Walzen 13 oder
entsprechender zu bestimmten Zeitpunkten drückender Stempel o. dgl. von zwei gegenüberliegenden
Seiten in das Innere des Stranges hinein- und aneinandergepreßt werden. Hierdurch
erhält man einen Hohlstrang, der in bestimmten Abständen durch Querwände unterbrochen
ist, die sich aus den von außen nach innen gedrückten Wulsten ii gebildet haben.
An diesen Stellen muß der Strang dann in Einzelziegel zertrennt werden, was z. B.
mit den bekannten, selbsttätigen Abschneidvorrichtungen bewirkt werden könnte.
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In Abb.8 ist eine Vorrichtung wiedergegeben, bei der das Verfahren
gemäß der Erfindung gleichfalls unterBenutzung einer Strangpresse zur Ausführung
gelangt. Bei dieser Vorrichtung wird aus dem Mundstück 14 über den Dorn 15 ein Hohlstrang
gepreßt, dessen Wandstärke an zwei gegenüberliegenden Seiten so dick ist, wie die
gewünschte Wandung des Hohlziegels zuzüglich der erforderlichen W ulsthöhe. Unmittelbar
an der Austrittstelle des Stranges sind zwei gegenüberliegende Querstopfer 16 angebracht,
die um die Wulsthöhe etwa senkrecht auf den Strang gedrückt werden können. Befinden
sich die Stopfer i6 in der inneren (gezeichneten) Stellung, so wird aus dem hierdurch
verjüngten Mundstück ein Strang mit der gewünschten Wandstärke des Hohlziegels gepreßt.
In bestimmten Zwischenräumen, die der Länge des Ziegels entsprechen, werden die
Stopfer 16 nach außen gezogen und erweitern somit das Mundstück um die Wulstdicke.
Es tritt nun ein Strangstück mit verdickter Wandung aus dem Mundstück heraus und
gelangt unter die Stopfer, die nach entsprechendem Vorschub des verdickten Stranges
wieder in die Schließstellung nach innen gedrückt werden und hierbei die bisher
außerhalb der Ziegeloberfläche befindliche (in der Zeichnung) punktierte Wulstmasse
unmittelbar hinter dem Dorn nach innen quetschen. In dieser inneren Stellung verbleiben
sie, bis sich das eben beschriebene Spiel wiederholt. Der auf diese Weise erzeugte
Hohlstrang mit eingepreßten Querwänden wird ebenfalls mit an sich bekannten Schneidevorrichtungen
in
der Mitte dieser Querwände zu einzelnen Ziegeln zerschnitten.
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Da bei den gebräuchlichen Preßschnecken das Auspressen des Preßgutes
nicht stets mit gleichbleibender Geschwindigkeit erfolgt, so wäre es in diesem Falle
erforderlich, die Bewegung der Stopfer in Abhängigkeit von der Stranggeschwindigkeit
zu bewirken, und zwar z. B. dadurch, daß man die Stopfer 16 in gleicher Weise wie
die Schneiddrähte der bekannten Schneidevorrichtung mit dem Strange mitgehen läßt
oder durch die bekannten Meßwalzen steuert.
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Sollen die Stopfer regelmäßig bewegt werden, so wäre es erforderlich,
die Geschwindigkeitsänderungen des Stranges auszugleichen. Dies könnte z. B. in
der Weise geschehen, daß, ein Auslaßschieber 17 (Abb. 8) den Preßdruck im Inneren
der Presse dadurch regelt, daß bei zu hohem oder zu niedrigem Preßdruck der Schieber
jeweils mehr geöffnet oder geschlossen wird. Das bei der Regelung entweichende Gut
wird zweckmäßig durch den Kanal 18 wieder in den Schneckentrichter zurückgeführt.,
Da die Stranggeschwindigkeit von der Höhe des Preßdruckes abhängig ist, so ist also
auf diese Weise eine Regelung der Stranggeschwindigkeit möglich. Die Einstellung
des Regelungsschiebers kann sowohl von Hand erfolgen oder von derStranggeschwindigkeit
abgeleitet werden.
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Beim Entfernen des Preßdornes aus der diesen umschließenden Ziegelmasse
bildet sich leicht eine schädliche Luftleere im Ziegelhohlraum. Dies zu verhindern,
kann man sich verschiedener bekannter Mittel bedienen. Zum Beispiel könnte an der
vorderen Stirnfläche des Dornes ein schlanker, kegelförmiger Zapfen angebracht werden,
der die Ziegelmasse beim Einpressen durchdringt, beim Zurückziehen des Dornes sich
sogleich abhebt und einen Luftzutritt von außen gestattet. Das in der Ziegelwandung
verbleibende kleine Loch ist bekanntlich nicht nur nicht nachteiig, sondern dient
zugleich für die leichte Abführung der beim Trocknen im Ziegelinneren sich bildenden
Dämpfe. Es könnte aber auch zu dem gleichen Zwecke in gleichfalls bekannter Weise
der Dorn der Länge nach durchbohrt sein, so daß der Luftzutritt beim Abziehen aus
dem Dorn selbst erfolgt. Um ein Verstopfen des Luftkanals hierbei zu verhindern,
könnte, wie bekannt, an der Stirnfläche des Dornes eine Art Ventilplatte angeordnet
sein, die sich beim Pressen schließt, aber beim Abziehen durch den Druck einer kleinen
Feder oder durch das sich bildende Vakuum selbst von der Mündung des Luftkanals
abhebt. Auch bei den in Abb. 7 und 8 veranschaulichten Arbeitsweisen können Kerne
ro bzw. 15 mit Lutfkanälen Anwendung finden.