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Vorrichtung zur Herstellung von Hohlblockkörpern für Wände oder Decken
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe die Herstellung von Hohlblockkörpern für Wände oder Decken möglich ist, wobei
diese Hohlblockkörper aus organischen Faserstoffen, wie Holzwolle, Stroh, Schilf
o. dgl., mit einem Bindemittel, wie Zement, Magnesia, Gips u. d-1., bestehen. Diese
Hohlblockkörper sollen praktisch überall eine gleichmäßige Wandstärke aufweisen
und können auch noch im Innenraum mit Stegen versehen sein. Die Herstellung der
Stege soll mit der Vorrichtung aber mit der Herstellung der Außenwände des Hohlblockkörpers
gleichzeitig erfolgen.
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Aus organischen Faserstoffen, wie Holzwolle, Stroh, Schilf o. dgl.,
mit einem Bindemittel, wie Zement, Magnesia, Gips u. dgl., hat man bisher Leichtbauplatten
und H.ohlblockkörper hergestellt. Es ist hierbei bekannt, daß diese Masse um mehr
als die Hälfte ihres Volumens zusammengepreßt werden muß. Die Vorrichtung, die erfindungsgemäß
zur Herstellung von Hohlblockkörpern aus dieser Masse geeignet sein soll, muß einen
entsprechenden Verdichtungsvorgang -ebenfalls durchführen können, wobei zu beachten
ist, daß die in Frage kommende Masse infolge des Zusatzes der Holzwolle o. dgl.
außerordentlich sperrig ist.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es nicht nur möglich,
gleichmäßige H.ohlblockkörper zu schaffen mit gleichmäßigen Wandstärken, sondern
die Druckausübung ist dem zu verarbeitenden Material derart angepaßt, daß eine zug-
und druckfeste Verbindung an den Kanten der aufeinandertreffenden Einzelwände des
Hohlblockkörpers gesichert ist.
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Demzufolge besteht die Erfindung darin, daß durch Keilwirkung spreizbare
Kernteile vorgesehen sind, wobei die Keilbacken und das zwischen ihnen liegende
Spreizmittel etwa die Länge des herzustellenden Hohlkörpers
besitzen.
Hierbei können auch die Außenwandungen des Formkastens in Richtung auf die zu pressende
Masse zu bewegbar sein.
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Zur Herstellung von Hohlbetonblöcken sind bereits Preßformen bekannt,
bei denen dis Außenwandungen des Formkastens bewegbar sind und im Innern des Formkastens
Kernteile angeordnet sind, die sich durch Keilwirkung spreizen lassen.
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Hiernach wird bei derartigen Preßformen sowohl von innen als auch
von außen auf die herzustellenden `Vandungen ein Druck ausgeübt. Um die Spreizwirkung
der Kernteile herbeizuführen, ist an dem Deckelteil des Formkastens ein 1>urzer
Keil vorgesehen, der die Kernteile ausoinanderpressen soll'. Hierbei werden naturgemäß
die Kernteils an ihrem dem Deckel des Formkastens zugekehrten Ende mehr auseinandergedrückt
als am gegenüberliegenden Ende. Dieser Umstand mag bei der Herstellung von Hohlblockkörpern
aus üblichem Beton sich nicht besonders schädlich auswirken. Bei der Herstellung
von Hohlblockkörpern z. B. aus zementgebundener Faserstoffmasse nach der Erfindung,
die weit mehr zusammengepreßt werden muß als üblicher Beton, ist es aber wichtig,
daß auf die Wandungen des herzustellenden Körpers auf die ganze Länge ein möglichst
gleichmäßiger Druck ausgeübt wird, und deshalb sollen nach der Erfindung die zu
verwendenden Keilbacken und das zwischen ihnen liegende Spreizmittel etwa die Länge
des herzustellenden Hohlkörpers besitzen. Dies ist besonders deshalb wichtig, weil
die mit der Vorrichtung nach der Erfindung herzustellenden Hohlblockkörper infolge
ihres geririgeii Gewichts eine besonders große Länge aufweisen können, um bei dem
herzustellenden Bauwerk große Spamiweiten zii überbrücken.
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Mit den Mitteln der Erfindung ist es auch möglich, die herzustellenden
Hohlblockkörper mit Stegen zu versehen. Zu diesem Zweck werden in dem Formkasten
die Keilbacken mit Spreizmittel mehrfach angeordnet. Es gelingt damit, auf die innenliegenden
Stege .des Hohlblockkörpers, ebenso wie auf die Außenwandungen desselben den jeweils
erforderlichen Druck auszuüben.
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Auch das Ausmaß der Größe des auf die Außenwandungen bzw. auf die
Stegwandungen auszuübenden Druckes kann durch die Formgebung der wirksam werdenden
Teile der Vorrichtung bestimmt werden, indem die Backenstücke bzw. das als Spreizmittel
dienende mittlere Keilstück nach b,-iden Seiten hin verschieden große Keilwinkel
aufweisen.
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Es kann auch dafür gesorgt werden, daß beim Zusammendrücken der Außenwände
des Formkastens bzw. beim Herunterdrücken des Deckels des Formkastens gleichzeitig
und selbsttätig auch das Auseinanderspreizen der Keilbacken der Kerne herbeigeführt
wird. Zu diesem Zweck sind die Kerne bei;-. deren Keiltücke mit Führungsbolzen versehen,
die in \utenführungen der Außenwandungen gelagert sind und beim Schließvorgang der
Form gesteuert «erden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel. des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. i einen Formkasten mit festen Seitenwänden im
Schnitt und mit zwei aus mehreren Teilen bestehenden Kernei und noch nicht geschlossenem
Deckel, Fig. 2 einen Schnitt durch den Formkasten nach Fig. i mit geschlossenem
Deckel, F! g. 3 und .1 in Seitenansicht zwei verschiedene Ausführungsformen
des mehrteiligen Kernes, Fig. 5 die Steuerung der Bewegung des Spreizmittels bei
dem Abwärtsbeweaen des Deckels des Formkastens.
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Die beiden letztgenannten Figuren ergeben nur eine schematische Darstellung.
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Nach Fig. i besteht der Formkasten aus der Grundplatte i und dem Deckel
2. llit der Grundplatte i sind die Seitenwände 3 fest verbunden. In dem durch die
Bodenplatte i und die Seitenwände 3 gebildeten Kasten paßt d^r Deckel 2. , In diesen
Formkasten wird zunächst z. B. zementgebundene Faserstoftmasse auf die Bodenplatte
i aufgebracht. Es werden dann die Keilbacken 22 mit dem Spreizkeil 2o eingelegt.
Alsdann wird die Faserstoffniasse zwischen diesen Keilstücken und den Seitenwandungen
3 aufgefüllt und auch eine entsprechende Menge dieser Masse oberhalb der Keilstücke
in den Formkasten eingebracht. Die Keilstücke 2o weisen an ihrem obercii Ende Stifte
i9 auf; durch das Herunterdrükken des Deckels 2 wird die Masse in dem Formkasten
zusammengepreßt, es werden aber gleichzeitig auch die Keilstücke 20 nach unten gedrückt,
wodurch die Keilbacken 22 seitwärts gepreßt werden. Es entsteht also auf die eingebrachte
Masse ein Druck von innen und von außen, und wenn der Deckel 2 in seine Endlage
gebracht ist, dann weisen die Wandungen des hergestellten Hohlblockkörpers in dem
Formkasten die jeweils gewünschte Dicke auf.
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Nach Fig.3 sind die Keilwinkel. bei den beidseitig des Keilkörpers
2o angeordneten Keilbacken gleich groß. Man kann durch die entsprechende Wahl der
Keilwinkel dafür sorgen, daß entweder auf die Stegwand 13 oder aber auf die
Außenwand des Hohlkörpers ein verschieden großer Druck ausgeübt wird.
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Am unteren Ende sind die Keilkörper 2o mit Leitblechen 23 versehen,
deren horizontal
abgewinkelte- Enden übereinanderläppen. Diese Leitflächen
haben den Zweck, zu verhindern, daß Mörtel von unten in den Hohlraum zwischen dem
Keilkörper 2o und den Keilbacken 22 eintreten kann.
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Nach Fig.5 ist es möglich, den Keilkörper 2o in seiner Abwärtsbewegung
zu steuern bei der Abwärtsbewegung des Deckels 2. Hierbei wird dann mit dem Deckel
i auch die Steuerstange 16 nach unten bewegt, und die Schulter 17 drückt
dann auf den Führungsbolzen, der sich in der Führungsnut 2¢ bewegt.
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Je nachdem, ob der Führungsbolzen 7 unmittelbar schon beim Beginn
des Verdichtungsvorganges sich an die Schulter 17 anlegt oder aber ob das Maß der
Bewegung des Deckels größer ist als, das Maß, in welches sich der Kernkörper bewegen
soll, kann ein beliebiger Abstand zwischen den Schultern und dem Führungsbolzen
vorgesehen sein, bevor mit dem Verdichtungsvorgang mittels des Kernkörpers begonnen
wird.