DE3643046A1 - Fahrzeugluftreifen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugluftreifen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Fahrzeugluftreifen sind nach DE-OS 34 31 655 bekannt, wobei die eigenständigen Profilbereiche dieser Laufbänder die Ableitung von Wasser begünstigen, um ein Aquaplaning zu verhindern.

Drainage optimiert ausgebildete Fahrzeugluftreifenquerschnitte sind aufgrund der bekannten Rillenanordnungen und -ausbildungen ungünstig im Hinblick auf die Geräuschemission des Reifens; denn jede Profil­ elementreihe erzeugt Eigengeräusche, die nach außen abstrahlen und die Gesamtlärmemission eines Fahrzeuges wesentlich beeinflussen. Die Gesetzgeber der innerhalb und außerhalb Europas liegenden Staaten beabsichtigen, die Grenzwerte für Vorbeifahrgeräusche von Fahrzeugen deutlich abzusenken. Davon ist insbesondere die Reifenprofilierung betroffen. Sie wird in der klassischen Anordnung und Ausbildung den neugeschaffenen Richtlinien nicht mehr genügen.

Ausgehend von der Erkenntnis, daß ein Fahrzeugluftreifen mit ver­ hältnismäßig guten Fahr- und Komforteigenschaften zugunsten eines niedrigen Eigengeräuchs nicht auf Kosten der Reifeneigenschaften, wie zum Beispiel Abrieblebensdauer, Nässeverhalten, Rollwiderstand, Rutschfestigkeit und Federungsverhalten, nachteilig geändert werden und insoweit schlechter ausgebildet sein soll, ist es Ziel der Er­ findung, den Gesamtquerschnitt des Fahrzeugluftreifens so zu gliedern, daß die vorgenannten Reifeneigenschaften beibehalten werden und die Geräuschemission dennoch wesentlich abgesenkt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, getrennte Funktionsbereiche in der Lauffläche zum einen für die Bodenkontakt aufnehmenden Profil­ elemente bezüglich Griffigkeit, Rutschfestigkeit, Längs- und Quer­ stabilität und andererseits für die Aufnahme, das Weiter- und Ab­ leiten des Wassers zu schaffen und dabei den erstgenannten Funkti­ onsbereich der Bodenkontakt aufnehmenden Elemente gegenüber Lärm von innen im wesentlichen abzuschotten, damit die Lärmemission des Reifens nicht nach außen an die Umgebung in voller Höher abgegeben wird, sondern deutlich niedriger im Vergleich zu den bekannten klassischen profilierten Luftreifenquerschnitten gehalten werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Drei-Lauf­ bänder-Reifenquerschnitt vorliegt, der aus einem Mittenlaufband und zwei Außenbereichslaufbändern besteht. Der reifenmittig vor­ liegende Laufbandbereich und das Reifenaußenbereichslaufband sind durch einen verhältnismäßig breiten und tiefen Umfangskanal axial voneinander getrennt. Die Kanalbreite beträgt mindestens ein Fünftel der Gesamtlaufflächenbreite B. Dabei sind mindestens die Außenbereichs­ laufbänder gegenüber den Geräuschemissionsquellen abschottbar und rutschfest optimiert ausgebildet. Ein derartiger Drei-Laufbandquer­ schnitt erfüllt aufgrund des mittleren und der beiden Außenlaufbänder jeweils die Funktion der bisher bekannten klassischen Laufflächen­ bereiche. Die dazwischen befindlichen, im freien Querschnitt groß ausgebildeten Umfangskanäle sind im wesentlichen allein zuständig für die Wasseraufnahme, die Wasserverdrängung und deren Abgabe und Ableitung nach außen. Dies erfolgt jetzt nicht mehr durch Seiten­ kanäle oder Rillen; denn die Laufbänder sind derart abgeschottet ausgebildet, daß sie die Wasserweiterleitung zur Seite im wesent­ lichen nicht mehr zulassen. Die Laufbänder sind hoch rutschfest optimiert ausgebildet und bestehen aus Abschottelementen. Dies sind insbesondere Abschottrippen, die gegenüber dem im Profil selbst erzeugten Geräusch abschotten.

Bevorzugt sind die Laufbänder ausschließlich mit Feineinschnitten, so­ genannten Lamellen, ausgestattet und weisen insoweit kein klassisches Positiv/Negativprofil im Sinne von Rippen und Rillen auf. Der Negativ­ anteil des Gesamtreifenquerschnitts wird insoweit von den beiden, die Drei-Laufbänder unterteilenden Umfangskanälen gebildet, da die Negativanteile aus der bisherigen Lauffläche in die großen freien Quer­ schnitte der Kanäle eingebracht worden sind.

Im Bereich des Mittenlaufbandes können Negativanteile in Form von Rillen vorhanden sein. Zusätzlich kann jeder breite Umfangskanal eine um mindestens 10% gegenüber dem Standard, z.B. WdK-Leitlinien oder ETRTO, tiefere Kanaltiefe aufweisen.

Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh­ rungsbeispielen erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen Reifenquerschnitt eines Drei-Laufband-Fahrzeugluft­ reifens, der drei getrennte Laufbänder und zwei getrennte Umfangskanäle aufweist,

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Laufbänder und Kanäle nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Aufsicht auf eine abgewandelte Ausbildung der Laufbänder, die mit Feineinschnitten versehen sind.

Der Querschnitt des Fahrzeugluftreifens 1 nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einem mittleren Laufband 1 m und den durch die Umfangskanäle 2 vom Laufband 1 m getrennten äußeren Schulterlauf­ bändern 1 l, 1 r.

Die Laufbänder 1 m, 1 r, 1 l bestehen jeweils aus Rippenelementen. Diese schotten die Reifenaußenbereiche gegenüber dem im Reifenprofil ent­ stehenden Lärm ab. Um die Geräuschentwicklung aller Fahrzeugkomponenten zu verringern, muß das nach außen abgegebene Geräusch rollender Reifen verringert werden. Das außen wahrnehmbare Geräusch von rollenden Reifen wird durch die Profilierung wesentlich beeinflußt. Dieses soge­ nannte innere Geräusch ist daher gegenüber dem Bereich außerhalb des Reifens abzuschotten, damit dieser Lärm nicht nach außen dringt. Zu­ gleich sind jedoch mit der Abschottungsmaßnahme die wesentlichen Reifeneigenschaften, wie zum Beispiel die Abrieblebensdauer und die Rutschfestigkeit, optimiert beizubehalten. Die Mittel zum Abschotten werden nicht für die Wasserableitung nach der Seite hin benutzt. Dies erfordert eine Umstrukturierung des Positiv/Negativverhältnisses des Fahrzeugluftreifenprofils.

Die Abschottung erfolgt nach Fig. 1 durch Rippen 10, 11, 12, für den einen Schulterbereich E _S , der die Schulterelemente der linken Reifen­ schulter betrifft und durch Rippen 13, 14, 15 in dem anderen Schulter­ bereich E _S′. Das mittlere Laufband Em kann ebenfalls aus vergleich­ baren Elementen, nämlich Rippen 16, 17, 18, gebildet sein.

Die Rippen sind so schmal ausgebildet, daß in ihnen keine Aquaplaning­ profilierung erforderlich ist. Die Rippen können insoweit auf hohe Rutschfestigkeit und Nässetauglichkeit in ihrer Profilierung optimiert ausgebildet werden. Die Rippen sind aus Fig. 2 ersichtlich.

Der Negativanteil ist im Kanal 2 unmittelbar anschließend an die ge­ nannten Schulterrippen vorgesehen, damit das gesamte Wasser hier zu­ verlässig aufgenommen, weiter- und abgeleitet werden kann. Das Profil­ negativ liegt jetzt ausschließlich in Form der tiefen und sehr breiten Umfangskanäle 2 vor. Der Negativanteil dieser Kanäle ist überpropor­ tional groß gegenüber dem in den Schulterrippen der klassischen Profi­ lierung verwirklichten Negativanteil und ist insoweit überproportional angehoben. Dadurch sind die beiden Umfangskanäle jederzeit in der Lage, die anfallenden Wasservolumina sicher und zuverlässig aufzunehmen und abzuleiten.

Es ist des weiteren möglich, den in Fig. 1 mit Breite a und Tiefe t angegebenen Querschnitt des Kanals 2 jeweils um mindestens 10% tiefer auszubilden als die in Wdk-Leitlinien angegebene Standard­ tiefe. Diese vergrößerte Tiefe ist strichliert dargestellt und mit t′ bezeichnet. Die Breite b der Laufbänder kann dabei erhalten bleiben.

Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform für hoch auf Rutschfestigkeit optimierte und zugleich abschottende Rippen. Es ist hier ein System von Längs- und Querlamellen 20, 21 vorgesehen. Aufgrund dieser lamelliert ausgebildeten Abschottungsrippen wird ein rutschfest optimiertes Laufband erhalten, das zusammen mit dem in der Mitte des Reifens befindlichen, ähnlich gestalteten Laufband alle erforderlichen Reifenlaufeigenschaften gewährleistet. Die Entwässerung erfolgt aus­ schließlich durch die vorgesehenen Umfangskanäle 22. Hierdurch wird Aquaplaning zuverlässig vermieden.

Claims (5)

1. Fahrzeugluftreifen in Radialkarkassenbauart mit mehreren, durch eine gürtelartige Einlage verstärkten, in einem bestimmten, je­ doch wählbaren Axialabstand angeordneten profilierten Laufbändern, die durch breite Umfangsnuten voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dreilaufbänder-Reifenquerschnitt (1) vor­ liegt, dessen Reifenmittenlaufband (1 m) und die Reifenaußenbe­ reichslaufbänder (1 l, 1 r) durch Umfangskanäle (2) je in einer Breite (a) von mindestens einem Fünftel der Gesamtlaufflächen­ breite (B) axial voneinander getrennt sind und daß mindestens die Außenbereichslaufbänder (1 l, 1 r) als gegenüber inneren Geräusch­ emissionsquellen abschottbare und rutschfest optimiert ausge­ bildete Profilelementlaufbänder vorliegen.

2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbänder (1 l, 1 r) aus Abschottelementen, insbesondere Abschott­ rippen (10, 11, 12; 13, 14, 15), gebildet sind.

3. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufband (1 m) aus Profilelementreihen, insbesondere Profil­ rippen (16, 17, 18), gebildet ist.

4. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Laufbänder (1 m, 1 l, 1 r) ausschließlich mit Feinein­ schnitten (Lamellen 20, 21) versehen vorliegen.

5. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Umfangskanal (2) zusätzlich eine um mindestens 10% gegenüber dem Standard größere Profiltiefe (t′) aufweist.