DE3641439A1

DE3641439A1 - Saugersteuerungen in bogenfuehrungszylindern

Info

Publication number: DE3641439A1
Application number: DE19863641439
Authority: DE
Inventors: Otfried Dipl Ing Rudolph; Gunter Dipl Ing Peter; Dieter Dipl Ing Plage
Original assignee: Polygraph Leipzig Kombinat Veb
Current assignee: Planeta Druckmaschinenwerk AG
Priority date: 1986-04-21
Filing date: 1986-12-04
Publication date: 1987-10-22
Also published as: DD248319A1; JPS62256655A

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern von Druckmaschinen, in denen der Bogen wahlweise im Schoendruck oder Schoen- und Widerdruck bedruckt werden kann, wobei der Bogen im Schoen- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung mittels eines Saugersystems an der Hinterkante ergriffen und einem greifersystem zugefuehrt wird.

Charakteristik der bekannten technischen Loesungen

Saugersysteme zur Wendung des Bogens sind seit langem bekannt. Das in der DD-PS 54 703 beschriebene Saugersystem ist in einem Bogenfuehrungszylinder angeordnet, dem ein Druckzylinder vor- und einer nachgeordnet ist.

Die Bogenwendung erfolgt derart, dass waehrend des Passierens des Tangentenpunktes durch das Saugersystem die Hinterkante des Bogens angesaugt und einem Greifersystem zugefuehrt wird.

Nachteilig hierbei ist, dass die zur Verfuegung stehende Ansaugzeit fuer das Ansaugen des Bogens gering ist. Deshalb muss das Saugersystem in kurzer Zeit mit einem hohen Unterdruck beaufschlagt werden, wozu eine genaue Steuerung und infolge der axialen Ausdehnung ein hoher technischer Aufwand erforderlich ist. Weiterhin wird durch den kurzen Ansaugzeitraum eine Steigerung der Maschinenleistung begrenzt.

Gemaess DD-PS 1 10 452 setzt das Saugersystem bereits vor dem Tangentenpunkt von Bogenfuehrungszylinder und vorgeordnetem Druckzylinder auf die Bogenhinterkante auf. Die zur Verfuegung stehende Zeit fuer das Ansaugen ist jedoch gleichermassen zu gering, da das Saugersystem auf einer Trochoidenbahn bewegt werden soll und damit unmittelbar nach dem Aufsetzen auf den Druckzylinder vom Druckzylinder weggesteuert wird. Eine derartige Steuerung des Saugersystems erfordert ausserdem komplizierte Getriebe.

Durch die DD-PS 59 102 ist die pneumatische Beaufschlagung eines Saugersystems bekannt. Die Sauger sind auf einer hohlen Schwingwelle befestigt, auf der die Luftverteiler angeordnet sind. Von den Luftverteilern fuehren Luftleitungen zu einer Hohlachse des Bogenfuehrungszylinders. Ueber eine nahe am Sauger angeordnete Steuerwelle, die zwischen der hohlen Schwingwelle und der Saugmuendung angeordnet ist, wird der Sauger taktweise pneumatisch beaufschlagt.

Nachteilig an dieser Luftsteuerung ist, dass durch die Vielzahl der pneumatischen Systeme der notwendige am Sauger anliegende Unterdruck nur relativ langsam aufgebaut werden kann. Dadurch koennen Registerfehler auftreten, die sich negativ auf das Druckergebnis auswirken.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern so auszubilden, dass die Bogen registergerecht gewendet werden koennen.

Aufgabe der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern von Druckmaschinen so auszubilden, die eine lange Ansaugstrecke beim Ergreifen der Hinterkante ermoeglicht und welche eine selbsttaetige Steuerung der Saugluft vornimmt.

Erfindungsgemaess wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Erfindungsansprueche geloest.

Die erfindungsgemaesse Loesung hat den Vorteil, dass das Saugersystem in einem Bogenfuehrungszylinder vor dem Tangentenpunkt von Druck- und Bogenfuehrungszylinder den Bogen ansaugen kann. Dadurch kann die zur Verfuegung stehende Zeit fuer das Ansaugen des Bogens verlaengert werden, so dass ein sicheres Ansaugen des Bogens gewaehrleistet ist.

Die selbsttaetige Saugluftsteuerung des Saugersystems beim Ansaugen gewaehrleistet, dass der Zeitpunkt des Ansaugens konstant ist, was Vorteile fuer eine einfache Einstellung des Systems mit sich bringt.

Der getriebetechnische Aufwand zur Saugersteuerung wurde wesentlich verringert.

Bei Verarbeitung unterschiedlicher Materialdicken ist keine Umstell- bzw. Einstellhandlung fuer das Saugersystem notwendig. Die Verarbeitung unterschiedlicher Materialqualitaeten bereitet keine Schwierigkeiten.

Anhand eines Ausfuehrungsbeispieles soll die Erfindung nachfolgend naeher beschrieben werden.

In den Abbildungen zeigen

Fig. 1: Schematische Darstellung der Arbeitsphasen der Saugersteuerung des Bogenfuehrungszylinders

Fig. 2: Steuereinheit in Ausgangsstellung

Fig. 3: Steuereinheit in der Zwischenstellung zur Bogenuebernahme

Fig. 4: Steuereinheit in der Stellung waehrend der Bogenfuehrung zwecks Bogenwendung.

Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung die Arbeitsphasen des Saugersystems 1 eines Bogenfuehrungszylinders 2. Dargestellt sind weiterhin der dem Bogenfuehrungszylinder 2 vorgeordnete Druckzylinder 3 sowie das Greifersystem 4 und der zu wendende Bogen 5. Das Prinzip des Bogenwendes, nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung mittels Sauger- und Greifersystem 1; 4 ist bekannt und beispielsweise in der DD-PS 54 703 beschrieben.

Das Saugersystem 1 ist vor und nach der Bogenuebernahme in der Ausgangsstellung 1.1; der Zwischenstellung 1.2 und in der Phase der Bogenfuehrung 1.3 dargestellt. Die Drehrichtung von Bogenfuehrungszylinder 2 und Druckzylinder 3 ist durch Pfeil gekennzeichnet.

Fig. 2 zeigt die Saugluftsteuerung des Saugersystems 1 mittels der Steuereinheit 11 in deren Ausgangsstellung 1.1.

Das Saugersystem 1 besteht aus dem Saugerkopf 8, dem Steuerelement 9 und dem Saugerkoerper 7. Im Steuerelement 9 ist der in den Saugerkopf 8 muendende Ansaugkanal 9.1 angeordnet, der dem im Saugerkoerper 7 vorgesehenen Saugkanal 7.1 zuordbar ist. Der Saugkanal 7.1 muendet in der Schwingwelle 10, die einen Hohlraum 10.1 aufweist. Die Schwingwelle 10 traegt den Saugerkoerper 7. Die Schwingwelle 10 ist ueber die Breite des Bogenfuehrungszylinders auf bekannte Art und Weise angeordnet.

Die Schwingwelle 10 ist ueber eine Saugleitung 18 mit einem Steuerventil 15 verbunden, dem ueber einen Stoessel 6 eine Steuerkurve 16 zugeordnet ist. Das Steuerventil 15 ist ueber eine Anschlussleitung 20 einem nicht dargestellten Vakuumerzeuger zugeordnet.

Das Steuerelement 9 ist im Saugerkoerper 7 verschiebbar angeordnet; wobei eine Druckfeder 12 in einer Zylinderbohrung 21 vorgesehen ist, die gegen das fest mit einem Steuerkolben 22 verbundene Steuerelement 9 wirkt. Ein Entlueftungskanal 7.2 muendet in die Zylinderbohrung 21.

Zwischen Steuerelement 9 und Steuerkolben 22 ist ueber einen Steuerkanal 7.2 eine Steuerleitung 17 angeordnet, die mit einem zweiten Steuerventil 13 ueber den Stoessel 6 einer zweiten Steuerkurve 14 zugeordnet ist. Das zweite Steuerventil 13 wird gleichermassen mittels einer zweiten Anschlussleitung 19 pneumatisch mit Vakuum beaufschlagt.

An den Stirnseiten des Druckzylinders 3 ist eine Kurve 25 angeordnet (Fig. 1), der die an einem Hebelarm 23 angeordnete Rolle 24 zugeordnet werden kann. Der Hebelarm 23 ist am Saugerkopf 8 befestigt. Die Rolle 24 ist aus Gruenden der Uebersichtlichkeit in Fig. 1 in der Ausgangs- und Zwischenstellung 1.1; 1.2 nicht dargestellt. Anstelle der Kurve 25 am Druckzylinder 3 kann diese auch fest am Gestell angeordnet werden.

Im Saugersystem 1 sind die Saugerkoepfe 8 und/oder die Steuerelemente 9 axial miteinander verbunden, da nur die jeweils aeusseren Steuerelemente 9 mit dem Hebelarm 23 und der Rolle 24 versehen sind.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemaessen Einrichtung ist folgende:

In der Betriebsart Schoen- und Widerdruck wird der zu bedruckende Bogen in einem Bereich vor dem Tangentenpunkt zwischen Druck- und Bogenfuehrungszylinder 3; 2 an der Hinterkante vom Saugersystem 1 erfasst, in bekannter Art und Weise unter die Peripherie des Bogenfuehrungszylinders 2 gefuehrt, durch das Saugersystem 1 an das Greifersystem 4 uebergeben und zur weiteren Verarbeitung durch die Maschine gefuehrt. Das Saugersystem 1 wird dabei wie folgt gesteuert und pneumatisch beaufschlagt.

Vor Erreichen des Tangentenpunktes von Druck- und Bogenfuehrungszylinder 3; 2 wird das Saugersystem 1 in die Ausgangsstellung 1.1 bewegt. Dazu wird ueber die zweite Steuerkurve 14 das zweite Steuerventil 13 geoeffnet und ueber die Steuerleitung 17 und den Steuerkanal 7.2 in der Zylinderbohrung 21 ein Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck bewirkt, entgegen der Federkraft der Druckfeder 12 sowie des ueber den Entlueftungskanal 7.2 auf den Steuerkolben 22 wirkenden Umgebungsdruckes, dass das Steuerelement 9 mit dem Saugerkopf 8 in die aessere in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung 1.1 gestellt wird.

Der ueber die Steuerkurve 16, das Steuerventil 15, die Saugleitung 18, die Schwingwelle 10 pneumatisch beaufschlagte Saugkanal 7.1 wird durch das Steuerelement 9 verschlossen. Bei weiterer Drehung des Bogenfuehrungszylinders 2 wird durch das Zusammenwirken von Rolle 24 und Kurve 25 der Saugerkopf 8 mit dem Steuerelement 9, bei weiterer Erzeugung eines Unterdruckes, in der Zylinderbohrung 21 gleitend im Saugerkoerper 7 in Richtung Schwingwelle 10 bewegt.

Durch diese Bewegung wird der Ansaugkanal 9.1 mit dem im Saugerkoerper 7 endenden Saugkanal 7.1 in Deckung gebracht, so dass ueber den Ansaugkanal 9.1 der Saugerkopf 8 pneumatisch beaufschlagt und der Bogen 6 in der in Fig. 3 dargestellten Zwischenstellung 1.2 des Saugersystems 1 angesaugt werden kann.

In der in Fig. 4 dargestellten Phase der Bogenfuehrung 1.3 wird der Unterdruck in der Zylinderbohrung 21 abgestellt. Der Saugerkopf 8 wird weiterhin pneumatisch beaufschlagt. Durch nicht dargestellte Getriebe werden das Saugersystem 1 und das Greifersystem 4 aufeinander zugesteuert und der Bogen 5 an das Greifersystem 4 uebergeben.

In dieser Phase wird durch die Steuerkurve 16 das Steuerventil 15 gesteuert und der Unterdruck im Saugerkopf 8 abgestellt. In vorteilhafter Weise wird durch die Federkraft der Druckfeder 12 der Saugerkopf 8 in der unteren Stellung 1.3 bei abgestelltem Steuerventil 13 selbsttaetig gehalten, so dass der Ausschwingvorgang von Greifer- und Saugersystem 4; 1 sowie das Vorbeidrehen des Saugersystems 1 am nicht dargestellten, dem Bogenfuehrungszylinder 2 nachgeordneten Zylinder, z. B. Druckzylinder, nicht behindert wird.

Ab einem bestimmten Drehwinkel des Bogenfuehrungszylinders kann durch die Betaetigung des Steuerventils 13 durch die Steuerkurve 14 der Saugerkopf zeitig vor dem Tangentenpunkt 1; 2 in die Ausgangsstellung 1.1 gesteuert werden. Dadurch koennen Druckschwankungen im pneumatischen System des Bogenfuehrungszylinders 2 abgebaut werden und wirken sich nicht nachteilig auf den Ansaugvorgang des Bogens 5 durch den Saugerkopf 8 in der Stellung 1.2 aus.

In der Betriebsart Schoendruck wird durch Abschalten des Unterdruckerzeugers bzw. durch Arretieren der Steuerkurven 14 der Saugerkopf 8 durch die Druckfeder 12 in der Stellung 1.3 gehalten.

Der Einsatz einer vorstehend beschriebenen selbsttaetigen Luftsteuerung des Saugersystems 1 ist sowohl an Bogenfuehrungszylindern 2 mit einfachem Durchmesser als auch mit doppeltgroßem Durchmesser moeglich.

In einer weiteren nicht dargestellten Ausfuehrung ist es auch moeglich, die selbsttaetige Steuerung der Saugluft des Saugersystems dadurch vorzunehmen, dass der Saugerkopf 8 schwingbeweglich im Saugerkoerper 7 gelagert ist.

Bezugszeichenaufstellung 1 Saugersystem
1.1 Ausgangsstellung des Saugersystems 1
1.2 Zwischenstellung des Saugersystems 1
1.3 Phase der Bogenfuehrung durch das Saugersystem 1
2 Bogenfuehrungszylinder
3 Druckzylinder
4 Greifersystem
5 Bogen
6 Stoessel
7 Saugerkoerper
7.1 Saugkanal
7.2 Steuerkanal
7.3 Entlueftungskanal
8 Saugerkopf
9 Steuerelement
9.1 Ansaugkanal
10 Schwingwelle
10.1 Hohlraum
11 Steuereinheit
12 Druckfeder
13 zweites Steuerventil
14 zweite Steuerkurve
15 Steuerventil
16 Steuerkurve
17 Steuerleitung
18 Saugleitung
19 zweite Anschlussleitung
20 Anschlussleitung
21 Zylinderbohrung
22 Steuerkolben
23 Hebelarm
24 Rolle
25 Kurve

Claims

1. Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylinder von Druckmaschinen, die wahlweise im Schoendruck oder Schoen- und Widerdruck einsetzbar sind und bei denen im Schoen- und Widerdruck der Bogen nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung mittels pneumatisch beaufschlagbarem Saugersystem und einem Greifersystem gewendet wird, gekennzeichnet dadurch, dass der Saugerkopf (8) des Saugersystems (1) beweglich und dabei selbsttaetig die Zuschaltung der Saugluft fuer das Ansaugen des Bogens (5) steuernd im Bogenfuehrungszylinder (2) angeordnet ist.

2. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass an einem Hebelarm (23), der am Saugerkopf (8) oder am Steuerelement (9) des Saugersystems (1) befestigt ist, mindestens eine, z. B. am Druckzylinder, angeordnete Kurve (25) zuordbar ist.

3. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass der Saugerkopf (8) mit dem Steuerelement (9), dem Hebelarm (23) und der Rolle (24) im Saugerkoerper (7) beweglich angeordnet ist.

4. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass der im Steuerelement (9) angeordnete und im Saugerkopf (8) muendende Ansaugkanal (9.1) wahlweise dem pneumatisch beaufschlagten Saugkanal (7.1) zuordbar ist.

5. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass das mittels einer Druckfeder (12) belastete Steuerelement (9) fest mit einem in einer Zylinderbohrung (21) gelagerten Steuerkolben (22) verbunden ist.

6. Saugersteuerung nach Punkt 1 und 4, gekennzeichnet dadurch, dass die Zylinderbohrung (21) mit Saugluft pneumatisch beaufschlagbar ist.

7. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, dass das Steuerelement (9) mit dem Saugerkopf (8) schwingbeweglich im Saugerkoerper (7) angeordnet ist.