DD248319A1

DD248319A1 - Saugersteuerungen in bogenfuehrungszylindern

Info

Publication number: DD248319A1
Application number: DD28939886A
Authority: DD
Inventors: Otfried Rudolph; Peter Gunter; Dieter Plage
Original assignee: Polygraph Leipzig
Priority date: 1986-04-21
Filing date: 1986-04-21
Publication date: 1987-08-05
Also published as: DE3641439A1; JPS62256655A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern von Druckmaschinen, in denen der Bogen wahlweise im Schoendruck oder Schoen- und Widerdruck bedruckt werden kann, wobei der Bogen im Schoen- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenanwendung mittels eines Saugersystems an der Hinterkante ergriffen und einem Greifersystem zugefuehrt wird. Ziel der Erfindung ist, eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern so auszubilden, dass die Bogen registergerecht gewendet werden koennen. Die Aufgabe der Erfindung, eine Saugersteuerung in Bogenfuehrungszylindern von Druckmaschinen so auszubilden, die eine lange Ansaugstrecke beim Ergreifen der Hinterkante ermoeglicht und welche eine selbsttaetige Steuerung der Saugluft vornimmt, wird dadurch geloest, dass der Saugerkopf des Saugersystems beweglich und dabei selbsttaetig die Zuschaltung der Saugluft fuer das Ansaugen des Bogens steuernd im Bogenfuehrungszylinder angeordnet ist. Fig. 1

Description

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Saugersteuerung in Bogenführungszylindern von Druckmaschinen, in denen der Bogen wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck bedruckt werden kann, wobei der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenbewegung mittels eines Saugersystems an der Hinterkante ergriffen und einem Greifersystem zugeführt wird.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Saugersysteme zur Wendung des Bogens sind seit langem bekannt. Das in der DD-PS 54703 beschriebene Saugersystem ist in einem Bogenführungszylinder angeordnet, dem ein Druckzylinder vor- und einer nachgeordnet ist.

Die Bogenwendung erfolgt derart, daß während des Passierens des Tangentenpunktes durch das Saugersystem die Hinterkante des Bogens angesaugt und einem Greifersystem zugeführt wird.

Nachteilig hierbei ist, daß die zur Verfugung stehende Ansaugzeit für das Ansaugen des Bogens gering ist. Deshalb muß das Saugersystem in kurzer Zeit mit einem hohen Unterdruck beaufschlagt werden, wozu eine genaue Steuerung und infolge der axialen Ausdehnung ein hoher technischer Aufwand erforderlich ist. Weiterhin wird durch den kurzen Ansaugzeitraum eine Steigerung der Maschinenleistung begrenzt.

Gemäß DD-PS 110452 setzt das Saugersystem bereits vor dem Tangentenpunkt von Bogenführungszylinder und vorgeordnetem Druckzylinder auf die Bogenhinterkante auf. Die zur Verfugung stehende Zeit für das Ansaugen ist jedoch gleichermaßen zu gering, da das Saugersystem auf einer Trochoidenbahn bewegt werden soll und damit unmittelbar nach dem Aufsetzen auf den Druckzylinder vom Druckzylinder weggesteuert wird.

Eine derartige Steuerung des Saugersystems erfordert außerdem komplizierte Getriebe.

Durch die DD-PS 59102 ist die pneumatische Beaufschlagung eines Saugersystems bekannt. Die Sauger sind auf einer hohlen Schwingwelle befestigt, auf der die Luftverteiler angeordnet sind. Von den Luftverteilern führen Luftleitungen zu einer Hohlachse des Bogenführungszylinders. Über eine nahe am Sauger angeordnete Steuerwelle, die zwischen der hohlen Schwingwelle und der Saugmündung angeordnet ist, wird der Sauger taktweise pneumatisch beaufschlagt.

Nachteilig an dieser Luftsteuerung ist, daß durch die Vielzahl der pneumatischen Systeme der notwendige am Sauger anliegende Unterdruck nur relativ langsam aufgebaut werden kann. Dadurch können Registerfehler auftreten, die sich negativ auf das Druckergebnis auswirken.

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, eine Saugersteuerung in Bogenführungszylindern so auszubilden, daß die Bogen registergerecht gewendet werden können.

Aufgabe der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Saugersteuerung in Bogenführungszylindern von Druckmaschinen so auszubilden, die eine lange Ansaugstrecke beim Eingreifen der Hinterkante ermöglicht und welche eine selbsttätige Steuerung der Saugluft vornimmt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Erfindungsansprüche gelöst.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß das Saugersystem in einem Bogenführungszylinder vor dem Tangentenpunkt von Druck-und Bogenführungszylinder den Bogen ansaugen kann. Dadurch kann die zur Verfugung stehende Zeit für das Ansaugen des Bogens verlängert werden, so daß ein sicheres Ansaugen des Bogens gewährleistet ist.

Die selbsttätige Saugluftsteuerung des Saugersystems beim Ansaugen gewährleistet, daß der Zeitpunkt des Ansaugens konstant ist, was Vorteile für eine einfache Einstellung des Systems mit sich bringt.

Der getriebetechnische Aufwand zur Saugersteuerung wurde wesentlich verringert.

Bei Verarbeitung unterschiedlicher Materialdicken ist keine Umstell- bzw. Einstellhandlung für das Saugersystem notwendig.

Die Verarbeitung unterschiedlicher Materialqualitäten bereitet keine Schwierigkeiten.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.

In den Abbildungen zeigen

Fig. 1: Schematische Darstellung der Arbeitsphasen der Saugersteuerung des Bogenführungszylinders

Fig.2: Steuereinheit in Ausgangsstellung

Fig. 3: Steuereinheit in der Zwischenstellung zur Bogenübernahme

Fig.4: Steuereinheit in der Stellung während der Bogenführung zwecks Bogenwendung.

Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung die Arbeitsphasen des Saugersystems 1 eines Bogenführungszylinders 2. Dargestellt sind weiterhin der dem Bogenführungszylinder 2 vorgeordnete Druckzylinder 3 sowie das Greifersystem 4 und der zu wendende Bogen 5. Das Prinzip des Bogenwendens·, nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung mittels Sauger- und Greifersystem 1; 4 ist bekannt und beispielsweise in der DD-PS 54703 beschrieben.

Das Saugersystem 1 ist vor und nach der Bogenübernahme in der Ausgangsstellung 1.1; der Zwischenstellung 1.2 und in der Phase der Bogenführung 1.3 dargestellt. Die Drehrichtung von Bogenführungszylinder 2 und Druckzylinders ist durch Pfeil gekennzeichnet.

Fig.2 zeigt die Saugluftsteuerung des Saugersystems 1 mittels der Steuereinheit 11 in deren Ausgangsstellung 1.1.

Das Saugersystem 1 besteht aus dem Saugerkopf 8, dem Steuerelement 9 und dem Saugerkörper 7. Im Steuerelement 9 ist der in den Saugkopf 8 mündende Ansaugkanal 9.1 angeordnet, der dem im Saugerkörper 7 vorgesehenen Saugkanal 7.1 zuordbar ist. Der Saugkanal 7.1 mündet in der Schwingwelle 10, die einen Hohlraum 10.1 aufweist. Die Schwingwelle 10 trägt den Saugerkörper 7. Die Schwingwelle 10 ist über die Breite des Bogenführungszylinders auf bekannte Art und Weise angeordnet.

Die Schwingwelle 10 ist über eine Saugleitung 18 mit einem Steuerventil 15 verbunden, dem über einen Stößel 6 eine Steuerkurve 16 zugeordnet ist. Das Steuerventil 15 ist über eine Anschlußleitung 20 einem nicht dargestellten Vakuumerzeuger zugeordnet.

Das Steuerelement 9 ist im Saugerkörper 7 verschiebbar angeordnet; wobei eine Druckfeder 12 in einer Zylinderbohrung 21 vorgesehen ist, die gegen das fest mit einem Steuerkolben 22 verbundene Steuerelement 9 wirkt. Ein Entlüftungskanal 7.3 mündet in die Zylinderbohrung 21.

Zwischen Steuerelement 9 und Steuerkolben 22 ist über einen Steuerkanal 7.2 eine Steuerleitung 17 angeordnet, die mit einem zweiten Steuerventil 13 über den Stößel 6 einer zweiten Steuerkurve 14 zugeordnet ist. Das zweite Steuerventil 13 wird gleichermaßen mittels einer zweiten Anschlußleitung 19 pneumatisch mit Vakuum beaufschlagt.

An den Stirnseiten des Druckzylinders 3 ist eine Kurve 25 angeordnet (Fig. 1), der die an einem Hebelarm 23 angeordnete Rolle 24 zugeordnet werden kann. Der Hebelarm 23 ist am Saugerkopf 8 befestigt. Die Rolle 24 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 1 in der Ausgangs- und Zwischenstellung 1.1; 1.2 nicht dargestellt. Anstelle der Kurve 25 am Druckzylinder kann diese auch fest am Gestell angeordnet werden.

Im Saugersystem 1 sind die Saugerköpfe 8 und/oder die Steuerelemente 9 axial miteinander verbunden, da nur die jeweils äußeren Steuerelemente'9 mit dem Hebelarm 23 und der Rolle 24 versehen sind.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:

In der Betriebsart Schön- und Widerdruck wird der zu bedruckende Bogen in einem Bereich vor dem Tangentenpunkt zwischen Druck- und Bogenführungszylinder 3; 2 an der Hinterkante vom Saugersystem 1 erfaßt, in bekannter Art und Weise unter die Peripherie des Bogenführungszylinders 2 geführt, durch das Saugersystem 1 an das Greifersystem 4 übergeben und zur weiteren Verarbeitung durch die Maschine geführt. Das Saugersystem 1 wird dabei wie folgt gesteuert und pneumatisch beaufschlagt.

Vor Erreichen des Tangentenpunktes von Druck- und Bogenführungszylinder 3; 2 wird das Saugersystem 1 in die Ausgangsstellung 1.1 bewegt. Dazu wird über die zweite Steuerkurve 14 das zweite Steuerventil 13 geöffnet und über die Steuerleitung 17 und den Steuerkanal 7.2 in der Zylinderbohrung 21 ein Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck bewirkt, entgegen der Federkraft der Druckfeder 12 sowie des über den Entlüftungskanal 7.3 auf den Steuerkolben 22 wirkenden Umgebungsdruckes, daß das Steuerelements mit dem Saugerkopf 8 in die äußere in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung 1.1 gestellt wird.

Der über die Steuerkurve 16, das Steuerventil 15, die Saugleitung 18, die Schwingwelle 10 pneumatisch beaufschlagte Saugkanal 7.1 wird durch das Steuerelement 9 verschlossen. Bei weiterer Drehung des Bogenführungszylinders 2 wird durch das Zusammenwirken von Rolle 24 und Kurve 25 der Saugerkopf 8 mit dem Steuerelement 9, bei weiterer Erzeugung eines Unterdruckes, in der Zylinderbohrung 21 gleitend im Saugerkörper 7 in Richtung Schwingwelle 10 bewegt. Durch diese

Bewegung wird der Ansaugkanal 9.1 mit dem im Saugkörper 7 endenden Saugkanal 7.1 in Deckung gebracht, so daß über den Ansaugkanal 9.1 der Saugerkopf 8 pneumatisch beaufschlagt und der Bogen 6 in der in Fig. 3 dargestellten Zwischenstellung 1.2 des Saugersystems 1 angesaugt werden kann.

In der in Fig.4 dargestellten Phase der Bogenführung 1.3 wird der Unterdruck in der Zylinderbohrung 21 abgestellt. Der Saugerkopf 8 wird weiterhin pneumatisch beaufschlagt. Durch nicht dargestellte Getriebe werden das Saugersystem 1 und das Greifersystem 4 aufeinander zugesteuert und der Bogen 5 an das Greifersystem 4 übergeben.

In dieser Phase wird durch die Steuerkurve 16 das Steuerventil 15 gesteuert und der Unterdruck im Saugerkopf 8 abgestellt. In vorteilhafter Weise wird durch die Federkraft der Druckfeder 12 der Saugerkopf 8 in der unteren Stellung 1.3 bei abgestelltem Steuerventil 13 selbsttätig gehalten, so daß der Ausschwingvorgang von Greifer-und Saugersystem 4; 1 sowie das Vorbeidrehen des Saugersystems 1 am nicht dargestellten, dem Bogenführungszylinder 2 nachgeordneten Zylinder, z. B.

Druckzylinder, nicht behindert wird.

Ab einem bestimmten Drehwinkel des Bogenführungszylinders kann durch die Betätigung des Steuerventils 13 durch die Steuerkurve 14 der Saugerkopf zeitig vor dem Tangentenpunkt 1; 2 in die Ausgangsstellung 1.1 gesteuert werden. Dadurch können Druckschwankungen im pneumatischen System des Bogenführungszylinders 2 abgebaut werden und wirken sich nicht nachteilig auf den Ansaugvorgang des Bogens 5 durch den Saugerkopf 8 in der Stellung 1.2 aus.

In der Betriebsart Schöndruck wird durch Abschalten des Unterdruckerzeugers bzw. durch Arretieren der Steuerkurven 14 der Saugerkopf 8 durch die Druckfeder 12 in der Stellung 1.3 gehalten.

Der Einsatz einer vorstehend beschriebenen selbsttätigen Luftsteuerung des Saugersystems 1 ist sowohl an Bogenführungszylindem 2 mit einfachem Durchmesser als auch mit doppeltgroßem Durchmesser möglich.

In einer weiteren nicht dargestellten Ausführung ist es auch möglich, die selbsttätige Steuerung der Saugluft des Saugersystems dadurch vorzunehmen, daß der Saugerkopf 8 schwingbeweglich im Saugerkörper 7 gelagert ist.

Claims

1. Saugersteuerung in Bogenführungszylindern von Druckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und bei denen im Schön- und Widerdruck der Bogen nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung mittels pneumatisch beaufschlagbarem Saugersystem und einem Greifersystem gewendet wird, gekennzeichnet dadurch, daß der Saugerkopf (8) des Saugersystems (1) beweglich und dabei selbsttätig die Zuschaltung der Saugluft für das Ansaugen des Bogens (5) steuernd im Bogenführungszylinder (2) angeordnet ist.

2. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß an einem Hebelarm (23), der am Saugerkopf (8) oder am Steuerelement (9) des Saugersystems (1) befestigt ist, mindestens eine, z. B. am Druckzylinder, angeordnete Kurve (25) zuordbar ist.

3. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Saugerkopf (8) mit dem Steuerelement (9), dem Hebelarm (23) und der Rolle (24) am Saugerkörper (7) beweglich angeordnet ist.

4. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der im Steuerelement (9) angeordnete und im Saugerkopf (8) mündende Ansaugkanal (9.1) wahlweise dem pneumatisch beaufschlagten Saugkanal (7.1) zuordbar ist.

5. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das mittels einer Druckfeder (12) belastete Steuerelemente (9) fest mit einem in einer Zylinderbohrung (21) gelagerter Steuerkolben (22) verbunden ist.

6. Saugersteuerung nach Punkt 1 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Zylinderbohrung (21) mit Saugluft pneumatisch beaufschlagbar ist.

7. Saugersteuerung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Steuerelement (9) mit dem Saugerkopf (8) schwingbeweglich im Saugerkörper (7) angeordnet ist.