DE3641189C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit mit einem Stator
mit einer in achsparallelen Nuten des Stators vorgesehenen Antriebswicklung
und einem mit einem Käfig versehenen Rotor nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Antriebseinrichtungen dieser Art sind bekannt (DE-AS 10 72
312). Solche Antriebseinheiten sind wegen ihres einfachen Aufbaus
als Asynchronmotoren aufgebaut. Sie weisen,
da sie neben der Antriebswicklung auch eine Bremswicklung
in den Nuten des Stators vorsehen, die Vorteile auf, daß sie einen kompakten Aufbau
aufweisen und daß mit ihnen jeder Betriebspunkt der Antriebsmomentenkennlinie
und der Bremsmomentenkennlinie und alle
zwischen den Momentenhüllkurven liegende Betriebspunkte angefahren
werden können. Notwendig ist dazu lediglich ein gezieltes
Ansteuern einer oder beider Wicklungen, so daß sich das Antriebsmoment
und das Bremsmoment zu dem gewünschten resultierenden
Moment überlagern. Antriebseinheiten dieser Art eignen
sich, da ein fließender Übergang zwischen Antriebsmoment und
Bremsmoment erzeugbar ist, bevorzugt zum Einsatz in der papierverarbeitenden
Industrie, wo eine innige Anpassung des Motors
bei einem Arbeitsvorgang mit sich stetig ändernder Geschwindigkeit
zum Beispiel bei Papierhaspeln, Kalandern u. dgl. verlangt
wird, die mit gleichbleibendem oder sich kontinuierlich
änderndem Drehmoment anzutreiben sind, um ein Falten oder
Reißen der Papierbahn zu verhindern. Ähnliche Anforderungen an
den Antrieb werden auch bei Spinnmaschinen verlangt, ebenso bei
manchen Aufzügen oder ähnlich gestalteten Arbeitsmaschinen.
Antriebseinheiten der eingangs genannten Art neigen aber wegen
der Reluktanzmomente insbesondere bei geringen Drehzahlen zum
Rattern.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil
zu vermeiden, also Antriebseinheiten der bekannten Art frei von
Reluktanzmomenten zu machen und dadurch auch bei geringer Drehzahl
einen gleichmäßigen Lauf zu gewährleisten.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einer Antriebseinheit der
eingangs genannten Art die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 vorgesehen. Durch diese Ausgestaltung treten kaum
Reluktanzmomente auf. Die neue Antriebseinheit kann daher bis
auf geringe Drehzahlen heruntergeregelt werden, ohne daß Nachteile
bezüglich der Laufruhe zu befürchten sind. Dabei bringt
die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch den Vorteil mit sich,
daß wegen der vorgesehenen breiten Öffnung der Statornut am
Luftspalt zwischen Stator und Rotor der durch die Bremswicklung
erzeugte magnetische Fluß möglichst vollständig in das Rotorblechpaket
geleitet und nicht über einen zu engen Nutsteg kurzgeschlossen
wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Um zu vermeiden, daß bei gleichzeitigem Betrieb
der Antriebswicklung und der Bremswicklung eine störende
Spannung in der Antriebswicklung induziert wird, ist nach den
Merkmalen des Anspruches 3 die Bremswicklung derart ausgestaltet,
daß innerhalb der Spulenweite der Antriebswicklung
die Anzahl der durch die Bremswicklung erzeugten Nord- und
Südpole gleich ist. Nach den Merkmalen des Anspruches 4 wird
ein bestimmtes Verhältnis der Kupferverteilung auf Brems- und
Antriebswicklung vorgesehen, das zwischen 2 : 1 und 10
: 1, vorzugsweise bei 5 : 1 liegen kann. Über die Kupferverteilung der
Wicklungen in der Statornut können unter Berücksichtigung von
unterschiedlichen Einschaltdauern der Systeme die geforderten
Drehmomente optimiert werden.
Nach den Merkmalen des Anspruches 5 können im Motorbetrieb zu
große Wirbelstromverluste vermieden werden und es kann der
Wirbelstromeffekt der Bremse unterstützt werden. Die Blechdicke
des Statorblechpaketes beträgt üblicherweise 0,5 mm, um die
Eisenverluste des Antriebs im Stator klein zu halten.
Gemäß dem im Anspruch 6 gekennzeichneten Ausführungsbeispiel
weisen die Aluminiumstäbe des Käfigs einen Querschnitt auf, der
einem Teil eines Kreises entspricht. Hierdurch wird der Nutstreuleitwert
der Käfigstäbe verringert und der magnetische
Widerstand im Rotor kleiner als in der herkömmlichen Ausführung.
Infolgedessen ergibt sich über dem Drehzahlbereich ein
höheres Drehmoment des Motors. Der Wirbelstromeffekt der Bremse
wird durch die Nutform verstärkt.
Um zusätzliche aufgrund von Oberwellen entstehende asynchrone
Drehmomente klein zu halten, ist nach den Merkmalen des
Anspruches 7 vorteilhaft vorgesehen, daß die Aluminiumstäbe
geschrägt schraubenförmig an der Luftspaltoberfläche des Rotors angeordnet
sind, wobei die Schrägung einer Nutteilung entspricht.
Schließlich kann nach den Merkmalen des Anspruches 8
ein die Spannungen der Antriebs- und Bremswicklung minimierender
Regler vorgesehen sein, durch den bei kleinen Drehmomenten
an der Welle möglichst kleine Verluste innerhalb der Systeme
entstehen. Mit dem Regler kann auch erreicht werden, daß die
Antriebsspannung möglichst gering ist, so daß auch die Bremse
mit relativ kleiner Erregerspannung betrieben werden kann.
In der Zeichnung ist ein Anwendungs- und ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, die im folgenden erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Papierabwickel
vorrichtung mit der Antriebseinheit;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Antriebseinheit;
Fig. 3 eine Stirnansicht der Antriebseinheit, teilweise
aufgebrochen,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Stabanordnung
des Rotorkäfigs und
Fig. 5 ein Diagramm mit Antriebs- und Bremsmomentenkenn
linien.
Ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
(1, 1′) ist in Fig. 1 dargestellt, bei dem zwei Antriebseinheiten
(1, 1′) koaxial mit Papierwalzen (2, 15) einer Papier
abwickelvorrichtung (3) für eine Rotationsdruckmaschine (6) verbunden ist. Die Papierbahn (4) wird
in Richtung des Pfeiles (5)
von der Papierwalze (2) abgezogen und durchläuft dabei eine
Regeleinrichtung (7) mit einer Tänzerwalze (8), mit der kleine
Unterschiede in der Laufgeschwindigkeit und Zugungleichheiten
ausgeglichen werden. Die Tänzerwalze (8) belastet mit einem
vorgegebenen Gewicht die Papierbahn (4) in einer Schleife (9)
und führt eine Ausgleichsbewegung in Richtung des Doppelpfeils
(10) aus.
Bei einer vollen bzw. nahezu vollen Papierwalze (2) übt die
Zugkraft der Papierbahn (4) infolge des großen Hebelarms
(Radius der Papierwalze 2) ein großes Drehmoment auf die
Papierwalze (2) aus. Um bei Zugungleichheiten ein Nachlaufen
der Papierbahn (2) und somit ein Knicken der Papierbahn (4) zu
vermeiden, wird die Papierwalze (2) über eine Bandbremse (11)
gebremst. Die Bandbremse (11) hat außerdem die Funktion, daß
die Papierbahn (4) eine vorbestimmte Zugspannung aufweist. Die
Bandbremse (11) besteht aus wenigstens drei im Winkel zuein
ander angeordneten, zur Papierwalze (2) achsparallel ausgerich
teten Walzen (12), über die ein Bremsband (13) geführt ist, das
mit einem zwischen zwei Walzen (12) sich befindenden Abschnitt
auf die Oberfläche der Papierwalze (2) aufdrückt. Vorteilhaft
ist eine der Walzen (12) mit einem Bremsmotor (14), z. B. einem
Gleichstrommotor o.dgl. versehen.
Bei kleiner werdendem Durchmesser der Papierwalze (2) nimmt
aufgrund des kürzer werdenden Hebelarms das vom Papierzug
erzeugte Drehmoment ab, so daß die durch die Lagerung der
Papierwalze (2) hervorgerufenen Reibungskräfte, Adhäsionskräfte
der abzuziehenden Papierbahn (4) usw. stärker ins Gewicht
fallen und schließlich überwiegen. Um diesen Kräften entgegen
zuwirken, ist die Papierwalze (2) mit der Antriebseinheit (1)
versehen, die das allmählich größer werdende Reibmoment und das
die Geschwindigkeit der Papierbahn (4) regulierende Bremsmoment
der Bandbremse (11) ausgleicht. Die Regelung der Bremse der
Antriebseinheit (1) kann z. B. über die Bewegung der Tänzer
walze (8) erfolgen.
Ist die Papierbahn (4) nahezu vollständig von der Papierwalze
(2) abgewickelt, hebt das Bremsband (13) von der Walzenober
fläche ab und die Antriebseinheit (1) stellt das erforderliche
Bremsmoment zur Verfügung. Gleichzeitig wird die neue Papier
walze (15) über die Antriebseinheit (1′) beschleunigt und über
ein Karussell bzw. einen Drehstern (16) durch Drehung in Rich
tung des Pfeils (17) an die Stelle der Walze (2) eingesetzt,
und der Anfang der neuen Papierbahn an das Ende der alten
angeklebt, und schließlich die Papierbahn (4) von der Walze (2)
abgeschnitten. Bevor die neue Papierwalze (15) eingesetzt und
die Papierbahn angeklebt ist, läuft sie, unterstützt durch den
Antrieb der Antriebseinheit (1′) mit der erforderlichen Dreh
zahl, so daß kein Verzug in der Papierzuführung der Druck
maschine (6) entsteht. Ist die der geforderten Geschwindigkeit
der Papierbahn entsprechende Drehzahl der Papierwalze (15)
erreicht und die neue Papierbahn angeklebt, wird der Antrieb
der Antriebseinheit (1′) abgeschaltet und die Bandbremse (11)
auf die Oberfläche der neuen Papierwalze (15) angelegt. Die
leere Papierwalze (2) wird mittels der Bremse der Antriebs
einheit (1) abgebremst und gegen eine neue Papierwalze ersetzt.
Wird bei abnehmendem Walzendurchmesser ein Antrieb der Walze
(15) erforderlich, so wird die Antriebseinheit (1′) zuge
schaltet, wobei durch geeignete Regelung das Antriebsmoment
gleich dem Bremsmoment gesetzt wird, so daß das Zuschalten der
Antriebseinheit (1) ruckfrei erfolgt. Durch geeignete Regelung
des Bremsstroms wird das Antriebsmoment dem Bedarf entsprechend
vergrößert.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Antriebseinheit
(1, 1′) mit einem in einem (nicht dargestellten)
Maschinenständer gelagerten Stator (18), bestehend aus
Statornabe (19), Blechpaket (20) und Wicklungen (21, 22). Die
Wicklungen (21, 22) sind in Nuten (23) (Fig. 3) vorgesehen, die
regelmäßig verteilt über den Umfang des Statorblechpakets (20)
angeordnet sind. Weiterhin weist die Antriebseinheit (1) einen
Rotor (24) auf, der aus einem Blechpaket (25) mit einem
Aluminiumkäfig (26) aufgebaut ist. Der Rotor (24) ist mit
seiner Antriebs- und Bremswelle (27) über Lager (28) in der
Statornabe (19) drehbar festgelegt. Über die Welle (27) kann
das Antriebsmoment abgegriffen und das Bremsmoment
aufgegeben werden. Zwischen Stator (18) und Rotor (24) befindet
sich der vom magnetischen Fluß zu überwindende Luftspalt (29).
Die in den Nuten (23) des Blechpakets (20) des Stators (18)
vorgesehenen Wicklungen sind als Bremswicklung (21) und An
triebswicklung (22) ausgebildet. Die Bremswicklung (21) ist als
Gleichstromwicklung ausgeführt und die Antriebswicklung (22)
als Drehstromwicklung, wobei diese über der im Nutengrund
liegenden Bremswicklung (21) angeordnet ist. Die Antriebs
wicklung (22) ist dabei so ausgelegt, daß innerhalb deren
Spulenweite die Anzahl der durch die Bremswicklung (21)
erzeugten Nord- und Südpole gleich ist.
Die in Fig. 3 wiedergegebene Stirnansicht der Antriebseinheit
(1) zeigt - in einem Ausschnitt - die Nuten (23) des Blech
pakets (20) des Stators (18), in denen die Bremswicklung (21)
und die Antriebswicklung (22) angeordnet ist. Vorteilhaft weist
die Nut (23) eine breite Öffnung am Luftspalt (29) auf, um den
durch die Bremswicklung (21) erzeugten magnetischen Fluß
möglichst vollständig in das Rotorblechpaket (25) zu leiten.
Ferner sind Nuten (31) des Blechpakets (25) des Rotors (24)
erkennbar, in denen Aluminiumstäbe (32) des Rotorkäfigs (26)
eingegossen sind. Diese Aluminiumstäbe (32) weisen einen
teilkreisförmigen Querschnitt auf und schließen bündig mit der
Luftspaltoberfläche des Rotors ab.
Weiterhin ist erkennbar, daß eine gerade Anzahl Nuten (23) in
das Statorblechpaket (29) (hier 24) eingebracht sind, und daß
die Anzahl der Aluminiumstäbe (32) im Rotorblechpaket (25) eine
Primzahl (hier 31) ist.
Wie in Fig. 4 dargestellt, sind die Aluminiumstäbe (32) geschrägt
an der Spaltoberfläche des Rotors (24) angeordnet,
wobei die Schrägung der Aluminiumstäbe (32) einer
Nutteilung (t) entspricht.
Ein Diagramm mit Antriebsmomentenkennlinien und Bremsmomenten
kennlinien ist in Fig. 5 dargestellt. Hier sind über der nach
rechts weisenden Achse (33), die die Drehzahl (n) der Antriebs
einheit (1 bzw. 1′) angibt, die Antriebsmomentenkennlinien +M
(34) und Bremsmomentenkennlinien -M (35) aufgetragen. Innerhalb
dieser Kennlinien (34, 35) ist jeder Betriebspunkt anfahrbar,
bzw. jede Lastkennlinie über die Drehzahl einstellbar.
Claims (8)
1. Antriebseinheit mit einem Stator mit einer in achsparallelen
Nuten des Stators vorgesehenen Antriebswicklung und
einem mit einem Käfig versehenen Rotor, wobei in den Nuten (23)
des Stators (20) neben der Antriebswicklung (22) eine Bremswicklung
(21) vorgesehen ist, die Antriebswicklung (22) als
Drehstrom- und die Bremswicklung (21) als Gleichstromwicklung
ausgebildet sind und die Bremswicklung (21) am Grund der Statornut
(23) und die Antriebswicklung (22) über der Bremswicklung
(21) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzahl
des Stators (18) geradzahlig und die Nutzahl des Rotors (24) eine Primzahl
ist, wobei sich die Nutzahl des Rotors (24) je Pol und
Phase von der Nutzahl des Stators (18) je Pol und Phase angenähert
um ±2/3 unterscheidet, und daß die Statornuten (23) am
Luftspalt (29) zwischen Stator (18) und Rotor (24) mit einer
breiten Öffnung (30) ausgebildet sind.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremswicklung (21) derart ausgestaltet ist, daß
die Anzahl der Nord- und Südpole im Stator (20) gleich ist.
3. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Spulenweite der
Antriebswicklung (22) die Anzahl der durch die Bremswicklung
(21) erzeugten Nord- und Südpole gleich ist.
4. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferverteilung von Brems- (21)
zu Antriebswicklung (22) in der Statornut (23) ein Verhältnis
von 2 : 1 bis 10 : 1 aufweist.
5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (24) und der Stator (18)
jeweils aus einem Blechpaket (25, 20) aufgebaut sind und daß
das Blechpaket (25) des Rotors (24) eine Blechdicke aufweist,
die größer als die des Blechpaketes (20) des Stators (18) ist.
6. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig (26) Aluminiumstäbe (32)
mit Querschnitten aufweist, die einem Teil eines Kreises entsprechen.
7. Antriebseinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumstäbe (32) geschrägt an der
Spaltoberfläche des Rotors (24) angeordnet sind, wobei die
Schrägung einer Nutteilung (t) entspricht.
8. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein die Spannungen für die Antriebs- (22)
und Bremswicklung (21) Regler vorgesehen ist.
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