DE3640889A1 - Einrichtung zum auftragen von bandartigen dichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Auftragen einer biegeschlaffen, bandartigen Profildichtung gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Solche Einrichtungen sind in verschiedenen Ausführungsformen bereits bekanntgeworden, beispielsweise aus den DE-OS 33 36 926, 25 10 064 und der DE-AS 26 55 290. Alle diese Einrichtungen verwenden zum An­ pressen des Dichtungsbandes eine sogenannte Andruckrolle, die jedoch mit dem Nachteil behaftet ist, daß das elastische Material des Dich­ tungsbandes gewalkt wird und sich durch den Anpreßdruck in der Länge und auch in der Breite ausdehnt. Dies führt dazu, daß im Falle einer rahmenartigen Dichtung die beiden Endflächen der Dichtung nicht mehr aneinanderliegen, sondern sich zwischen ihnen ein Spalt bildet, oder daß die Endflächen so aneinandergepreßt werden, daß sie sich aufwöl­ ben. Außerdem entstehen durch den Anpreßdruck der Rollen und der Dehnung des Dichtbandes Spannungen in der ebenfalls plattgedehnten Klebeschicht, die entweder die Dichtung in dem gedehnten Zustand hält und damit porös macht, oder durch die Rückstellkraft des ela­ stischen Materials in dem Klebespannungsverhältnis gehalten wird, was ebenfalls zu frühzeitigen Undichtheiten führen kann, weil durch Alterung und ständige Temperaturschwankungsbeeinflussung die Klebe­ schicht frühzeitig ihre Bindekraft verliert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrich­ tung der vorgenannten Art zu schaffen, die nicht nur die Nachteile des Standes der Technik beseitigt, sondern auch eine vollautomati­ sche Aufbringung selbstklebender biegeschlaffer Profildichtungen so erlaubt, daß im Material und in der Klebeverbindung keinerlei Span­ nungen auftreten.

Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch vorgeschlagenen Maß­ nahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen angegeben und in der Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel abgehandelt und durch die Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Teilschnitt der vorgeschlagenen Einrichtung in seitli­ cher Ansicht,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A gemäß Fig. 1.

Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel weist einen platten­ förmigen Werkzeugträger 11 auf, der mit einem Anschlußstück 3 verse­ hen ist, das der Lagerung und Zentrierung eines entsprechend ausge­ wählten Roboterarmes angepaßt und ausgebildet ist. Bisher sind sol­ che biegeschlaffen Dichtungselemente nur von Hand verlegt worden, insbesondere die Fenster- und Türdichtungen bei Kraftfahrzeugen. Durch den nunmehr gegebenen Anschluß an einen Roboterarm übernimmt dessen Steuerungselektronik vollautomatisch den Ansatz, die Befesti­ gung und die Ablängung - wenn von einer Vorratsspule weg gearbeitet wird - des Dichtungsmaterials. Um nun eine optimale Verklebung der Dichtung und deren Vorspannungslosigkeit zu erreichen, ist zur drucklosen Führung der Profildichtung 9 eine aus einer Grundplatte 5, einem Führungsblech 7 zur horizontalen Führung und Führungsrollen 8 zur vertikalen Führung der Profildichtung 9 bestehende Einrichtung an dem vorgenannten Werkzeugträger bzw. am Führungsgehäuse 4 des Stößels 6 angeordnet. Das Führungsblech 7 ist vorzugsweise in der Höhe verstellbar befestigt und die beiden Führungsrollen 8 sind zu­ einander in der Höhe bzw. im Abstand einstellbar ausgebildet, um so Profildichtungen verschiedener Stärken drucklos führen zu können. Hie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist das Profildichtungsband 9 zwischen den beiden Rollen 8 geführt.

Die Klebeverbindung zwischen Profildichtung 9 und dem abzudichtenden Element 10 - beispielsweise eine Autotüre oder ein Fenster - wird durch einen Stößel 6 bewerkstelligt, der von einem elektromagne­ tisch, hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Motor 1 a zu pulsie­ renden Auf- und Abbewegungen aktiviert wird. Um diese Bewegungen mit verschiedenen Frequenzen durchführen zu können, ist dem Motor 1 a ein einstellbarer Taktgeber 1 b zugeordnet. Die motorische Kraft geht in einen Zylinder 2 ein, dessen aus- und einfahrbarer Kolben 2 a in sei­ nem Arbeitshub ebenfalls einstellbar ist. An diesem Kolben ist der Stößel 6 befestigt, der nun in der eingestellten Frequenz und mit einstellbarem Druck kurzfristig aber fortlaufend der Profildichtung 9 partielle Druckimpulse vermittelt, so daß sich von Puls zu Puls das elastische Material immer wieder "entspannen" kann.

Wie die Fig. 2 veranschaulicht, wird die Profildichtung zwischen den beiden Führungsrollen 8 in vertikaler Richtung geführt, während die horizontale Führung durch das Führungsblech 7 erfolgt. Durch kurz­ zeitigen Druck des Stößels 6 wird partiell die Selbstklebeschicht 12 auf die ihr zugeordnete Fläche gepreßt und so kontinuierlich die Ab­ dichtung herbeigeführt.

Je nach Profil der Dichtung 9 kann nun die Stößelstirnfläche ausge­ bildet sein. Bei einem normalen Winkelprofil mit parallelen Stegen wird diese Stirnfläche vorzugsweise eine plane, in der Breite rela­ tiv schmale, längliche Rechteckform aufweisen. Sind die Stege der Profildichtung 9 gewölbt oder mit Rillen versehen, so kann die Stirnfläche des Stößels 6 ebenso ausgebildet sein, um einen entspre­ chend optimalen Andruck zu ermöglichen. Um nun die in den Abmessun­ gen und in der Form unterschiedlichen Profildichtungen optimal ver­ kleben bzw. befestigen zu können, ist die Einrichtung so konzipiert, daß der Stößel am Zylinderkolben auswechselbar ist.

Es kann auch in nicht dargestellter Weise am Stößel 6 und zwar im Bereich von dessen Andruckfläche 6 a, eine Rolle angeordnet sein, de­ ren Oberfläche ebenfalls - wie vorbeschrieben - entsprechend der Profilform der Dichtung 9 gestaltet ist.

Nun werden häufig Profildichtungen verwendet, deren Klebefläche bzw. Selbstklebeschicht 12 mit einer Schutzfolie versehen ist. Um in sol­ chen Fällen diese Folie vor dem Einlauf in die Führungsrollen 8 ab­ zuheben, ist im Bereich der unteren Führungsrolle ein Abstreifblech 13 angeordnet. Es sind hierfür natürlich auch andere Einrichtungen denkbar, die beispielsweise das Abziehen der zumeist nicht dehnbaren Schutzfolie mittels des vorgenannten Elements oder anderer Mitteln erst im Bereich zwischen den Führungsrollen 8 und dem Stößel 6 er­ möglichen. Dadurch wird eine Längung der Dichtung 9, z.B. durch Ver­ kanten im oder vor dem Einlauf in die Führungsrollen 8, von vornher­ ein verhindert.

Damit ist nun eine Einrichtung geschaffen, die mittels eines Robo­ terarmes vollautomatisch Dichtungen verkleben kann, wobei durch die Hubvorgänge des die Anpreßkraft übertragenden Stößels das elastische Material der Dichtung ständig entlastet wird und so in der Klebever­ bindung und im Material keine Vorspannungen mehr herrschen.

Claims (8)

1. Einrichtung zum Auftragen einer biegeschlaffen, bandartigen Profildichtung, die an ihrer Auflagefläche mit einer selbstklebenden Schicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Werkzeugträger (11) eine Einrichtung (5, 6, 7) zur druck­ losen Führung der Profildichtung (9) und ein Stößel (6) angeordnet sind, welcher von einem elektromagnetisch, hydraulisch oder pneuma­ tisch betriebenen Motor (1 a) zu pulsierenden Andruckbewegungen akti­ viert wird und weiterhin ein Roboteranschlußstück (3) angeordnet ist, das die Verbindung mit einem Roboterarm fixiert.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß dem Motor (1 a) ein einstellbarer Taktgeber (1 b) zur Frequenzsteuerung der Bewegung des Stößels (6) zugeordnet ist.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Einrichtung zur drucklosen Füh­ rung der Profildichtung (9) sich aus einer am Führungsgehäuse (4) des Stößels (6) befestigten Grundplatte (5) und einem an dieser an­ geordneten, in der Höhe einstellbaren Führungsblech (7) sowie eben­ falls in Abstand und in Höhe einstellbaren Führungsrollen (8) zusam­ mensetzt.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Stößel (6) auswechselbar am Kol­ ben (2 a) des Zylinders (2) angeordnet ist.

5. Einrichtung nach den Anspüchen 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Grundplatte (5) mit einer Ein­ richtung zum Abziehen der Schutzfolie für die Klebeschicht (12) ver­ sehen ist.

6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Andruckfläche (6 a) des Stößels (6) plan und länglich-schmal rechteckig ist.

7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Andruckfläche (6 a) des Stößels (6) dem Profil der Dichtung (9) entsprechend ausgebildet ist.

8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Bereich der Andruckfläche (6 a) am Stößel (6) eine Rolle angeordnet ist.