DE3638947C2 - Verfahren zur Synchronisation von Rechnern eines Mehrrechnersystems und Mehrrechnersystem - Google Patents
Verfahren zur Synchronisation von Rechnern eines Mehrrechnersystems und MehrrechnersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synchronisation
von Rechnern eines Mehrrechnersystems, insbesondere für
Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen (z. B. Anti
blockiersysteme, Airbags oder Gurtstrammer) wobei die
Rechner eigene Zeitmarkengeber enthalten und durch Daten- und/oder
Steuerleitungen untereinander verbunden sind.
Mehrrechnersysteme werden bei der schnellen Verarbeitung
großer Datenmengen in kurzer Zeit benötigt, wie sie bei
der Überwachung, Steuerung und Regelung von Prozessen
oder beim Datenabruf aus umfangreichen Dateien auftre
ten. Dabei werden mehrere Rechner zur Ausführung einer
gemeinsamen Aufgabe zusammengeschlossen, indem zwischen
ihnen ein gegenseitiger Datenaustausch vorgenommen wird.
Ein Anwendungsbereich für derartige Mehrrechnersysteme
ist die Steuerung von Sicherheitssystemen in Kraftfahr
zeugen, wie Antiblockiersysteme oder passive Rückhalte
systeme, z. B. aufblasbare Gaskissen (Airbags), die beim
Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis automatisch
wirksam werden, oder Sicherheitsgurte, die im Moment
des Aufpralls gespannt werden (Gurtstrammer). Weitere
Anwendungsgebiete sind insbesondere die Zündung, die Ein
spritzung und komplexe Navigationssysteme. Die Notwendig
keit für die Verarbeitung großer Datenmengen ergibt sich
z. B. bei dem massiven Rückhaltesystemen daraus, daß beim
Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis die Verzögerungs
werte in Form einer Maxima und Minima aufweisenden Kurve
(Crash Kurve) verlaufen und der Auslösezeitpunkt für
die Rückhaltesysteme in einem durch Versuche vorher be
stimmten exakten Zeitpunkt erfolgen muß.
Die weitere Notwendigkeit der Datenverarbeitung in mög
lichst kurzer Zeit folgt aus der kurzen Zeitspanne
zwischen dem Aufprall des Fahrzeugs auf das Hindernis
und der Verletzungsmöglichkeit der Fahrzeuginsassen.
In diesem kurzen Zeitraum ist eine lückenlose Erfassung
des Verlaufs der Verzögerungskurve erforderlich.
Der Forderung nach einem wirksamen Ansprechen der Rück
haltesysteme steht mit gleicher Gewichtung der sichere
Schutz vor einer fehlerhaften Auslösung gegenüber. Han
delt es sich bei dem Rückhaltesystem um aufblasbare Gas
kissen, so kann deren Fehlauslösung bei hohen Geschwin
digkeiten in Folge einer Sichtbehinderung und Erschre
cken des Fahrers erhebliche Folgeschäden hervorrufen.
Um Fehlauslösungen zu verhindern, müssen die von den
Rechnern ausgewerteten Daten ständig überwacht werden,
damit eine sich anbahnende Fehlauslösung korrigiert wer
den kann.
Bisherige Mehrrechnersysteme arbeiteten entweder asyn
chron oder wurden durch eine externe Synchronisations-
und Überwachungsschaltung synchronisiert. Bei dem erst
genannten Konzept gelangen die für einen Datenaustausch
vorgesehenen Daten zunächst in einen Pufferspeicher der
Rechner (Mailbox) in der sie solange verbleiben, bis
der betreffende Rechner seine gerade laufenden Rechner
routinen abgearbeitet hat und Zeit findet, die im Puf
ferspeicher vorhandenen Daten auszuwerten. Dabei sind
auch Fallgestaltungen möglich, in denen es beim Daten
austausch zu erheblichen Verzögerungen kommt.
Bei einer externen Synchronisationsschaltung ist der
zusätzliche Schaltungsaufwand erheblich, außerdem entsteht
ein insgesamt größerer Raumbedarf, wodurch diese Lösung die
Anwendung von Mehrrechnersystemen in bestimmten
Anwendungsfällen erschwert oder gar unmöglich macht.
Aus der DE-AS 21 55 159 ist eine Anordnung zum
synchronisieren der Rechner in einem Mehrrechnersystem
bekannt. Dabei weist jeder Rechner einen Taktoszillator auf,
der Zählimpulse erzeugt die in einem Zähler des Rechners
gezählt werden. Eine Synchronisierung der Rechner wird
dadurch erreicht, daß jeder Rechner ein Synchronisiersignal
an die weiteren Rechner über eine gemeinsame Leitung abgibt,
wenn sein Zähler eine bestimmte Zählstellung erreicht. Durch
das Synchronisiersignal werden die Zähler in den anderen
Rechnern nach einer gewissen Zeitverzögerung auf denselben
Anfangswert gesetzt, wie der Zähler des Rechners, der den
Synchronisierimpuls abgegeben hat. Gleichzeitig wird der
schnellere Zähler quasi für eine gewisse Zeit angehalten, so
daß die Zähler nachfolgend vom gleichen Startwert ohne große
Zeitdifferenz weiterlaufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Synchronisation von Rechnern eines Mehrrechnersystems und
ein Mehrrechnersystem zu schaffen, das ermöglicht, einen
Datenaustausch zwischen den einzelnen Rechnern zu bestimmten
Zeiten vorzunehmen und dadurch die Datenverarbeitung zu
beschleunigen und/oder zum gleichen Zeitpunkt
Eingangssignale abzutasten um die gegenseitige Überwachung
zu erleichtern, ohne daß hierzu die Erzeugung externer
Synchronisiersignale erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil
angegebenen Merkmale gelöst.
Die Synchronisation im stationären Zustand erfolgt dabei
durch die Erzeugung von Synchronsignalen in Abhängigkeit der
im Rechner erzeugten Zeitmarken. Dabei lassen
sich Schaltungsteile mit verwenden, die für die Daten
verarbeitung ohnehin erforderlich sind. Dadurch, daß
jeder Rechner aufgrund der empfangenen Synchronsignale
in der Lage ist, seine eigenen Zeitmarkenfolge anzupas
sen, sind keine besonders hohen Anforderungen an die
Präzision einer Zeitbasis zu stellen. Allein der Um
stand, daß ein Gleichlauf unter den Rechnern erzielt
werden kann, ermöglicht, den Datenaustausch zu be
stimmten festgelegten Zeiten, sogenannten Zeitfenstern,
durchzuführen. Dadurch ist dann gewährleistet, daß die
Daten sofort weiterverarbeitet werden können und so in
der gleichen Zeiteinheit eine größere Datenmenge analy
siert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht zudem, den
Gleichlaufzustand zwischen den Rechnern nach dem Ein
schalten oder einem Zurücksetzen in Folge von Störun
gen sehr schnell herbeizuführen. Da das Anlaufen der
Rechner bei einem solchen Ereignis nie exakt zum glei
chen Zeitpunkt erfolgt, sondern mit mehr oder minder
großen zeitlichen Verschiebungen, ist der Gleichlauf
nicht von Anfang an gegeben.
Würde jeder Rechner sofort mit der Synchronisation be
ginnen, so würde sich der Gleichlauf durch einen Regel
vorgang nach einiger Zeit selbst einstellen. In der
Zwischenzeit wäre aber ein gegenseitiger Datenaustausch
nicht möglich. Diese Zeitspanne kann dann kritisch wer
den, wenn die Rechner in Folge eines kurzen Störimpul
ses zurückgesetzt werden müssen, ihnen aber in dieser
Phase die Verarbeitung einer großen Datenmenge abver
langt wird. Indem das Startsignal des zuletzt anlaufen
den Rechners als Kriterium für die Erzeugung von Zeit
marken und damit von Synchronpulsen ausgenutzt wird,
ist beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch der Gleich
lauf der Rechner zum frühest möglichen Zeitpunkt sicher
gestellt und zwar unter Vermeidung eines Einschwingvor
ganges.
Auch im stationären Zustand kann die Synchronisation
der Rechner bei plötzlichen Abweichungen wieder sehr
schnell durchgeführt werden. Dies gelingt durch den
fortlaufenden Vergleich der empfangenen Synchronsigna
le mit den eigenen Zeitmarken. Indem das Maß der Abwei
chung hier quantitativ ermittelt werden kann, besteht
die Möglichkeit, eine Korrektur der Zeitmarkenfolge ge
nau um den Betrag herbeizuführen, die der zeitlichen
Verschiebung entspricht. Ist die zeitliche Verschiebung
nicht übermäßig groß, kann der Gleichlauf dann sogar
innerhalb der nächsten Periode der Zeitmarkenfolge, d. h.
in dem Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeit
marken erreicht werden. Wenn durch die zeitliche Ver
schiebung ein Datenaustausch verhindert worden ist, kann
dieser dann bereits während der nachfolgenden Periode
der Zeitmarkenfolge nachgeholt werden.
Durch die Aussendung der Synchronsignale von jedem be
teiligten Rechner besteht außerdem die Möglichkeit der
gegenseitigen Überwachung der Funktion und Synchronisa
tion. Durch Synchronisationsfehler bedingte Störungen
lassen sich auf diese Weise früher erkennen als z. B.
über den Umweg einer Analyse der verarbeiteten Daten.
Dadurch können auch früher Gegenmaßnahmen eingeleitet
werden, wodurch die Funktionssicherheit des Mehrrech
nersystems wesentlich erhöht wird.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird die Zeitmarkenfolge bei allen Rechnern ein
heitlich entweder verzögert oder beschleunigt.
Hierdurch wird sichergestellt, daß die Synchronisation
der Rechner schnell einen stationären Zustand erreicht
und nicht durch gegenläufige Veränderungen der Zeit
marken in Regelschwingungen gerät.
Alternativ kann das Startsignal durch eine pulsförmige
oder durch eine statische Zustandsänderung dargestellt
werden. Dabei ist es zweckmäßig, als Startsignal die
Flanke der pulsförmigen oder statischen Zustandsände
rung auszunutzen.
Auf diese Weise läßt sich der Startzeitpunkt sehr genau
festlegen, was auch den anfänglichen Gleichlauf der Rech
ner bei dem Synchronisationsbeginn verbessert.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Synchronsignale
durch pulsförmige Zustandsänderungen dargestellt. Dabei
ist es zweckmäßig, daß jeder Rechner bei Eintreffen ei
ner Zeitmarke seines eigenen Zeitmarkengebers eine erste
Flanke des Synchronpulses erzeugt und überträgt.
Diese Maßnahme wirkt sich in gleichem Sinne auf die nach
folgenden Synchronpulse aus, wie sie im Zusammenhang mit
den Startsignalen für den anfänglichen Gleichlauf der
Rechner bei Beginn der Synchronisation beschrieben ist.
Darüber hinaus ermöglicht diese Zuordnung auch eine ein
fache und sehr präzise quantitative Bestimmung der zeit
lichen Verschiebung zwischen der Flanke des Synchron
pulses und der eigenen Zeitmarke im Falle von Gleich
laufabweichungen zwischen den Rechnern. Dies kommt
wiederum einer schnellen und präzisen Wiederherstellung
des Gleichlaufs entgegen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird nach Em
pfang der ersten Flanke des jeweils ersten Synchronpul
ses bei allen übrigen Rechnern die zeitliche Verschie
bung ΔT zwischen dieser Flanke und ihrer eigenen Zeit
marke verglichen und in Abhängigkeit der Verschiebung
wird die Zeitmarkenfolge beschleunigt. Bei diesen Ver
fahrensschritten wird die Flanke des Synchronpulses des
schnellsten Rechners als Bezugsgröße verwendet, worauf
hin sich alle anderen Rechner mit der Zeitmarkenfolge
ihres Zeitmarkengebers auf diesen Rechner einstellen müs
sen. Im Gegensatz zu einer an sich möglichen Bezugnahme
auf den langsamsten Rechner trägt diese Maßnahme zu ei
ner Beschleunigung der Rechengeschwindigkeit bei.
Vorzugsweise erfolgt die Beschleunigung der Zeitmarken
folge durch vorzeitiges Auslösen der nächsten Zeitmarke.
Diese Art der Beeinflussung der Zeitmarkenfolge läßt
sich besonders einfach bei konkret verkörperten Zeit
markengebern durchführen und schafft eine Korrektur
der Zeitmarkenfolge innerhalb des Zeitraums zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Zeitmarken.
Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung er
zeugen und übertragen nach Empfang der ersten Flanke
des jeweils letzten Synchronpulses alle Rechner eine
z-weite Flanke ihrer Synchronpulse. Hierdurch wird der
ohnehin erforderliche Rücksprung des Signalpegels bei
den Synchronpulsen in Form eines Quittungssignals für
die gegenseitige Überwachung der Rechner ausgenutzt.
In Weiterbildung der Erfindung werden bei Abweichen ei
nes oder mehrerer Synchronsignale von einem mittleren
Zeitraster um eine vorgegebene Zeitspanne alle Rechner
zurückgesetzt.
Da in diesem Falle wegen des begrenzten Variationsbe
reichs der Zeitmarkenfolge eine Synchronisation erst
nach mehreren Perioden erfolgen wird, bietet die vor
geschlagene Maßnahme die Möglichkeit, den Gleichlauf
auf andere Weise schneller herbeizuführen. Dabei wer
den auch gleich solche Störungen erfaßt, die neben einer
Beseitigung des Gleichlaufs auch den internen Programmablauf
des betreffenden Rechners beeinflussen könnten.
Die Erfindung betrifft ferner ein Mehrrechnersystem,
bestehend aus wenigstens zwei Daten- und/oder
Steuerleitungen untereinander verbundenen Rechnern,
insbesondere für Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen
(z. B. Antiblockiersysteme, Airbags oder Gurtstrammer).
Die dem Anmeldungsgegenstand zugrundeliegende Aufgabe wird
bei einem Mehrrechnersystem nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 11 durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen
Merkmale gelöst.
Durch die Ausstattung der Rechner mit eigenen steuerbaren
Zeitmarkengebern und der Ausbildung der Rechner als
Synchronsignalgeneratoren sowie als Steuer- und Vergleichs
schaltungen gelingt es, eine Synchronisation der Rech
ner oder einen externen Synchrongenerator herbeizufüh
ren. Der Gleichlauf der Rechner gestattet dann, im Pro
grammablauf Zeitfenster vorzusehen, bei denen ein Da
tenaustausch stattfinden kann und die Daten dann einer
sofortigen Verarbeitung zugeführt werden.
Da alle Rechner im Bezug auf die Synchronisation gleich
artig ausgestattet sind, gelingt auch eine gegenseitige
Überwachung, ohne daß es dazu einer externen Überwachungs
schaltung (Watchdog) bedarf.
Die Einbeziehung von Baugruppen, die bei den Rechnern
ohnehin vorhanden sind, hilft auch den Kosten- und Raum
bedarf gegenüber einem externen Synchrongenerator zu
vermindern. Dieser Umstand erleichtert den Einsatz des
Mehrrechnersystems in bekannten Anwendungsfällen und
eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Zeitmarkenge
ber der Rechner als Sägezahngeneratoren ausgebildet.
Das von einem solchen Generator gelieferte Signal lie
fert mit seiner steilen Flanke eine exakte Zeitmarke
und gestattet durch den linearen Verlauf der anderen
Flanke eine sehr genau dosierbare Veränderung der Zeit
markenfolge. Die Ausführung ermöglicht daher, erforder
liche Korrekturen der Zeitmarkenfolge gezielt innerhalb
einer Periode von Zeitmarken durchzuführen.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind logische
Verknüpfungsschaltungen vorgesehen, durch die Synchron
signalausgänge anderer Rechner zu jeweils einer Steuer
leitung zusammengefaßt werden.
Bei einer abgewandelten Ausführung sind die Rechner durch
bidirektionale Steuerleitungen verbunden. Bei einer wei
teren abgewandelten Ausführung sind die Steuer- und Da
tenleitungen als gemeinsame Leitungen ausgebildet.
Diese Maßnahmen tragen durch Verminderung des Leitungs
bedarfs zwischen den einzelnen Rechnern zu einer Ver
minderung der Baugröße und der Störanfälligkeit bei.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Er
findung ergeben sich aus den Ansprüchen, der weiteren
Beschreibung und der Zeichnung, anhand der das erfin
dungsgemäße Verfahren sowie das Mehrrechnersystem er
läutert wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Bockschaltbild eines Mehr
rechnersystems aus drei Rech
nern,
Fig. 2 und 3 abgewandelte Ausführungsformen
der Erfindung,
Fig. 4 und 5 den zeitlichen Verlauf von
Start- und Synchronsignalen,
wie sie bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren auftreten, und
Fig. 6 den zeitlichen Verlauf von
Zeitmarkenfolgen und Synchron
pulsfolgen bei einem Mehrrech
nersystem aus zwei Rechnern.
Die in Fig. 1 dargestellten Rechner A, B, C eines Mehr
rechnersystems sind durch Steuerleitungen 44, 46, 48
untereinander verbunden. In den gestrichelten Umrahmun
gen sind die für die Synchronisationsfunktion wirksamen
Funktionsgruppen durch untereinander verbundene Blöcke
symbolisiert. Diese Blöcke können in der Praxis sowohl
als diskrete Baugruppen als auch durch den Rechner in
Form eines Rechenprogramms realisiert sein.
Die Funktionsblöcke sind in allen drei Rechnern A, B, C
gleich, so daß darauf verzichtet wurde, sie auch in dem
dritten Rechner C noch einmal zu wiederholen.
Es wird zunächst vorausgesetzt, daß die Rechner des Mehr
rechnersystems gerade eingeschaltet oder zurückgesetzt
wurden. Nachdem jeder Rechner A, B, C angelaufen ist,
erzeugt ein Generator 52 für Startsignale in jedem Rech
ner ein Startsignal. Die Startsignale gelangen jeweils
über eine Verknüpfungsschaltung 64 zu den Eingängen der
anderen Rechner, wo sie ebenfalls über eine Verknüpfungs
schaltung 62 zu einem Zähler 56 gelangen.
Da die Rechner durch Bauteiletoleranzen, Signallaufzeit
unterschiede und durch zufällige Schaltzustände nicht
gleichzeitig anlaufen, treffen die einzelnen Startsig
nale zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein. Die Start
signale werden deshalb in jedem Rechner A, B, G geson
dert überwacht, wobei die Überwachung durch Zählen der
Startsignale erfolgen kann. Nachdem soviele Startsignale
gezählt wurden, wie Rechner vorhanden sind, wird mit
dem Eintreffen des letzten Startsignals ein Zeitmarken
geber 50 gestartet. Der Zeitmarkengeber 50 beginnt da
raufhin, Zeitmarken zu erzeugen, die einen Generator
54 für Synchronsignale steuern. Die Synchronsignale ge
langen dann über die bereits erwähnte Verknüpfungsschal
tung 64 zu den Steuerleitungen 44, 46 und 48 und von
dort zu den Steuereingängen der übrigen Rechner A, B,
C.
Nachdem die Synchronpulse über die Verknüpfungsschal
tung 62 jeden Rechners A, B, C zu einer Vergleichsschal
tung 60 gelangt sind, werden sie dort mit den internen
Zeitmarken, die vom Zeitmarkengeber 50 erzeugt werden,
verglichen. Bei Zeitdifferenzen wird ein Steuersignal
an die Steuerschaltung 58 weitergeleitet, woraufhin die
se die Zeitmarkenfolge des Zeitmarkengebers 50 verändert.
Der Zeitmarkengeber 50, der auch die internen Programm
abläufe der Rechner A, B, C steuert, wird in der Weise
korrigiert, daß ein Gleichlauf der Zeitmarkenfolgen
zwischen den Rechnern A, B, C wieder hergestellt wird.
Aus der Gleichartigkeit der Funktionsblöcke in den Rech
nern A und B ergibt sich, daß jeder Rechner in der La
ge ist, eine Veränderung seiner eigenen Zeitmarkenfolge
herbeizuführen und sich so mit den anderen Rechnern zu
synchronisieren.
Während bei dieser Ausführungsform noch getrennte Steuer
leitungen zwischen den Ausgängen und Eingängen der Rech
ner vorgesehen sind, zeigt Fig. 2 eine Abwandlung der
Erfindung, bei der durch externe Verknüpfungsschaltun
gen 62, 64, 66 die Zahl der zu den Eingängen führenden
Steuerleitungen auf jeweils eine Steuerleitung 68 redu
ziert werden kann.
Eine weitere Reduzierung der Steuerleitungen ist in Fig. 3
veranschaulicht, wo die Steuerleitungen 70 als bidirek
tionale Leitungen ausgeführt sind. Der Datenaustausch
erfolgt bei dieser Ausführung durch bidirektionale Da
tenleitungen 72.
Zur Erläuterung des Startvorganges der Synchronisation
bei Einschalten oder Zurücksetzen der Rechner wird auf
die Fig. 4 und 5 Bezug genommen. Die Darstellungen
zeigen den Signalverlauf der Startsignale der einzelnen
Rechner A, B, C sowie der Synchronsignale. Der Einschalt- oder
Rücksetzzeitpunkt wird bei der Ordinate angenommen.
Zuerst erzeugt der Rechner A in Fig. 4 ein Startsignal,
das hier als pulsförmiges Startsignal 10 dargestellt
ist.
Schließt sich der Rechner B mit einem pulsförmigen Start
signal 12 an, ist schließlich der letzte Rechner C mit
seinem pulsförmigen Startsignal 14 den Zeitpunkt bestimmt,
in welchem mit der Erzeugung von Zeitmarken und damit
Synchronpulsen begonnen wird.
Wegen der besseren Übersichtlichkeit sind die ersten Syn
chronpulse weggelassen. Nach Ablauf einer und jeder wei
teren Zeitmarkenperiode werden dann Synchronpulse 22,
24, 26 erzeugt und übertragen, die im Normalbetrieb prak
tisch gleichzeitig eintreffen. Um einen genauen Zeitpunkt
festzulegen, von dem ab mit der Erzeugung von Zeitmarken
begonnen wird, ist es zweckmäßig, hierfür eine der Flan
ken der Startsignale auszunutzen. Im Beispiel dient hier
zu die vordere Flanke 28 des pulsförmigen Startsignals 14.
Die Darstellung in Fig. 5 unterscheidet sich von derje
nigen in Fig. 4 darin, daß statt pulsförmiger Startsig
nale statische Startsignale 16, 18, 20 verwendet werden.
Als Startzeitpunkt gilt der durch eine Flanke 30 darge
stellte Potentialsprung des Startsignals 18.
Nachdem nun der Start erfolgt ist, kommt es darauf an,
den Gleichlauf der einzelnen Rechner zu erhalten und
eventuelle Abweichungen zu korrigieren. Zur Erläuterung
dieses Vorganges wird auf Fig. 6 Bezug genommen, bei
der aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nur die
Signale zweier Rechner dargestellt sind.
Die Darstellung der zeitlichen Verläufe der Zeitmarken- und
Synchronsignale gibt die Verhältnisse sehr übertrie
ben wieder, was aber für die Veranschaulichung der Funk
tionsweise zweckmäßig erscheint. Im oberen Teil der
Zeichnung sind die Verläufe der Zeitmarken und darunter
die der Synchronpulse des Rechners A dargestellt. Der
untere Teil enthält die zeitlichen Verläufe der Zeitmar
ken und Synchronpulse des Rechners B.
Für die Darstellung ist ein einheitlicher Zeitmaßstab
angenommen. Die Betrachtung erfolgt in Zeitpunkten 1,
2, 3, 4 und 5 die oberhalb der Darstellung markiert sind.
Im Zeitpunkt 1 liegt zwischen den Rechnern A und B eine
erhebliche Gleichlaufstörung vor. Dies ergibt sich da
raus, daß die Zeitmarke 34 des Rechners B um die zeit
liche Verschiebung T gegenüber der Zeitmarke 32 des
Rechners A verzögert ist.
Beginnend im Zeitpunkt 1 erzeugt der Rechner A mit der
Zeitmarke 32 eine erste Flanke 36 seines Synchronpulses
22. Der Rechner B empfängt die erste Flanke 36 des Syn
chronpulses 22 und wartet auf seine eigene Zeitmarke 34.
Sobald diese eintrifft, erzeugt auch er seine erste Flan
ke 38 seines Synchronpulses 24. Diese erste Flanke 38 em
pfängt der Rechner A und erzeugt eine zweite Flanke 40
seines Synchronpulses 22.
Im Rechner B wird nun die Zeitmarkenfolge des Zeitmar
kengebers beschleunigt, indem der Auslösezeitpunkt der
nächstfolgenden Zeitmarke vorverlegt wird. Nachdem die
ser Steuervorgang abgeschlossen ist, erzeugt der Rech
ner B die zweite Flanke 42 seines Synchronpulses 24.
Dieser Vorgang hat zwar schon dazu beigetragen, den Gleich
lauf der beiden Rechner A und B einander anzunähern,
aufgrund der in der Praxis unüblichen hier stark über
triebenen Darstellung ist jedoch noch kein vollständiger
Gleichlauf hergestellt worden. Somit erhält im Zeitpunkt
2 der Rechner A seine Zeitmarke 32 wiederum früher als
der Rechner B.
In analoger Weise, wie beim Zeitpunkt 1 beschrieben,
erfolgt eine abermalige Korrektur der Zeitmarkenfolge
des Rechners B.
Wie die Darstellung in Fig. 6 zeigt, wird die Perioden
dauer TB des Zeitmarkengebers des Rechners B um eine
korrigierte Periodendauer TKorr vermindert. Bei sehr
starken Zeitverschiebungen ΔT kann es sein, daß die
korrigierte Periodendauer TKorr kleiner ist als die
Zeitverschiebung ΔT. In diesem Falle wird keine Syn
chronisation während dieser Periodendauer herbeigeführt.
Ist dagegen der maximale Wert der korrigierbaren Peri
odendauer TKorr größer als die Zeitverschiebung ΔT,
dann kann die Synchronisation der Rechner erfolgen.
Im Zeitpunkt 3 ist dies der Fall und die Zeitmarken 32
und 34 wie die Synchronpulse 22 und 24 treten gleichzei
tig auf. Wenn keine Korrektur erforderlich ist, folgt
die zweite Flanke der Synchronpulse in kurzer Zeit auf
die erste Flanke.
Im Zeitpunkt 4 liegt wiederum eine Gleichlaufstörung
vor. Diesmal erhält jedoch der Rechner B zuerst seine
Zeitmarke 34. Er erzeugt daraufhin eine erste Flanke
38 seines Synchronpulses 24. Der Rechner A empfängt
diese erste Flanke 38 und wartet auf seine eigenen Zeit
marke 32. Nachdem er diese erhalten hat, erzeugt er ei
ne erste Flanke 36 seines Synchronpulses 22, woraufhin
der Rechner B, der diese Flanke empfängt, eine zweite
Flanke 42 seines Synchronpulses 24 erzeugt.
Der Rechner A korrigiert nun seine eigene Zeitmarken
folge und erzeugt anschließend eine zweite Flanke 40
seines Synchronpulses 22. Die Periodendauer TA des, Zeit
markengebers des Rechners A wird hierbei um die korri
gierte Periodendauer TKorr vermindert. Im folgenden Zeit
punkt 5 sind die Rechner wieder synchronisiert, wie an
dem gleichzeitigen Auftreten der Zeitmarken 32, 34 er
sichtlich ist.
Claims (15)
1. Verfahren zur Synchronisation von Rechnern
eines Mehrrechnersystems, insbesondere für Sicherheits
einrichtungen in Kraftfahrzeugen, z. B. Antiblockiersysteme
Airbags oder Gurtstrammer, wobei die Rechner eigene Zeit
markengeber enthalten und durch Daten- und/oder Steuer
leitungen untereinander verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Einschalten oder Zurücksetzen der
Rechner diese jeweils ein Startsignal (10, 12, 14; 16,
18, 20) erzeugen, welches zu den übrigen Rechnern über
tragen und von diesen empfangen und ausgewertet wird,
daß nach Eintreffen des zeitlich letzten Startsignals
(14; 18) die Zeitmarkengeber der Rechner gleichzeitig
mit der Erzeugung von Zeitmarken (32, 34) beginnen, daß
die Rechner in Abhängigkeit der Zeitmarken (32, 34) Syn
chronsignale (22, 24, 26) erzeugen, die zu den übrigen
Rechnern übertragen und von diesen empfangen werden,
daß die Synchronsignale (22, 24, 26) fortlaufend mit
den eigenen Zeitmarken (32, 34) verglichen werden und
daß bei zeitlichen Verschiebungen zwischen den Synchron
signalen (22, 24, 26) und den eigenen Zeitmarken (32,
34) die Zeitmarkenfolge des eigenen Zeitmarkenge
bers verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zeitmarkenfolge bei allen Rechnern
einheitlich entweder verzögert oder beschleunigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Startsignal durch eine puls
förmige (10, 12, 14) oder durch eine statische (16, 18,
20) Zustandsänderung dargestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Startsignal durch eine Flanke (28;
30) der pulsförmigen oder statischen Zustandsänderung
dargestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Synchron
signale durch pulsförmige Zustandsänderungen (22, 24, 26)
dargestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Rechner bei Eintreffen einer Zeit
marke (32, 34) seines eigenen Zeitmarkengebers eine erste
Flanke (36, 38) des Synchronpulses (22, 24) erzeugt und
überträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach Empfang der ersten Flanke (36)
des jeweils ersten Synchronpulses (22) bei allen übri
gen Rechnern die zeitliche Verschiebung ΔT zwischen
dieser Flanke (36) und ihren eigenen Zeitmarken (34)
verglichen wird und in Abhängigkeit der Verschiebung
ΔT die Zeitmarkenfolge beschleunigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschleunigung der Zeitmarkenfolge
durch vorzeitiges Auslösen der nächsten Zeitmarke (34)
erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß nach Empfang
der ersten Flanke (38) des jeweils letzten Synchronpul
ses (24) alle Rechner eine zweite Flanke (40, 42) ihrer
Synchronpulse (22, 24) erzeugen und übertragen.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abweichen
eines oder mehrerer Synchronsignale von einem mittleren
Zeitraster um eine vorgegebene Zeitspanne alle Rechner
zurückgesetzt werden.
11. Mehrrechnersystem, bestehend aus wenigstens
zwei durch Daten- und/oder Steuerleitungen (44, 46, 48)
untereinander verbundenen Rechnern (A, B, C), insbeson
dere für Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen
(z. B. Antiblockiersysteme, Airbags oder Gurtstrammer),
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beteiligten Rech
ner (A, B, C) einen eigenen steuerbaren Zeitmarkengeber
(50) umfaßt und daß die Rechner (A, B, C) jeweils als
Generator (52; 54) für ein Startsignal und für ein Syn
chronsignal, als Zähler (56) für die von den anderen
Rechnern (A, B, C) erzeugten Startsignale, als Steuer
schaltung (58) für den Start und die Veränderung der
Zeitmarkenfolgen des Zeitmarkengebers (50) und als Ver
gleichsschaltung (60) für die zeitliche Verschiebung
zwischen Synchronsignalen anderer Rechner und den ei
genen Zeitmarken ausgebildet sind.
12. Mehrrechnersystem nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitmarkengeber als Sägezahnge
nerator (50) ausgebildet sind.
13. Mehrrechnersystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß logische Verknüpfungsschal
tungen (62, 64, 66) vorgesehen sind, durch die Steuerausgänge
anderer Rechner zu jeweils einer Steuerleitung (68) zu
sammengefaßt sind.
14. Mehrrechnersystem nach einem der vorhergehen
den Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rechner durch bidirektionale Steuerleitungen (70)
verbunden sind.
15. Mehrrechnersystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rechner für die Steuer
signale und/oder Datenkommunikation durch gemeinsame
Leitungen verbunden sind.
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