DE3626568A1 - Drehbare propelleranlage - Google Patents
Drehbare propelleranlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine an einem Wasserfahrzeug
angebrachte, mit ringförmiger Propellerdüse ausgerüstete,
drehbare Propelleranlage, bei der die Antriebskraft über
eine Vertikalwelle und ein Winkelgetriebe auf die horizon
tale Propellerwelle übertragen wird, und die Propelleranlage
zwecks Steuerung des Wasserfahrzeuges um die vertikale Achse
drehbar ist. Eine derartige Propelleranlage kann am Wasser
fahrzeugboden, aber auch am Heck, Bug oder an der Seite eines
Wasserfahrzeuges angebracht werden.
Drehbare Propelleranlagen sind besonders vorteilhaft
in solchen Wasserfahrzeugen, wie Schleppern, die sich auf
sehr engem Bereich gut wenden und bewegen lassen müssen. Der
Propeller eines Schleppers muß wiederum relativ groß sein,
um bei kleinen Schleppgeschwindigkeiten genügend leistungs
fähig zu sein. Daraus ergibt sich jedoch der Nachteil, daß
die Propelleranlage große Ausmaße annimmt. Der Propeller er
streckt sich auch sehr tief unter den Schiffsboden, so daß
das Fahrzeug nicht in flachem Wasser arbeiten kann. Weiter
hin erfordert eine große Propelleranlage einen sehr großen
Brunnen im Schiffsboden, wenn der Ein- und Ausbau der Pro
pelleranlage in den Brunnen von oben erfolgt oder wenn sich
die Propelleranlage z. B. zur Fahrt in flachem Wasser nach
oben in den Bodenbrunnen heben lassen muß.
Die Schubkraft des Propellers bei kleinen Geschwindig
keiten wurde in an sich bekannter Weise versucht, mit Hilfe
einer um den Propeller angeordneten, ringförmigen Propeller
düse zu verstärken. Dadurch kann der Durchmesser des ein
gesetzten Propellers möglicherweise etwas verkleinert werden.
Die Propellerdüse ist jedoch ein großes Teil, woraus sich
wiederum zusätzliche Probleme ergeben. Bei drehbaren Pro
pelleranlagen muß der Propeller und die um ihn angebrachte
Propellerdüse unter dem Schiffsboden voll um sich selbst
drehbar sein. Wenn der zum Drehen erforderliche Raum groß
ist, verursacht dies besonders dann Probleme, wenn zwei
parallele Propelleranlagen eingesetzt werden und der Schiffs
rumpf verhältnismäßig klein ist, wie z. B. bei Schleppern.
Die Düse vergrößert auch das zum Drehen der Propelleranlage
erforderliche Steuerungsmoment umso mehr, je weiter die Düse
von der vertikalen Drehmitte der Anlage entfernt angebracht
ist.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine neue
Propelleranlage zu schaffen, bei der die im vorstehenden
beschriebenen Nachteile nicht auftreten. Für die Erfindung
ist im wesentlichen charakteristisch, daß die ringförmige
Propellerdüse derart angeordnet ist, daß der in Axialrichtung
der Propellerdüse gemessene Abstand von der Einlaufkante der
Propellerdüse bis zur Mittelebene des Propellers im Bereich
0,7 . . . 0,85 × axiale Länge der Propellerdüse liegt.
Damit liegt die Propellerdüse fast ganz auf der Vor
derseite des Propellers, d. h. im wesentlichen dicht an der
Drehachse der Propelleranlage. Daraus ergibt sich der we
sentliche Vorteil, daß der für die Propellerdüse erforder
liche zusätzliche Raum wesentlich kleiner ist als bei her
kömmlichen Lösungen. Eine mit Propellerdüse versehene Pro
pelleranlage dieser Art läßt sich in einem im Schiffsboden
ausgebildeten Brunnen derselben Größe wie für eine Propeller
anlage ohne Propellerdüse unterbringen. Zum anderen ergibt
sich aus dem geringen Platzbedarf der Vorrichtung der Vor
teil, daß sich auch an einem kleinen Wasserfahrzeug zur
Erzeugung einer größeren Schubkraft eine mit größerem Pro
peller ausgestattete Anlage anbringen läßt.
Mit der erfindungsgemäß angeordneten Propellerdüse wird
bei einer drehbaren Propelleranlage auch der ausgezeichnete
Vorteil erreicht, daß der Abstand der Mitte der Propellerdüse
von der vertikalen Drehachse klein ist. Daraus folgt, daß
das zum Drehen der Propelleranlage erforderliche Moment
wesentlich kleiner ist als bei bekannten Propelleranlagen.
Damit kann auch die Konstruktion des Steuerungsantriebes
erheblich leichter ausgeführt werden, was die Fertigungs
kosten wesentlich verringert.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung der Propellerdüse
werden noch weitere bedeutende Vorteile erzielt. Ein Vorteil
besteht darin, daß sich der Propeller leicht ausbauen läßt,
da er nahe der Hinterkante der Düse liegt. Die Düse kann
auch stabil am Körper der Propelleranlage befestigt werden,
womit das Spiel zwischen Düse und Propeller verkleinert wer
den kann. Damit erhöht sich der Wirkungsgrad.
Einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung entspre
chen liegt die Einlaufkante der an einer drehbaren Propeller
anlage angebrachten Propellerdüse im wesentlichen an der
Mittellinie der Vertikalwelle, d. h. an der Drehachse der
Propelleranlage oder in deren unmittelbarer Nähe. In in der
Praxis durchgeführten Messungen wurde festgestellt, daß bei
diesem Einbau der Propellerdüse in die Propelleranlage das
Steuerungsmoment bei Querströmung fast Null ist. Mit anderen
Worten, die Propellerdüse ist an der optimalen Stelle ange
bracht, womit die Konstruktion des Steuerungsantriebes so
leicht ausgelegt werden kann wie möglich.
Nach einer anderen Ausführung entspricht der Abstand
zwischen Einlauf- und Auslaufkante der Propellerdüse einer
drehbaren Propelleranlage, d. h. die Länge der Propellerdüse,
im wesentlichen der Hälfte des Propellerdurchmessers. Diese
Bemessung entspricht zur Hauptsache der im vorstehenden be
schriebenen Optimalkonstruktion. Sollte das Wasserfahrzeug
jedoch hauptsächlich für den Einsatz mit niedrigen Geschwin
digkeiten bestimmt sein, kann die Schubkraft der Düse durch
Verlängerung der Düse gesteigert werden. In der Praxis kann
die Länge der Düse 0,6-0,7 × Propellerdurchmesser sein. Wenn
der Abstand von der Einlaufkante der Propellerdüse bis zu
den Spitzen der Propellerblätter 0,70 . . . 0,85 × Düsenlänge
beträgt, vergrößert sich der Platzbedarf der Propelleranlage
trotz der verlängerten Düse nicht. Auch die Bemessung des
Steuerungsantriebes braucht nicht geändert zu werden, weil
sich das Steuerungsmoment nicht vergrößert. Mit Hilfe der
Erfindung kann somit in eine herkömmliche Propelleranlage
für Spezialzwecke eine längere Düse eingebaut werden, ohne
daß sich die Hauptmaße der Anlage verändern.
Wenn die Propelleranlage derart ausgeführt ist, daß sie
in den im Schiffsboden gebildeten Brunnen nach oben gehoben
werden kann, wird der Brunnen einer weiteren vorteilhaften
Ausführung entsprechend wie folgt bemessen. Die Propeller
düse ist so nahe an der Drehachse der Propelleranlage ange
ordnet, daß der Brunnendurchmesser genügend groß ist, wenn
er im wesentlichen 1,6 × Propellerdurchmesser ist. Diese
Auslegung entspricht im wesentlichen einer Brunnenbemessung
fur eine drehbare Propelleranalge ohne Propellerdüse. Falls
die Propelleranlage im Brunnen nicht drehbar ist, kann sich
die Mittellinie des Brunnens seitlich der Drehachse der Pro
pelleranlage befinden. Damit kann bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion der Brunnendurchmesser 1,35 × Propellerdurch
messer betragen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen
unter Hinweis auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in
der
Fig. 1 eine mit herkömmlicher Propellerdüse versehene
drehbare Propelleranlage zeigt und
Fig. 2 der Fig. 1 entspricht und eine drehbare Propel
leranlage zeigt, die mit einer erfindungsgemäßen
Propellerdüse ausgerüstet ist.
In Fig. 1 ist eine drehbare Propelleranlage 3 gezeigt,
die in einen im Boden 2 eines Wasserfahrzeuges 1 gebildeten
Brunnen 14 eingebaut ist. Die Propelleranlage wird aus einer
Vertikalsäule 15 gebildet, in der sich eine Vertikalwelle 5
befindet. Die Vertikalwelle treibt über ein Winkelgetriebe 6
die horizontale Propellerwelle 4 an, an welcher der Propeller
9 befestigt ist. Um den Propeller herum ist eine ringförmige
Propellerdüse 7 angeordnet derart, daß sich die Spitzen 11
der Blätter 10 des Propellers 9 ungefähr in der Mitte der
Propellerdüse 7 befinden. Damit ist der von der Propeller
düse verursachte Momenthebelarm a 1 des Steuerungsmomentes
bedeutend groß. Da das Drehen der auf diese Weise angeord
neten Propellerdüse bedeutend viel Platz erfordert, muß auch
der Durchmesser D 1 des im Boden 2 des Wasserfahrzeuges 1 ge
bildeten Brunnens 14 groß sein. Wegen dieser Nachteile ist
die Konstruktion nach Fig. 1, in der herkömmliche Technik
angewendet ist, nicht immer verwendungsfähig.
In Fig. 2 ist die Propelleranlage nach Fig. 1 als in
eine erfindungsgemäße Propelleranlage umgewandelt darge
stellt. Dabei ist die Propellerdüse 7 derart angebracht, daß
der Abstand c, gemessen von der Mittelebene der Blätter 10
des Propellers 9 bis zur Vorderkante, d. h. Einlaufkante 12
der Propellerdüse 7, von der Länge b der Propellerdüse 7
derart abhängig ist, daß c = 0,7 . . . 0,85 b ist. Die Vorder
kante, d. h. Einlaufkante 12 der Propellerdüse liegt damit
nahe der Drehachse 13 der Propelleranlage. Die gegenseitige
Lage der Propellerdüse 7 und des Propellers 9 konnte dabei
durch geeignete Formgebung der Propellerdüse 7 wie im vor
stehenden beschrieben gewählt werden (c = 0,70 . . . 0,85 × b).
Der Schub der Propellerdüse 7 nimmt gegenüber der vorher be
schriebenen Anordnung nicht wesentlich ab. Das Maximum der
Schubkraft der Propellerdüse 7 wird durch eine Anordnung er
reicht, bei der der Abstand c von der Mittelebene der Blätter
10 des Propellers 9 bis zur Einlaufkante 12 der Propellerdüse
7 ca. 0,7 × Länge b der Propellerdüse 7 beträgt. Eine noch
nähere Anordnung des Propellers 9 an der Vorderkante der
Propellerdüse 7 als der oben genannte Abstand verbessert die
Leistung der Propelleranlage nicht mehr wesentlich. Der
Schub der Propellerdüse 7 ist 10 % kleiner als der Maximal
wert der Schubkraft, wenn der im vorstehenden genannte Ab
stand c = 0,85 × Länge b der Propellerdüse 7 beträgt. Eine
derartige Lösung, bei der die Schubkraft unter 90 % des Maxi
malwertes der Schubkraft liegt, ist technisch nicht zulässig,
und die Herstellung einer solchen Lösung wäre unwirtschaft
lich.
Der entscheidend auf das Steuerungsmoment wirkende
Abstand a 2 zwischen dem Mittelpunkt der Propellerdüse und der
Drehachse 13 ist bei dieser Konstruktion wesentlich kleiner
als bei dem entsprechenden Abstand in Fig. 1, womit auch die
Steuerungskräfte wesentlich kleiner bleiben. Die Propeller
düse 7 erhöht auch nicht die Größe des im Boden 2 des Wasser
fahrzeuges 1 erforderlichen Brunnens 14, da die Hinterkante,
d. h. Auslaufkante 8 der Propellerdüse 7 hauptsächlich in der
Ebene der Propellernabe liegt, wie Fig. 2 zeigt. In diesem
Beispielsfall beträgt der Durchmesser D 2 des Brunnens 14 ca.
1,6 × Durchmesser d des Propellers 9. Außer der Lage der
Propellerdüse 7 sind in diesem Beispielsfall auch die die
Form der Propellerdüse bestimmenden Verhältnisse am günstig
sten. In praktischen Messungen wurde nämlich festgestellt,
daß die Länge b der Propellerdüse am vorteilhaftesten ca. die
Hälfte des Durchmessers d des Propellers 9 beträgt. Bei der
erfindungsgemäßen Lösung kann auch die Befestigung der Pro
pellerdüse 7 am Körper der Propelleranlage 3 stabiler be
festigt werden, aus welchem Grunde das Spiel zwischen den
Spitzen 11 der Propellerblätter und der Propellerdüse 7
kleiner gelassen werden kann als bei der Lösung nach Fig. 1.
Dem Fachmann ist klar, daß die einzelnen Ausführungen
der Erfindung im Rahmen der beigefügten Patentansprüche va
riieren können. Das Wesentliche der Erfindung besteht darin,
daß die Anordnung der an sich bekannten Propellerdüse an
einer an sich bekannten drehbaren Propelleranlage auf neue
und überraschende Weise erfolgt, wobei viele überraschende
Vorteile und Verbesserungen erzielt werden, wie dies im vor
stehenden dargestellt wurde.
Claims (4)
1. An einem Wasserfahrzeug (1) angebrachte, mit ring
förmiger Propellerdüse (7) ausgerüstete, drehbare Propeller
anlage (3), bei der die Antriebskraft über eine Vertikalwelle
(5) und ein Winkelgetriebe (6) auf die horizontale Propeller
welle (4) übertragen wird, und die Propelleranlage zwecks
Steuerung des Wasserfahrzeuges um die vertikale Achse drehbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige Propeller
düse (7) derart angeordnet ist, daß der in Axialrichtung der
Propellerdüse (7) gemessene Abstand (c) von der Einlaufkante
(12) der Propellerdüse (7) bis zur Mittelebene des Propellers
(9) im Bereich 0,7 . . . 0,85 × axiale Länge (b) der Propeller
düse (7) liegt.
2. Propelleranlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einlaufkante (12) der an der drehbaren
Propelleranlage (3) angeordneten Propellerdüse (7) im we
sentlichen an der Mittellinie der Vertikalwelle (5), d. h.
der Drehachse der Propelleranlage, oder in deren unmittel
barer Nähe liegt.
3. Propelleranlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Einlaufkante (12)
und der Austrittskante (8) der an der drehbaren Propeller
anlage (3) angeordneten Propellerdüse (7), d. h. die Länge
(b) der Propellerdüse, im wesentlichen halb so groß ist wie
der Durchmesser (d) des Propellers (9).
4. Drehbare Propelleranlage (3) nach Anspruch 1 bis 3,
die an einem im Boden (2) des Wasserfahrzeuges (1) gebildeten
Brunnen (14) angeordnet ist derart, daß sich die Propeller
anlage (3) nach oben in den Brunnen (14) heben läßt, wenn die
Propelleranlage (3) nicht gebraucht wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Propellerdüse (7) so nahe an der Drehachse
(13) der Propelleranlage (3) angeordnet ist, daß der Durch
messer (D₁) des Brunnens (14) genügend groß ist, wenn er im
wesentlichen 1,6mal Durchmesser (d) des Propellers (9) ist,
oder falls die Propelleranlage (3) in der nach oben gehobenen
Lage im Inneren des Brunnens (14) nicht gedreht wird, der
Durchmesser (D₂) des Brunnens (14) genügend groß ist, wenn
er im wesentlichen 1,35mal Durchmesser (d) des Propellers
(9) ist.
Applications Claiming Priority (1)
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