DE3625338A1 - Elektrisches schaltgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät
und insbesondere einen integrierten Motorschutzschalter,
bei welchem ein Elektromagnet, ein bei Überstrom selbstauslösender
Ausschalter und ein Motorüberlastrelais als
voneinander trennbare Baugruppen vorliegen.
In der Vergangenheit wurden Motoranlasser und Schutzeinrichtungen
gewöhnlich in gesonderten Gehäusen montiert.
Obwohl dieses bei Motoranlassern und Motorschaltzentralen
verwendete System mit diskreten Komponenten gut funktioniert,
hat es verschiedene Nachteile hinsichtlich Baugröße, Kosten
und Komplexität.
Dementsprechend besteht ein Bedürfnis nach einem
integrierten Motorschutzschalter in modularer Bauweise,
der die Funktionen diskreter Einzelkomponenten wie Ausschalter,
Sicherungen, Schaltschütze und gegebenenfalls
Überlastrelais kombiniert. Eine solche Kombination eignet
sich für Motorschaltanlagen, automatisierte elektrische
Verteilungssysteme und Energieverteilungsanlagen.
Ein diese Problemstellung berücksichtigendes
elektrisches Schaltgerät nach der Erfindung ist in
Anspruch 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Schaltgeräts sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät weist die Vorteile
einer modularen Bauweise auf, nämlich Vorteile hinsichtlich
Austauschbarkeit und Herausnehmbarkeit einzelner Komponenten
für Wartung- und Reparaturzwecke und auch die Austauschbarkeit
von Komponenten wie beispielsweise Selbstschalter,
strombegrenzende Sicherungen, Schaltschütze und Überlastrelais
durch solche mit anderen Nennwerten oder anderen
besonderen Eigenschaften. Zu den Vorteilen dieser Konstruktion
gehört auch die Möglichkeit, anstelle des
gesamten Schaltgeräts nur die jeweils defekten Komponenten
austauschen zu können. Darüberhinaus wird eine größere
Einsatzflexibilität dadurch erreicht, daß je nach Bedarf
zusätzliche Komponenten durch einfaches Einstecken zugefügt
werden können.
Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen
beschrieben, in welchen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
herkömmlichen Anordnung verschiedener
diskreter Komponenten in
einem herkömmlichen Metallschrank,
der an einer Wand oder einer Anlagentafel
montiert ist,
Fig. 2 ein zusammengesetztes Schaltgerät
nach der Erfindung in isometrischer
Darstellung,
Fig. 3 die verschiedenen Teile des in
Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen
Schaltgeräts in auseinandergezogener
Darstellung,
Fig. 4 ein Vertikalschnitt in der Ebene
IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine isometrische Darstellung des
Sockels und des elektromagnetischen
Betätigungsorgans des Schaltgeräts,
Fig. 5A einen Schnitt durch das elektromagnetische
Betätigungsorgan,
Fig. 6 eine isometrische Darstellung eines
zweiten Ausführungsbeispiels des
Schaltgeräts nach der Erfindung,
Fig. 7 eine auseinandergezogene Darstellung
der verschiedenen Teile des Schaltgeräts
nach Fig. 6,
Fig. 8 eine isometrische Darstellung der
Sockelbaugruppe des Schaltgeräts
nach Fig. 6, und
Fig. 9 ein schematisches Schaltbild des
erfindungsgemäßen Schaltgeräts.
Bei herkömmlichen Kombinationen von Anlassern und
Schutzeinrichtungen werden diese zwar üblicherweise im
gleichen Schaltschrank montiert, aber diese Komponenten
liegen jeweils als gesonderte Geräte, nämlich gesonderte
Überstromschutzschalter, Sicherungen, Schaltschütze und
Überlaßrelais vor.
In Fig. 1 ist eine solche herkömmliche Anordnung von
Anlassern und Schutzeinrichtungen zum Schutz nachgeschalteter
elektrischer Leitungen, Geräte und Einrichtungen dargestellt,
und diese bekannte Anordnung weist einen Metallschrank
10 zur Aufnahme der erforderlichen elektrischen
Geräte, nämlich eines Relais oder Schaltschützes 12, eines
Überlastrelais 14, eines Motorschutzgeräts wie beispielsweise
eines Überstromschutzschalters 16, einer Sicherung 18
und anderer Ausrüstungen 22 auf. Die verschiedenen Geräte 12
bis 22 sind mit gegenseitigen Abständen im Schaltschrank 10
angeordnet und nach Bedarf elektrisch miteinander verdrahtet.
Solche herkömmlichen Anordnungen haben einen beträchtlichen
Raumbedarf und ein beträchtliches Gewicht. Zweck der
vorliegenden Erfindung ist es, bei einer Kombination der
notwendigen Schaltfunktionen vor allem Größe und Gewicht
gegenüber den gegenwärtigen Anlagen zu verringern.
Gemäß der Erfindung sind bei dem in Fig. 2 beispielsweise
dargestellten erfindungsgemäßen Schaltgerät die
Funktionen der meisten der in Fig. 1 gezeigten verschiedenen
Komponenten in dem in Fig. 2 dargestellten Gerät kombiniert,
das ein Gehäuse 28 mit einem Sockel 30 und einem Deckel 32
aufweist. An einem Ende des Gehäuses 28 ist ein modulares
Überlastrelais 34 angebaut. In Fig. 3 zeigt eine auseinandergezogene
Darstellung von Gehäuse, Gehäusesockel, Gehäusedeckel
und Überlastrelais, wie die verschiedenen modularen
Einheiten bzw. Baugruppen nach Bedarf voneinander getrennt
und wie sie zu dem integrierten Schaltgerät zusammengesetzt
werden können.
Die Grundeinheit des Schaltgeräts kann eine einphasige
oder mehrphasige Konstruktion sein; vorzugsweise handelt es
sich um einen dreipoligen Ausschalter 36 mit dem isolierenden
Gehäuse 28 und einem Hochgeschwindigkeits-Abschaltmechanismus
38 (Fig. 4) zur automatischen Schnellabschaltung bei
hohen Überströmen. Das Gehäuse 28 weist eine isolierende
Bodenwand 40 und etwa ebene und isolierende Trennwände 42
(Fig. 3) auf, welche das Gehäuse in vier benachbarte
Kammern unterteilen. Der dargestellte Ausschalter 36 ist
als dreipoliges Gerät abgebildet, und drei der vier Gehäusekammern
dienen zur Aufnahme jeweils einer Poleinheit, und
die vierte Kammer 44 beherbergt eine elektromagnetische
Betätigungsvorrichtung 46 (Fig. 3).
Der Schaltmechanismus 38 (Fig. 4) weist nur einen
einzigen Betätigungsmechanismus 48 und einen einzigen
Verriegelungsmechanismus 50 für alle drei Schalterpole auf
und ist in der mittleren Poleinheit angeordnet. Außerdem
weist der Schaltmechanismus 38 eine gesonderte thermische
Auslöseeinrichtung 52 und eine elektromagnetische
Hochgeschwindigkeitsauslöseeinrichtung 54 auf. Diese Einrichtungen
sind in den US-Patenten 42 20 935 und 42 55 732
erläutert. Jede Poleinheit des Schaltgeräts weist zwei
voneinander trennbare Kontakte 56 und 58 auf, die an einem
oberen bzw. unteren schwenkbaren Kontaktarm 60 bzw. 62
befestigt sind. Außerdem ist jede Poleinheit mit einer
Lichtbogenlöscheinrichtung 64 ausgestattet. Der elektrische
Stromkreis durch das Schaltgerät verläuft von einem
Anschluß 66 über einen Leiter 68, eine Brücke 70, den
unteren Kontaktarm 62, die Kontakte 56 und 58, den oberen
Kontaktarm 60, eine Brücke 72 und einen Leiter 74 zu
einem Lastanschluß 76.
Der oberen Kontaktarm 60 ist durch einen Stift 78 mit
einem Schwenkhebel 80 verbunden, der seinerseits mittels
einer Klammer 84 starr an einer isolierenden Kuppelstange 82
befestigt ist. Eine zwischen dem Kontaktarm 60 und dem
Leiter 74 verlaufende Zugfeder 86 dient dazu, den oberen
Kontaktarm 60 in der in Fig. 4 dargestellten Stellung mit
Bezug auf den Schwenkhebel 80 zu halten. Der obere Kontaktarm
und der Schwenkhebel 80 sind daher bei normalen Stromflußbedingungen
über das Schaltgerät als gemeinsame Einheit
drehbar.
Der Betätigungsmechanismus 48 ist in der mittleren
Polkammer des Schaltgeräts angeordnet und sitzt auf zwei
mit gegenseitigem Abstand angeordneten starren metallenen
Stützplatten 88, die im Sockel 40 der mittleren Poleinheit
befestigt sind. In den Stützplatten 88 ist ein bügelförmiger
Betätigungshebel 90 in Form eines kopfstehenden U
schwenkbar gelagert, wobei die Enden dieses Hebels in
U-förmigen Einschnitten 92 der Platten liegen.
Der Betätigungshebel 90 weist einen Flansch 94 auf,
der in eine Öffnung einer Schiebeplatte 96 eingreift. Diese
Schiebeplatte 96 ist mittels einer Führungsplatte 98 verschiebbar
im Deckel 32 gehaltert und weist einen Flansch 100
auf, der in einen Handgriff 102 aus Kunststoffspritzguß
hineinragt.
Der obere Kontaktarm 60 der mittleren Poleinheit ist
über eine Kniehebelanordnung mit einem oberen Kniehebelglied
104 und einem unteren Kniehebelglied 106 mit einem
freigebbaren Hebel 108 gekuppelt, der seinerseits mittels
eines Stiftes 110 schwenkbar zwischen den Platten 88
gelagert ist. Die Kniehebelglieder 104 und 106 sind mittels
eines Kniegelenkstifts 112 gelenkig miteinander verbunden.
Das Kniehebelglied 106 ist mittels eines Stiftes 114
gelenkig mit dem Hebel 80 der mittleren Poleinheit und
das Kniehebelglied 104 mittels eines Stiftes 116 gelenkig
mit dem freigebbaren Hebel 108 verbunden.
Zwischen den Kniegelenkstift 112 und dem Bügelbereich
des Betätigungshebels 90 sind zwei unter Zugspannung
stehende Sprungwerksfedern 118 angeordnet. Der untere
Kontaktarm 62 ist mittels eines Stiftes 120 gelenkig an
der Bodenwand 40 montiert.
Die Kontakte 56 und 58 können von Hand geöffnet
werden, indem der Handgriff 102 aus der Ein-Stellung nach
rechts (Fig. 4) in die Aus-Stellung geschoben wird. Diese
Verschiebung des Handgriffs bewirkt, daß die Schiebepaltte
96 den Betätigungshebel 90 dreht und damit die
Wirkungslinie der Sprungwerksfedern 118 nach rechts verlagert,
so daß die Kniehebelglieder 104 und 106 zusammenklappen,
wodurch die Kuppelstange 82 im Uhrzeigersinn
gedreht wird und dadurch in allen drei Poleinheiten gleichzeitig
jeweils den oberen Kontaktarm 60 in seine Offenstellung
bewegt, so daß die Kontakte in allen drei Poleinheiten
gleichzeitig geöffnet werden. Der Kontaktarm 60
befindet sich dann in der in Fig. 4 gestrichelt eingezeichneten
Stellung.
Das Schließen der Kontakte von Hand erfolgt durch
umgekehrte Verschiebung des Handgriffs 102 auf der Aus-
Stellung in die Ein-Stellung, wodurch die Wirkungslinie
der Sprungwerksfedern 118 nach links verlagert wird und
dadurch die Kniehebelglieder 104 und 106 wieder in die
in Fig. 4 gezeigte Stellung bewegt werden. Dadurch wird
die Kuppelstange 82 im Gegenuhrzeigersinn gedreht, so daß
die oberen Kontaktarme 60 aller drei Poleinheiten gleichzeitig
in die Schließstellung bewegt werden. Eine Druckfeder
122 drückt den unteren Kontaktarm 62 um den Drehstift
120 nach oben, um die Kontakte 56 und 58 in gutem
elektrischem Kontakt miteinander zu halten.
Der freigebbare Hebel 108 ist in seiner in Fig. 4
dargestellten Stellung durch einen Sperrmechanismus 50
verriegelt, dessen Konstruktion und Wirkungsweise in der
US-PS 42 55 732 beschrieben sind.
Die gesonderte elektromagnetische Hochgeschwindigkeits-
Auslöseeinrichtung 54 ist für jeden Schalterpol vorgesehen
und weist ein U-förmiges Polstück 124 auf, dessen
Schenkel den Leiter 74 umschließen. Ein Anker 126 ist
gelenkig im Gehäuse angeordnet und weist einen laminierten
magnetischen Arm 128 und ein Betätigungselement 130 auf.
Die thermische Auslöseeinrichtung 52 jeder Poleinheit
weist ein Bimetallelement 132 mit einer Einzelschraube 134
auf.
Befindet sich der Schaltmechanismus in seiner verriegelten
Stellung (Fig. 4), wirken die Federn 118 über
die Kniehebelanordnung und den Stift 116 im Sinne einer
Verspannung des freigebbaren Hebels 108 im Gegenuhrzeigersinn
um den Stift 110. Eine Bewegung dieses freigehbaren
Hebels 108 im Gegenuhrzeigersinn wird jedoch durch den
Sperrmechanismus 50 gesperrt.
Bei Auftreten eines Überstroms einer vorgegebenen
Größe in irgendeiner der Poleinheiten wird der Ankerarm
128 an das betreffende Polstück 124 angezogen, wodurch
der Anker 126 im Gegenuhrzeigersinn schwenkt und den
Luftspalt zwischen dem Polstück und dem Ankerarm schließt
und dabei das Betätigungselement 130 im Gegenuhrzeigersinn
schwenkt, so daß der Sperrmechanismus 50 freigegeben
wird. Die auf den Kniegelenkstift 112 wirkende Kraft der
Federn 118 wird durch das obere Kniehebelglied 104 auf
den freigebbaren Hebel 108 übertragen, so daß dieser nach
Freigabe im Gegenuhrzeigersinn um den Stift 110 herum
geschwenkt wird. Diese Schwenkung des Hebels führt
schließlich dazu, daß der Anlenkstift 116 des oberen
Kniehebelglieds über die Wirkungslinie der Federn 118
hinaus nach links verschoben wird, was dann das Zusammenklappen
der Kniehebelanordnung mit der daraus resultierenden
Drehung des Hebels 80 im Uhrzeigersinn zur Folge hat, so
daß über die Kuppelstange 82 die oberen Kontaktarme 60
aller drei Poleinheiten gleichzeitig im Sinne einer
Öffnung der Kontakte bewegt werden.
Während dieser Bewegung wird der Handgriff 102 in
eine zwischen der Aus- und der Ein-Stellung befindlichen
Auslöse-Stellung bewegt, um eine Sichtanzeige darüber zu
liefern, daß eine automatische Schalterauslösung stattgefunden
hat. Der Schaltmechanismus muß dann erst zurückgestellt
und wieder verriegelt werden, bevor nach einer
automatischen Auslösung das manuelle Wiederschließen der
Kontakte erfolgen kann.
Bei geschlossenen Schaltkontakten und verriegeltem
Schaltmechanismus (Fig. 4) erzeugt ein niedrigerer Überstrom,
der noch kein Ansprechen des elektromagnetischen
Schnellauslösers 54 verursacht, in erhöhtem Maße Wärme
und bewirkt, daß das obere Ende des Bimetallelements 132
sich nach links ausbiegt (Fig. 4). Die Einstellschraube
trifft dann auf den Anker 126 auf. Dies bewirkt eine
Drehung der Kuppelstange 82 im Uhrzeigersinn und löst
damit den automatischen Abschaltvorgang und die Trennung
der Kontakte in allen drei Schalterpolen wie bei der
magnetischen Schnellauslösung aus.
Weiter weist der Schaltmechanismus einen magnetischen
Schlitzmotor 136 auf, wie er in der US-PS 42 20 934
beschrieben ist.
Bei Kurzschlußbedingungen fließen extrem hohe Überströme
über das Schaltgerät 36. Der Stromfluß durch den
Leiter 68 und den unteren Kontaktarm 62 sowie durch den
oberen Kontaktarm 60 erzeugen einen starken magnetischen
Fluß in dem geschlitzten Eisenkörper des Schlitzmotors 136,
wodurch eine hohe elektrodynamische Kraft auf den unteren
Kontaktarm 62 und den oberen Kontaktarm 60 wirkt. Da die
Stromrichtungen im unteren Kontaktarm 62 und im oberen
Kontaktarm 60 entgegengesetzt verlaufen, drängen die auf
die beiden Kontaktarme wirkenden elektrodynamischen Kräfte
diese auseinander, um die Kontakte zu öffnen. Die Offenstellungen
der so auseinanderbewegten beiden Kontaktarme 60
und 62 sind in Fig. 4 jeweils strichpunktiert dargestellt.
Beim Auftreten eines Überstroms baut sich diese die Kontaktarme
auseinandertreibende elektrodynamische Kraft extrem
schnell auf, so daß durch das daraus folgende extrem schnelle
Öffnen der Kontakte eine strombegrenzende Wirkung erzielt
wird. Die Öffnungsbewegung des unteren Kontaktarms 62
erfolgt dabei als Drehung im Gegenuhrzeigersinn um den
Stift 120 und unter Zusammendrücken der Feder 122, und die
Öffnungsbewegung des oberen Kontaktarms 60 erfolgt als
Drehung im Uhrzeigersinn um den Stift 78 gegen die Vorspannkraft
der Feder 86.
Die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 46
(Fig. 5) weist einen Elektromagneten 138, einen Anker 140,
eine Kuppelstange 142 (Fig. 5) und ein Hebelwerk 144 auf.
Der Anker 140 ist auf der Kuppelstange 142 montiert, die
drehbar gelagert ist, so daß der Anker um einen Winkel von
etwa 20° in und außer Berührung mit dem Kern 139 des
Elektromagneten 138 schwenkbar ist. Der Kern 139 trägt
eine Wicklung 141. Zwischen dem Anker 140 und dem Kern 139
ist eine Druckfeder 146 angeordnet, welche den Anker bei
entregter Spule vom Kern 139 wegdrückt. Dadurch arbeitet
die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 46 stromausfallsicher.
Der Anker und der Kern sind jeweils aus
Stahlblechen in herkömmlicher Weise laminiert aufgebaut
und mit Isoliermaterial, beispielsweise Epoxyharz umkleidet.
Der Elektromagnet 138 besteht demgemäß aus dem
Kern 139 und seiner Umkleidung, und der Anker 140 aus
einem Eisenteil und einer Umkleidung.
Das Hebelwerk 144 weist mit gleichen gegenseitigen
Abständen angeordnete Arme 148 auf, die jeweils einer
Phase zugeordnet und starr auf der Kuppelstange 142
montiert sind, so daß sie beim Schwenken des Ankers 140
zusammen mit der Kuppelstange 142 gedreht werden. Jeder
Arm 148 ist mit einem Hebel 150 gekuppelt, der auf einem
in einem festen Rahmenelement 154 befestigten Achszapfen 152
kippbar gelagert ist. Das in Fig. 5 rechte Ende jedes
Hebels 150 weist einen Schlitz zur Aufnahme eines
Zapfens 158 auf, der an dem betreffenden Arm 148 angeordnet
ist. Das andere Ende jedes Hebels 150 ist mittels
eines Stifts 162 gelenkig mit einem Lenker 164 verbunden,
der durch eine Öffnung in der Bodenwand 40 (Fig. 4) nach
oben zum unteren Kontaktarm 62 ragt, an welchem er mittels
eines Stifts 166 (Fig. 4 und 5) angelenkt ist. Wenn also
der Elektromagnet 138 erregt ist, befinden sich die
Lenker 164 in ihren oberen Stellungen, wie dargestellt.
Jeder Lenker 164 weist einen Längsschlitz 168 auf,
und die Feder 122 (Fig. 4) drängt den unteren Kontaktarm
62 in seine obere Stellung, um einen guten elektrischen
Kontakt zwischen den Kontakten 56 und 58 herzustellen. In
dieser Stellung befindet sich der Stift 166 am oberen
Ende des Schlitzes 168, und diese Stellung ist normalerweise
bei Erregung des Elektromagnets 138 gegeben. Wird
der Elektromagnet 138 entregt, drängt die Druckfeder 146
(Fig. 5A) den Anker 140 im Gegenuhrzeigersinn vom Kern 139
weg und schwenkt ihn um einen Winkel von etwa 15 bis 20°,
wodurch die Lenker 164 nach unten gezogen werden und dabei
die unteren Kontaktarme 62 aller drei Poleinheiten ebenfalls
nach unter ziehen und die Kontakte 56 und 58 öffnen.
Die elektomagnetische Betätigungseinrichtung 46 arbeitet
also als Schütz, indem sie die unteren Kontaktarme 62 im
Sinne einer Kontakttrennung nach unten zieht.
Bei erregtem Elektromagneten 138 und geschlossenen
Kontakten 56 und 58 ermöglicht das Vorhandensein der
Schlitze 168 in den Lenkern 164 die schon oben beschriebene
Öffnungsbewegung der unteren Kontaktarme 62 im Sinne einer
Strombegrenzung bei Kurzschlußströmen. Wenn also ein hoher
Kurzschlußstrom auftritt, werden die unteren Kontaktarme 62
und die oberen Kontaktarme 60 in entgegengesetzten Richtungen
voneinander weg geschleudert, wobei die Stifte 166 (Fig. 4
und 5) der unteren Kontaktarme 62 sich in den Schlitzen
frei nach unten bewegen können und folglich das Hebelwerk
144 diese Kontaktöffnungsbewegung nicht behindert.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in
Fig. 6 gezeigt, wonach ein Schaltgerät 172 ein Gehäuse 174
mit einem Sockel 176 und einem Deckel 178 und einem Gehäuseteil
180 zur Aufnahme einer Überlastüberwachungseinrichtung
aufweist. In Fig. 7 sind die verschiedenen Gehäuseteile 174
bis 180 in auseinandergezogener Darstellung gezeigt. Ein
Unterschied zwischen den beiden Ausführungsformen der
Erfindung liegt darin, daß bei der Ausführungsform nach
den Fig. 2 bis 5 die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
in einer Gehäusekammer auf einer Seite der Schalteranordnung
angeordnet ist. Bei der Ausführungsform nach den
Fig. 6 bis 8 ist die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
182 vollständig im Sockel 176, also unterhalb
des die Schalteranordnung aufnehmenden Gehäusemittelteils
174 angeordnet.
Die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 182
(Fig. 8) weist einen elektromagnetischen Kern 184 auf, der
in einen Isoliermaterialkörper 186, beispielsweise aus
Epoxiharz, eingebettet ist. Oberhalb des Kerns 184 ist
ein Anker 188 angeordnet, der mittels einer Druckfeder 190
vom Kern 184 weggedrängt wird. Außerdem weist die elektromagnetische
Einrichtung ein Hebelwerk mit einem Hebel 192,
einer Kuppelstange 194 und zwei Armen 196 auf. Der Hebel
und die Arme sind jeweils fest auf der Kuppelstange 194
montiert, die bei einer Schwenkung des Ankers 188 mitgedreht
wird. Außerdem weist das Hebelwerk Lenker 198 auf,
die mittels Zapfen 200 an dem Hebel 192 bzw. den Armen 196
angelenkt sind.
Die Lenker 198 sind in Ausführung und Wirkungsweise
ähnlich den Lenkern 164 und weisen ebenfalls Langlöcher 202
auf, in welche an den unteren Kontaktarmen 62 angeordnete
Stifte 166 eingreifen. Demgemäß sind bei Erregung der
elektromagnetischen Betätigungsvorrichtung 182 die
Lenker 198 angehoben und ermöglichen einen guten elektrischen
Kontakt zwischen den Kontakten 56 und 58. Dabei ermöglichen
die Langlöcher 202 ebenso wie die Langlöcher 168 (Fig. 4)
das Auseinanderschleudern der Kontaktarme 60 und 62 bei
starken Überströmen wie im zuvor erläuterten Ausführungsbeispiel.
Ebenso drückt die Feder 190 bei Entregung der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung 182 den Anker 188 vom
Kern 184 weg und bewirkt dadurch das Herunterziehen dieser
Kontaktarme 162.
Normalerweise wird, wenn der Handgriff 102 nach links
(Fig. 4) bewegt wird, um die Kontakte 56 und 58 zu schließen,
auch ein Schalter 203 (Fig. 9) geschlossen, wodurch die
Wicklung 141 der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
entregt wird. Die unteren Kontaktarme 62 werden durch die
Feder 122 nach oben vorgespannt. Fällt jedoch die Spannung
an der Magnetwicklung 141 aufgrund irgendeiner Störung weg,
öffnet die elektromagnetische Betätigungseinrichtung durch
die Wirkung der Feder 146 die Kontakte, indem die unteren
Kontaktarme 62 über die Lenker 164 nach unten gezogen
werden.
Die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 182 kann
außerdem in einer Anzahl verschiedener Weisen erregt oder
entregt werden, beispielsweise durch ein ferngesteuertes
Relais 209, das entweder manuell oder computergesteuert
(Fig. 9) werden kann, beispielsweise durch eine Funktion
einer öffentlichen Einrichtung, wodurch die anderen Schaltorgane
des Stromkreises der elektromagnetischen Einrichtung
übersteuer werden. Zusätzlich kann die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung 182 durch eine modulare
Überlastüberwachungseinrichtung gesteuert werden, die sich in dem
Gehäuseteil 180 befindet.
Zu diesem Zweck können die Überlastüberwachungsmittel
ein Bimetallorgan, eine thermische magnetische Einrichtung
oder Kombinationen davon aufweisen. Auch andere Arten
stromfühlender Organe beispielsweise der Festkörperbauart
können bei der Überlastüberwachungseinrichtung Anwendung
finden. In jedem Fall ist gemäß der Erfindung diese stromfühlende
Überwachungseinrichtung in modularer Bauweise
ausgeführt und abnehmbar am Gehäuse 174 montiert, um nach
Bedarf für Wartungs- oder Reparaturzwecke oder zum Austausch
durch ähnliche Baugruppen mit anderen Nennstromwerten
einfach ausgetauscht werden zu können. Beispielsweise
kann in Verbindung mit der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
182 ein Stromfühler für niedrige, mittlere oder
höhere vorgegebene Überlastströme vorgesehen sein.
Beispielsweise ist ein modularer Überstromfühler 204
im Gehäuseteil 180 untergebracht, der nur auf die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung 46 im Sinne einer
Erregung oder Entregung derselben wirkt. Der magnetische
Schnellauslöser 54 arbeitet unabhängig vom Fühler 204,
obwohl beide auf den gleichen Stromfluß über das Schaltgerät
36 ansprechen.
Der Fühler 204 weist pro Phase einen Stromwandler 206
und eine inverse Zeitverzögerungslogikschaltung 210
mit einer Zeitvorgabe 208 auf. Außerdem weise der Fühler 204
einem oder mehrere nach Belieben vorzusehende einsteckbare
Steuermoduln auf, die nach Bedarf der Schaltung 210
zuzuordnen sind, beispielsweise ein Phasengleichgewichtsmodul
212, ein Überlastmodul 214, ein Langzeitbeschleunigungsmodul
216 und ein Heizmodul 218. Diese Moduln sind abnehmbar
montiert und werden je nach Bedarf gesondert oder kombiniert
eingesetzt. Infolgedessen wird ein Überlaststromsignal
von der Spule 206 von der inversen Zeitverzögerungslogikschaltung
210 empfangen, wo es analysiert und mit
einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen wird, der im
Überlastmodul 214 eingestellt ist. Übersteigt das Signal
den Schwellenwert, öffnet die Logikschaltung 210 den
Stromkreis zur elektromagnetischen Erregerwicklung 141,
um die elektromagnetische Betätigungseinrichtung zu
entregen und die Kontakte 56 und 58 zu öffnen.
Das Schaltgerät 36 weist also einen magnetischen
Schnellauslöser 54 und den modularen Überstromfühler 204
auf. Während der erstere einen festen Nennstrom aufweist,
ermöglicht der letztere nach Bedarf einen veränderlichen
Nennstrom.
Gemäß der Erfindung überwacht der modulare Überstromfühler
204 den Strom über das Schaltgerät zur Steuerung
der elektromagnetischen Betätigungseinrichtung 46 bzw. 182
zusätzlich zu der Steuerung der elektromagnetischen
Betätigungseinrichtung durch ein Fernbetätigungsorgan.
Normalerweise übersteuert das Fernbetätigungsorgan den
modularen Überstromfühler 204.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät stellt also ein
neues und miniaturisiertes integriertes Motorschaltgerät
dar, das alle Funktionen der diskreten Komponenten
einschließlich eines Ausschalters, eines Schützes und
eines Strombegrenzers über ein einziges Kontaktpaar
(je Phase) wahrnimmt.
Claims (16)
1. Elektrisches Schaltgerät mit einem elektrisch
isolierendem Gehäuse, mindestens einem Schaltkontaktpaar (56,
58), einem Schaltmechanismus (38), der einem Auslösemechanismus
(50) mit einem freigebbaren Hebel zur Einleitung
der Öffnungsbewegung der Schaltkontakte aufweist,
und mit mindestens einer stromabhängigen Einrichtung (52)
zur Auflösung des freigebbaren Hebels beim Auftreten eines
vorgegebenen Überstroms, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Schaltkontakte an zwei schwenkbaren, im Kontaktschließzustand
etwa parallel zueinander verlaufenden und
gegensinnig vom Schaltstrom durchflossenen Kontaktarmen
(60, 62) angeordnet sind, von denen der eine
Kontaktarm (60) mit dem freigebbaren Hebel (108) gekuppelt
ist, daß weiter eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung
(46) lösbar mit dem anderen Kontaktarm (62)
gekuppelt ist und eine Bewegung dieses anderen Kontaktarms
zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung
ermöglicht, und daß eine abnehmbare Stromfühlereinrichtung
(204) zur stromabhängigen Ansteuerung der
Öffnungsbewegung des genannten anderen Kontaktarms beim
Auftreten eines anderen gegebenen Überstromzustands vorgesehen
ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenwand des Gehäuses Zugangsmittel aufweist und
die elektromagnetische Betätigungseinrichtung ein durch
diese Zugangsmittel hindurchtragendes Gestänge zur Verbindung
mit dem genannten anderen Kontaktarm (62) aufweist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine abnehmbare Platte an der Bodenwand befestigt ist,
um die Zugangsmittel abzudecken, wenn die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung abgenommen ist.
4. Schaltgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestänge einen Lenker (164) aufweist,
der mit dem genannten anderen Kontaktarm (62) verbunden
ist, wobei von dem Lenker und dem Kontaktarm das eine
Teil ein Langloch und das andere Teil einen in dem Langloch
geführten Zapfen aufweist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die stromabhängige Einrichtung
ein Bimetallelement oder im Falle einer elektronischen
Auslöseeinheit einen Stromwandler aufweist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromfühlereinrichtung einen thermisch-magnetischen
Mechanismus aufweist.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus Schaltmechanismus,
Stromfühlereinrichtung und elektromagnetischer Betätigungseinrichtung
bestehende Anordnung ein Schaltkontaktpaar aufweist.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse ein Ausschalter
angeordnet ist.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
und die Fühlereinrichtung abnehmbar montiert
und durch Komponenten mit anderen elektrischen Nennwerten
austauschbar sind.
10. Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kontakt auf einem Kontaktträgerarm
montiert ist.
11. Schaltgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
einen Anker und einen mit dem Arm verbundenes
Gestänge aufweist.
12. Schaltgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Betätigungseinrichtung
durch Fernsteuersignale und davon unabhängig
durch die Schaltgeräteanordnung steuerbar ist.
13. Schaltgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schaltkontakte die einzigen
Hauptkontakte des Schaltgeräts sind.
14. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische
Betätigungseinrichtung einen Lenker aufweist, der so
mit dem anderen Kontaktarm verbunden ist, daß dieser
von dem Lenker nicht behindert wird, wenn die beiden
Kontaktarme bei einer strombegrenzenden Öffnungsbewegung
auseinanderbewegt werden, und daß der Lenker lösbar mit
dem anderen Kontaktarm verbunden ist.
15. Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausschalter in einem Isoliergehäuse
mit einer Bodenwand untergebracht ist, durch welche der
Lenker hindurchragt.
16. Schaltgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß von dem Arm und dem Lenker das eine Teil
einen Stift und das andere Teil ein Langloch aufweist,
in welchem der Stift bei einer strombegrenzenden Kontaktöffnungsbewegung
gleiten kann.
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