DE3624406A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von kontinuierlich transportierter schlauchware im nassen zustand - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung von kontinuierlich transportierter schlauchware im nassen zustandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
von kontinuierlich transportierter Schlauchware
im nassen Zustand, gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 1. Ferner bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der voraus
gesetzten Art sind aus DE-A-34 33 701 bekannt.
In diesem Falle wird eine Dehnungszone an ihrem
Anfang und Ende durch je ein Walzenpaar abgedichtet,
von denen jeweils eine Walze antreibbar und regel
bar ist. Um Schlauchware in Abhängigkeit von ihrer
nach der Dehnungszone gemessenen Breite in der
Dehnungszone mittels eingeblasener Luft dehnen
bzw. überdehnen zu können, wird die Zuführungs
geschwindigkeit und/oder die Abzugsgeschwindigkeit
der Schlauchware über die Drehzahl der angetriebenen
Walzen geregelt. Im Gegensatz zu anderen bekannten,
mit mechanischen Dehneinrichtungen arbeitenden Aus
führungsformen wird in der zuvor beschriebenen Weise
eine sehr gleichmäßige Dehnung der Schlauchware ohne
Beeinträchtigung der Oberfläche (durch mechanische
Einrichtungen) erreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
weiteres Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1
vorausgesetzten Art zu schaffen, das sich bei
ebenfalls sehr gleichmäßiger Dehnung und schonender
Behandlung der Schlauchware dadurch auszeichnet,
daß es einen besonders raumsparenden und konstruktiv
einfach gestalteten Aufbau der zu seiner Durch
führung verwendeten Vorrichtung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schlauch
ware unmittelbar anschließend an die letzte Stufe
einer Naßbehandlung überdehnt, hier also die Dehnungs
zone mit dem ballonartigen Aufblasen der Schlauch
ware angeordnet wird, ergibt sich gegenüber einer
gesondert anzuordnenden Dehnungszone zunächst ein
mal eine erhebliche Platzersparnis. Begünstigt
wird dies sowie der konstruktiv verhältnismäßig
einfache Aufbau der zugehörigen Vorrichtung noch
dadurch, daß die nasse Schlauchware aus der letzten
Naßbehandlungsstufe in einer ausreichenden Menge
dem Anfang der Dehnungszone zugeführt wird, daß
der dort stets vorhandene Warenvorrat für eine
ausreichende Abdichtung der Schlauchware gegen
über einem Luftaustritt sorgt, wobei die Schlauch
ware vollkommen spannungsfrei dem Dehnungszonenan
fang zugeführt und auch spannungsfrei von dort
entnommen und der eigentlichen Dehnungszone zuge
führt werden kann.
Die gewünschte Vereinfachung wird noch dadurch in
äußerst vorteilhafter Weise unterstützt, daß der
beim Istwert/Sollwert-Vergleich festgestellte
Korrekturwert als Korrektur-Ausgangssignal ver
wendet wird, um in der Dehnungszone die Menge
der Lufteindüsung in die Schlauchware im Sinne
einer als erforderlich festgestellten Breiten
korrektur dieser Schlauchware zu steuern.
In der praktischen Durchführung des Verfahrens
kann damit die Dehnungszone beispielsweise un
mittelbar nach bzw. über einem letzten Wasch
abteil, Imprägnierabteil oder einem anderen
Naßbehandlungsabteil vorgesehen werden, wobei
es außerdem von Vorteil sein kann, die Ware
etwa im schlauchbreiten Zustand zu behandeln
und so dem Anfang der Dehnungszone zuzuführen.
Des weiteren kann die Schlauchware in an sich
bekannter Weise am Ende der Dehnungszone durch
eine Quetschfuge geführt und dabei entwässert
und flachgelegt werden. Hierdurch kann die
Schlauchware nicht nur fortlaufend durch eine
kontinuierlich arbeitende Naßbehandlungsan
lage und eine Dehnungszone mit Breitenreckung,
sondern auch kontinuierlich - ohne ein Anhalten
der Naßbehandlungsanlage - in Fertigbreite ent
wässert werden.
Insbesondere bei der zuletzt erläuterten Ver
fahrensweise ist es ferner vorteilhaft, wenn
im Bereich dicht vor der Quetschfuge zusätzlich
Chemikalien dosiert allseitig auf die nasse
Schlauchware appliziert werden. Appliziert werden
können vor allem Weichmacher, aber auch andere
zusätzlich aufzubringenden Chemikalien. Dies be
deutet, daß die Chemikalien-Applikation auf
die nasse Schlauchware in einem Arbeitsgang mit
dem Naßüberdehnen und Entwässern dieser Schlauch
ware sowie bei deren kontinuierlichem Weiter
transport erfolgen kann. Hierzu sei bemerkt,
daß man in der Fachwelt bisher der Meinung war,
daß eine gezielte Chemikalien- bzw. Weichmacher-
Applikation nur mit einer Differenzfeuchte durch
zuführen sei, d.h. daß der Flotteneintrag in ein
entsprechendes Applikationsabteil geringer sein
müsse als der Flottenaustrag, wobei in dieser
Differenzfeuchte die entsprechende Menge an
Applikationschemikalien enthalten war. Dadurch
war bei solchen bekannten Ausführungen eine
starke Entwässerung der Schlauchware nicht möglich.
Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Großteil der Applikationschemikalien beim Ab
quetschen wieder entfernt wird, haben die der
Erfindung zugrunde liegenden Versuche gezeigt,
daß das Applizieren von Chemikalien, insbesondere
Weichmachern, dicht vor der Quetschfuge - im Ver
gleich zu den bekannten Verfahren - zu deutlich
besseren Resultaten (höhere Applikationsausbeute)
führt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens enthält die im Oberbegriff des
Anspruches 3 angegebenen Merkmale und zeichnet
sich durch die im Kennzeichen dieses Anspruches 3
angegebenen Merkmale aus.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung sei im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte, schematisierte
Seitenansicht von dem Auslaufteil einer
Naßbehandlungsanlage mit unmittelbar
zugeordneter Dehnungszone;,
Fig. 2 ein stark vereinfachtes Laufschema von
Schlauchware im Bereich der Dehnungszone
und einer Breiten-Meßeinrichtung, zur
Erläuterung der Verfahrensweise der Vor
richtung nach Fig. 1.
Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsform
ist die Vorrichtung zur Naßbehandlung von kontinuier
lich transportierter Schlauchware 1 unmittelbar am
Auslaufteil einer geeigneten Naßbehandlungsanlage
angeordnet, von der der Einfachheit halber lediglich
das letzte Naßbehandlungsabteil 2 veranschaulicht
ist, das im vorliegenden Falle in Form eines
an sich bekannten Stiefels ausgebildet ist, im
Bedarfsfalle jedoch auch in jeder anderen geeigneten
Weise ausgebildet sein kann.
Von der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung ist
unmittelbar über dem oben offenen unteren Stiefel
ende 2 a des Naßbehandlungsabteils 2 eine Dehnungs
zone 3 vorgesehen, in der mit Hilfe einer noch zu
erläuternden Düseneinrichtung 4 Druckluft in die
nasse Schlauchware eingedüst und diese Schlauch
ware 1 dadurch - wie durch die Luftblase 5 ange
deutet - ballonartig aufgeblasen und somit ge
zielt überdehnt werden kann. Um die bei 5 ange
deutete Luftblase in gewünschter Weise aufrecht
erhalten zu können, ist die im wesentlichen
vertikal ausgerichtete Dehnungszone 3 am Anfang
und Ende, d.h. am oberen und unteren Ende abge
dichtet, damit im wesentlichen keine in die nasse
Schlauchware 1 eingeblasene Druckluft nach außen
austreten kann. Generell sei in diesem Zusammen
hang gleich erwähnt, daß aus der Luftblase 5 durch
die Ware - je nach Porengröße und Flüssigkeits
gehalt - stets ein gewisser Anteil der einge
blasenen Druckluft wieder austreten kann, daß
jedoch bei geregelter Druckluftzuführung die
Ballonweite der Luftblase 5 bzw. die Breite der
Schlauchware konstant geregelt werden kann. Auf
die Druckluftzuführung sowie deren Steuerung wird
weiter unten noch näher eingegangen.
Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungs
beispiel enthält das einen Übergangsbereich zwischen
dem letzten Naßbehandlungsabteil 2 und der Dehnungs
zone 3 bildende untere Stiefelende 2 a einen vor
zugsweise als Kunststoff-Gleitrost ausgeführten
Gleitrost 6, der die nasse Schlauchware 1 spannungs
frei heranführt und einen Warenspeicher unmittelbar
unterhalb der Dehnungszone 3 bildet, wie es in Fig. 1
durch die in Falten zusammengeschobene Schlauchware 1
im unteren Stiefelende 2 a angedeutet ist. Dieser
Warenspeicher auf dem Gleitrost 6 bildet dadurch
gleichzeitig am unteren Ende der Dehnungszone 3
eine untere Abdichtungsstelle gegenüber einem
Luftaustritt aus der Schlauchware 1. Am oberen
Ende der Dehnungszone 3 wird die obere Abdichtungs
stelle dagegen durch ein Quetschwalzenpaar 7 an
sich bekannter Ausführung gebildet. Die Blase 5,
die innerhalb der Schlauchware 1 durch das Ein
blasen von Druckluft gebildet und ständig aufrecht
erhalten wird, ist somit am unteren Ende durch die
Abdichtung seitens des Warenspeichers und am oberen
Ende seitens des Quetschwalzenpaares 7 in ihrer
vertikalen Längenausdehnung begrenzt.
Die für das Einblasen von Druckluft in die Schlauch
ware 1 vorgesehene Düseneinrichtung 4 kann grund
sätzlich in jeder geeigneten Ausführung gestaltet
und angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn - wie in Fig. 1 gezeigt - diese Düseneinrichtung
zwei beidseitig der Schlauchware 1 angeordnete
Schwenkarme 8 a und 8 b enthält, an deren freien Enden
auf die Schlauchware 1 gerichtete Druckluftdüsen 9
angebracht sind, zwischen denen die Schlauchware 1
hindurchgeführt wird. Entgegengesetzt von den Druck
luftdüsen 9 sind die die Zuluftleitungen zu den
Druckluftdüsen 9 enthaltenden Schwenkarme 8 a, 8 b
in nur angedeuteten Schwenklagern 10 a bzw. 10 b ge
haltert, so daß die Schwenkarme 8 a, 8 b sich in
Richtung der angedeuteten Doppelpfeile 11 bewegen
können, wodurch zum einen eine leichte Führung der
aufgeblasenen Schlauchware 1 innerhalb der Dehnungs
zone 3 erzielt werden kann, ohne daß dadurch zum
andern eine unerwünschte mechanische Beeinflussung
der Außenseite der Schlauchware 1 (Scheuerstellen)
erfolgen kann.
Über die hohl ausgebildeten Schwenklager 10 a, 10 b
sind die Druckluftdüsen 9 an eine Druckluft-Zuführ
leitung 12 angeschlossen, in der ein stetig regelndes
Druckluft-Dosierventil 13 vorgesehen und die ihrer
seits an ein zur Düseneinrichtung 4 gehörendes
Hochleistungsgebläse 14 angeschlossen ist. Dem
Druckluft-Dosierventil 13 ist im vorliegenden
Falle ein Motor mit Steuerungsregler 15 zugeordnet,
wobei das Dosierventil 13 der Düseneinrichtung 4
über diesen Motor mit Steuerungsregler 15 mit einem
Rechner 16 geeigneter Ausführung steuerungsmäßig
verbunden ist. Mit diesem Rechner 16, der in jeder
geeigneten Ausführung vorgesehen sein kann, steht
außerdem eine Breitenmeßeinrichtung 17 steuerungs
mäßig in Verbindung. Der Rechner 16 verbindet dabei
gleichzeitig die Breitenmeßeinrichtung 17 mit der
Düseneinrichtung 4 bzw. deren Druckluft-Dosierventil
13 in der Weise, daß die Druckluftbeaufschlagung
der Düseneinrichtung 4 in Abhängigkeit von einer
Differenz zwischen gemessener und vorgegebener
Warenbreite gesteuert bzw. nachgeregelt werden kann.
Als Breitenmeßeinrichtung 17 kann jede für diesen
Zweck geeignete mechanisch, elektromechanisch oder
elektronisch arbeitende Einrichtung Verwendung finden.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn diese
Breitenmeßeinrichtung eine mit einem Lichtvorhang
arbeitende fotoelektronische Meßeinrichtung 17 ist.
Bei einer solchen fotoelektronischen Meßeinrichtung
17 kann - wie in Fig. 2 veranschaulicht - mit Hilfe
des durch Pfeile 18 angedeuteten Lichtvorhanges die
effektive Breite bzw. Ist-Breite der wieder flach
gelegten Schlauchware 1 hinter der Dehnungszone 3
(hinter deren Quetschwalzenpaar 7) auch dann exakt
gemessen werden, wenn die Schlauchware 1 das Quetsch
walzenpaar 7 nicht zentrisch, d.h. seitlich versetzt
passiert.
Im Beispiel der Fig. 1 enthält die erfindungsgemäße
Behandlungsvorrichtung ferner unmittelbar vor der
Quetschfuge bzw. dem sie bildenden Quetschwalzenpaar 7
eine Applikations-Sprüheinrichtung 19, durch die
geeignete Chemikalien, beispielsweise Weichmacher,
auf die nasse Schlauchware 1 aufgesprüht werden kann,
bevor die Schlauchware das Quetschwalzenpaar 7
passiert. Diese Applikations-Sprüheinrichtung 19
enthält zwei beidseitig der Schlauchware 1 ange
ordnete Sprührohre 20 sowie eine Umwälzpumpe 21,
die einerseits über eine Druckleitung 22 mit den
Sprührohren 20 und andererseits über ihre Ansaug
leitung 23 mit einer Flottensammeleinrichtung 24
unterhalb des Naßbehandlungsabteiles 2 in Ver
bindung steht. An die Ansaugleitung 23 dieser Um
wälzpumpe 21 ist ferner eine Applikationsmittel-
Dosiereinrichtung 25 geeigneter Ausführung über eine
Dosierleitung 26 angeschlossen.
Im Bereich der Sprührohre 20, also ebenfalls dicht
vor dem Quetschwalzenpaar 7, können ferner zwei
in geeignetem Abstand voneinander vorgesehene und
auf die Außenseite der aufgeblasenen Schlauchware 1
einwirkende Führungsstangen oder Führungswalzen 27
in der Weise vorgesehen sein, daß die den Quetsch
walzen 7 zulaufende Schlauchware 1 bereits bis zu
einem gewissen Maß zusammengedrückt und in der
Breite ausgerichtet ist, um ein faltenfreies
Passieren des Quetschwalzenpaares 7 zu ermöglichen.
Die bisher anhand des Beispieles gemäß Fig. 1 be
schriebene Ausbildung und Anordnung der Behandlungs
vorrichtung ist äußerst raumsparend dabei doch ein
fach aufgebaut und überall gut zugänglich. In diesem
erläuterten Ausführungsbeispiel stellt die Vor
richtung zudem eine äußerst günstige Kombination
von drei wesentlichen Behandlungsvorgängen dar:
Die Hauptbehandlungsart, nämlich das Naßüberdehnen
und Breitstrecken der nassen Schlauchware, kann in
äußerst vorteilhafter Weise mit dem Entwässern der
Schlauchware (mittels des oberen Quetschwalzenpaares 7)
und mit dem Applizieren von zusätzlichen Chemikalien
(z.B. Weichmacher oder dgl.) im Bereich vor den
Quetschwalzen kombiniert werden. Diese drei Be
handlungsmöglichkeiten können somit in einem einzigen,
kontinuierlichen Arbeitsgang platzsparend und mit
einfachen konstruktiven Mitteln kombiniert werden.
Hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung gibt es
im Rahmen der Erfindung selbstverständlich noch
vielfache Variationsmöglichkeiten hinsichtlich
einer Anzahl von Vorrichtungsteilen. So kann
beispielsweise anstelle des vorgeschlagenen
Gleitrostes 6 (für die Zuführung der Schlauchware 1
und Bildung des Warenspeichers am unteren Ende der
Dehnungszone 3) jede andere geeignete Einrichtung
verwendet werden, die den gleichen Zweck erfüllt,
beispielsweise ein Förderband oder dgl. Die Zuordnung
der Druckluftdüsen 9 zu dem am besten geeigneten
Längs- bzw. Höhenabschnitt der Dehnungszone 3 (z.B.
Anordnung der Druckluftdüsen 9 in der oberen oder
unteren Hälfte der Dehnungszone 3) wird sich vor
allem nach der Art der vorausgehenden Naßbehandlung
richten. Ferner kann für die Steuerung des Motors 15
des Druckluft-Dosierventiles 13 statt des erwähnten
Stellungsreglers auch ein geeigneter Wandler Ver
wendung finden, beispielsweise ein sog. I-P-Wandler,
durch den die vom Rechner 16 kommenden elektrischen
bzw. elektronischen Steuerungssignale in pneumatische
Steuergrößen umgewandelt werden, um den Antrieb des
Druckluft-Dosierventiles 13 im Sinne eines Öffnens
oder Schließens bzw. Drosselns dieses Ventiles zu
steuern.
Nachfolgend sei nochmals der Breitstreckvorgang nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren anhand des Lauf
schemas gemäß Fig. 2 erläutert.
Es sei angenommen, daß die Schlauchware 1 mit einer
vorgegebenen Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles 1 a
durch die Dehnungszone 3 dann durch das Quetsch
walzenpaar 7 und schließlich durch die Breitenmeß
einrichtung 17 kontinuierlich transportiert wird.
Bei der Schlauchware 1 handelt es sich beispiels
weise um rundgestrickte Schlauchware, die gezielt
auf eine vorbestimmte Breite (im wieder zusammen
flachgelegten Zustand) gedehnt bzw. gestreckt werden
soll. Zu diesem Zweck wird die Schlauchware 1, die
am Anfang und Ende der Dehnungszone 3 gegen Luft
austritt abgedichtet ist, mit Hilfe der durch
Drucklufteindüsung ständig innerhalb des Schlauches
aufrechterhaltenen Luftblase 5 im nassen Zustand
überdehnt (Versuche haben gezeigt, daß nasse Schlauch
ware mit Luft bis zu etwa 30% ihrer Breite über
dehnt werden kann). In dem gezielt überdehnten
Zustand passiert die nasse Schlauchware 1 die
durch das Quetschwalzenpaar 7 gebildete Quetsch
fuge, durch die Luftblase 5 zurückgehalten und
die Schlauchware 1 mechanisch entwässert wird.
Gleichzeitig wird die Schlauchware 1 in dieser
Quetschfuge vollkommen faltenfrei flachgelegt.
Die ausgequetschte und nach unten zurücklaufende
Flüssigkeit dichtet den in der Dehnungszone 3
gebildeten Warenballon ab (d.h. Freiräume zwischen
den Fasern werden durch die Flüssigkeit ge
schlossen) und gestattet somit eine stärkere
Überdehnung der Schlauchware 1. Lediglich an
den Stellen, an denen über die Druckluftdüsen 9
Druckluft in das Innere der Schlauchware 1 einge
düst wird, wird die Flüssigkeit von Luft verdrängt.
Im breitgelegten Zustand, d.h. in ihrer durch das
Überdehnen erreichten vollen Breite WB passiert
die Schlauchware 1 dann die Breitenmeßeinrichtung 17.
In dieser Breitenmeßeinrichtung 17 wird die er
reichte Ist-Breite bzw. der erhaltene Ist-Wert mit
Hilfe eines durch Pfeile 18 angedeuteten Licht
vorhanges fotoelektronisch gemessen. Dies hat
den Vorteil, daß die effektive Warenbreite WB
auch dann ganz genau ermittelt werden kann, wenn
- wie in Fig. 2 angedeutet - die Schlauchware 1
nicht ganz zentrisch zu dem Quetschwalzenpaar 7
läuft, d.h. nach der einen oder anderen Längsseite
(vgl. Doppelpfeil 28) versetzt läuft.
Der in der Breitenmeßeinrichtung 17 gemessene
Ist-Wert der Warenbreite WB wird dem Rechner 16
zugeleitet, in den ein Sollwert, d.h. die ge
wünschte Warenbreite eingegeben ist. Im Rechner 16
werden dann Ist-Wert und Sollwert miteinander ver
glichen. Wenn im Rechner 16 eine Abweichung
zwischen Ist-Wert und Sollwert festgestellt wird,
d.h. wenn beispielsweise der Ist-Wert 500 mm und
der vorgegebene Sollwert 600 mm betragen, dann
wird ein entsprechender Korrekturwert gebildet,
der im Rechner in ein Korrektur-Ausgangssignal
umgewandelt wird. Dieses Korrektur-Ausgangssignal
wird einem Stellungsregler 29 des dem Druckluft-
Dosierventil 13 zugeordneten Motors 15 bzw. einem
geeigneten Wandler (z.B. sog. I-P-Wandler) zuge
leitet, so daß dadurch die Menge der Lufteindüsung
(über die Druckluftdüsen 9) in die Schlauchware 1
im Sinne der erforderlichen Breitenkorrektur dieser
Schlauchware 1 gesteuert bzw. nachgeregelt werden
kann. Wenn also beispielsweise der Ist-Wert der
Warenbreiten WB hinter der Dehnungszone 3 als
zu klein festgestellt wird, dann muß die über die
Druckluftdüsen 9 in die Schlauchware 1 einzuführende
Druckluftmenge entsprechend erhöht werden, um ein
stärkeres Überdehnen der Schlauchware 1 in der
Dehungszone 3 herbeizuführen, und umgekehrt.
Wenn bei diesem Überdehnen der nassen Schlauch
ware 1 vor dem Entwässern (Quetschwalzenpaar 7)
zusätzlich noch Weichmacher oder eine andere
Chemikalie appliziert werden soll, dann kann dies
in der weiter oben anhand Fig. 1 geschilderten
Weise mit Hilfe der Applikations-Sprüheinrichtung
19 geschehen. Weichmacher kann dabei beispiels
weise in einer Größenordnung von etwa 1-2%
vom Warengewicht eingesetzt werden. Diese
Applikationschemikalien werden dabei zweckmäßig
in die Saugleitung 23 der Umwälzpumpe 21 (vgl.
Fig. 1) dosiert zugegeben, so daß die sich da
durch ergebende Flotte mit Hilfe der Sprührohre
20 beidseitig bzw. allseitig direkt vor der
Quetschfuge (Quetschwalzenpaar 7) auf die Außen
seite der Schlauchware aufgebracht werden kann.
Claims (10)
1. Verfahren zur Behandlung von kontinuierlich
transportierter Schlauchware (1) im nassen
Zustand, wobei
- a) in einer Dehnungszone (3) in die am Anfang und Ende dieser Zone gegen Luftaustritt ab gedichtete nasse Schlauchware (1) Druckluft eingedüst und die Schlauchware dadurch ge zielt überdehnt wird,
- b) hinter der Dehnungszone (3) die Breite (WB) der Schlauchware gemessen, der festgestellte Ist-Wert der Warenbreite mit einem vorge gebenen Sollwert verglichen und bei Differenzen zwischen Ist-Wert und Sollwert ein Korrektur wert gebildet wird,
- c) in Abhängigkeit von der Größe des Korrektur wertes eine Nachregelung im Bereich der Dehnungszone durchgeführt wird,
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
- d) Das Überdehnen der Schlauchware (1) schließt sich unmittelbar an die letzte Stufe (2) einer Naßbehandlung an, indem die nasse Schlauchware aus dieser letzten Naßbehandlungsstufe spannungsfrei und in einer solchen Menge der Dehnungszone (3) zugeführt wird, daß der Anfang der Dehnungszone durch den Warenvorrat gegenüber Luftaustritt abge dichtet wird;
- e) der bei dem Ist-Wert/Sollwert-Vergleich festgestellte Korrekturwert wird in ein Korrektur-Ausgangssignal umgewandelt, das die Menge der Lufteindüsung in der Dehnungszone (3) im Sinne der erforder lichen Breitenkorrektur der Schlauchware steuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Schlauch
ware am Ende der Dehnungszone durch eine Quetsch
fuge geführt und dabei entwässert und flachge
legt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Be
reich dicht vor der Quetschfuge zusätzlich
Chemikalien dosiert allseitig auf die nasse
Schlauchware appliziert werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, enthaltend
- a) eine Dehnungszone (3), die von einer oberen und unteren Abdichtungsstelle (2 a, 7) gegen Luftaustritt aus der Schlauchware (1) be grenzt ist und im Bereich zwischen diesen Abdichtungsstellen eine Düseneinrichtung (4) aufweist,
- b) eine hinter der oberen Abdichtungsstelle (7) der Dehnungszone (3) angeordnete Breitenmeß einrichtung (17) für die flachgelegte Schlauch ware (1), dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die Dehnungszone (3) unmittelbar im Bereich des letzten Naßbehandlungsabteiles (2) einer Naßbehandlungsanlage vorgesehen ist und der Übergangsbereich (2 a) zwischen diesem letzten Naßbehandlungsabteil und der Dehnungszone die untere Abdichtungsstelle bildet;
- d) die Düseneinrichtung (4) über einen Rechner (16) steuerungsmäßig mit der Breitenmeßein richtung (17) derart verbunden ist, daß die Luftbeaufschlagung der Düseneinrichtung in Abhängigkeit von der Differenz zwischen ge messener und vorgegebener Warenbreite (WB) steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Übergangsbereich (2 a) zwischen dem
letzten Naßbehandlungsabteil (2) und der Dehnungs
zone (3) eine die nasse Schlauchware (1) spannungs
frei heranführende und einen Warenspeicher bildende
Einrichtung, insbesondere einen Gleitrost (6), ent
hält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Breitenmeßeinrichtung eine
mit einem Lichtvorhang (18) arbeitende foto
elektronische Meßeinrichtung (17) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Steuerverbindung zwischen
dem Rechner (16) und der Düseneinrichtung (4)
ein stetig regelndes Druckluft-Dosierventil (13)
vorgesehen ist, dem ein mit dem Rechner (16)
verbundener Wandler oder Stellungsregler (15, 29)
zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düseneinrichtung (4) zwei
Schwenkarme (8 a, 8 b) enthält, an deren freien
Enden Druckluftdüsen (9) angebracht sind,
zwischen denen die Schlauchware (1) hindurch
geführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 sowie zur Durch
führung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die obere Abdichtungsstelle
der Dehnungszone (3) durch Quetschwalzen (7)
gebildet und unmittelbar vor diesen Quetsch
walzen eine Applikations-Sprüheinrichtung (19)
zum Aufsprühen von Chemikalien auf die Schlauch
ware (1) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Applikations-Sprüheinrichtung
(19) zwei beidseitig der Schlauchware (1) ange
ordnete Sprührohre (20) sowie eine Umwälzpumpe
(21) enthält, die einerseits mit den Sprührohren
und andererseits mit einer Flottensammelein
richtung (24) unterhalb des letzten Naßbe
handlungsabteiles (2) in Verbindung steht,
wobei an die Saugleitung (23) der Umwälzpumpe
eine Applikationsmittel-Dosiereinrichtung (25)
angeschlossen ist.
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