DE3127916C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Naßbehandlung von
Geweben, insbesondere zum Walken und/oder Waschen von endlos
gemachten Gewebebahnen, mit Behandlungsbehälter, Umlauffüh
rung mit Antrieb für die Gewebebahn und im Bereich der Umlauf
richtung angeordneter Behandlungseinrichtung, wobei der An
trieb für die Gewebebahn aus zumindest einem Bandförderer
besteht, der den oberen Teil der Umlaufführung bestimmt, und
die auf dem Bandförderer aufliegende Gewebebahn oberseitig
von einer verstellbaren Andrückeinrichtung beaufschlagt ist.
Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-OS 29 04 774) be
steht die Andrückeinrichtung aus einer verstellbaren Quetsch
walze, die mit einer Leitwalze zusammenarbeitet. Durch den
Walzenspalt wird der Bandförderer mit der Gewebebahn geführt,
damit diese entwässert wird. Im Walzenspalt wird die Gewebe
bahn nur kurzzeitig und über eine kurze Strecke mit Druck
beaufschlagt, so daß Nahtstellen, Verwerfungen, Knoten od.
dgl. zum sogenannten Hämmern des Gewebes führen können. Die
Gefahr des Hämmerns nimmt mit zunehmender Arbeitsgeschwindig
keit zu.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so zu gestalten, daß mit größeren Umlaufgeschwindigkeiten der
Gewebebahn bei schonender Behandlung und unter Vermeidung des
Hämmerns gearbeitet werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Andrückeinrichtung
einen Blähkörper mit einstellbarem Druck aufweist. Bei Ein
satz eines Blähkörpers wird die Gewebebahn über eine längere
Strecke mit einstellbarem Druck beaufschlagt. Dabei steht
auch mehr Zeit für die Entwässerung zur Verfügung und das
sogenannte Hämmern wird auch bei größerer Umlaufgeschwindig
keit der Gewebebahn bzw. größerer Arbeitsgeschwindigkeit der
Vorrichtung vermieden.
Der Blähkörper kann an eine Druckgasquelle angeschlossen sein.
Um insbesondere das Einführen der Gewebebahn zu erleichtern,
kann der Blähkörper in einer bodenseitig offenen Aufnahme
angeordnet und mit der Aufnahme gegen den Bandförderer ver
stellbar sein. Zweckmäßig ist die Aufnahme am Behandlungs
behälter geführt und von einem Zustellmotor verstellbar. Um
die Reibung zwischen Blähkörper und Gewebebahn zu vermindern,
ist nach einem weiteren Vorschlag zumindest der Blähkörper
teilweise mit einem Belag mit geringem Reibungskoeffizienten
versehen. Dabei kann es sich um Tetrafluoräthylen handeln.
Der Blähkörper kann aber auch von einer einlaufseitig an der
Aufnahme befestigten Materialbahn mit geringem Reibungskoeffi
zienten abgedeckt sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab und ausschnittsweise einen
Schnitt durch den unteren Bereich eines Blähkörpers
anderer Ausführungsform.
Wie insbesondere die Fig. 1 zeigt, besitzt die Vorrichtung
einen Behandlungsbehälter 1, der im Ausführungsbeispiel aus
nichtrostendem Stahl aufgebaut ist und zur Behandlung von
endlosgemachten Gewebebahnen 2 dient. Der Behandlungsbehälter
1 ist mit Ausstellfüßen 3 versehen. Der Behandlungsbehälter
weist Ablaßstutzen 4 und Einlaufstutzen 5 für die Behand
lungsflüssigkeit auf.
Die Gewebebahn 2 ist durch Vernähen ihrer Enden endlos ge
macht und wird in Richtung des Pfeiles A auf einer Umlauf
bahn bewegt. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
weist die Vorrichtung 3 Umlenkwalzen 6 auf, von denen eine
durch einen Elektromotor M, gegebenenfalls unter Zwischen
schaltung eines Getriebes, angetrieben ist. Über die Umlenk
walzen 6 sind eine Anzahl von Gurten oder Bändern oder im
Ausführungsbeispiel ein einheitliches Förderband als Band
förderer 7 geführt.
Bei dem beschriebenen Beispiel ist jeweils die angetriebene
Umlenkwalze 6 am Ende des Bandförderers 7 angeordnet. Die
beiden anderen Umlenkwalzen 6 sind frei drehbar gelagert.
Die Lagerung der Umlenkwalzen 6 ist in den Seitenwänden 8
des Behandlungsbehälters 1 vorgesehen. Bei dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel wird die obere Umlenkwalze 6
im Bereich des Gewebebahneinlaufs von einem unter Druck
stehenden Blähkörper 9 beaufschlagt, der mit dieser Umlenk
walze 6 bzw. dem Bandförderer 7 einen Durchlaß für die Gewebe
bahn 2 bildet, dessen Länge L um ein Vielfaches länger ist
als der Durchlaß, welcher durch eine Transportwalze mit
Gegendruckwalze gebildet wird, wie das bei den bekannten
Vorrichtungen der Fall ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil,
daß die Gewebebahn 2 über eine längere Strecke mit einem ein
stellbaren Druck beaufschlagbar ist. Nahtstellen, Verwer
fungen, Knoten und dergleichen in der Gewebebahn können somit
nicht zu einem sogenannten "Hämmern des Gewebes" führen.
Der Blähkörper 9 besitzt einen im wesentlichen zylindrischen
Querschnitt. Er ist bei der dargestellten Ausführungsform aus
einer Materialbahn zu einem Schlauch gewickelt worden, dessen
Längsränder miteinander vereinigt wurden. Der so hergestellte
Zylinder ist durch Kopfstücke verschlossen. Dies kann durch
Vulkanisation oder auch durch Heißverschweißung erfolgt sein.
Zur Minderung der Reibung zwischen der Gewebebahn 2 und dem
Blähkörper 9 ist dieser in seinem der Gewebebahn 2 zugeord
neten Bereich mit einem relativ dünnen Belag 11 aus Poly
tetrafluoräthylen versehen, der über Nocken 12 im Blähkörper
9 verankert ist. Diese Verankerung der Nocken 12 geschieht
zweckmäßig, wenn der Kunstgummi bei der Vulkanisation noch
weich ist. Auf diese Weise läßt sich die Reibung zwischen
Blähkörper 9 und der Gewebebahn 2 erheblich mindern.
In dem Blähkörper 9 sind mittels Vulkanisation ferner Be
festigungsschrauben 13 gehalten, so daß der Blähkörper 9
in einer Aufnahme 15 mittels Muttern 14 befestigt werden
kann. Im übrigen besitzt der Blähkörper 9 in seiner Wandung
eine Gewebeeinlage 10. Die Aufnahme 15 besitzt Stirnteile
17, welche eine im wesentlichen halbzylindrische Ausnehmung
für den Blähkörper 9 begrenzen. Ferner sind in der Aufnahme
15 Bohrungen für die Befestigungsschrauben 13 und eine Lei
tung 18 vorgesehen, über die die Versorgung mit Druckluft
erfolgt. Die Leitung 18 ist mit einem Druckregulierventil 19
versehen und an eine Druckluftquelle 20 angeschlossen. Über
das Druckregulierventil 19 kann der Blähkörper 9 auch ent
lastet werden. Anstelle des in Fig. 2 dargestellten Belages
11 aus Polytetrafluoräthylen, der direkt am Blähkörper 9
angeordnet ist, kann auch ein Belag in Form einer Material
bahn 11 vorgesehen sein, die einlaufseitig mittels Leisten
und Schrauben an der Aufnahme 15 befestigt ist und unter dem
Blähkörper 9 die Gewebebahn 2 abdeckt. Diese Maßnahme ist
einfacher als die in Fig. 2 dargestellte, da nach Verschleiß
der Materialbahn 11 ein leichter Austausch derselben durch
führbar ist.
Um die Einführung und das Herausnehmen der Gewebebahn zwi
schen dem Blähkörper 9 und dem Bandförderer 7 zu Beginn und
am Ende einer Behandlung und zur Einstellung des Druckbe
reiches L zu vereinfachen, ist die Aufnahme an einen Zustell
motor 21 angeschlossen. Die Kolbenstange des Zustellmotors
21 ist über eine Traverse 22 gleitend in senkrechten Führun
gen 23 an den Seitenwänden 8 des Behandlungsbehälters 1 ge
führt.
Am Ende des Bandförderers 7 wird die Gewebebahn 2 von einer
Behandlungseinrichtung 70 beaufschlagt, die mit Schlagleisten
71 versehen ist und rotiert. Sie wird durch einen Elektro
motor Z, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Ge
triebes, angetrieben. Die Behandlungseinrichtung 70 ist
zwischen den Seitenwänden 8 des Behandlungsbehälters 1 ange
ordnet und gegensinnig zu der Umlaufrichtung der Umlenkwalzen
6 angetrieben. Die Gewebebahn 2, welche von dem Bandförderer
mitgenommen wird, wird gegen die Schlagleisten 71 geführt,
welche die Gewebebahn in Umlaufrichtung beaufschlagen und
damit die Behandlung verbessern.
Der Blähkörper 9 kann auch an der mit x bezeichneten Stelle
angebracht werden, wie dies gestrichelt zwischen den beiden
oberen Umlenkwalzen 6 angedeutet ist.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Maschine ist wie
folgt: Der Zustellmotor 21 hat zunächst den Blähkörper 9
angehoben, der noch nicht mit Druckluft beaufschlagt ist.
Die Gewebebahn 2 wird zwischen dem Blähkörper 9 und dem
darunter angeordneten Bandförderer 7 eingelegt. Anschließend
wird der Blähkörper 9 mit Druckluft beaufschlagt und über den
Zustellmotor 21 gegen die Gewebebahn 2 gepreßt. Danach wird
der Bandförderer 7 und auch die Behandlungseinrichtung 70
in Betrieb gesetzt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Naßbehandlung von Geweben, insbesondere
zum Walken und/oder Waschen von endlos gemachten Gewebe
bahnen, mit Behandlungsbehälter, Umlaufführung mit Antrieb
für die Gewebebahn und im Bereich der Umlaufrichtung ange
ordneter Behandlungseinrichtung, wobei der Antrieb für die
Gewebebahn aus zumindest einem Bandförderer besteht, der den
oberen Teil der Umlaufführung bestimmt, und die auf dem Band
förderer aufliegende Gewebebahn oberseitig von einer verstell
baren Andrückeinrichtung beaufschlagt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückeinrichtung
einen Blähkörper (9) mit einstellbarem Druck aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Blähkörper (9) an eine Druckgasquelle (20) angeschlossen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blähkörper (9) in einer bodenseitig offenen Aufnahme
(15) angeordnet und mit der Aufnahme (15) gegen den Bandför
derer (7) verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahme (15) am Behandlungsbehälter
(1) geführt und von einem Zustellmotor (21) verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Blähkörper (9) zumindest teilweise
einen Belag (11) mit geringem Reibungskoeffizienten aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Blähkörper (9) von einer einlaufseitig
an der Aufnahme (15) befestigten Materialbahn (11) mit ge
ringem Reibungskoeffizienten abgedeckt ist.
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